Seiten

Sonntag, 22. April 2012

Bahrain und die Formel I: Wird die Welt tatsächlich zum Bordell?


In Dürrenmatts Besuch der alten Dame macht Claire Zachanassian die Welt zum Bordell. Heute heißen ihre Zuhälter Bernie Ecclestone, Jean Todt und alle, die geschwiegen haben. Und geschwiegen haben viele, die ein öffentliches Forum gehabt hätten.


Geschwiegen zu einer Veranstaltung, wie es kaum eine abgeschmacktere geben kann, wenn eines der grellsten Symbole der Dekadenz, das die Formel I nun einmal darstellt, in einem Land zur Schau gestellt wird, in dem Menschen um ihr Recht kämpfen und dafür Folter und vieles andere in Kauf nehmen.
Die Originalstelle im Werk Dürrenmatts, uraufgeführt 1956 am Züricher Schauspielhaus, lautet übrigens:


CLAIRE ZACHANASSIAN Die Menschlichkeit, meine Herren, ist für die Börse der Millionäre geschaffen, mit meiner Finanzkraft leistet man sich eine Weltordnung. Die Welt machte mich zu einer Hure, nun mache ich sie zu einem Bordell. Wer nicht blechen kann, muß hinhalten, will er mittanzen. Ihr wollt mittanzen. Anständig ist nur, wer zahlt, und ich zahle. Güllen für einen Mord, Konjunktur für eine Leiche. Los, ihr beiden. Sie wird nach hinten getragen.
DER ARZT Mein Gott, was sollen wir tun?


Bahrain -  im Namen der Menschlichkeit


weiter lesen: hier

Samstag, 7. April 2012

Löwen sollen Lämmer werden ... Über die Kraft der Liebe


   Denn der Ew´ge herrscht auf Erden,
   Über Meere herrscht sein Blick;
   Löwen sollen Lämmer werden,
   Und die Welle schwankt zurück;
   Blankes Schwert erstarrt im Hiebe;
   Glaub´ und Hoffnung sind erfüllt;
   Wundertätig ist die Liebe,
   Die sich im Gebet enthüllt.

Kein Zufall, dass diesen Gesang drei Menschen singen, Vater, Mutter, Sohn.
Es ist der Gesang, der ein unglaubliches Geschehen begleitet: Ein Kind bezähmt einen Löwen mit seinem Gesang und seinem Flötenspiel.

Ein Feuer war ausgebrochen, ein Tiger und ein Löwe waren entsprungen.

Den Tiger hatte ein junger Edelmann mit seiner Pistole erschossen. Nicht notwendig, wie sich später erwies. Nicht nur, dass dieser Tiger der Schausteller-Familie, die ihn mit sich führte, gehorchte. Er war ein wunderbares Tier, der schönste Tiger seiner Art.
Doch Honorio war in Leidenschaft zur Fürstin entbrannt, und als der Tiger sich auf diese zubewegte, erkannte er nicht - vielleicht konnte er auch nicht erkennen, dass dieser für die Fürstin, in die er verliebt war, keine Gefahr war.
Er erschoss ihn.
Der Tiger, möglicherweise ein Opfer für menschliche Leidenschaften.

Der Löwe hatte sich in die alte Stammburg des Fürsten zurückgezogen. Auch er sollte liquidiert werden. Doch die oben erwähnten Fremden, Menschen aus einer anderen Welt, in völliger Übereinstimmung mit der Natur lebend, konnten den Fürsten überzeugen, dass der Löwe dem Knaben gehorche.

Und so war es auch.

Goethes Novelle ist hochsymbolisch. Unglaublich weise gibt sie Auskunft über das Verhältnis von Kunst und Natur, von Altem und Neuem, von Realem und Idealem, von Leidenschaften und deren Überwindung.

Sie lehrt, wie wir Menschen leben könnten und wenn man sie liest, ahnt man, was es mit der deutschen, der Weimarer Klassik auf sich hat; in ihr und in dem Alterswerk Goethes geht es darum, wie Ideale, wie Ideales, wie die höhere Natur des Menschen sich in unserem Leben verwirklichen lässt.

