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Samstag, 9. Mai 2015

Bausteine des Lebens

Der folgende Textauszug aus Wilhelm Meisters Lehrjahre mag verdeutlichen, warum es ein echter Verlust ist, dass solche Worte kaum mehr in unseren Schulen gelesen werden, die mittlerweile überfrachtet sind, mit dem, was sie alles zu leisten haben.
So kommen sie leider nicht mehr dazu, das Wesentliche zu vermitteln: wie junge Menschen dem Leben und seinem Wert begegnen und gerecht werden.
Gerade für jüngere Menschen ist es wichtig zu wissen, dass es in der Tat, wie im Folgenden deutlich wird, im Grunde zwei Klassen von Menschen gibt - ohne dass die eine abfällig auf die andere schaue: Die einen wollen vorwärtsgehen, die anderen lassen sich eher bewusstlos im Strom der Zeit treiben. - Gerade diejenigen unter unseren Kindern, die zu den Ersteren gehören, bedürfen solcher Worte, damit sie sich nicht anpassen und reduzieren und damit ihrem wertvollen inneren Wesen Gewalt antun. Zu viele tun das möglicherweise mittlerweile.
Deshalb sind Worte wie die Goethes hier - es gibt ja im Schatz unserer Kultur noch viele weitere - so wichtig. Niemand denke, sie würden Kinder und Jugendliche nicht interessieren; die es betrifft, die - so ist meine Erfahrung - lesen und hören sie hellwach und ihre Seele ist sehr dankbar für sie!
In sechstem von acht Kapiteln in Goethes 1795/96 veröffentlichten Werk finden wir die Bekenntnisse einer schönen Seele, die den Umschwung Wilhelm Meisters von einem wenig zielgerichteten Leben hin zu einem bewusst geführten einläuten. - Im Folgenden spricht der von der schönen Seele so geschätzte Oheim zu ihr als einer noch jungen Frau wahre Worte zu einer möglichen Lebensgestaltung:
Des Menschen größtes Verdienst bleibt wohl, wenn er die Umstände soviel als möglich bestimmt und sich sowenig als möglich von ihnen bestimmen läßt.

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