Seiten

Freitag, 23. August 2013

Wahrheiten in Wahlkampfzeiten – über Bertram Verhaags DVD-Buch naturGerecht


Ja, es gibt Bücher, die heilsam wirken, und es gibt Filme, die Gleiches tun.

Für mich ist u.a. die Unendliche Geschichte Michael Endes solch ein Buch, und es sind die Filme Bertram Verhaags.

Gekaufte versus natürliche Fruchtbarkeit

Der vielfach ausgezeichnete Dokumentarfilmer führt uns den Tatort Leben vor Augen, er lässt uns in den Worten und mittels der Bilder über die Arbeitswelt von Menschen teilnehmen an dem Unterschied zwischen gekaufter Fruchtbarkeit und natürlicher Fruchtbarkeit.

Es gibt ein Abenteuer Leben, das spielt sich in Plenarsälen, in Super-Märkten, an den Börsen ab und auf den Bankkonten von Millionen von Deutschen, die ihre Arbeit tun, millionenfach minder-bezahlt, wie wir wissen.

Mindestlohn hat etwas mit Ab-Speisung zu tun; das Wort kann ja kaum die sich dahinter verbergende Geringschätzung kaschieren.

Wer dem Mutterboden Zeit gibt, gibt auch Kindern Zeit

Es gibt auch ein Abenteuer Leben, das spielt sich im Mutterboden ab und in der Tatsache, dass es Bauern gibt, die ihrem Boden Zeit geben, so, wie es in Verhaags Film DER BAUER DER DAS GRAS WACHSEN HÖRT deutlich wird. Der plündert ihn genau aus diesem Bewusstsein heraus nicht aus, genau so, wie es wieder Eltern gibt – und immer da spielt sich Leben im Herzen ab! -, die ihren Kindern bewusst Zeit geben zu wachsen und zu reifen, was sich daran erkennen lässt, wie überwältigend viele Eltern in Baden Württemberg, dort, wo sie die Wahlmöglichkeit haben, sich im Sinne ihrer Kinder für G9 entscheiden und bewusst gegen G8 – eine von den zuständigen Politikern auffallend unkommentierte Tatsache.

Bertram Verhaag, viele Bauern und Eltern wissen: Es geht nicht um Abspeisen, es geht um Speisung, um Nahrung, um Lebens-Kost für Körper und Geist.

Mutter Erde und Vater Staat

. . .

wer weiterlesen möchte: hier klicken

Dienstag, 13. August 2013

Wie du bist, so bist du recht: Michael Endes Bastian findet seine innere Mutter in der Dame Aiuóla.

Es gibt zahlreiche Märchen, die von der inneren Mutter erzählen, die einen wesentlichen Teil unserer Seele ausmacht. 
Und diese Mutter hat viele Facetten. 
Sibylle Birkhäuser-Oeri hat in ihrem posthum von ihrer Freundin Marie-Louise von Franz zur Veröffentlichung aufbereiteten Manuskript - erschienen als Die Mutter im Märchen - einige ansgesprochen: 
Da finden wir u.a. die Todesmutter, die Feuermutter, die lebensschenkende Naturmutter ... all diese Mütter, die dunklen wie die hellen, sind Seiten EINER Großen Mutter.Eine der bekannntesten Ausgestaltungen ist Frau Holle.
In uns gibt es diese vielen Facetten der Mutter wie auch diese EINE, die Goethe meint, wenn er am Ende von Faust II vom Ewig-Weiblichen spricht, das uns hinanzieht, die Homer besingt, wenn er die Mutter als Allmutter Erde anspricht, und deren auch in vielen, den meisten indianischen Kulturen gedacht wird. Die Griechen nannten sie Gaia, eben Allmutter Erde.
Sie ist die göttliche Mutter. Der weibliche Teil der Gottheit.

Jenen Teil, den uns die christlichen Kirchen verschwiegen haben.
Vater, Sohn und Heiliger Geist, so heißt es im Apostolischen Glaubensbekenntnis.
Nur Männer, keine Frau. So ist das in der Kirche.

Wir können diese Mutter nicht erfassen. Wir Menschen tun das ja gern, etwas zu erfassen und dann kräftig festzuhalten, unter Kontrolle zu bringen, damit die liebe Seele Ruhe hat.

Aber genau das ist der Punkt: diese Mutter schenkt zwar Ruhe und Frieden, denn sie will uns an ihrer Brust stillen, damit wir Stille lernen, aber sie beunruhigt uns auch in gewisser Weise, weil sie ständig im Wandel ist wie die Erde, die Natur.

