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Sonntag, 20. April 2008

Gesucht: Lebendige Schutzschilde für die Liebe

Benedikt XVI´ Vorgänger, Johannes Paul II, wollte als lebendiges Schutzschild in den Irak, um das Ausbrechen des Krieges zu verhindern. Seine Krankheit hat das nicht mehr zugelassen.
Verhindern wollte er, dass es Kriegstreibern wie Georg Bush gelingt, den Hass auf der Erde, den ein Krieg immer mit sich bringt, zu vermehren. Doch diese Prediger kriegerischer Notdurft waren zu nahezu jeder Lüge bereit, um den Menschen zu suggerieren, dass ein Krieg unumgänglich sei. Heute wissen wir, dass es ein mediales Gespinst von Unwahrheiten war, das sie skrupellos aufgebaut haben. Keiner ihrer Kriegsgründe hat sich als wahr erwiesen.
Papst Johannes Paul II wusste um den Zustand der Liebe auf der Erde.
Erst heute wird klar, dass die Worte von Eduard Mörike (1804-1875) über die Liebe visionär waren; sie beschreiben die Realität 2008:

Die Liebe, sagt man, steht am Pfahl gebunden,
Geht endlich arm, zerrüttet, unbeschuht;
Dies edle Haupt hat nicht mehr, wo es ruht,
Mit Tränen netzet sie der Füße Wunden.

Mörikes persönliche Tragödie repräsentiert zugleich eine Tragik der Menschheit:
Der schwäbische Dichter begegnet in den Osterferien des Jahres 1823 in einem Ludwigsburger Gasthof Maria Meyer, einem Mädchen, außergewöhnlich in seiner Schönheit und Bildung. Diese seine erste Liebe besitzt eine ausnehmend lebendige, fast schwärmerische Religiosität. Ungewöhnlich für eine Frau damals: Sie ist wohnsitzlos und zieht über Land. In einem seiner Romane, in Maler Nolten, nennt Mörike sie Peregrina, übersetzt die Fremde!
Mörike, den diese heimatlose Vagantin in seinem tiefsten Inneren berührt, trennt sich dennoch von ihr, allerdings unter äußersten Qualen.
Als sie ihn wieder aufsuchen will, lässt sich der zukünftige Pfarrer verleugnen.
Die Liebe - heimatlos? Eine Fremde? Verleugnet?
Heute lässt sich nicht mehr übersehen, dass der damals weltöffentlich sichtbare körperliche Verfall von Johannes Paul II, derentwegen er nicht für die Liebe aktiv sich einsetzen konnte, stellvertretend für das Siechtum der Menschheit steht, ihre Bereitschaft, die Liebe zu verleugnen und ihre Unfähigkeit, für die Liebe und in Liebe tätig zu sein:

ihr Heimat zu geben,Heimat der Liebe zu sein.

Wie würde die Erde aussehen, wenn der Liebe 2 Billionen Euro - so viel kostete der Irak-Krieg bisher - zur Verfügung stünden?Hoffentlich ergeht es uns und der Menschheit nicht so wie Mörike in der Schlussstrophe seines Gedichtes:

Ach, Peregrinen hab ich so gefunden!
Schön war ihr Wahnsinn, ihrer Wange Glut,
Noch scherzend in der Frühlingsstürme Wut,
Und wilde Kränze in das Haar gewunden.
War´s möglich, solche Schönheit zu verlassen?
- So kehrt nur reizender das alte Glück!
O komm, in diese Arme dich zu fassen!
Doch weh! o weh! was soll mir dieser Blick?
Sie küsst mich zwischen Lieben noch und Hassen,Sie kehrt sich ab, und kehrt nie mehr zurück.
Die Liebe: verloren!
Wie eine Schnecke ihres Hauses bedarf, so bedarf der Mensch der Liebe.
Sie sollte nicht nur in uns sein, sondern uns umgeben wie die Schnecke ihr Haus.
Eine Schnecke kann ohne Haus nicht leben.
Ein Mensch ohne Liebe existiert, aber er lebt nicht.

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