Es gbt kein unbekannteres unter den Gefühlen als deren Königin, die Liebe. Kaum ein Wort ist mehr missbraucht und missverstanden worden und wenn es einen Rat zur Rettung der Liebe gibt, dann den, weniger von ihr zu sprechen, weniger sie beim Namen zu nennen.
Wir glauben, wir lieben jemanden und Jahre später geht es uns wie Erich Kästner in Sachliche Romanze: Wir sitzen da und sind fassungslos, dass die Liebe verloren ging. Dabei könnten wir wissen und ahnen es auch: sie war nie da.
Wobei ich glaube, dass es wirklich sich liebende Paare gibt, dass es also Menschen gibt, die sich lieben, weil sie auch mit sich selbst die Liebe erlebt haben. Zumindest, dass sie auf guten Weg zur Liebe sind.
Am Anfang vieler Beziehungen steht eine hormonelle Aufwallung und ein Wiedererkennen eines anderen aus möglicherweise vielen früheren Leben. Diese Vertrautheit, die wir spüren, ist oft ein Gefühl der Heimat, das sich auf ein Bewusstsein um den Anderen, ein Wissen um ihn, ein Vertrautsein mit ihm bezieht.
Dieses Gefühl ist wertvoll und es ist schön und es mag eine Ahnung von Liebe geben. Aber ist es Liebe?
Wir sehen im Fernsehen ein leidendes Kind oder ein leidendes Tier und Gefühle in uns erwachen - glauben wir dann, wir lieben die Kinder dieser Welt oder wir sind tier-lieb? Wenn wir ein warmes Gefühl spüren, glauben wir, es ist ein liebendes Gefühl?
Woher wissen wir, dass nicht angesichts von Bildern im Außen alte Gefühle eines Selbstmitleides in uns wach werden, die sich beziehen auf Situationen, in denen wir uns verloren fühlten. Da rührt sich das Herz und Tränen steigen auf - und wir denken, wir haben Gefühle der Liebe. Dabei lieben wir nur unseren alten Schmerz und bedauern uns in Wahrheit selbst und verstellen uns den Weg zum Bewusstsein, dass erst eine Absage an Gefühle des Selbstmitleids den Weg freimacht zur Liebe.
Ehrlich gesagt, ist mir zunehmend bewusster geworden, wie wenig ich über Liebe weiß. Das mag an meinem Elternhaus liegen, in dem die Liebe Gottes im Mittelpunkt stand und es zu Hause war, wie in so vielen christlichen Familien, dass mit der Liebe Gottes und zu Gott nur der Blick darauf verstellt wurde, wie wenig man sich selbst liebt und wirklich über Liebe weiß. Je mehr manchen Menschen die Liebe verlorengeht, desto mehr "lieben" sie Gott.
Und jene, die von Gott nichts wissen wollen, aber über Liebe reden: Ich glaube nicht, dass es ihnen auch nur ein bisschen besser geht.
Vorhin hatte ich ein Buch in der Hand, Zero Limits von Joe Vitale, jenem Scharlatan der modernen Esoterik-Industrie, der sich auf das Pferd der alt-ehrwürdigen hawaianischen Hoioponopono-Tradition gesetzt hat und sie nun zu Tode reitet.
Bei ihm heißt es: "Der einzig sichere Weg heißt: ´Ich liebe dich.´ Genau das ist der Code, der die Heilung auslöst."
Seine Methode - wobei er sich auf ein absolut vordergründiges Verständnis des Hoioponopono bezieht - ist ja die mantraartige Wiederholung der Sätze "Es tut mir Leid / Bitte verzeih mir / Ich liebe dich / Ich danke dir."
Ich bin überzeugt, dass es Mantren gibt, die ihre Wirkung tun. Ich zähle - als Ex-Protestant - Rosenkranz-Gebete dazu, das Vater Unser, den 23. Psalm und Formeln wie gloria in excelsis deo et pacem hominibus bonae voluntatis (Ehre sei Gott in der Höhe und Friede den Menschen guten Willens), den Anfang des Johannes-Evangeliums und andere mehr. Sicherlich gehört auch das Weltenwort A-U-M dazu.