In dem Kind spiegeln sich die Eigenschaften unserer inneren Kindes, wenn es von ihm und dem Löwen, der knapp am Knie des Kindes hinliegt, heißt:
"... und wirklich sah das Kind in seiner Verklärung aus wie ein mächtiger siegreicher Überwinder, jener zwar nicht wie der Überwundene, denn seine Kraft blieb in ihm verborgen, aber doch wie der Gezähmte, wie der dem eigenen friedlichen Willen Anheimgegebene. Das Kind flötete und sang so weiter, nach seiner Art die Zeilen verschränkend und neue hinzufügend:

   Und so geht mit guten Kindern
   Sel´ger Engel gern zu Rat,
   Böses Wollen zu verhindern,
   Zu befördern schöne Tat.
   So beschwören, fest zu bannen
   Liebem Sohn ans zarte Knie
   Ihn, des Waldes Hochtyrannen,
   Frommer Sinn und Melodie.

Frömmigkeit und Liebe gehen bei Goethe immer Hand in Hand, und wer so lebt, dem sind, wie diesem Knaben und z.B. Daniel in der Löwengrube - und Dir, liebe Leserin, lieber Leser, wenn Du willst - Löwen zugetan.

* Euch allen wünsche ich ein löwenstarkes Osterfest *

über den Zauber des inneren Kindes und die Novelle hier mehr

Donnerstag, 5. April 2012

Als mir der Tiger begegnete ... doof, dass er sterben musste ... das war nicht nötig, Honorio!

Er kam auf mich zu ... und er kam vom Fluss her, ich weiß nicht, ob aus dem Fluss. Tiger können ja durchaus auch schwimmen (meistens tun sie es wohl nicht sonderlich gern). 
Jedenfalls: Meiner kam aus der Richtung des Flusses und ich hatte keine Zeit, Angst zu haben. Ich hatte auch irgendwie keine Angst, als er sich auf mich zubewegte. Er war auch keine Gefahr für mich, keine Bedrohung. Irgendwie standen wir uns relativ neutral gegenüber. Er registrierte, dass es mich gibt.
So war es, als ich aufwachte.
Ich war nicht schweißgebadet, und wie üblich quälte ich mich aus dem Bett, um mich in die Küche zu bewegen. Dort lag mein Diktiergerät, auf das ich damals alle Träume sprach, die mir - wie der Tiger - des Nachts begegneten.
Es war jene Zeit, ungefähr vier Wochen lang, als ich alle Träume aufschrieb. Und weil das nachts nicht ging, schon gar nicht im Bett, hatte ich es mir angewöhnt aufzustehen, in die Küche zu wanken, das Gerät einzuschalten und in das Mikro zu krächzen. Manchmal war es leider so, dass sich beim Sprechen ein Traum entrollte, nach hinten entrollte, wie so ein Kinderspielzeug, das man aufbläst und das sich nach hinten weg-entrollt ... Ich erinnere mich noch an einen, der gar nicht aufhören wollte ... das war auch jener Traum, bei dem ich zum ersten Mal feststellte, dass ich zwei Träume auf einmal träumte - an einer Stelle querte ein anderer Traum den, den ich gerade aufsprach ... kein Witz ... es war so ...
Und es war wirklich so: Wenn ich die Träume tagsüber nicht abhörte und zu Papier brachte, dann wachte ich auch nachts nicht mit einem Traum auf, auch morgens nicht. So war es, als ich in Stuttgart von einem Polizisten erschossen wurde. Den Traum mochte ich absolut nicht. So schrieb ich ihn nicht auf. Prompt träumte ich nicht mehr. Das heißt: Ich träumte sehr wohl, aber sie klopften nicht mehr in meinem Bewusstsein an, die Träume. Erst als ich diesem blöden Polizisten Platz auf dem Papier machte, ging es weiter.

Zurück zum Tiger.

