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Samstag, 19. November 2011

Heirate keinen Muslimen, wenn Du Pfarrerin in Baden-Württemberg werden willst!


Denn wisse: Das im Neuen Testament von Jesus als dezidiert neues Gebot ausgewiesene Gebot der Liebe gilt nicht für die Liebe zwischen einer evangelischen Pfarrerin und einem Muslimen. Hier gilt das Gesetz, insbesondere das Württemberische Pfarrdienstrecht.
Wo kämen wir da hin, wenn Liebe überkonfessionell wäre und auch noch Recht bricht.

Liebe als geistliche Basis genügt der Kirche nicht!

Nicht einmal ihr Vikariat darf nun die Vikarin Carmen Häcker nach ihrer Heirat mit einem Bangladeshi zu Ende bringen; das hätte ihr wenigstens eine Anstellungsmöglichkeit in einem anderen Bundesland offen gelassen, dessen Evangelische Kirche einen dehnbareren Liebesbegriff kennt als den in der Evangelischen Amtskirche Baden-Württembergs vorhandenen. Denn im Schwobeländle müssen Pfarrer und Pfarrerinnen einen Partner heiraten, der auch evangelisch ist, zumindest aber der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen angehört.
Der Grund für diese Bestimmung ist, dass ein Ehepaar eine gemeinsame geistliche Basis brauche, um den Belastungen des Pfarrberufs gewachsen zu sein. 
Die Liebe zweier Menschen zueinander genügt einer Kirche nicht!

Fröhliche Weihnachten!

Zum 31. Dezember 2011 ist Carmen Häcker aufgrund ihrer Hochzeit mit Md Monir Khan entlassen.
Ein ziemlich christlicher Zeitpunkt!

Jeden Tag mit einem Gottlosen am selben Tisch, im selben Bett !

Liebe genügt also als gemeinsame geistliche Basis nicht.
Was gibt es Wertvolleres?
Vermutlich wissen der Oberkirchenrat und seine geistigen Wasserträger mehr als Gott. Jedenfalls bleibt die Antwort auf obige Frage wohl das Geheimnis der Amtskirche, die verantwortlich ist für das Württembergische Pfarrdienstrecht und seine kompromisslose, um nicht zu sagen: gnadenlose Umsetzung.

Man stelle sich das auch mal vor: Eine Pfarrerin verheiratet mit einem Muselmann. Wie soll sie von Liebe baden-württembegischer Prägung predigen? Wie soll sie ihren Dienstgeschäften nachkommen können, wenn sie jeden Tag mit einem Gottlosen am selben Tisch sitzt und - noch schrecklicher - das Bett teilt?
Er hat ja entweder keinen Gott oder nicht den richtigen, sonst dürfte ja alles kein Problem sein.

Nein, solche Pfarrerinnen und Pfarrer kann Jesus nicht gewollt haben. Bedauerlicherweise hat er es versäumt, sich präziser auszudrücken.
Gesagt hat er: Ein neu Gebot habe ich euch gegeben: Das ihr euch untereinander liebet. 
Vergessen hat er offensichtlich zu sagen: Dieses Untereinander gilt nur für Christen. 
Für Hindus, Muslime und Ähnliches gelten Sonderliebesregelungen.

Die Evangelische Landeskirche Baden-Württembergs weiß, wie Jesus wirklich denkt und das wissen übrigens auch eine Mehrheit von Baden-Württembergern, die sich an einer Umfrage des SWR-Fernsehens am Freitag beteiligten; sie fanden die Entscheidung der Landeskirche richtig.
Gott sei Dank muss man diese Umfrage nicht als repräsentativ ansehen.