Wer sie immer mehr verstehen lernen will, muss sich von ihr beunruhigen und stillen zugleich lassen.

Haben wir keine Verbindung zu ihr, treiben wir durch den Raum ... immer auf der Suche, unterwegs in Sachen Mutter-Sucht. Bevorzugt tun das jene Männer, die ständig unterwegs in Sachen Liebesabenteuer sind. Ohne es zu wissen, suchen sie in jeder Frau die Mutter, weil sie sich auf krankhafte Weise nie von ihr lösen konnten, oft, weil es die Mutter auf gerissene Weise verhindert hat, immer wieder - und sie tut es oft noch, auch wenn sie nicht mehr lebt.

Von dieser Mutter muss sich jeder Mann lösen. Das
Grimm-Märchen Eisenhans berichtet davon.

Von der geistigen Mutter allerdings hätten wir uns nie lösen sollen. Die gute Mutter in den Märchen, die gute Königin, wie auch immer sie gestaltet worden ist, stirbt zumeist. So wie im Übrigen auch oft der Vater.


Jeder Mensch, ob Mann, ob Frau, muss sich vergewissern, ob er in Verbindung mit dieser Mutter steht. In einer liebenden.

Eine solche liebende Verbindung ist keine, die auf Unterwerfung basiert. Mit einer Mutter setzt man sich durchaus immer mal wieder auch auseinander.

Oft aber ist sie noch so tot in uns Menschen wie Schneewittchen.
Dann gilt es, sie zu wecken.

Eigentlich keine Überraschung, dass diese Thematik auch in Michael Endes Unendlicher Geschichte auf dem Weg Bastians zur Heilung des Inneren der Menschen, sprich in der Geschichte also der kindlichen Kaiserin, eine bedeutende Rolle spielt, wenn auch auf durchaus ungewöhnliche Weise.

Die innere Mutter, die Bastian trifft, ist die Dame Aiuóla.

Das Ganze ist absolut goldig geschrieben:


Schließlich gelangte er in eine schnurgerade Allee aus kugelrunden Bäumen, die voller rotbackiger Äpfel hingen. Und ganz am Ende der Allee tauchte ein Haus auf. Beim Näherkommen stellte Bastian fest, dass es wohl das drolligste Haus war, das er je gesehen hatte. Ein hohes spitzes Dach saß wie eine Zipfelmütze auf einem Gebäude, das eher einem Riesenkürbis glich, denn es war kugelig, und die Wände hatten an vielen Stellen Beulen und Ausbuchtungen, sozusagen dicke Bäuche, was dem Haus ein behäbiges und gemütliches Aussehen verlieh.

Da deutet sich schon an, welchen Mutter-Aspekt Michael Ende ausgewählt hat. Die Dame Aiuóla wohnt nämlich im Änderhaus, einem Haus, das sich ständig ändert, verschwindet auf der einen Seite ein Fenster, wächst auf ener anderen ein Erker aus dem Haus ...

Die Frau begrüßt Bastian mit einem Lied, das schon deutlich werden lässt, was eine wirkliche Mutter ausmacht, jedenfalls jene innere Mutter, auf die wir uns beziehen:

Alles, was du suchst und willst,
auch Geborgenheit,
Trost nach allem Leid.
Ob du gut warst oder schlecht,
wie du bist, so bist du recht, '
denn dein Weg war weit.«
Wie Du bist, so bist Du recht.
Wie schön, wenn das jemand zu uns sagt und uns so annimmt, wie wir sind.

Die wirkliche Mutter tut das!

Die Stimme begann von neuem zu singen: 