Zu dem fiel mir gar nichts ein. Keine Überschrift und keine Ahnung, was er bedeuten könnte.
Wie üblich machte ich es so, ich deponierte den Tiger in meinem inneren Verschlag, auf dem "Unerledigtes" steht.
So mache ich es mit Dingen, Wesen, Vorkommnissen, mit denen ich nichts anzufangen weiß. Bis mir wieder mal der oder ein Tiger über den Weg läuft.
Das war der Fall, als ich auf den Tiger Shivas traf. Beziehungsweise auf dessen Fell. Also nicht das Shivas, sondern des Tigers. – Shiva, indischer Gott des Erweckens und Zerstörens, tötete leider jenen Tiger, den ihm die Weisen der Urzeit schickten, weil ihre Frauen alle auf Shiva abfuhren, um jenen, eben Shiva, zu töten. Schon damals waren Weise also eifersüchtig. Und ein Tiger sollte Abhilfe schaffen.
Aber Shiva tötete den Tiger. Kein schöner Zug. (Okay, es soll auch ein echter Ungeheuer-Tiger gewesen sein ..)
Jedenfalls saß er fortan auf dessen Fell.
Prompt kam mir mein Tiger in den Sinn. Ob der mit MEINEN Leidenschaften zu tun hat?
Der Tiger hatte ja mit den lüsternen Leidenschaften der Gattinnen zu tun und auch mit denen der Weisen, denen ihre Frauen zu lüstern waren ... Jedenfalls waren sie eifersüchtig ... was bekanntlich auch Leiden schafft ...
Mein Tiger wollte ja nicht gerade viel von mir ...
Ob ich meine Leidenschaften gar nicht zur Kenntnis nehme - oder damals nahm?
Ich meine, Fluss hat mit Wasser zu tun (mein Tiger kam vom Fluss her), und der Wasserbereich im menschlichen Körper (also von den Hüften bis zum Solar plexus) ist der Bereich der Gefühle.
Hatte mein Traum-Tiger mit meinen Gefühlen zu tun, die sind ja möglicherweise von Leidenschaften nicht so weit weg ... Jedenfalls kam mir das damals in den Sinn und ich hatte das Gefühl, das könnte mein Tiger bedeuten, meine Gefühle, meine Leidenschaften ... noch hatten wir uns womöglich nicht so viel zu sagen ... ???

Und nun läuft mir wieder ein Tiger über den Weg. Was weiß ich, warum. Aber ich habe so eine Lust, so einen Drang, Goethes Novelle nochmal zu lesen und über sie zu schreiben. Mancher dürfte schon bei deren ersten Sätzen einschlafen. Märchen sind Abenteueromane, verglichen mit der Goetheschen Novelle.

Ja, sie heißt auch nur Novelle. Mehr nicht. Im Goetheschen Sinne heißt das, sie enthält eine unerhörte Begebenheit.
Das stimmt:
Ein Tiger stirbt (warum muss auch Honorio so eine Pistole dabei haben ...)
Ein Löwe ist akut lebensgefährdet.
Nicht, weil der Zirkus brannte, sondern ... na ja, das ist eigentlich langweilig.
Für mich allerdings nicht.
Ich muss über den Tiger nachdenken.
Doof, dass er sterben musste.
Honorio hat ihn erschossen.
Er wollte der Fürstin imponieren.
Sonst hätte er eine Antenne dafür gehabt, dass der Tiger ihm nichts tut.
Und seiner (verheirateten) Fürstin auch nicht.
Es war nicht nötig, Honorio.
Wie gesagt, ich muss über den Tiger nachdenken ... ich melde mich wieder ...
mehr zu Goethes Novelle: hier

Dienstag, 3. April 2012

Rumpel-di-pumpel, weg ist der Kumpel ... Was mir an Wolfgang Herrndorfs "tschick" missfällt und gefällt.


