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Montag, 9. Oktober 2017

Wer kann diese lächerliche Politik noch ernst nehmen?

Es ist schon unglaublich, was der deutschen Bevölkerung zugemutet wird und mit welcher versuchten Ernsthaftigkeit sich Merkel und Seehofer selbst vorführen und so tun, als nähmen sie sich selbst noch ernst. Niemand aber, der in der deutschen Öffentlichkeit Gewicht hat, erlaubt sich endlich einmal für dieses politische Schmierentheater ein klares Wort.

Da inszeniert sich ein bayrischer Papiertiger, der immer Mühe hat, wenigstens auf dem Bettvorleger zu landen, mit seinem Obergrenzen-Gedöns. Die Kanzlerin lehnt das monatelang strikt ab, und dann setzen sich beide Parteien zusammen, wollen mit der größten Selbstverständlichkeit ernst genommen sein und bieten etwas an, was das Wort Obergrenze vermeidet, aber die Zahl 200 000 enthält. – Nun hat Seehofer seine Zahl, aber nicht das Wort.

Geht´s eigentlich noch lächerlicher?

Seehofer wird mittlerweile kaum noch so ernst genommen wie Erdogan - und den nimmt außerhalb der Türkei niemand mehr ernst; und es soll mittlerweile eine ganze Reihe von CDUlern geben, die jeden Tag eine Kerze anzünden, dass Merkel einmal inhaltlich klare Aussagen treffe und Politik gestalte; nicht wenige bezweifeln allerdings, ob sie das innerhalb von vier Jahren lernen könne - oder wolle.

Bevor es das Theater in Gebäuden gab, gab es auf Jahrmärkten den Bänkelsang, oft verbunden mit gespielten Szenen, sogenannten Moritaten und standardisierten Abläufen, in denen ein Hanswurst auftrat, gern auch in einer Haupt- und Staatsaktion; manchmal gab es auch noch eine zweite und dritte Person, was halt dem Besitzer einer Bank, auf der er auftrat, so an Personal zur Verfügung stand.

Tatsächlich konnte der Bänkelsang auch durchaus anspruchsvoll sein, meist aber blieb er auf Seehofer-Niveau: Theaterdonner mit inhaltlichen Versatzstücken.
Seehofer wird nun nach der geschwisterlichen Einigung eine Weile stillhalten, bevor er bei Gelegenheit wieder anfängt, senil zu stänkern (man kann nur hoffen, dass es der bayrischen Bevölkerung endgültig reicht). Die Kanzlerin wird ihn ignorieren - zwei Jahre oder länger, kein Problem -, bevor man sich dann zusammmensetzt und einen Kompromiss findet, der darüber hinwegtäuschen soll, dass beide Parteien längst kein Gesicht mehr haben, also weder sie noch ihre Spitzenfunktonäre eines verlieren können.

Tatsächlich gab es im Übrigen auch fahrende Komödiantinnnen wie eine Friederike Caroline Neuber, in der Zeit Lessings hochgeschätzt. Sie schrieb selbst Stücke und setzte der theatralischen Jahrmarktsmännerwirklichkeit, die vor allem mit Zoten, Rülpsen, Furzen und ähnlichen Äußerungen Theater machte, etwas durchaus Anspruchsvolles entgegen.
Vielleicht hätte Angela Merkel sich mit dieser Neuberin, wie sie genannt wurde, befassen sollen, denn diese Frau hatte Mut, die Dinge beim Namen zu nennen.

Wenn jemand Jahre seines eigenen Lebens vergurkt, ist das seine Sache. Angela Merkel legt dieses Land seit 12 Jahren zunehmend lahm; längst überfällige Probleme geht sie nicht an, seien es der Pflegenotstand, das zukunftsunfähige Rentensystem, ausstehende Maßnahmen zur zeitgerechten Digitalisierung, die veraltete Infrastruktur Deutschlands, Mietnotstand etc. Ab und an macht jemand darauf aufmerksam. Mittlerweile wollen ein Drittel der Bundesbürger sie nicht mehr als Kanzlerin. - Wie sehr Heine recht hatte, wie tief Deutschland schlafen kann.
Momentan hat man eine leise Hoffnung, es könne aufwachen. Leider aber hat das Schicksal Menschen wie Merkel mit Eigenschaften ausgestattet, die weit raffinierter als die Vorstellungskraft ihrer Mitbürger sind.

Normalerweise wird ein Zug von einer Lokomotive gezogen. Aber Merkel, das ist ein großer motorisierter Schlafwagen.

Wirtschaftlich blüht dieses Land, das verdankt es seinen Bürgern.

Dass dieses Land es aber nur zu solch einer so handlungsunfähigen und konzeptionslosen Bundeskanzlerin gebracht hat . . . wer kann das wirklich erklären?

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