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Donnerstag, 12. April 2018

Sri Aurobindo und seine kontraproduktiven esoterisch-spirituellen Worthülsen. Von einer Verbindung östlichem mit westlichem Denken, die er beansprucht, sehe ich in Wahrheit nichts.

Ich habe ja vor nicht allzu langer Zeit eine Passage Sri Aurobindos veröffentlicht, die mir  recht gut gefallen hat. Nun bin ich allerdings über so viele Stellen in seinen Büchern Life Divine und Human Cycle unangenehm gestolpert, dass ich an dem Mann ernsthaft zweifle. Als Avatar (ein göttliches Wesen also), der nicht nur die Mutter Mirra Alfassa, mit der er über zwanzig Jahre zusammenwohnte, sondern auch er zu sein vorgeben, muss er doch wissen, dass der menschlich-spirituellen Entwicklung kaum etwas abträglicher ist, als wenn sie sich an leere Worthülsen gewöhnt und mit diesen gefüttert wird. Von diesen wimmelt es aber in vielen Passagen der oben genannten Bücher.
Gewiss kann man sich einbilden, diese Hülsen mit Leben füllen zu können, aber das ist absolut nicht der Sinn solcher Lektüren. Oder ist es Sinn der Schule, dass Kinder in der 4. Klasse, die einem Lehrer zuhören, der universitär abstrakt daherschwafelt, sich darum bemühen, dem, was der Lehrer sagt, Sinn zu geben?

In den Auszügen, die ich gelesen habe, bin ich nicht auf ein einziges Beispiel getroffen, das Aurobindo anführt, um, was er sagt, anschaulich sein zu lassen. Alles ist auf einer total abstrakten Ebene und führt den Leser vom Sinn dessen, was der Mann vielleicht ansprechen will, fort. Mir ist völlig  unverständlich, wie ein so Erleuchteter, wie ihn seine Anhänger sehen - und er und die Mutter Mirra Alfassa haben immerhin eine weltweite Gefolgschaft -, ein Buch veröffentlicht, dass das Ziel menschlich-geistiger Bewusstseinsentwicklung so blutleer darstellt.

Die Worte bleiben in reiner Abstraktion stecken.

Vor allem Life Divine wäre, soweit ich das aufgrund der Auszüge, die ich gelesen habe, sehen kann, besser nie geschrieben worden. Natürlich gibt es auch in ihm Passagen, die gut klingen. Aber das ist, als ob man unter vielen angeschlagenen Äpfeln welche findet, die keine Macken haben.

Ich führe im Folgenden zwei Passagen an, die - so zitiert - natürlich aus einem gewissen Zusammenhang genommen sind, aber es ist meines Erachtens kein Schaden, wenn man nicht noch mehr liest.

Natürlich kenne ich das Argument seiner Jüngerinnen und Jünger, es komme nicht auf das Wort an, sondern entscheidend sei, was an Vibrations mitgeliefert werde.
Das aber ist genau die Argumentation der luziferischen Ebene, jenes gefallenen Engels also, der den Menschen vergeistigen möchte, bevor er alles mit Liebe und mit dem eigenen Herzen durchdringt. Dann nämlich, solchermaßen ohne Liebe, ist er ein Spielball Luzifers im Rahmen von dessen Geistigkeit. Einer Geistigkeit mit dem Licht einer Neonröhre: ohne alle Wärme.

Genau so, hochgeistig und luziferisch kalt, kommen die Worte Sri Aurobindos bei mir an.

Es kommt hinzu, dass ich das Vokabular, also die Begrifflichkeiten, die sich auf spirituelle Gehalte beziehen, bei Aurobindo total verwirrend finde. Da ist von Geist die Rede, von Spirit, von Gnosis, overmind, Supramental, von Sat, Chit und Ananda, von Shakti, Purusha und Pakriti, von Subliminal, Vital, Mental, Natur, Übernatur und Allnatur, Ishvara, Atman, Jivatman, Brahman, der Idee und der Realidee, von dem Selbst und der Seele und kurzum, einem bunten Mischmasch deutscher, englischer und indischer Begrifflichkeiten.
Bedauerlich ist hinsichtlich der Lektorierung, dass den deutschen und englischen Begriffen nicht wenigstens in Klammern der zugrundeliegende indische Begriff hinzugefügt wurde, das könnte z.B. die Verwirrung in Bezug auf Begriffe wie Geist, Supramental, Gnosis, Spirit, Seele und Selbst mindern. Völlig unklar ist z.B., warum für Geist einerseits der deutsche Begriff verwendet wird und auch der englische, nämlich Spirit.

