Seiten

Mittwoch, 31. Januar 2018

Der Weg der Liebe ist der Weg zur Liebe!

Es gbt kein unbekannteres unter den Gefühlen als deren Königin, die Liebe. Kaum ein Wort ist mehr missbraucht und missverstanden worden und wenn es einen Rat zur Rettung der Liebe gibt, dann den, weniger von ihr zu sprechen, weniger sie beim Namen zu nennen.

Wir glauben, wir lieben jemanden und Jahre später geht es uns wie Erich Kästner in Sachliche Romanze: Wir sitzen da und sind fassungslos, dass die Liebe verloren ging. Dabei könnten wir wissen und ahnen es auch: sie war nie da.
Wobei ich glaube, dass es wirklich sich liebende Paare gibt, dass es also Menschen gibt, die sich lieben, weil sie auch mit sich selbst die Liebe erlebt haben. Zumindest, dass sie auf guten Weg zur Liebe sind.

Am Anfang vieler Beziehungen steht eine hormonelle Aufwallung und ein Wiedererkennen eines anderen aus möglicherweise vielen früheren Leben. Diese Vertrautheit, die wir spüren, ist oft ein Gefühl der Heimat, das sich auf ein Bewusstsein um den Anderen, ein Wissen um ihn, ein Vertrautsein mit ihm bezieht.

Dieses Gefühl ist wertvoll und es ist schön und es mag eine Ahnung von Liebe geben. Aber ist es Liebe?

Wir sehen im Fernsehen ein leidendes Kind oder ein leidendes Tier und Gefühle in uns erwachen - glauben wir dann, wir lieben die Kinder dieser Welt oder wir sind tier-lieb? Wenn wir ein warmes Gefühl spüren, glauben wir, es ist ein liebendes Gefühl?
Woher wissen wir, dass nicht angesichts von Bildern im Außen alte Gefühle eines Selbstmitleides in uns wach werden, die sich beziehen auf Situationen, in denen wir uns verloren fühlten. Da rührt sich das Herz und Tränen steigen auf - und wir denken, wir haben Gefühle der Liebe. Dabei lieben wir nur unseren alten Schmerz und bedauern uns in Wahrheit selbst und verstellen uns den Weg  zum Bewusstsein, dass erst eine Absage an Gefühle des Selbstmitleids den Weg freimacht zur Liebe.

Ehrlich gesagt, ist mir zunehmend bewusster geworden, wie wenig ich über Liebe weiß. Das mag an meinem Elternhaus liegen, in dem die Liebe Gottes im Mittelpunkt stand und es zu Hause war, wie in so vielen christlichen Familien, dass mit der Liebe Gottes und zu Gott nur der Blick darauf verstellt wurde, wie wenig man sich selbst liebt und wirklich über Liebe weiß. Je mehr manchen Menschen die Liebe verlorengeht, desto mehr "lieben" sie Gott.
Und jene, die von Gott nichts wissen wollen, aber über Liebe reden: Ich glaube nicht, dass es ihnen auch nur ein bisschen besser geht.

Vorhin hatte ich ein Buch in der Hand, Zero Limits von Joe Vitale, jenem Scharlatan der modernen Esoterik-Industrie, der sich auf das Pferd der alt-ehrwürdigen hawaianischen Hoioponopono-Tradition gesetzt hat und sie nun zu Tode reitet.
Bei ihm heißt es: "Der einzig sichere Weg heißt: ´Ich liebe dich.´  Genau das ist der Code, der die Heilung auslöst."
Seine Methode - wobei er sich auf ein absolut vordergründiges Verständnis des Hoioponopono bezieht - ist ja die mantraartige Wiederholung der Sätze "Es tut mir Leid / Bitte verzeih mir / Ich liebe dich / Ich danke dir."

Ich bin überzeugt, dass es Mantren gibt, die ihre Wirkung tun. Ich zähle - als Ex-Protestant - Rosenkranz-Gebete dazu, das Vater Unser, den 23. Psalm und Formeln wie gloria in excelsis deo et pacem hominibus bonae voluntatis (Ehre sei Gott in der Höhe und Friede den Menschen guten Willens), den Anfang des Johannes-Evangeliums und andere mehr. Sicherlich gehört auch das Weltenwort A-U-M dazu.
Und manche werden wissen, wie wertvoll es gerade in Situationen großen Leids ist, wenn man ein Lied oder ein Gebet in sich aufsagen kann, das spürbar Wärme und Halt gibt.