Und manche werden wissen, wie wertvoll es gerade in Situationen großen Leids ist, wenn man ein Lied oder ein Gebet in sich aufsagen kann, das spürbar Wärme und Halt gibt.
Aber es gibt etwas, was uns von Liebe und allem wesentlichen Wissen entfernt, das ist das geistlose Aussprechen eines Wortes, wie es Joe Vitale protegiert. Und je öfter dies geschieht - und es geschieht auf der Erde millionenfach täglich - desto schwieriger wird es, den Geist der Liebe in deren Buchstaben zu finden.
Ich freue mich über und für jeden, der viel über und von der LIebe weiß, der wirklich einen Zugang zu ihr hat. Und ich bin überzeugt, sie flutet - wie Millionen von Neutrinos - in jeder Sekunde ständig durch uns hindurch, denn vielleicht ist es so, dass der Kosmos pure Liebe ist, ein Kosmos, den der Mensch täglich vermüllt und vermüllt. Und nicht sieht und merken will, dass er die Liebe vermüllt.
Das Gute ist, den göttlich-geistigen Kosmos können wir nicht vermüllen.
Nur sollten wir vielleicht wissen, dass die Liebe sich nicht anbiedert.
Dass wir sie bitten sollten, Heimat in uns zu finden.
Dass wir ihr einen Platz in uns freiräumen, der nur für sie bestimmt ist - und dann vielleicht weitere Räume, Raum um Raum.
Heute schmunzeln wir darüber, dass die Römer in ihrem Haus und Indianer in ihren Tipis eine Ecke frei hielten, die nur dem Heiligen geweiht war. Da lag nichts, was nicht heilig war. - Wir Aufgeklärten aber glauben, wir hätten in unserem Inneren diese Ecke - manche halten diese Ecke gar für einen Palast -, wo wir sie nicht einmal mehr im Außen haben.
Diese Räume müssen bedingungslos entmüllt sein und gereinigt werden wie Jesus den Tempel gereinigt hat, indem er die Tische der Wechsler umwarf und alles Scheinheilige hinausscheuchte.
Zu dieser Kompromisslosigkeit müssen wir uns hinentwickeln.
Vorher sollten wir vorsichtig sein, wenn wir von Liebe sprechen.
Wir glauben, wir lieben jemanden und Jahre später geht es uns wie Erich Kästner in Sachliche Romanze: Wir sitzen da und sind fassungslos, dass die Liebe verloren ging. Dabei könnten wir wissen und ahnen es auch: sie war nie da.
Wobei ich glaube, dass es wirklich sich liebende Paare gibt, dass es also Menschen gibt, die sich lieben, weil sie auch mit sich selbst die Liebe erlebt haben. Zumindest, dass sie auf guten Weg zur Liebe sind.
Am Anfang vieler Beziehungen steht eine hormonelle Aufwallung und ein Wiedererkennen eines anderen aus möglicherweise vielen früheren Leben. Diese Vertrautheit, die wir spüren, ist oft ein Gefühl der Heimat, das sich auf ein Bewusstsein um den Anderen, ein Wissen um ihn, ein Vertrautsein mit ihm bezieht.
Dieses Gefühl ist wertvoll und es ist schön und es mag eine Ahnung von Liebe geben. Aber ist es Liebe?
Wir sehen im Fernsehen ein leidendes Kind oder ein leidendes Tier und Gefühle in uns erwachen - glauben wir dann, wir lieben die Kinder dieser Welt oder wir sind tier-lieb? Wenn wir ein warmes Gefühl spüren, glauben wir, es ist ein liebendes Gefühl?
Woher wissen wir, dass nicht angesichts von Bildern im Außen alte Gefühle eines Selbstmitleides in uns wach werden, die sich beziehen auf Situationen, in denen wir uns verloren fühlten. Da rührt sich das Herz und Tränen steigen auf - und wir denken, wir haben Gefühle der Liebe. Dabei lieben wir nur unseren alten Schmerz und bedauern uns in Wahrheit selbst und verstellen uns den Weg zum Bewusstsein, dass erst eine Absage an Gefühle des Selbstmitleids den Weg freimacht zur Liebe.
