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Dienstag, 8. September 2009

Gefangen, gefangen in goldenen Ketten, Ketten der "Liebe" - gefangen in der Vaterfalle!

Es gibt einen Typ Frau - und es ist eine von vielen Seiten dieses Typs, allerdings eine sehr dominante -, der für ihre Männer (mit deren innerem Einverständnis) wie ein wandelndes Gefängnis ist; viele Männer haben es sich sehr wohnlich in diesem Gefängnis eingerichtet; im Grunde wollten sie ja auch schon immer dahin.

Es sind Frauen, die sich dadurch auszeichnen, dass sie alles über ihren Mann wissen und das auch immer wieder hervorheben bzw. deutlich werden lassen. Oft betonen sie, dass sie genau wussten, wie er mal wieder reagieren würde. Gerne sprechen sie auch von "meinem Kurt", "meinem Bernd".
"Ich kenne meinen Ernst." - "Ich hab genau gewusst, dass er das sagt."
Das kehren sie gern heraus.
Sie kennen jedes Wehwehchen, und meistens ist ihr Mann ja auch relativ wehleidig; oder er ist eben einfach des Öfteren krank.
Manchmal sieht man ihm den großen Bub auch an; im Grunde wollte er so eine Frau.
Spricht man mit ihr in seiner Abwesenheit, so spricht sie wie eine Therapeutin über ihn, wie eine Mutter, wie eine, die über die Sorgen und Nöte ihres Kindes Bescheid weiß; Geheimnisse gibt es eh nicht zwischen beiden, zumindest hat er keine vor ihr (glaubt sie), sieht man mal von seiner Sehnsucht ab, die er selbst nicht mehr kennt, selbstbestimmt zu leben, auf gleicher Augenhöhe mit einer Frau (was er ziemlich sicher noch nie gekonnt hat - sein Mutterthema).
Kann auch sein, dass er sich erfolgreich in Arbeit stürzt ... Gefängnis mit Ausgang ...
Wenn seine Frau Kinder hat, dann eher Jungen als Mädchen. Kommt sie in die Schule, z.B. in die Sprechstunde, dann muss ich ziemlich an mich halten; mir tut der Junge leid ... das alte Eisenhans- sprich Mutter-Thema; meistens auch bei dem Ehemann ... ich würde ihm ja den Schlüssel zuwerfen, den er seiner Mutter nicht unter dem Kopfkissen wegstibitzt hat, wie wir es als notwendig aus dem Grimm-Märchen Eisenhans kennen.

ER tut zumeist auch alles für seine Frau, die er gern "Schatz" oder "Schnecke" oder "Liebes" ruft und nennt. Wohlgemerkt: Liebes - das ist ein Neutrum!
Erotik gibt es nicht mehr, vielleicht gab es sie noch nie.
Er guckt nicht offen nach anderen Frauen, das verbittet und verbietet er sich. Höchstens mal, dass er die schöne Moderatorin im Fernsehen genießt, während sein Schatzi in der Küche ist.
Sie ist da anders; sie schaut schon, dass sie auf Männer wirkt oder registriert das ganz genau. Manchmal betont sie das auch gegenüber ihrem Insassen.
So muss es nicht sein; vielleicht verzichtet sie auch ihm zuliebe auf Männerblicke.
Meistens haben das beide: die Lust auf- und aneinander abgeschaltet.
Wie soll auch angeschaltet sein, was nie wirklich da war?! Schließlich liebt man ungern einen Ersatz, einen Vater-Ersatz, einen Mutter-Ersatz.

Dahinter verbirgt sich bei Frauen die große Vaterwunde.
Jedes Kind, jede Tochter hat den Wunsch, den so berechtigten Wunsch, Beachtung zu finden, geliebt zu werden von dem ersten Mann in ihrem Leben. Das ist nun einmal der Vater.
Der aber hat sie nur "geliebt", als sie noch ganz locker auf dem Arm zu tragen war: da gibt es auch schöne Fotos von.
Wie die Tochter den Papa liebte.
Das ließ dann relativ schnell nach, nur die Tochter wollte es nicht wahrhaben.
Irgendwann kam die Phase, wo sie auf sich aufmerksam machen wollte, sei es durch ihr Aussehen (... wie sah sie auch putzig in den Stöckelschuhen von Mama aus);
sei es durch Leistungen in der Schule (wenn er doch wenigstens öfter die so sauber geführten Hefte angeschaut hätte);
oder indem sie trotzig war, kiffte, rauchte oder einen Freund sich zulegte, den er nun gar nicht abkonnte (ätsch, bätsch, ich wollte ja eigentlich auch DICH).
Doch das ist dann meist schon so in ihr verdrängt, dass sie es schon gar nicht mehr spürt, wenn sie IHREN Mann in den Griff nimmt.
Der entkommt ihr nicht mehr.
Nicht dass es ihr so geht wie mit dem ersten, der sie verließ, ohne dass sie in Wirklichkeit jemals spürte, was Liebe ist, wie es ist, von einem Mann geliebt zu werden.

Dabei wäre es so wichtig gewesen, die Liebe des Papas zu spüren.
Es hätte so eine wunderbare Grundlage für das ganze Leben sein können.

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