Auf den zentralen Kritikpunkt, der sich auf den Anspruch Sri Aurobindos bezieht, westliches  und östliches Denken verbinden zu wollen, kann im Rahmen dieses Post nicht eingegangen werden. Erstaunt war ich, um dies als Beispiel anzuführen, dass auf einmal von dem Wahren, Schönen und Guten die Rede ist, ohne dass - jedenfalls nicht in meinem Auszug - auf Platon verwiesen wird, von dem diese Begrifflichkeit nun eindeutig stammt (im Begriffssystem Aurobindos wirken die platonischen Begriffe ohnehin wie ein Fremdkörper, wobei sie noch dazu vorchristlich sind. Ich bin mir nicht sicher, ob Aurobindo die Wirklichkeit von Christus verstanden hat. Auf Christliches geht er - darauf weist auch der Wikipedia-Artikel über ihn hin - kaum ein; wenn man aber, so der eigene Anspruch, westliches und östliches Denken verbinden will, ohne dezidiert auf Christus und die Bedeutung von Golgatha einzugehen, kann man diesem Anspruch überhaupt nicht gerecht werden. Und wenn ich die Aussagen seiner Lebensgefährtin Mirra Alfassa, der Mutter also, die er als Inkarnation der göttlichen Mutter ausgibt, zum Christentum nehme - munter vermischt sie Christus mit der christlichen Kirche, die jenem aber überhaupt nicht gerecht wird, was sie als Avatar berücksichtigen müsste -, dann haben beide dessen Wesenskern nicht verstanden. 

Den ersten Auszug habe ich gewählt, weil er zunächst noch relativ verständlich beginnt, was sich zunehmend ändert:


Eine Aspiration, ein Verlangen nach höchster und völliger Seligkeit des Daseins ist insgeheim bereits in der ganzen Anlage unseres Wesens vorhanden, ist aber durch die Trennung unserer Elemente der Natur und deren unterschiedlichen Drängen vermummt und durch die Unfähigkeit verdunkelt, mehr als ein oberflächliches Vergnügen zu empfangen und zu erfassen. Im Körperbewusstsein nimmt dieses Verlangen die Form des Bedürfnisses nach körperlicher Freude an, in unserem Vitalen erscheint es als eine Sehnsucht nach Lebensglück, als begierig mitschwingende Antwort  auf jede befriedigende Überraschung, auf Freude und Entzücken aller Art. Im Geist wird es zur bereitwilligen Empfänglichkeit für alle Formen mentaler Freuden. Auf einer höheren Ebene erscheint es als der Ruf des spirituellen Geistes nach Frieden und göttlicher Ekstase. Diese Neigung beruht auf einer Wahrheit des Seins, denn Ananda ist das eigentliche Wesen Brahmans, ist die höchste Natur der allgegenwärtigen Wirklichkeit. Das Supramentale selbst, das auf den Stufen der Manifestation herabsteigt, wird aus Ananda geboren und taucht in der aufsteigenden Entwicklung wieder in Ananda ein. Es verschmilzt nicht im Sinne des Ausgelöscht- oder Zunichtegewordenseins, sondern ist dort beheimatet, unzertrennlich von ihr, nicht unterscheidbar von dem bewussten Selbst, der Seligkeit des Seins und seiner sich selbst bewirkenden Kraft. Im involutionären Abstieg wie auch in der evolutionären Rückkehr wird das Supramentale von der ursprünglichen Seligkeit des Seins unterstützt und trägt diese bei all seinem Wirken als dessen tragende Essenz in sich. Denn man kann sagen, dass das Bewusstsein seine hervorbringende Kraft im Spirit ist, doch Ananda ist das spirituelle Gerüst, aus dem sich das Supramentale manifestiert und die erhaltende Quelle, in welche es die Seele bei ihrer Rückkehr in den Zustand des Spirits  zurückbringt. Einer supramentalen Manifestation folgt als nächste Stufe im Aufstieg unmittelbar und als krönendes Ergebnis aus sich selbst die Manifestation der Seligkeit des Brahman. Der Evolution des gnostischen Wesens würde die Evolution des Seligkeitswesens folgen. Eine Verkörperung gnostischen Seins würde die Verkörperung des seligen Seins zur Folge haben.
Sie verstehen lieber Leser, dass ich eine gewisse Sehnsucht nach Beispielen entwickelt habe. Manchmal möchte man einfach Petrus oder Buddha im 6. Himmel begegnen und ein Bierchen im himmlichen Gartenlokal mit ihnen trinken und einfach für kurze Zeit obigen Aufstieg vergessen.

