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Freitag, 1. November 2013

Retten wir den Konjunktiv - und mit ihm viel mehr!

Martin Luthers Bibelübersetzung war im Grunde der erste Duden Deutschlands, und die zeitnahe Aufeinanderfolge von Gutenbergs Buchdruck mittels beweglicher Lettern und der Bibelübersetzung ins Deutsche sind eine der Sternstundenzeiten unserer Kultur.
Fast ein Drittel aller lesekundigen Deutschen besaß recht schnell die damals noch nicht ganz vollständige Übersetzung der Bibel.
Der Reformationstag, der vor allem an Luthers Wirken gegen Ablasshandel und Simonie - wobei bekanntlich Ämterschacherei kein spezifisch kirchliches Phänomen ist - erinnert, ist mir Anlass, auch an die oben angesprochene Leistung des in Eisleben geborenen Theologieprofessors zu erinnern.
Einer der für mich bedeutendsten Sätze seiner so eigenwillig gekonnten, weil zugleich prägnanten Übersetzung ist jener, wie er sich in den Evangelien von Matthäus und Markus findet:

Was hülfe es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewönne und nähme doch Schaden an seiner Seele.

Das ist Konjunktiv II in Reinkultur  . . .

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