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Samstag, 30. April 2016

Schlüsselblumen auf der Burg, heiliger Raum an der Bildeiche, Bärlauch im Kaskadental: Frühling um Bad Kissingen!

Vor wenigen Tagen war ich auf der Burg und es ist faszinierend, wieviele Schlüsselblumen dort wachsen:


Aber auch im Wald ist es schön, und die Bildeiche hielt, als wir, meine Tochter - die Handyfotos sind von ihr - und ich, vorbeikamen, ihre besonders schöne Sphäre bereit:


Als jemand, der regelmäßig die Fränkische Saale sieht, ist man erstaunt, dass sie binnen kürzester Zeit Hochwasser führen kann, das ganz schnell zum Beispiel bei Hausen über den Fußgängerweg schwappt und Radfahrer und Wanderer zu einem Umweg zwingt, wie das noch Anfang April der Fall war. Jedes Mal bin ich erstaunt, wenn ich die Saalewasser sich sogar über die weiten Wiesenflächen hinter dem Flugplatz ausbreiten sehe.
Das kommt, weil die Saale, wenn es regnet, von vielen Bächen gefüttert wird, die zum Teil ganz ordentliche Wassermassen mit sich führen; einer davon ist der Ilgenbach, der dann das Kaskadental hinunterströmt. 
Erstaunlich ist, wenn es aufhört zu regnen, dass die Saale binnen zweier Tage ihr Wasser reduzieren kann, so dass man denkt: War da was? - Nur wer über die angrenzenden Wiesen geht, wird schnell merken, dass hier noch vor kurzem Wasser stand.
Wenn der Ilgenbach recht viel Wasser führt, ist das Kaskadental im Norden Bad Kissingens, das die Saale mit dem Tierpark und Restaurant Klaushof verbindet, in dem man wunderbar im Freien sitzen und Himbeerkuchen mit Sahne essen kann, gerade im Frühling ein Traum.
Vor 14 Tagen war ich schon mal da zum Sammeln von Bärlauch. Ich wusste nur vom Hörensagen, dass es ihn dort gibt. Als ich das Tal hinaufging, sah ich zwei Frauen mit ihren Kindern und ein altes Ehepaar an einer Stelle jenseits des Baches eifrig sammeln und wusste: Da muss er sein :-)

Bärlauch-Stelle
Ursprünglich ist das Kaskadental in seiner heute begehbaren Form künstlich angelegt worden, damit Kurgäste und betuchte Bürger Bad Kissingens sich hier verlustieren konnten; dazu beitragen sollten die künstlich angelegten Kaskaden, nach denen das Tal seinen Namen hat, und Skulpturen, von deren Verbleib man heute leider nichts mehr weiß. Sogar Kurkonzerte fanden hier statt.
Verewigen wollte sich auf diese Weise ein Fürstbischof namens Adam Friedrich von Seinsheim. Er ließ das Tal bereits 1767 auf diese Weise entstehen; in den Folgejahren verbesserten andere den Kaskadenbau und die Wasserführung. Leider fanden auch hier an jenem schrecklichen und für Bad Kissingen so blutigen 10. Juli 1866 im Rahmen des Deutschen Krieges Kriegshandlungen statt; so erlag ein preußischer Leutnant im Altenburger Haus am unteren Ende des Kaskadentals seinen Kriegsverletzungen; er ist auf einer Gedenktafel verewigt (schrecklich, diese über das ganze Kissinger Gebiet verteilten zahlreichen Erinnerungstafeln - eine zentrale würde für mich genügen; mitten im Wald und an seinen Rändern immer wieder mal an das Sterben so vieler Menschen an jenem Tag erinnert zu werden: Ich mag das ehrlich gesagt nicht, auch wenn ich die Geschichte respektiere).

Auch im Winter ist das Tal einen Ausflug wert; der teilweise gefrorene Wasserverlauf lässt das Tal einfach märchenhaft erscheinen.
Doch nun haben wir Gott sei Dank Frühling:


Kaskadental unweit der Marieneiche
eine der kleinen Kaskaden
ein Paradies für Nymphen, Sylphen, Zwerge . . .
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