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Mittwoch, 26. November 2014

Warum so viele Stars, Sänger und Menschen, die in dieser Weise im Rampenlicht stehen, Suchtprobleme haben!

Gestern Herbert Grönemeyer bei Markus Lanz gesehen.

Vor allem fand ich den Gesprächsausschnitt aufschlussreich, als Grönemeyer über die Wirkung von Auftritten sprach, wie sehr das Ego aufgeblasen wird dabei und genial fand ich seinen Vergleich mit einem Fesselballon: Bei so viel Zuwendung hebt man ab und verliert die Bodenhaftung.

Wenn man über Wochen und Monate tourt, so Grönemeyer, schwebt man im Grunde nur noch und was ist das auch für ein Gefühl, wenn man zur Arbeit geht und mit johlendem Beifall empfangen wird!!
Ich glaube, Grönemeyer sagte noch: Stell Dir mal vor, Du kommst ins Büro und wirst so empfangen!

Solch ein Leben ist also im Grunde ein ständiger Kick, wie ein ständiger Drogentrip!
Wenn das vorbei ist, fehlt absolut etwas; die Realität sieht ganz anders aus; kein Gehen mehr wie auf Watte, kein Flug über die Erde hinweg, ja, da gibt es Leute, die einem widersprechen . . .

Wen wundert es da, wenn manche es ohne diesen Kick nicht aushalten, wenn sie süchtig nach etwas sind, was ihnen fehlt!
Kein Wunder also, wenn sie zu Drogen greifen, Alkohol, Marihuana, was auch immer . . .

Zum ersten Mal wurde mir das aufgrund dieser Aussagen bewusst, welche Rolle bei solchen Menschen Ruhm, Beifall, Abgehobensein spielt und warum sie andere Süchte brauchen . . .

Eine ganz andere Sache ist, dass man die Realität auch durch das Stürzen in Arbeit, durch Sportsucht (ja, manche Leute müssen bekanntlich zwanghaft Sport treiben . . .), durchs I-Phone ausblenden kann.

Gestern in der S-Bahn: Eine junge Dame setzt sich neben mich, zack, I-Phone in der Hand. - Drei Stationen später steigt sie aus, ein junger Mann setzt sich auf ihren Platz, zack, I-Phone in der Hand . . . Ich glaube, beide haben nicht mit einem Blick ihre Umgebung wahrgenommen . . . schon verrückt. Zufall, dass ich Schirrmachers Payback gerade las, wie die neuen Medien den Menschen, auch sein Gehirn umgestalten und es Untersuchungen gibt, dass Menschen zunehmend Fragen gar nicht mehr aufnehmen können, nicht mehr verstehen . . .
Bei ihm auch nachzulesen, dass der Gebrauch der Medien kein Jugend-Spezifikum ist. Erwachsene verwenden sie genauso. Bestes Beispiel eine mittelalterliche Frau, die die ganze Zeit mir gegenübersaß - die ganze Zeit mit ihrem I-Phone beschäftigt, ich glaube, in den Mails stöbernd . . . scheint ja auch sinnvoller, als Menschen anzusehen oder, was außerhalb der S-Bahn sich so verändert . . . Stuttgart 21, eine echte Baustelle . . . so wie das menschliche Gehirn, das scheint sich momentan auch gewaltig umzubauen, anzupassen . . . jedenfalls schreibt das der leider kürzlich verstorbene Frank Schirrmacher.

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