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Mittwoch, 26. März 2014

Über die psychosoziale Lage in Deutschland und die dunkle Mutterschaft Angela Merkels.


Angela Merkels Dornenhecke und die Prinzengarde der CDU

Letztes Wochenende habe ich im Kurpark zu Bad Kissingen eine Tafel gesehen, auf der ein Ende 2010 verfasster Aufruf von 21 Chefärzten der Chefarztgruppe CHIP (Chefärzte Humanistisch Integrativer Psychosomatischer Kliniken) zu lesen ist. Angesichts der dort erhobenen Forderungen und Aussagen habe ich mich gefragt, ob sich in Deutschland seitdem etwas verändert. Auf der Seite ww.psychosoziale-lage.de heißt es in diesem Zusammenhang, „dass die psychischen Erkrankungen massiv zunehmen.“ Seit 1980 steige der Anteil der Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen durch psychische Erkrankungen auf bis zu 20%. Im BKK Gesundheitsreport 2010 sei nachzulesen, dass sich die durchschnittlichen Krankheitstage wegen Burnout in den Jahren von 2004 bis 2009 von 4,6 auf 47,1 Tage, also um das zehnfache, erhöht hätten.
Diese Realität ist ein Reflex auch der politischen Situation dieses Landes. Noch kein Bundeskanzler hat es so versiert verstanden, ein ganzes Land umfassend ins Koma zu versetzen, wie dies momentan der Fall ist. Schön wäre es, wenn es wenigstens ein Wach-Koma wäre oder nur eine Hypnose. - Nein, es ist tiefstes Koma wie der Schlaf im Dornröschenmärchen, der für den Tiefschlaf der Seele steht, auch der eines Volkes, das sich nicht entwickelt, sondern stagniert - mit den entsprechenden gesundheitlichen Folgen für den körperlichen und seelischen Bereich vieler seiner Bürger. Man möchte meinen, die in Bad Wildbad fotografierte Plastik, spiegelt den Zustand Deutschlands wieder.



Bekanntlich zieren im Märchen viele längst skelettierte Prinzen die Dornenhecke, an der sie auf ihrem Weg ins Schloss gescheitert sind.
Angela Merkel kennt diese Dornenhecke bestens, in denen all die Männer scheiterten, die es wagten, den Mund gegen sie aufzumachen und eigener Meinung zu sein; sie ist schließlich diese Dornenhecke selbst (nicht nur, aber auch), selbst wenn man es ihr auf den ersten Blick nicht ansehen mag; auf den zweiten nimmt man die Stacheln ihrer inneren Dornenhecke sehr wohl wahr.

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5 Kommentare:

~ Clara P. ~ hat gesagt…

Wie wahr! Aber ich persönlich frage mich immer wieder, ob man Angela Merkel als Kanzlerin nicht eigentlich als Symptom einer Gesellschaft deuten kann, die nicht mehr fühlen kann? Neulich sah ich die Frau im TV und da dachte ich mir noch, dass sie zwar was von Zahlen verstehen mag, also ganz schön rational ist, aber ich sehe da kein Gefühl, keine Herzlichkeit. Und gerade als Landesmutter sollte da doch auch die liebende Seite sein? Aber die hat Frau Merkel zumindest im Job nicht, denn Menschlichkeit würde ihren wirtschaftlichen Absichten entgegen stehen.

In einem System, das die Schwächsten ausgrenzt und wie Vieh zusammentreibt, für Dumpinglöhne an Arbeitgeber verkauft und sogar Jugendliche aus bedürftigen Familien ab ihrem 15.Lebensjahr mit Sanktionsstrafen bedroht - wo ist da die Menschlichkeit?

Aber die Menschen in Deutschland wählen Frau Merkel immer wieder und das deutete für mich darauf hin, dass die Deutschen noch immer mehr Angst vor dem Fühlen (und vor Weiterentwicklung) haben, als man meinen sollte.

Ich sehe es wie Du, es wird an der Zeit, dass sich die Dinge ändern, aber dazu bedarf es auch der Menschen in diesem Land, die die Fähigkeit entwickeln (oder freilegen?), zwischen Herz, Verstand und Seele eine Verbindung zu finden. Viele wären überrascht, wieviel einfacher sich die Probleme eines Landes auf diese Weise lösen lassen würden!

Sorry für den langen Post, lieber Johannes, das Thema berührt mich sehr :)

Herzliche Grüsse
Maja

Johannes G. Klinkmüller hat gesagt…

Liebe Maja
(ist Maja richtig oder Clara?),

ich finde Deinen Kommentar super; Du bringst in Bezug auf die Merkel etwas echt gut auf den Punkt.

Ich würde Deine Zeilen gern in diesen Post hier, den ich am Donnerstagabend auf Freie Welt ( http://www.freiewelt.net ) veröffentliche - dafür habe ich ihn eigentlich entworfen - mit einbeziehen und Dich dort mit Deinem Blog Clara Pippilottas Welt verlinken, wenn es für Dich okay ist (also ab "Ich persönlich frage mich ... als man meinen sollte").
Ich bin dort vor einigen Jahren zum Schreiben eingeladen worden und auch, wenn doch einiges, was dort veröffentlicht wird, nicht meine Meinung widerspiegelt, so schreibe ich dennoch dort immer wieder ganz gern.
Gestern habe ich mir überlegt, dass mir in diesem Post hier noch etwas an inhaltlicher Aussage fehlt und was Du schreibst, das trifft´s; dieser Frau fehlt Herzlichkeit und Gefühl. Bingo! Deshalb schaudert´s einen . . .

Liebe Grüße,
Johannes

~ Clara P. ~ hat gesagt…

Hallo Johannes, sorry, hab erst jetzt auf Deinen Blog geschaut und die Antwort gesehen. Du kannst mich gerne verlinken.
Ja, der Frau fehlt das Gefühl. Das Mitgefühl. Und ich finde, Mitgefühl ist unerlässlich für uns Menschen, denn ohne dieses Mitgefühl sind wir doch gar nicht in der Lage, unser Gegenüber als ebenfalls fühlenden Menschen zu erfassen....

Ganz liebe Grüsse!

PS: Hab nur mit Maja unterschrieben, damit Du Dich nicht fragst, wer Clara ist :-)

Matthias hat gesagt…

Guten Tag Johannes,

Kennst du Ilse Middendorf?
http://www.youtube.com/watch?v=i7Ys151xqhg

Bewußtwerdung über den Atem.
So einfach das wir dran vorbei gehen.

Liebe Grüße
Matthias

Johannes G. Klinkmüller hat gesagt…

Guten Morgen, Matthias,

danke für den Hinweis.
Ja, ich kenne Ilse Middendorf, allerdings nur dem Namen nach. Eine frühere Bekannte von mir hat bei ihr Unterricht genommen und mir wiederholt von ihr erzählt. Das ist sicherlich 25 Jahre oder mehr her. Sie war sehr angetan von ihrer Lehrerin.

Hab eine sonnige Osterzeit!
Johannes