Das Folgende möchte ich Ihnen aus einem bestimmten Grund nicht vorenthalten:
Bei ihrer Befreiung der Seele von der Unwissenheit sind Frieden, Ruhe und das Schweigen und die Stille des Ewigen und Unendlichen die erste Grundlage. Im Lauf des spirituellen Aufstiegs übernehmen dann eine vollendetere Kraft und eine größere Formation diesen Frieden, der aus der Befreiung kommt, und verwandeln ihn in die Wonne einer vollkommenen Erfahrung und Verwirklichung der ewigen Glückseligkeit des Ewigen und Unendlichen.
Selbst wenn man die Begrifflichkeiten Sri Aurobindos kennt, glaube ich, werden Jüngerinnen und Jünger mit dieser strohtrockenen Spiritualität Schwierigkeiten haben. Einen gewissen Gipfel der Abstraktion fand ich aber dann doch, dass Aurobindo von einer vollendeteren Kraft und einer größeren Formation schreibt, ohne auch nur die geringsten Anstalten zu machen zu erläutern, was der geneigte Leser sich darunter vorzustellen hat.

Jedenfalls sollten Sie noch wissen:

Friede und Ekstase hören auf, etwas Verschiedenes zu sein und werden eins. Das Supramentale, das alle Verschiedenheit, alle Widersprüche versöhnt und verschmilzt, bringt diese Einheit hervor. Eine weite Ruhe und eine tiefe Seligkeit des Allseins gehören zu den ersten Schritten der Selbstverwirklichung, und diese Ruhe und diese Seligkeit entstehen gleichzeitig als ein Zustand, wachsen an Intensität und gipfeln in der ewigen Ekstase, in der Seligkeit, die das Unendliche ist. Im gnostischen Bewusstsein würde sich diese fundamentale und spirituelle, bewusste Seligkeit des Daseins in gewissem Grade auf jeder Stufe in der ganzen Tiefe des Wesens finden. Alle Bewegungen der Natur würden von ihr durchdrungen sein, und alles Wirken  und alle Reaktionen des Lebens und des Körpers ebenfalls: nichts kann sich dem Gesetz des Ananda entziehen.  
 (Auszüge zitiert nach >Sri Aurobindo, Das Göttliche Leben auf Erden<, Mirapuri-Verlag) 

Ich bin nicht sicher, ob sich jeder nach dieser Lektüre wünscht, dass Letzteres so ist.
Ich bin mir auch nicht sicher, ob im Original der Konjunktiv II verwendet wird, wie es in der Übersetzung der Fall ist. Denn der kann ja nicht nur einen dringenden Wunsch vermitteln, sondern auch irreal gebraucht werden, Nicht-Wirklichkeit vermitteln. Ich schreibe das, weil ich mich dieser Art von Nicht-Wirklichkeit nicht nähern möchte.

Wie dem auch sei, ich erspare mir und Ihnen dann doch ein weiteres Beispiel, wobei ich noch viele dieser Art auf Lager hätte.

Mich lässt jedenfalls diese blutleere, ins unverständlich Begriffliche pervertierte Spiritualität ziemlich fassungslos zurück.


