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Samstag, 11. Juni 2016

Der Mondkalender ist angekommen - die Tage mit ihm sind einfach wunderbar!

Der Mondkalender ist vor ein paar Tagen angekommen und sie waren seitdem wunderbar. 
Am Tage der Ankunft huschte laut der im Kalender apostrophierten Tagesstimmung meine Aufmerksamkeit neugierig von Thema zu Thema wie ein Schmetterling auf einer Blumenwiese (hab´s leider gar nicht gemerkt - mit Mondkalender werde ich das nicht mehr verpassen!). Ich war, wie ich im Nachhinein las, aufgeschlossen für Neues und meine Stimmung war heiter und kommunikativ gewesen. Ich hätte mir auch mein Bedürfnis nach Abwechslung gönnen und nach Herzenslust im Internet surfen können (hätte ich das nur eher gewusst!). In meinem Garten hätten sich sehr gut Blumen pflegen, säen oder setzen lassen - gut, dass ich keinen habe, hätte mich ob der verpassten Chance grün (und blau) geärgert. Die anderen Pflanzen zu gießen wäre allerdings erst in den kommenden Krebs-Tagen sinnvoll gewesen. Hoffentlich habe ich nicht meine Fingernägel gefeilt oder geschnitten -  ich hätte es jedenfalls nicht machen sollen. Beim Tragen schwerer Einkaufstüten hätte ich meine Arme immer wieder locker ausschütteln sollen (für mein Einkaufen mit Rucksack gibt es leider durchweg keine Vorschläge, aber ich werde künfig bei zunehmendem Mond in den Zwillingen dennoch beim Einkaufengehen locker mit den Armen schwingen).

Heute und in den nächsten zwei Tagen ist zunehmender Mond in der Jungfrau, absteigend. Zuverlässigkeit, Ordnungssinn und Perfektionismus sind an diesen Tagen angesprochen, so heißt es wörtlich. Routineaufgaben geben mir Sicherheit, mit Überraschungen komme ich nicht gut klar und neige zur Pedanterie (was mir gar nichts schaden kann, bin so eine seltsame Mischung zwischen akribisch - in Schreibsachen lasse ich mir keinen Fehler durchgehen - und Kleider tagelang auf dem Hocker liegen lassen könnend, mich täglich selbst darüber ärgernd - leider äußert sich der Mond dazu nicht). Kleinliche Rechthaberei soll ich mir nicht durchgehen lassen, auf jeden Fall auf leichte Kost achten und gerade Rohkost jetzt besonders gründlich kauen, sonst drohen üble Verdauungsbeschwerden; Stecklinge lassen sich in meinem Garten gut einsetzen und Rucola gut nachsäen. Jedenfalls soll ich ausdrücklich meine Kräfte vor allem auf den Garten konzentrieren. Zunehmender Mond ist weniger geeignet für Wäschewaschen und Reinigungsarbeiten (gut zu lesen, nachher wollte ich das Bad putzen). Fürs Haareschneiden bei kräftigem Haar und für Dauerwellen ist ein Friseurtermin an Jungfrau einfach ideal (Mist, es ist Samstag, 15.52 Uhr, morgen ist Sonntag und Montag hat mein Friseur zu, schade um meine Dauerwellen!).

Vormerken werde ich mir auf jeden Fall den 21., 22. Juni (abnehmender Mond im Steinbock, aufsteigend). Zur Zahnsteinentfernung ist der Termin perfekt, heißt es wörtlich. Ebenfalls für das Entfernen unerwünschter Körperhaare.
Die folgenden Wassermann-Tage mit ihrer wirbelnden Energie soll ich zum Lüften nützen. Zur Fleckenentfernung und für andere Reinigungsarbeiten ist allerdings der kommende abnehmende Fische-Mond perfekt. Ich soll Bewährtes und Gewohntes bekämpfen, aber nicht um der Rebellion willen.

Am 30. Juni liegen sinnliche Genüsse in der Luft (lasse mir eine Mail via Kalender zukommen, um sie ja nicht zu verpassen). Malen und Lackieren ist günstig, ungünstig, an Stiertagen zum Zahnarzt zu gehen. Ich darf mich verwöhnen, aber bitte nicht nur kaloriell.
Am 1. Juni Komposthaufen ansetzen! Malern und Lackieren jetzt günstig! Masagen ganz intensiv genießen!
Am Montag, den 4. Juli, wenn möglich noch bis zum Mittwoch mit dem Haarewaschen warten !!!

Ein besonderes Highlight werden der 6. und 7. Juli sein, Mond im Löwen, absteigend. Diese Tage bringen meine Chefqualitäten und den inneren Helden hervor (wie lange habe ich auf den gewartet! Hätte ich mir bloß früher schon einen Mondkalender gekauft!).

Auf dem nächsten Blatt steht, dass die Verfasserin des Mondkalenders mit großen Gewinn das Buch Ich bleib so scheiße wie ich bin von Rebecca Niaza-Shahabi gelesen hat. Es richtet sich wohl gegen den herrschenden Zwang zur Selbstoptimierung.

Gut, das gelesen zu haben. Irgendwie hatte ich das Gefühl. dass die Selbstoptimierung per Mondkalender nicht so mein Ding ist und ich zumindest ohne Mondkalender nicht scheißiger bin. Könnte sein, dass ich nicht warte, bis die Mondkraft mein Aufräumen und das Einlagern von Haushaltsgegenständen (z.B. auch in der Mülltonne) unterstützt. Vielleicht nutze ich den Neumond, im Krebs absteigend, gut übrigens zum Unkrautjäten und zur Schädlingsbekämpfung, wenn Reinigungsarbeiten noch leichter fallen als  bei zunehmendem Mond und recycle ihn. Zum Friseur soll ich an diesem Tag ohnehin keinesfalls gehen.

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