Aber es gibt etwas, was uns von Liebe und allem wesentlichen Wissen entfernt, das ist das geistlose Aussprechen eines Wortes, wie es Joe Vitale protegiert. Und je öfter dies geschieht - und es geschieht auf der Erde millionenfach täglich - desto schwieriger wird es, den Geist der Liebe in deren Buchstaben zu finden.

Ich freue mich über und für jeden, der viel über und von der LIebe weiß, der wirklich einen Zugang zu ihr hat. Und ich bin überzeugt, sie flutet - wie Millionen von Neutrinos - in jeder Sekunde ständig durch uns hindurch, denn vielleicht ist es so, dass der Kosmos pure Liebe ist, ein Kosmos, den der Mensch täglich vermüllt und vermüllt. Und nicht sieht und merken will, dass er die Liebe vermüllt.

Das Gute ist, den göttlich-geistigen Kosmos können wir nicht vermüllen.
Nur sollten wir vielleicht wissen, dass die Liebe sich nicht anbiedert.
Dass wir sie bitten sollten, Heimat in uns zu finden.
Dass wir ihr einen Platz in uns freiräumen, der nur für sie bestimmt ist - und dann vielleicht weitere Räume, Raum um Raum.

Heute schmunzeln wir darüber, dass die Römer in ihrem Haus und Indianer in ihren Tipis eine Ecke frei hielten, die nur dem Heiligen geweiht war. Da lag nichts, was nicht heilig war. - Wir Aufgeklärten aber glauben, wir hätten in unserem Inneren diese Ecke - manche halten diese Ecke gar für einen Palast -, wo wir sie nicht einmal mehr im Außen haben.

Diese Räume müssen bedingungslos entmüllt sein und gereinigt werden wie Jesus den Tempel gereinigt hat, indem er die Tische der Wechsler umwarf und alles Scheinheilige hinausscheuchte.
Zu dieser Kompromisslosigkeit müssen wir uns hinentwickeln.

Vorher sollten wir vorsichtig sein, wenn wir von Liebe sprechen.

Montag, 29. Januar 2018

Merkeldeutschland ist ein Schandmal der Politik: 2,7 Millionen Mitbürger bekommen weniger als den Mindestlohn.

Allein die Tatsache, dass bei uns ein Mindestlohn eingeführt werden musste, war Zeichen einer verkommenen wirtschaftspolitischen Kultur. Wie viele (CDU/CSU- und FDP) Politiker haben sich nicht mit den merkwürdigsten Argumenten gegen die Einführung gewehrt!

Nun wird klar, warum!
Weil durch den Mindestlohn die ganze und wahre Realität in Deutschland offenbar wird: Es gibt nicht nur Hunderttausende von Menschen, die knapp oberhalb der Mindestlohngrenze entlangkrebsen, sondern es gibt trotz seiner Einführung noch Millionen von Mitbürgern, die nicht einmal dieses Minimum an Wertschätzung ihrer Arbeit erhalten. Wie sollen diese Leute ihre Rente sichern? Wie in einer Großstadt mit horrenden Mieten leben können?

Schande über unsere Politik!
Schande über Merkel!
Schande über diese ganzen, die Realität auf Kosten der Armen übertünchenden Schwätzer!

Sorry, aber mir läuft schon seit Längerem die Galle über. Ich weiß, dass man möglichst keine Urteile fällen soll. Und schon gar nicht so krass. Und dass vier Finger immer auf einen selbst zeigen, wenn man mit dem Zeigefinger auf eine Person zeigt.

Aber die ganze Hand zeigt auf eine Person, die seit zwölf Jahren dieses Land regiert zugunsten derer, die immer reicher und reicher werden, während viel zu viele immer arm und ärmer werden, wohingegen sie selbst ihre Konfektionsgröße ständig erweitern muss, um diese Ungerechtigkeit kaschieren zu können. Ich habe einfach so die Nase voll von dieser Durchtriebenheit, die so schafpelzig daherkommt, in Wirklichkeit aber nichts ändert, obwohl Deutschland, verglichen mit anderen Ländern im Geld schwimmt. Hierzulande bemüht sie sich nicht einmal mehr um ein Lächeln. In Davos dagegen lächelte sie für die anwesende politsche und wirtschaftliche Hautvolee aus allen Nähten.