10 Kommentare:

Unknown hat gesagt…

Offenbar gehoeren Sie zu den Esoterikern und denkgenarrten Egoisten, die nicht aufhoeren koennen, vom Baum der Erkenntnis zu naschen und damit dem Zerstreuer zu folgen.
Sri Aurobindos ist ein Künder des Lebensbaumes und seine erste spirituelle Erfahrung war das Nirvana, das war sein Ausgangspunkt, sein Basislager. Er wußte, wie jeder spirituell erfahrene Mensch, daß das Goettliche etwas Unsagbares ist, unaussprechlich und vor allem daß, was auch immer wir spirituell nennen wollen, nur in der absoluten Stille, dem inneren Schweigen, dem Stop des Denkens beginnt. Was auch immer in dieses Schweigen eintritt, kann von Denken nicht erfaßt werden, es muß symbolisiert werden, das heißt es gibt keine Übersetzungsmoeglichkeit, welche das im Schweigen Geschaute (Monismus) in Denken und Sprache (Dualismus) transferieren koennte. Die Worte Sri Aurobindos sind Symbole. Freilich muß man hinter die Symbole gelangen, wenn man das erfahren will, worauf sie hindeuten. Daß Ihnen das nicht gelingt, das ist gewiß nicht das Problem Sri Aurobindos.
Und wenn Sie auf Christus rekurrieren: Wie wenige begreifen denn, daß die Auferstehung vor dem Tode erfolgt? Das versteht nur der Erwachte.
Im Übrigen verbitte ich es mir, Sri Aurobindos Spiritualität als "kontraproduktiv" oder gar "pervers" zu bezeichnen. Wenn Sie ob Ihrer Unverständigkeit wütend sind, so hat das nichts mit Sri Aurobindo noch mit Jesus zu tun, sondern ist eine blanke Projektion.
Mit herzlicehn Grüßen und gute Besserung, Govindha

Johannes G. Klinkmüller hat gesagt…

Wenn nur der Erwachte versteht, um was es geht, und das Göttliche unsagbar ist und es keine Übersetzungsmöglichkeit gibt, das im Schweigen geschaute in Sprache zu transferieren, ist es ratsam, gar nicht über das Göttliche schreiben zu wollen, sonst erstarrt wirklich alles in leerer Symbolik.

Ein Symbol bringt etwas zusammen, was real ist. Der Vater zerbrach einen Gegenstand und gab einen Teil dem Sohn auf dessen Reise mit. Wenn dieser nun dem Vater eine Nachricht zukommen lassen wollte, gab er dem Boten seinen Teil des zerbrochenen Gegenstandes mit; der Vater hielt beide Bruchstellen aneinander und wusste: Diese Nachricht kann nur von meinem Sohn sein.

Wenn ein Teil unsagbar, unaussprechlich ist, dann ist die Nachricht wertlos.

Und wenn nur Erleuchtete sie verstehen, warum plagt man dann mit solchen Nachrichten Unerleuchtete wie unter anderem mich, der ich weit davon entfernt bin, mich als Esoteriker im ursprünglichen Sinne bezeichnen zu wollen?

Was bringen Worte, die als Symbole im Unaussprechlichen erstarren?

Und wenn schon das Nirvana das Basislager ist, wie mag dann erst der Berg sein, auf den man steigen will? - Vielleicht ist es das Supra-Nirvana?

Danke, ich versuche mich ständig zu bessern :-)

Unknown hat gesagt…

Dann versuche ich es nochmal:

Im Spirituellen sind Worte Symbole, die auf das Unaussprechliche, das Faktum des mystischen Monismus, hinweisen koennen. Denken ist aber kein Erkenntnisinstrument, sondern Medium der Konstruktion, das eigentliche Erkenntnismedium ist das Schweigen des Mentals. Im Schweigen zerbricht die Identifikation mit Denken und die Zeit, wir erfahren das Jetzt oder die Ewigkeit. Wenn wir das hoeren und die Worte vernehmen, dann hilft das gar nix, wir müssen es erfahren. Und das geht eben nur im Schweigen.

Schweigen oeffnet den Raum zur mystischen Schau, in der es weder Subjekt noch Objekt gibt- Denken aber ist immer nur moeglich als Dualismus, die Setzung des einen impliziert schon dessen Negation. Darum gibt es nie einen Ausweg im Denken.

Denken und Sprache sind dennoch notwendig, um nämlich überhaupt einen Hinweis auf das Goettliche zu bekommen. Da aber das Goettliche vom Denken weder bewiesen noch nicht bewiesen werden kann, und es nur als Erfahrung zugänglich ist, sollen alle Worte nur eines tun, uns inspirieren, damit wir die Exerzitien des Schweigens auf uns nehmen. Sobald uns das in Absichtslosigkeit und absoluter Hingabe an das EINE gelingt, wird uns die Gnade zuteil, das Unsagbare zu erfahren.
Da diese Erfahrung jeder anders verbalisieren muß, gibt es eine Vielzahl von Religionen, wovon nur der Hinduismus, der Buddhismus, der Taoismus, Jesus und die christlichen Mystiker, Mohammed und die Sufis, der Schamanismus und die indianische Spiritualität echte Religionen sind.
Judentum, Kirchenchristen (Saulisten) und exoterischer Islam sind Früchte vom Baum der Erkenntis, also Ideologien bzw. Satanismus (sie folgen dem Verführer), welche die Religion zu Herrschaftszwecken mißbrauchen.