Noch peinlicher als obiger Umstand der Entlassung ist - und solches Verhalten sind wir ja aus der hohen Politik gewohnt - wie sich die Protagonisten der Landeskirche winden.
Anstatt dass sie sagen: 
* Ja, unser Kirchenrecht ist leider antiquiert. Eigentlich begrüßen wir die Ehe von Pfarrerinnen und Pfarrerinnen mit nicht-christlichen Konfessionen, wissen wir doch, dass der Geist Christi überkonfessionell ist und eine Bewusstseinsstufe beinhaltet, die nicht an Konfessionen gebunden ist. 
* Ja, wir wissen, dass dies uns Menschen vorgelebt haben wie z.B. Fatuma Abdulkadir Adan und Mahatma Gandhi, der als Hindu die Bergpredigt wie kaum etwas anderes schätzte.

Stattddessen ihr unwürdiges Weicheiern, das mehrfach nachzulesen ist, unter anderem hier.

Schade im Übrigen, dass die Kirche ihren eigenen Sakramenten misstraut.
In diesem Fall dem Sakrament der Ehe!
Und das ganz besonders im Hinblick auf ihre eigenen Pastorinnen und Pastoren!

Ja, Fatuma Abdulkadir Adan hat gerade den Stuttgarter Friedenspreis erhalten. Täglich riskiert die 33-jährige Rechtsanwältin in der kenianisch-islamischen Männergesellschaft ihr Leben und organisiert - orthodoxen Muslimen eigentlich unvorstellbar - für Mädchen und Frauen Fußballturniere unter dem Motto:
Wir zielen, um Tore zu schießen, nicht um zu töten.
Die Kenianerin ist als Muslima die personifzierte Provokation für alle Imame. Sie ist das grässliche Töten unter den Ethnien ihres Landes leid und bringt die Frauen der verfeindeten Stämme unter anderem mittels des Fußballspielens zusammen.
Nun stellen Sie sich vor: Diese Frau verliebt sich in einen evangelischen Pfarrer und wollte ihn heiraten, sie, die wirklich Liebe lebt und so vieles im Sinne Jesu mutig tut.

Geht nicht! 

Die Todeslisten der Neonazis

Neuerdings wissen wir, dass, wer entsprechende Gedanken äußert und vielleicht auch solche Zeilen wie hier schreibt, Gefahr läuft, auf neonazistische Todeslisten zu kommen.
Wie dringend braucht gerade unsere Zeit auf dem Hintergrund des aktuell sich herauskristallisierenden neonazistischen Treibens gelebte Toleranz, den Respekt vor dem  Anderen.
Was könnte eine Heirat zwischen einer evangelischen Pfarrerin und einem Muslimen ein lebendiges Zeichen der Liebe sein!! Der Toleranz! Des Miteinander!

Dabei wäre eine Heirat zwischen einer evangelischen Pfarrerin und einem Muslimen gar kein Zeichen von Toleranz. Sie ist eine Selbstverständlichkeit; es ist eine Selbstverständlichkeit, dass ein evangelischer Pfarrer eine Muslima heiraten können muss und eine evangelische Vikarin einen Muslimen.
232 Jahre ist jetzt die Uraufführung von Gotthold Ephraim Lessings Nathan der Weise her. In diesem Theaterstück geht es um gelebte Toleranz zwischen Religionen und um die Tatsache, dass allen Religionen ein gemeinsamer Kern zugrunde liegt. Wir schreiben 2011 und müssen solch eine Diskriminierung der Ehe mitansehen, müssen mitansehen, wie ein Muslim diskriminiert wird. Denn wie ein Liebender sich vorkommt, dem im Vorhinein schon attestiert wird, er könne seine Frau in ihrem Beruf nicht angemessen unterstützen, kann man sich wohl vorstellen.

Ganz offensichtlich hat die Evangelische Kirche aus den Austrittswellen nichts gelernt.

Im Baden-Württembergischen Weinberg des Herrn - evangelischer Provenienz jedenfalls - zählt ein Gesetz, das von Liebe nichts weiß !

Gott sei Dank gibt es Menschen, die der Liebe vertrauen!