Man lese die Zeitung zu obigem Sachverhalt:

http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/mindestlohn-studie-millionen-bekommen-zu-wenig-1.3843810

Währenddessen zahlt die Deutsche Bank eine Milliarde Euro Boni an ihre Manager, obwohl sie im letzten Jahr ein Minus erwirtschaftete und meines Wissens seit drei Jahren keinen Gewinn erzielte.

Aber selbst, wenn sie einen Milliarden-Gewinn erzielt hätte:
Mein Gott, verdienen diese Gierhälse denn nicht eh genug???
Und bekommt ein Arbeiter, der sein Leben lang kaum so viel verdient wie diese Leute in einem Jahr eine oder mehrere Millionen, weil er ein  Jahr lang seine Arbeit zuverlässig machte ???

Was ist nur in diesem Deutschland los???

Die SPD schimpft pflichtgemäß, aber was ändert sich? Was ändert sie?
Und da hilft auch nicht weiter, dass es wonanders genauso oder schlimmer ist - für Deutschland sind wir alle, die wir hier wählen, verantwortlich!

http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/boni-bei-deutscher-bank-trotz-verlusten-spd-kritisiert-goldene-nasen-a-1190301.html

Samstag, 27. Januar 2018

„Deutschlands Elend ist der Welt Ruin.” - Das prophetische Lied der Linde.

Um 1850 fand man am Weg zum Staffelberg unweit des oberfränkischen Bad Staffelstein im Stamm einer wohl über 1000 Jahre alten Linde ein Lied, dessen Inhalt zu denken gibt. 1990 wurde sie gefällt. Doch ihr Lied, das ein Unbekannter aufzeichnete, lässt Menschen aufhorchen.
Es beginnt:

Alte Linde bei der heiligen Klamm,
ehrfurchtsvoll betast´ ich deinen Stamm,
Karl den Großen hast du schon gesehn,
wenn der Größte kommt, wirst du noch stehn.

Alte Linde, die du alles weißt,
teil uns gütig mit von deinem Geist,
send´ ins Werden deinen Seherblick,
künde Deutschlands und der Welt Geschick!

Großer Kaiser Karl, in Rom geweiht,
Eckstein sollst du bleiben deutscher Zeit,
hundertsechzig, sieben Jahre Frist,     
Deutschland bis ins Mark getroffen ist.

{Das Datum der vorausgehenden Strophe bezieht sich wohl auf das Jahr 1920 {160x7=1120 + 800 = Jahr der Kaiserkrönung Karls des Großen} und damit eine historisch schwierige Situation Deutschlands nach dem 1. Weltkrieg bedingt durch Reparationszahlungen und Inflation}
Fremden Völkern front dein Sohn als Knecht,
tut und läßt, was ihren Sklaven recht,
grausam hat zerrissen Feindeshand,
eines Blutes, einer Sprache Band.

Zehre, Magen, zehr´ vom deutschen Saft,
bis mit einmal endet deine Kraft,
krankt das Herz, siecht ganzer Körper hin,
Deutschlands Elend ist der Welt Ruin.

Ernten schwinden, doch die Kriege nicht,
und der Bruder gegen Bruder ficht,
mit der Sens´ und Schaufel sich bewehrt,
wenn verloren gingen Flint´ und Schwert.

In der Folge finden sich Inhalte, die überraschend z.B. übereinstimmen mit dem Propehzeiungen eines Alois Irlmaier zum 3. Weltkrieg, Überreinstimmungen finden sich auch mit jener berühmten Bibelstelle aus dem 24. Kapitel des Matthäus-Evangeliums, in der vorausgesagt wird, dass eine Zeit kommt, so schrecklich, wie sie noch nie auf der Erde gewesen ist und zukünftig auch nicht mehr kommen wird, die, wenn sie nicht verkürzt würde, niemanden geretttet überleben ließe.
Erfreulicherweise endet das Lied mit einem glücklichen Ausblick, doch die möglicherweise kommende Realität mag einen schon bedrücken, stimmt sie doch auch mit dem Eindruck überein, den viele haben, dass der Verfall der Werte, wie wir ihn aktuell erleben, nicht ohne Folgen bleiben könnte.