Alle Hinweise und echte Religionen sind kein Selbstzweck, sie sind Früchte des Lebensbaumes und dienen allein dem Weg ins Schweigen, welches zugleich die Entmachtung des Egos ist und die Überwindung der Zeit. Das ist der Anfang.
Darum sagte Buddha: Die Lehre ist wie ein Boot. Wer aber ans andere Ufer (Nirvana) gelangt ist, der wird das Boot nicht weiter mit sich tragen.

Worte und Symbole, Gleichnisse und Paradoxien sind also nur notwendig, damit wir das Schweigen finden. Wer auf der andren Seite ist, dem sind Worte nicht mehr wichtig, der lebt in Erfahrungen, im Sein, in Gott, ganz gleich ob der andere nun Brahman sagt oder Allah oder Wakan Tanka oder Tao.

Johannes G. Klinkmüller hat gesagt…

Wie gnädig, dass Sie sich als Govindha so sehr um die Seele eines denkgenarrten Egoisten bemühen.

Aber die kann Ihnen leider nur bestätigen, dass Sie annähernd so abstrakt und abgehoben schreiben wie Ihr großes Vorbild Sri Aurobindo.

Bleiben Sie, wenn Sie unbedingt wollen, in Ihrem Glauben, es sei gleich, ob man Gott oder Allah sagt. Das hängt sicherlich mit ihrem "Faktum des mystischen Monismus" zusammen, dem "Schweigen des Mentals" und auch damit, dass Sie Mohammed und Schamanismus für echte Religionen halten und Judentum für Satanismus.

Vielleicht gelingt es Ihnen, irgendwann zu erkennen, dass dieses so satanische Judentum in die Geschichte der Menschheit etwas Entscheidendes eingebracht hat, nämlich die Bedeutung des ICH (vgl. die Begegnung des Mose mit dem Ich Bin der Ich Bin), also Voraussetzung dafür geschaffen hat, dass Sie überhaupt über das Denken denken können, wie auch immer Sie wollen und Ihr Boot ans andere Ufer zu tragen versuchen können. Als Nicht-Ich geht so etwas einfach schlecht. Eigentlich sollten Sie Moses und den Juden dankbar sein und sie nicht noch als Satanisten diffamieren.

Ob dabei ich der Egoist bin oder Sie mit Ihrer Mission, die ja, wie Sie schreiben, doch nur im Schweigen erfahrbar ist, sei dahingestellt. Wie soll das auch geschehen, wenn alles Denken ausweglos ist und im Grunde die Wahrheit sich nur schweigend vermittelt, Sie aber trotzdem Leuten wie mir schreiben. - Von mir aus können Sie es deshalb gern beim Schweigen belassen.

Unknown hat gesagt…

Es tut mir außerordentlich Leid, aber ich habe nicht von einem Glauben gesprochen, wenn ich sagte, daß es gleich ist, ob man Allah oder Gott oder Tao etc sagt. DAS IST SO. That's that.
Das Ich ist das trennende Element, welches den Menschen an seiner spirituellen Entwicklung hindert, darum lehren alle echte spirituellen Groeßen, von Krishna bis Buddha, Laozi bis Mahavira und vor allem Jesus (nicht mein, sondern DEIN Wille geschehe) die Ich-Überwindung und absolute Selbsthingabe an das Eine oder Goettliche. Das ist sogar die conditio sine qua non des spirituellen Lebens. M.a. W. alles Ichhafte ist trennend und damit teuflisch und Sie bestätigen ja, daß das die Macht der Juden gewesen ist, das Ich zu inaugurieren, sprich den Trenner, Satan.
Dann ist ihre Unverständigkeit nur vorgeschoben, Sie wollten einfach mal Sri Aurobindo diffamieren.
Das aber läßt Govindha ich nicht zu, denn er gehoert zu den Vertretern des Lebensbaumes und zu den Kriegern des Lichtes, welche auf der feinstofflichen Ebene Armageddon schon geschlagen haben. Dabei fielen Jahve und die anderen lichtscheuen Asuras auf die Knie und haben unter Tränen in die Evolution eingewilligt. Sie haben keine Macht mehr und das, was noch in den Menschen wuchert, wird innerhalb der nächsten 100 Jahre ausgeschlichen.
Im Übrigen weiß Govindha sehr gut, was Verbalisierung bewirken kann und was nicht. Sie dagegen wissen gar nichts, aber blähen sich auf wie ein Ballon. Govindha ist vor 40 Jahren das erste Mal im Aurobindo-Ashram gewesen, hat in Indien gelebt, lebt jetzt in Thailand und ist ein innerer Kenner aller Religionen. Darum noch eine Warnung: Wer sich jetzt noch mit dem Täuscher und den Juden einläßt, findet keine Gnade mehr. Die Zeit des Egos ist definitiv zuende.
Der aufkommende Tag wird Ihnen, wenn Sie achtsam sind, noch einen wichtigen Hinweis geben.
Alles Gute.