Rumpel-di-pumpel ... An diesen Eintrag, den ich mal auf 2800 Meter Höhe in einem Gipfelbuch in der Schweiz gelesen habe, musste ich denken, als ich gerade in Wolfgang Herrndorfs tschick las, wie die drei, Maik, Isa und Tschick auf dem Gipfel eines ostdeutschen Berges sitzen und Tschick in das Holzkreuz mit dem Taschenmesser eingraviert: AT MK IS 10, die Initialien der drei und 2010 ...
100 Seiten lang hab ich mich durch dieses hoch gelobte Buch eher hindurchgequält, immerhin erhielt es ja den Deutschen Jugendliteraturpreis 2011 - für mich so eine Art Orientierung à la könnte sich zu lesen lohnen
Dieser Möchte-gern-Jugend-nah-Stil Herrndorfs mit auf mich ziemlich verkünstelt wirkenden Versatzstücken aus der Jugendsprache hat mich überhaupt nicht angemacht. Für mich kam vieles relativ hölzern daher und ich hätte das Buch beiseite gelegt, wenn ich es nicht als Unterrichtsvorbereitung hätte lesen wollen/müssen.
Das änderte sich schlagartig, als ich den Beginn von Wolfgang Herrndorfs Bericht über seine Erkrankung (Google unter "Arbeit und Struktur") las. Da wurde mir ganz anders, davon abgesehen, dass mir wieder mal bewusst wurde, wie gut es mir eigentlich geht.
Jedenfalls hab ich ab da das Buch mit anderen Augen, mit anderen inneren Augen gelesen, immer wieder auch mit den Augen eines sterbend Schreibenden (wobei ich hoffe, Wolfgang Herrndorf lebt noch lange ... und irgendwie glaube ich auch, er kann noch gesund werden ...).
Allerdings glaube ich, dass ab diesen Seiten auch das Buch sich verändert. Irgendwie gelingt es Herrndorf ab dem Beginn der Fahrt der beiden Protagonisten mit ihrem geklauten Lada, Maik und Tschick näher an den Leser heranzubringen und allein die Szene, wo Maik dem Dorfpolizisten das Fahrrad klaut und dieser immer näher heransprintet, bevor Maik die viel zu hohe Übersetzung endlich ins Rollen bringt ... das ist klasse geschrieben ...

Was ich absolut nicht mag, ist, wenn Herrndorf so Sätze ablässt wie "Hast du schon mal gefickt?"
Und wenn er das noch dazu ein Mädchen fragen lässt, ist mir das nochmal zu viel (warum, ist ein anderes Thema).
Bestimmt erhöht das die Verkaufszahlen, aber es bestätigt auch so und so viel Jugendliche darin, dass das schon in Ordnung ist, wenn sie über etwas, was für mich mit das Heiligste, was es auf der Erde gibt, ist, auf diese Weise sprechen und es in die Gosse ziehen.
Isa ist 14; also nix wie angefangen mit diesem Wortschatz und dem f.....
Unter anleitender Aufsicht eines Erwachsenen, sozusagen literarisch supervisiert ...
Ich finde, das muss man als Erwachsener nicht lancieren.
Es sei denn, man findet das okay ... das erklärt dann manches andere ...

Auf der anderen Seite aber gibt es in diesem Buch kurze Zeit später eine Stelle, die ist wunderbar ehrlich geschrieben und balanciert die Gosse von vorher ...
Da lässt uns Herrndorf nämlich an den Gedanken Maik Klingenbergs teilhaben:
...tatsächlich wollte ich gar nicht mit ihr schlafen. Ich fand Isa zwar toll und immer toller, aber ich fand es eigentlich auch vollkommen ausreichend, in diesem Nebelmorgen mit ihr dazusitzen und ihre Hand auf meinem Knie zu haben, und es war wahnsinnig deprimierend, dass sie die Hand jetzt wieder weggenommen hatte. Ich brauchte eine Ewigkeit, bis ich mir einen Satz zurechtgelegt hatte, den ich sagen konnte. Ich übte diesen Satz in Gedanken ungefähr zehnmal, und dann sagte ich mit einer Stimme, die klang, als würde ich gleich einen Herzinfarkt kriegen:"Aber ich fand es schön mit deiner ... ähchrrm. Hand auf meinem Knie." 
"Ach?" 
"Ja." 
"Und warum? 
Und warum, mein Gott. 
Der nächste Herzinfarkt. Isa legte ihren Arm um meine Schulter. 
"Du zitterst ja", sagte sie. 
"Ich weiß", sagte ich. 
"Viel weißt du nicht." 
"Ich weiß." 
"Wir könnten ja auch erstmal küssen, wenn du magst." 
Und in dem Moment kam Tschick mit zwei Brötchentüten durch die Felsen gestiegen, und es wurde nichts mit Küssen. (Kapitelende)

Gedankenkino weit  nach innen. Unglaublich einfühlsam. Kein Wort zu viel. Einfach mit der Hand wenige Bilder in den Sand von Zeit und Wirklichkeit gemalt ...