Wer das beeindruckende Lied der Linde in Gänze ohne Anmerkungen lesen möchte: hier 
Wer es mit Anmerkungen und Verständnishilfen lesen möchte: hier

Donnerstag, 25. Januar 2018

Asozial, was die EU mit Griechenland treibt!

“EZB macht 7,8 Milliarden Euro Gewinn durch das Halten von griechischen Staatsanleihen
“Fast die Hälfte der Rentner in Griechenland lebt unter der Armutsgrenze”
“Report zur Lage der Kinder in Griechenland 2017: Die Kinder der Krise,” UNICEF, 29. März 2017. (jedes zweite griechische Kind lebt mittlerweile in Armut!)


Das sind drei der Schlagzeilen von Zeitungsartikeln, die WeMoveEU über die Situation Griechenlands zusammengetragen hat. Dort wurden seit 2010 12x die Renten gekürzt. Auf eine Krankenschwester kommen in einem griechischen Krankenhaus 40 Patienten. Die Arbeitslosenzahl ist doppelt so  hoch wie vor der Krise.

Der Eklat aber ist: Mittlerweile bereichern sich die reichen Länder am griechischen Elend. WeMoveEU schreibt:
Ab 2010 kaufte die Europäische Zentralbank (EZB), griechische Staatsanleihen und wurde damit zum wichtigsten Gläubiger Griechenlands. Damals erhielt Griechenland auch das erste EU-Rettungspaket. Als Bedingung verlangte die EZB, die Zinsen für griechische Schulden künstlich hoch zu halten - so dass die Inhaber der Staatsanleihen daran sehr gut verdienen. Zunächst war das auch ein Vorteil für Griechenland, denn die EZB zahlte dem Land diese Zinsen vollständig zurück.
Doch das änderte sich 2015. Damals stimmte die griechische Bevölkerung gegen weitere Kürzungen der öffentlichen Ausgaben, weil ihre Lage bereits dramatisch war. Als Strafe stoppten die Länder der Eurozone die Rückzahlung der Anleihezinsen an Griechenland - und steckten das Geld in die eigene Tasche.
Die überteuerten Zinsen werden von einer armen Bevölkerung gezahlt und landen in den Haushalten der reicheren Länder.
Eigentlich unfassbar, doch mittlerweile unter Juncker, Merkel und Co. ist alles möglich. Die Herrschaften bespiegeln sich selbstherrlich in Davos, dabei könnten allein die Anreisekosten nur eines Politikers vielen Griechen helfen.

Bitte WeMove.EU-Appell unterzeichnen:  HIER

Dienstag, 23. Januar 2018

Der Minister nimmt flüsternd den Bischof beim Arm: ´Halt du sie dumm, ich halt sie arm!´

Reinhard Mey 1996 aus dem Album Leuchtfeuer, aktueller denn je: "sie nennen es Volk, aber sie meinen Untertanen" ... oder sagen wir Stimmvieh, Steuerlieferanten, dem Goldenen Kalb geopferte Leiharbeiter ...

Text: hier

Mittwoch, 17. Januar 2018

Markus Lanz und sein penetrantes Penetrieren!

Vorab sei gesagt, dass ich lange Zeit gern seine Sendungen angesehen habe, weil immer wieder hochinteressante Menschen eingeladen waren, von denen man zum Teil viel lernen konnte und die deutlich gemacht haben, wie groß die Vielfalt unter uns Menschen ist, wie unterschiedlich die Begabungen, was alles man mit Willen erreichen kann und wie sinnvoll manche unvorhergesehenen Wendungen im Leben sind, die man - oft waren es ja Unglücksfälle - niemandem wünscht, die aber oft den Eindruck vermittelten, jetzt erst sei jemand an seine wirkliche Lebensaufgabe herangekommen, jetzt erst habe er seine eigentlichen Fähigkeiten entdeckt. Weg ist dann der äußere Schein, die Oberflächlichkeit des einstmaligen Lebens, nun erst wird der Mensch im Sinne von Angelus Silesius wesentlich. - Immer wieder gab es da eindrucksvollste Gespräche; es zeigte sich, wie sensibel Lanz fragen kann, wie einfühlsam - diese Seite hat er auch.