Johannes G. Klinkmüller hat gesagt…

Liebe Leserin, lieber Leser,

ich möchte die vorausgehende Leserzuschrift als Zeitdokument zur Verfügung stellen, damit sich jeder ein Bild machen kann, was alles zu denken und zu glauben möglich ist, auch und vor allem an ungeschichtlichem Denken.

Dass Christus das Ich transzendiert - um es mit Paulus zu formulieren: ”Nicht ich, sondern Christus lebt in mir” -, ist eine Binsenweisheit. Dass allerdings die Buchstabenfolgen I-CH die Initialen von Jesus Christus sind, was kein Zufall ist, und dass sie auf den Menschen Jesus, in dem Christus lebte und lebt, verweisen, übersieht Herr Go Govindha, ich vermute aus Unkenntnis. - Manchmal möchte man ihm wünschen, doch etwas bescheidener zu formulieren.

Wie soll dieses ICH teuflisch sein, wie er behauptet? - Was für ein Unsinn.

Dass unsere Existenz auf der Erde die Möglichkeit beinhaltet, seine wahre Bedeutung zu pervertieren, sehen wir allenthalben, auch in dem eigenen Ego, das es zu überwinden gilt. Dieses Ego aber ist nicht gleich jenem I-CH.

Davon abgesehen gibt dieser Umstand einen Hinweis auf den Wert der Sprache, in der wir träumen, denken und sprechen dürfen, weil die erste Person des Personalpronomens genau Obiges repräsentiert, wie das meines Wissens in keiner anderen Sprache der Welt geschieht.

Die Aussage der Herrn Go Govindha in ihrem Verdikt über dieses Ich ist einfach die gängige, unhinterfragte pseudo-esoterische Platte, denn um das Ich zu überwinden bzw. es zu füllen mit Christus und ihm zur Verfügung zu stellen, muss es erst einmal da sein. Das aber verdanken wir Mose und der Mission des jüdischen Volkes im Rahmen der Entwicklung des Bewusstseins der Menschheit, wie ich in meinem letzten Kommentar aufzeigte.

Für mich geben die Aussagen des Herrn Go Govindha darüber Aufschluss, wie doch gerade so missionarisch Tätige, die sich aufgeklärt geben, kein geschichtliches Bewusstsein haben. Nur auf diesem Hintergrund sind seine bedauerlichen antisemitischen Ausfälle, die sich nicht nur in seinem letzten Kommentar finden, möglich.

Johannes G. Klinkmüller hat gesagt…

Hallo Go Govindha,

Ihren gesamten weiteren Kommentar veröffentliche ich nicht mehr. Jeder von uns hat nun zweimal Stellung bezogen; damit ist es gut.

Da ich allerdings am Schluss meines letzten Kommentars auf Ihre antisemitschen Ausfälle hingewiesen habe, möchte ich den jeweiligen Passus, der sich in Ihrem Kommentar darauf bezieht, hier noch einbringen, denn Antisemitismus kann u.U. bekanntlich ein strafrechtlicher Tatbestand sein.

Auch wenn ich Ihrer Aussage nach dem Zersteuer, also Diabolo, folge und ein denkgenarrter Egoist bin, hoffe ich, Sie können meinen Wunsch, dass es Ihnen auf Ihrem weiteren Weg gutgehen möge, entgegennehmen. Ich beanspruche für mich keineswegs, die Wahrheit zu kennen; was ich schreibe, entspricht jeweils meiner derzeitigen inneren Wahrnehmung.

Hier nun Ihre beiden Passagen:

"Es ist immer wieder interessant zu sehen, wie demagogisch und boshaft, satanisch das Schlagwort des Antisemitismus benutzt wird. Der Abrahamismus gründet auf dem Baum der Erkenntnis von Gut und Boese, das heißt, er steht in der Nachfolge Satans. Das ist unbestreitbar. Auch der Mißbrauch der Mythologie seit Sargon von Akkad und besonders durch das Judentum und Kirchenchristentum ist unbestreitbar (vgl Joseph Campbell). Insofern ist jeder echte spirituelle Mensch ein Anti-Abrahamit und damit ein Anti-Egoist.
Sowohl Jesus als auch Mohammed sind gemeinsam mit allen Asiaten, Indianern und Schamanen Künder des Baumes des Lebens und damit Kinder des Goettlichen und keine Nachfolger Satans wie die Juden, Saulisten und orthodoxen Muslims.
[...]
Und damit es auch noch der letzte begreift, das Judentum hat nicht das Ich geschaffen, sondern den Egowahn, das asiatische Ich bestand aus der Idenitifikation mit Denken und einem zirkulären Zeitkonstrukt, welches dieses Ich durchlässiger für Spiritualität gemacht hat. Das jüdische Monster-Ego besteht aus der Identifikation mit Denken und dem Konstrukt der linearen Zeit, welche ein Dauer-Ego manifestiert, das qua Erwähltheits-Ideologie einen voelkischen Rassismus und einen unheilbaren Primärnarzißmus schafft. Beruhend auf der Lüge eines goettlichen Versprechens bezüglich Land und Volk wurde dieses Wahnego in die Zukunft fixiert und hat sich darum einen geisteskranken Messianismus zur Selbstbefriedigung ihrer Dekadenz erlogen. Es wird von der Evolution ausgeschieden werden."

Alla hat gesagt…

Jou. Es gibt Luzifer.

Lebeding hat gesagt…

>>Dass allerdings die Buchstabenfolgen I-CH die Initialen von Jesus Christus sind, was kein Zufall ist, und dass sie auf den Menschen Jesus, in dem Christus lebte und lebt, verweisen, übersieht Herr Go Govindha, ich vermute aus Unkenntnis.<<

I und J sind für Sie also gleich. Und was ist im Chinesischen dann das Argument?
Verzeihung, Herr Klinkmüller, aber an dieser Stelle bekennen Sie sich doch auch zu einem reinen Wortintellektuellen. Denn warum sollte ausgerechnet im Deutschen irgendetwas um Christus herum klar oder nicht-zufällig sein? Wortspielereien haben wirklich nichts mit Realitäten zu tun - und mit welcher Wahrheit auch immer so wie so nichts. Ihre Argumentation ergibt keinen Sinn in einer anderen Sprache. Realität aber kennt keine alleinrichtige Sprache. Vielleicht die Mathematik kann es sein...

Ansonsten habe ich ziemlich ähnliche Eindrücke über Aurobindo kürzlich gesammelt, wie Sie nach ähnlicher Lektüre, die ich vor 50 Jahren allerdings völlig anders, ähnlich im Sinne des "unbekannt" verstanden hatte.
Aber nach langer Arbeit muss ich heute Vieles revidieren von dem, was ich noch als junger Mensch glaubte.
Mit dem Alter kommt die Reife und auch Wortspielereien vermag man dann besser zu unterscheiden von reiner Poesie. Dennoch bleibt Aurobindo als Philosoph interessant und wichtig.
Das Problem bei seinen Texten ist wohl in der Sprache selbst zu suchen: Das Englische ist nun mal keine sehr differenzierende Sprache wie das Deutsche. Kant ließe sich im Englischen "leichter" verstehen als im Original. Aber Kant hätte mit Englisch die tiefsinnigen Differenzierungen seines Denkens nicht ausdrücken können. Deutsch ist nicht umsonst eine Philosophensprache. Chinesisch ist allerdings höher entwickelt und Sanskrit war es immer schon: hochkomplex und vielschichtig.
Sanskrit ins Englische zu übertragen und dann wieder in andere Sprachen ist Babylonisch. Deswegen gibt es bei Aurobindo große Probleme und Missverständnisse, auf die Sie richtigerweiese aufmerksam gemacht haben. Sie sind rein sprachlich bedingt. Was sich Aurobindo vorstellte wird von Satprem teilweise erläutert. Man muss also die Begrifflichkeiten Aurobindos erst einmal in ihren Definitionen bei Satprem nachlesen.

Alles Gute weiterhin. Doch eines noch:
sich auf Jesus als den Erlöser alleine zu besinnen, führt nicht zum Kern des Lebens, meine ich mittlerweile zu folgern. Denn Jesus irrte gewaltig, daran zu glauben, er könne, auch oder selbst als Gottessohn, den Menschen, den Gott ja selbst erschaffen hat, erlösen von einer irgendwie konstruierten Erbsünde (diese ist Quatsch und machte nur damals Sinn, um Menschen an den Glauben heranzuführen).
Wozu diesen Tod am Kreuz zu inszenieren, wenn sich doch alles so weiter entwickelt, wie es Gott in seiner Natur und Welt angelegt hat? Man müsste schon die gesamte Welt vom Menschen selbst erlösen, damit sie göttlich bleibe oder werde...

Nur der Einzelne kann sich selbst erlösen. Nach dem Motto: hilf dir selbst, dann hilft dir Gott!
Die ganze Menschheit erlösen zu wollen ist Kinderglaube! Nach 2000 Jahren noch hoffen Christen auf Erlösung. Das muss man doch endlich mal überwinden und durchschauen! - Ob Yoga oder sonstwas dabei hilft, wach und bewusster zu werden, muss nun jeder selbst herausfinden. Man hat ja ein Leben lang Zeit dazu. Nur Geduld!
2.Teil folgt

Lebeding hat gesagt…

2.Teil:

Im Übrigen hat der christliche Liebe Gott auch Töchter gehabt.... Der unendliche Gott daselbst hat nichts, weil er alles - ich und seine Schöpfung selbst und Ich und Du ist. Das Bewusstsein kann sich soweit entwickeln, dieses zu erkennen. Heute geht es noch nicht, weil uns Lehren daran hindern - auch diese Lehre, dass alles Gott ist oder Täuschung (Maya?). Tja Worte kann man viele entwickeln und zu Argumenten formen. Doch das Letzte ist der Springende Hasenpunkt im Nirgendwo... Neti-Neti eben: nicht so nicht so.

Man muss die alten religiösen Geschichten und Legenden endlich mal überwinden. Nach 2000 Jahren sollte es gelingen, in die Realität einzutauchen. Mit reiner Wortglauberei ooder intellektuell konstruierter Log kommt man heute mit Wissen aus Wissenschaften und Kosmologie nicht weit. Dann können vielleicht auch göttliche Kräfte mithelfen, sich als Wesen als Seele weiterzuentwickeln.
Und wird Jesus auch andere Lebewesen, die Gott nicht erkennen, erlösen müssen, sollen, wollen? was ist mit bewussten Wesen in anderen Plantensystemen? Ist Jesus dort schon gelandet oder hat Gott bereits seine Töchter und Sonstwen dort hin geschickt um seine Schöpfung zu korrigieren? ... und er sah: es war gut! War's dann doch nicht, weil man als Mensch mit Bewusstsein selbst denken und die Frucht untersuchen wollte, womit der Mensch sich selbst geworden ist: Emanzipiert von (Irr)glauben und Gottesbildern: Verantwortung zu entwickeln für das Leben, die Natur und alles andere... Und Gott hatte genau dieses so gewollt! Was sonst? Er muss nichts befehlen, denn seine Natur hat es in sich angelegt, sich so zu entwickeln, wie sich das Leben sichtbar mittlerweile auf Erden entwickelt hat. Und das ist gut so! Man muss es nur würdigen! Und es gibt noch jede Menge Zeit....

Dass da ein Jesus kam, wen auch immer erlösen zu müssen, ist schlicht einer menschlichen Überheblichkeit und Arroganz, (Helfersyndrom...) geschuldet.

Sie sehen: Ihre Texte/Gedanken ist inspirierend! Gut so! Danke!

Viel Glück und Spaß am Denken noch weiterhin wünscht Gustav Lebeding