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Donnerstag, 17. November 2016

Von der Kraft und Macht des Geistes oder: Was Vorstellung bewirkt!

Ab und zu gucke ich ja gern Markus Lanz, weil in seiner Sendung immer wieder wirklich interessante Leute zugegen sind. So auch gestern, und zwar ein Kriminalpsychologe namens Dr. Thomas Müller, der von einem tragischen Todesfall aus Amerika erzählte, der aber zugleich absolut faszinierend ist:

Ein Lastwagenfahrer steigt in das Kühlhaus seines Wagens und schließt sich dabei selbst aus Versehen ein, kommt also nicht mehr hinaus und offensichtlich konnte er sich auch nicht bemerkbar machen. 
Als man ihn findet, ist er tot. 
Er war an Unterkühlung gestorben, man konnte das an Aufzeichnungen an der Wand des Kühlbehälters nachvollziehen, wo z.B. stand: Es wird immer kälter . . .

Nur: Die Kühlung war nicht an. Und wie man feststellte, war es im Behälter wärmer als draußen.

Das erinnert mich daran, dass mir anlässlich meiner Beschäftigung mit Schiller durch den Kopf ging, dass diesen großen Dichter, der ja schon mit 46 Jahren starb, sein so starker Geist, der immer darauf aus war zu schreiben, zu schreiben, zu schreiben am Leben gehalten haben muss. Denn als der Weimarische Hofmedikus ihn obduzierte, stellte sich heraus, dass sein Inneres so ruinös war, dass ich zum einen das Ergebnis nicht hier anführen möchte - wer will, kann es hier nachlesen -, dass man sich aber vor allem fragt, wie er solange am Leben bleiben und auch noch arbeiten konnte.

Aus Schillers Werk strahlt die Kraft eines Geistes, der arbeiten und wirken und nicht sterben wollte. Nur eine akute Lungenentzündung vermochte wohl diesem Körper ein Ende zu setzen. Sein Geist lebt ohnehin heute noch.

Etwas viel Banaleres fällt mir noch ein, was aber genauso bezeichnend ist für die Macht der eigenen Gedanken und wie diese und unser Geist uns beeinflussen:

Vor einem Jahr war ich bei einem Arzt, der im Verlauf unseres Gespräches zu mir sagte: Sie müssten eigentlich Atembeschwerden haben. Ich verneinte das, weil ich auch nicht die Spur bemerkt hatte.
Das Seltsame war nur, dass ich am Folgetag Atembeschwerden bekam. Mir war eigentlich sofort klar, dass die Aussage des Arztes damit zu tun hatte und so konnte ich sie auch nach einigen Tagen wieder wegschicken. 

Witzig war das  schon, aber alles oben Geschriebene ist ja überhaupt nicht witzig, sondern es ist bezeichnend und bemerkenswert, was unserem Inneren zur Verfügung steht. Leider verwenden wir es wohl zu selten zum Guten.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ja, es ist schon so, unsere Gefühle steuern unsere Gedanken. Und wir müssen aufpassen, wer eigentlich der Käp'ten in unserem Kopf ist. Deshalb ist es wichtig, was der Psychologe zum Fall "Kühllaster" sagte: "Es ist nicht die Tatsache, sondern die Vor-
stellung, die uns unglücklich (bzw. krank) macht."

Johannes G. Klinkmüller hat gesagt…

Liebe Grüße nach Babenhausen :-)