Umso bedauerlicher finde ich, dass in letzter Zeit sich manche Gesichter ständig wiederholen, so, als ob seiner Crew die Lust ausgehe, so intensiv wie früher nach interessanten Menschen zu fahnden (ich meine, es reicht mir, wenn ich Stoiber alle drei Jahre sehe und nicht dreimal im Jahr, Norbert Blüm reicht auch alle zwei Jahre, desgleichen ein Jürgen Trittin, Jens Spahn und ein gewisser selbstverliebter Polit-Dampfplauderer namens Albrecht von Lucke.)

Bedauerlicher aber noch ist eine Marotte, die so extrem bei keinem anderen Talker zu finden ist: Menschen damit zu quälen, sie auf eine bestimmte Lebensoption festlegen zu wollen. Extrem war das bei Markus Söder der Fall, den er immer wieder damit konfrontierte zuzugeben, dass er doch Ministerprädident werden wolle (eine typische Lanz´sche Eingangsfrage: Geben Sie zu, dass Macht toll ist, Herr Söder?) Das war nicht mehr nur peinlich, was sich Lanz da erlaubte, wenn er das achte Mal nachstichelte, nachbohrte, das neunte Mal, das zehnte Mal, das war krankhaft. 
Gestern bei Cem Özdemir war es vergleichsweise harmlos, ihm mehrfach zu unterstellen, er habe Interesse daran, Ministerpräsident von Baden Württemberg zu werden, da gab es noch andere Beispiele wesentlich penetranteren Nachfragens, z.B. bei Olaf Scholz hinsichtlich einer möglichen Kanzlerkandidatur oder bei Jens Spahn hinsichtlich einer Nachfolge von Angela Merkel  Dass es bei Letzterem nicht so ausuferte wie bei Söder, lag nur daran, dass Lanz bei Spahn spürbar vorsichtiger war, denn der konnte ihm geschwind auch mal ordentlich über den Mund fahren.

Warum macht das Markus Lanz - es geht ihm dabei ja nicht um eine gute Sache, also um das Offenlegen eines interessanten Tatbestandes (um den der Zuschauer in der Regel eh weiß), denn niemand der Gefragten hat jemals zugegeben, was Lanz so penetrant hören wollte. - Warum also macht er das?

Offensichtlich ist, dass er sich ein Stück weit weidet daran, dass seine Gegenüber sich mit ihren Antworten winden und quälen. Insofern trägt das Verhalten von Lanz, wie oben angesprochen, krankhafte Züge; mit Sadismus, und das ist dieses Verhalten, wenn auch auf intellektueller Basis, ist nicht zu spaßen - zumindest aus Sicht der Opfer. Und Zuschauer wie ich sind auch angewidert.

Ein weiterer Punkt ist, dass dieses Verhalten nicht nur egoistisch-sadistisch ist, denn in erster Linie befriedigt er damit sich selbst, sondern er führt den Gegenüber auch vor, vor einem breiten Publikum, dem Saalpublikum und den immerhin wenigen Hundertausend, die noch um diese Uhrzeit an den Bildschirmen sind.

Vielleicht möchte er auch ein wenig der investigative Talker sein und zum anderen dem Image entgegenarbeiten, er sei das liebe Muttersöhnchen Markus, das nicht auch hart nachfragen könne.

Nur hat dieses Verhalten nicht mit einem klaren Fragen á la Marietta Slomka zu tun; der geht es spürbar um die Sache, Lanz geht es um sich und die öffentliche Vorführung seines Opfers.

Ich frage mich: Hat denn der Mann keine PR-Berater? Hat das ZDF nicht Leute, die ihm offen die Meinung sagen können? 

Und ich frage mich, warum er nicht mehr einfache Leute aus dem sogenannten Volk einlädt, jene, die kein Sprachrohr haben, um das, was sie bewegt, mitzuteilen, den Straßenbauarbeiter aus Düsseldorf, die Näherin von der Schwäbischen Alb, den Bademeister aus Jena, die Lehrerin aus der Berliner Brennpunktschule, den Bandarbeiter aus Ingolstadt, die Leiharbeiterin aus Kiel . . . Einmal in der Woche einen Namenlosen, eine Namenlose, das wär´ doch was! Statt Leute, von denen wir eh wissen, dass sie ein übergroßes Ego haben, nutzlos zu löchern.