Ehrlich gesagt, ist mir zunehmend bewusster geworden, wie wenig ich über Liebe weiß. Das mag an meinem Elternhaus liegen, in dem die Liebe Gottes im Mittelpunkt stand und es zu Hause war, wie in so vielen christlichen Familien, dass mit der Liebe Gottes und zu Gott nur der Blick darauf verstellt wurde, wie wenig man sich selbst liebt und wirklich über Liebe weiß. Je mehr manchen Menschen die Liebe verlorengeht, desto mehr "lieben" sie Gott.
Und jene, die von Gott nichts wissen wollen, aber über Liebe reden: Ich glaube nicht, dass es ihnen auch nur ein bisschen besser geht.
Vorhin hatte ich ein Buch in der Hand, Zero Limits von Joe Vitale, jenem Scharlatan der modernen Esoterik-Industrie, der sich auf das Pferd der alt-ehrwürdigen hawaianischen Hoioponopono-Tradition gesetzt hat und sie nun zu Tode reitet.
Bei ihm heißt es: "Der einzig sichere Weg heißt: ´Ich liebe dich.´ Genau das ist der Code, der die Heilung auslöst."
Seine Methode - wobei er sich auf ein absolut vordergründiges Verständnis des Hoioponopono bezieht - ist ja die mantraartige Wiederholung der Sätze "Es tut mir Leid / Bitte verzeih mir / Ich liebe dich / Ich danke dir."
Ich bin überzeugt, dass es Mantren gibt, die ihre Wirkung tun. Ich zähle - als Ex-Protestant - Rosenkranz-Gebete dazu, das Vater Unser, den 23. Psalm und Formeln wie gloria in excelsis deo et pacem hominibus bonae voluntatis (Ehre sei Gott in der Höhe und Friede den Menschen guten Willens), den Anfang des Johannes-Evangeliums und andere mehr. Sicherlich gehört auch das Weltenwort A-U-M dazu.
Und manche werden wissen, wie wertvoll es gerade in Situationen großen Leids ist, wenn man ein Lied oder ein Gebet in sich aufsagen kann, das spürbar Wärme und Halt gibt.
Aber es gibt etwas, was uns von Liebe und allem wesentlichen Wissen entfernt, das ist das geistlose Aussprechen eines Wortes, wie es Joe Vitale protegiert. Und je öfter dies geschieht - und es geschieht auf der Erde millionenfach täglich - desto schwieriger wird es, den Geist der Liebe in deren Buchstaben zu finden.
Ich freue mich über und für jeden, der viel über und von der LIebe weiß, der wirklich einen Zugang zu ihr hat. Und ich bin überzeugt, sie flutet - wie Millionen von Neutrinos - in jeder Sekunde ständig durch uns hindurch, denn vielleicht ist es so, dass der Kosmos pure Liebe ist, ein Kosmos, den der Mensch täglich vermüllt und vermüllt. Und nicht sieht und merken will, dass er die Liebe vermüllt.
Das Gute ist, den göttlich-geistigen Kosmos können wir nicht vermüllen.
Nur sollten wir vielleicht wissen, dass die Liebe sich nicht anbiedert.
Dass wir sie bitten sollten, Heimat in uns zu finden.
Dass wir ihr einen Platz in uns freiräumen, der nur für sie bestimmt ist - und dann vielleicht weitere Räume, Raum um Raum.
Heute schmunzeln wir darüber, dass die Römer in ihrem Haus und Indianer in ihren Tipis eine Ecke frei hielten, die nur dem Heiligen geweiht war. Da lag nichts, was nicht heilig war. - Wir Aufgeklärten aber glauben, wir hätten in unserem Inneren diese Ecke - manche halten diese Ecke gar für einen Palast -, wo wir sie nicht einmal mehr im Außen haben.
Diese Räume müssen bedingungslos entmüllt sein und gereinigt werden wie Jesus den Tempel gereinigt hat, indem er die Tische der Wechsler umwarf und alles Scheinheilige hinausscheuchte.
Zu dieser Kompromisslosigkeit müssen wir uns hinentwickeln.
Vorher sollten wir vorsichtig sein, wenn wir von Liebe sprechen.