Mittlerweile habe ich das Buch fertig gelesen; es lässt mich nachdenklich zurück. Mein Herz haben Tschick und Maik gewonnen ... wie sicherlich das vieler Leser.
Das Buch endet mit einer Option Maiks auf zwei Frauen, in die er verliebt ist, mit einem Tschick, der im Erziehungsheim sitzt, und der aktuellen Situation, dass Maik mit seiner alkoholkranken Mutter auf dem Boden des Pools sitzt und beide die Luft unter Wasser anhalten, nachdem sie zuvor Fernseher, Stereoanlage, China-Lampe, Beistelltisch, Couch-Sessel und anderes mehr in das Schwimmbad geschmissen haben; am Rand, an der Wasseroberfläche, warten zwei Polizisten, von den Nachbarn, den "Scheiß-Stasi-Kacker(n)" alarmiert.
Eine Lösung ist das nicht.
Muss auch nicht sein.
Allerdings, ich liebe Bücher, die Hoffnung auf das Leben machen ... es gibt so wenige davon ...

Sonntag, 1. April 2012

Wenn jemand Dich als Esel bezeichnet, dann fühle Dich geehrt - Gedanken zum Palmsonntag.


"Es gab einmal einen Zen-Meister, der sagte, seine erste Satori-Erfahrung habe darin bestanden, daß er in allen Leuten sich selbst erkannte. Jeder, dem er begegnete, hatte sein Gesicht."
aus Janwillem von de Wetering, Der leere Spiegel, Hamburg 1981, S. 105

Mancher wird die Geschichte von Joe Vitale kennen, jenem Metaphysiker und Marketingspezialisten, der erzählt:  

Ich hörte von einem Therapeuten in Hawaii, der eine komplette Krankenstation krimineller geisteskranker Patienten geheilt hatte – ohne auch nur einen von ihnen jemals gesehen zu haben. Es hieß, der Psychologe würde die Akte eines Insassen studieren und dann in sich selbst schauen, um zu sehen, wie er die Krankheit dieser Person erschuf. Während er sich selbst verbesserte, besserte sich der Zustand des Patienten. Ich hörte, der Therapeut habe einen hawaiianischen Heilungsprozess mit dem Namen Ho'oponopono genutzt ...

Was hat das mit Palmsonntag zu tun?
Sei froh und dankbar, wenn Du einem Esel ins Gesicht schauen darfst, ja wenn Dich jemand einen Esel nennt!

Womöglich gilt für die Gesichter von Tieren, die Du anschaust, dasselbe wie für Menschen!
Stellen wir aber den Esel nochmal kurz in den Stall zugunsten der ...


... Palmen wurden schon in vorchristlicher Zeit als Baum des Lebens und des Sieges verehrt. Ich mag die Bezeichnung heidnisch für vorchristlich nicht, wie sie Luther und C.G. Jung verwenden; für mich hat sie etwas Diskriminierendes. Gott sei Dank gab es die "Heiden", sonst gäbe es nicht uns und unser Bewusstsein. Nicht nur das in Bezug auf Palmzweige, mit denen Jesus in Jerusalem begrüßt wurde, sondern auch das über Esel, denn Jesus ritt bekanntlich in Jerusalem auf einem Eselfüllen ein. Zufall?
Wohl kaum.


In der gesamten antiken Welt wurde der Eselsgott Pales verehrt, eine Gottheit, die sowohl männlich als auch weiblich war. Samson erschlug die Philister mit dem Kieferknochen eines Esels, von dem manche afrikanischen Stämme bis heute noch glauben, dass er der Sitz der Seele sei
Und der ägyptische Gott Seth trug als Zeichen seiner Herrschaft ein paar Eselohren an der Spitze seines Rohrzepters. Ja, von dem jüdischen Gott wird berichtet, dass er manchmal als eselsköpfiger Mann dargestellt wurde, der an einem Baum gekreuzigt wurde. 


Ein Vorverweis auf Ostern?
Ich glaube, ja.
Jedenfalls:

Wenn Dich jemand als Esel bezeichnet, dann fühle Dich geehrt!
Denk also nicht, dass der Andere in Wahrheit ein Esel sei.

Um ein Esel zu sein, muss jener noch einige Leben leben :-))