»Großer Herr, sei wieder klein!
Sei ein Kind und komm herein!
Steh nicht länger vor der Tür,
denn du bist willkommen hier!
Alles ist für dich bereit
schon seit langer Zeit.
Die Stimme übte eine unwiderstehliche Anziehungskraft auf Bastian aus. Er war sicher, dass es eine sehr freundliche Person war, die da sang.
Er klopfte also an die Tür, und die Stimme rief:
»Herein! Herein, mein schöner Bub!«
Er öffnete die Tür und sah eine gemütliche, nicht sehr große Stube, durch deren Fenster die Sonne hereinschien. In der Mitte stand ein runder Tisch, gedeckt mit allerlei Schalen und Körben voll bunter Früchte, die Bastian nicht kannte. Am Tisch saß eine Frau, die selbst ein wenig aussah wie ein Apfel, so rotbackig und rund, so gesund und appetitlich.
Im allerersten Augenblick war Bastian fast überwältigt von dem Wunsch, mit ausgebreiteten Armen auf sie zuzulaufen und »Mama! Mama!« zu rufen. Aber er beherrschte sich. Seine Mama war tot und ganz gewiss nicht hier in Phantásien. Diese Frau hatte zwar dasselbe liebe Lächeln und dieselbe Vertrauen erweckende Art, einen anzusehen, aber die Ähnlichkeit war höchstens die einer Schwester. Seine Mutter war klein gewesen und diese Frau hier war groß und irgendwie imposant. Sie trug einen breiten Hut, der über und über voller Blumen und Früchte war, und auch ihr Kleid war aus einem farbenprächtigen, geblümten Stoff. Erst nachdem er es eine Weile betrachtet hatte, bemerkte er, dass es in Wirklichkeit ebenfalls aus Blättern, Blüten und Früchten war.
Während er so stand und sie ansah, überkam ihn ein Gefühl, wie er es schon lange, lange nicht mehr gekannt hatte. Er konnte sich nicht erinnern, wann und wo, er wusste nur, dass er sich manchmal so gefühlt hatte, als er noch klein war.
»Setz dich doch, mein schöner Bub!«, sagte die Frau und wies mit einer einladenden Handbewegung auf einen Stuhl. »Du wirst sicher hungrig sein, also iss erst einmal!«
»Entschuldigung«, antwortete Bastian, »du erwartest doch einen Gast. Aber ich bin nur ganz zufällig hier.«
»Tatsächlich?«, fragte die Frau und schmunzelte.


Bastian mag lange meinen, er sei zufällig hier und die Ähnlichkeit sei höchstens die einer Schwester.

Nein, er hat zu der Mutter gefunden, die unser aller Mutter ist, die sich ständig ändert wie die Jahreszeiten, die Fruchtbarkeit symbolisiert und Werden und Vergehen, zu sehen an ihrem Haus.
Wenn wir zu dieser Mutter finden, gibt es nur eins: Wohlsein!

Es gibt Bücher, die nehmen einen an die Hand und zeigen einem den Weg, schaffen Bilder, die unsere Seele heilen und ihr den Weg weisen, ja, die selbst der Weg sein können, denn unser Inneres vertraut diesen Bildern.

Michael Ende war ein weiser weißer Magier.
Seine Bilder, seine Worte sind heilsam für unsere Seele.

Dienstag, 6. August 2013

Wer glaubt, lebt länger.


Kaum zu fassen, aber selbst Der Spiegel nimmt mittlerweile nicht mehr an, dass Geist nur zum Denken da ist.


Das entnehme ich jedenfalls einer im Mai 2013 mit Heilen mit dem Geist überschriebenen Titelgeschichte, die mir vor 14 Tagen ein Kollege rüberreichte:"Schon gelesen?"

Da titelte doch tatsächlich Der Spiegel sein neuestes Heft mit "Der heilende Geist – Medizin: Gesund durch Meditation und Entspannung".

Jetzt hab ich den Artikel gelesen, ja, und ehrlich gesagt bin ich bass erstaunt. Gut, ich habe im Grunde das des Deutschen ehemals beliebtestes Magazin schon jahrelang nicht mehr goutieren mögen, selbst beim Zahnarzt oder Arzt nicht, ging mir dieser sottisenhafte und die Menschen mit Häme überschüttende vor allem in den Titelstorys praktizierte Spiegelstil doch mit der Zeit so auf den Keks, dass ich ihn mir nicht mehr zumuten wollte. Und wenn etwas nicht auf Spiegel-Denk-Linie lag, wurde es total zerrissen, so alles, was nur im Entferntesten nach Esoterik, nach alternativer Heilung, Homöopathie oder Ähnlichem roch.


Wenn eine Schreibe destruktiv war, dann die Spiegel-Schreibe, für mich jedenfalls.

Vielleicht also habe ich eine neue Ausrichtung im Spiegel verpasst. 

Auf dem Hintergrund dieses Artikels staune ich jedenfalls.


Die heilsame Wirkung des Yoga

Wie schon im Juli: Da fiel mir in einem Wartezimmer das Juni-GEO-Magazin in die Hand und ich glaubte, meinen Augen nicht zu trauen: