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Dienstag, 8. Mai 2018

Wer in Deutschland Putin kritisiert, ist angeblich einfach so doof, dem Mainstream aufzusitzen und antirussischen Kampagnen. Dabei ist Putin doch nur cool! - Für manche allerdings ist er berechnend und gern auch mal grausam.

Klar, dass so ein Tagesschaukommentar im Grunde in Richtung Fake News und der üblichen Stimmungsmache gegen den armen Putin geht, - Ich erlaube mir, ihn dennoch inhaltlich absolut zutreffend zu finden - hier Georg Restle in seinem Kommentar:

Dass Sie ein harter Hund sind, wissen wir ja mittlerweile. Sie erlegen Bären mit nacktem Oberkörper - und die Opposition im eigenen Land gleich mit. Keine Säbelrassler der NATO, keine Wirtschaftssanktionen zwingen Sie in die Knie. Sogar die FIFA haben Sie um den Finger gewickelt. Eine Fußball-WM quasi zur Amtseinführung, das hat sonst noch keiner geschafft.
Auch aus Deutschland bekommen Sie jede Menge Applaus - und nein, nicht nur von Altkanzler Gerhard Schröder. 55 Prozent der Deutschen fordern einen Abbau der Sanktionen gegen Russland. Fast 90 Prozent wollen, dass russische Interessen in der Außenpolitik stärker berücksichtigt werden. Fehlt nicht mehr viel, und Sie hätten sogar hier richtig gute Chancen auf Wahlerfolge.
Die völkerrechtswidrige Annexion der Krim? Schnee von gestern! Die Unterdrückung der Opposition im eigenen Land? Egal. Keine freien Medien, keine Pressefreiheit? Alles unwichtig. Die Mehrheit der Deutschen scheint Ihnen zu vertrauen, träumt von einem neuen Frühling in den deutsch-russischen Beziehungen. Die halbe SPD sehnt sich zurück nach der Entspannungspolitik der 1970er-Jahre.

Dabei lohnt ein Blick zurück: auf die Olympischen Winterspiele in Sotschi. Auch damals jubelte die ganze Welt Ihnen zu, freute sich auf die Spiele und hoffte auf Entspannung in der Politik. Doch kaum war die Flamme erloschen, annektierten Sie die Krim und entfesselten einen mörderischen Krieg in der Ostukraine. Und wehe dem, der in Russland dagegen demonstrierte.
Ihre vierte Amtszeit, Herr Putin, gibt wenig Anlass zum Vertrauen. Es ist zu befürchten, dass da noch einiges auf uns zukommt. Irgendwann, nachdem das letzte Tor bei der Fußball-WM geschossen sein wird.

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