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Sonntag, 18. September 2011

Wenn ein Kind geborgen lebt, lernt es zu vertrauen

Den folgenden Text möchte ich nicht nur in meinem Blog zum Inneren Kind einstellen, sondern auch hier, weil die folgenden Worte über dem Eingang einer tibetischen Schule so schön und bedenkenswert sind, dass sie viele lesen mögen. Hier der Original-Post:

Anlässlich eines Vortrages in Bad Rotenfels im Schwarzwald über Das innere Kind in Schule, Erziehung, Mythologie und Literatur beim VGK, beim Verein für Gesundheitskultur, den zu halten ich eingeladen war, erhielt ich als Dankeschön unter anderem ein Blatt mit Worten, die sich über dem Eingang einer tibetischen Schule finden.
Sie gelten auch für unsere inneren Kinder, mit denen wir ja so zartfühlend umgehen sollten, wie mit realen Kindern.

Schön, wenn solche Worte über dem Eingang einer Schule stehen! Sie lauten:

Wenn ein Kind kritisiert wird, lernt es zu verurteilen.

Wenn ein Kind angefeindet wird, lernt es zu kämpfen.

Wenn ein Kind verspottet wird, lernt es, sich schuldig zu fühlen.

Wenn ein Kind verstanden und toleriert wird, lernt es, geduldig zu sein.

Wenn ein Kind ermutigt wird, lernt es sich selbst zu schätzen.

Wenn ein Kind gerecht behandelt wird, lernt es, gerecht zu sein.

Wenn ein Kind geborgen lebt, lernt es zu vertrauen.

Wenn ein Kind anerkannt wird, lernt es, sich selbst zu mögen.

Wenn ein Kind in Freundschaft angenommen wird, lernt es, in der Welt Liebe zu finden.

Samstag, 10. September 2011

Auf dem Weg der Besinnung: Geborgen



In Garitz, einem Teilort von Bad Kissingen, gibt es einen Weg der Besinnung; immer wieder ermöglicht sein Verlauf einen schönen Blick auf die malerische Stadt am Fuße der Rhön und ihre Therme. Der Weg verläuft am Waldrand, immer von Bäumen geschützt.
Eine Station heißt DU; sie zeigt, wie unser DU aussehen kann:


Gut, wenn noch etwas aus dem DU herausragt, sozusagen den Kopf oben behält; manchmal aber sieht es in dem DU aus wie auf und in der Natur-Skulptur: ein Gestrüpp von Ästen, bisweilen in sich dennoch recht geordnet, bisweilen kann es in uns noch viel chaotischer aussehen.
Was machen?
Die Antwort gibt eine andere Station, ihr Name: Geborgen.
Sie beinhaltet den Mut, sich einer Geborgenheit hinzugeben.


Nicht einer x-beliebigen. 
Einen wertvollen Hinweis gibt das bekannte Neujahrslied Dietrich Bonhoeffers; als er es schrieb, ahnte er vielleicht schon, dass es sein letzten Neues Jahr werden würde; tatsächlich wurde an ihm am 9. April, nur wenige Tage, bevor seinem Bruder Klaus dasselbe widerfuhr, nur wenige Tage auch vor der Kapitulation der Deutschen im Konzentrationslager Flossenbürg ein von einem Standgericht erlassenes Todesurteil vollstreckt.
Wir, die wir so etwas nicht zu befürchten haben, können umso mehr seine Zeilen bewundern, die eine so tiefe Geborgenheit vermitteln, beruhend auf dem Vertrauen zu Gott; die letzte Strophe - wohl vielen bekannt - lautet:


Von guten Mächten wunderbar geborgen
Erwarten wir getrost, was kommen mag;
Gott ist mit uns, am Abend und am Morgen
Und ganz gewiss an jedem neuen Tag.