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Mittwoch, 24. Juli 2019

"Lieber Gott, bist Du´s?" - Sigrid Jupitz und ihr neues, goldiges Büchlein

Sie hat es als Privatdruck erscheinen lassen und es findet sich auf einem Blog mit all den schönen Bildern und liebevoll erzählten Geschichten aus ihrem Leben, oft amüsant, aber auch nachdenklich stimmend oder tiefgründig, auch Zeiten charakterisierend, um die viele nicht mehr wissen, wenn wir erfahren, dass die Mutter während des Krieges das einzige Kinderbuch eintauschen musste gegen eine Portion Speck.

Beeindruckend sind neben einigen, die die Beiträge mitgestalten, vor allem auch [Link:] die zahlreichen Bilder zum Einhorn-Motiv, wie wir wissen, ein Christussymbol.

Das Büchlein reiht sich ein in die bisher erschienenen

Wunder im Hier und Heute
und
Spirituelle Bilder der neuen Zeit

Stellvertretend für die über zwanzig anderen Kapitel habe ich hier zwei ausgewählt, das erste ist überschrieben

Die Schnecke

Wer mutig in das Leben schaut,
und sich auch neue Wege traut,
dem wachsen sogar Walderdbeeren,
wo sie im Grund nicht hingehören.
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Die zweite ist überschrieben

Das Lachen eines 'kleinen Prinzen'

Es war Gottesdienst bei den Comboni Missionaren und ein Kinderchor war eingeladen.
Gleich vor dem Dirigenten in der vordersten Reihe stand ein kleiner Junge, der offensichtlich ganz neu dabei war.

Die Gruppe begleitete ihre Lieder mit Gesten und Gebärden, die der Dirigent vormachte. Der kleine, neue Junge schaute angestrengt zum Leiter, um ja alles richtig zu machen, hatte aber den Sinn des Ganzen nicht so recht erfasst.

Als der Chor fertig war, herrschte ergriffene Stille unter den Zuhörern. Das war dem Kleinen nun doch zu komisch, dass all das Gefuchtel, das er gemacht hatte, so eine schweigende Ergriffenheit hervorrief und er kämpfte sichtlich mit dem Lachen.

Und dann passierte es.
Mitten in die große Stille hinein.
Es brach aus ihm heraus. Er konnte sich nicht mehr halten, und sein glockenhelles Lachen platzte in den Raum und wurde immer lauter.

Diese Heiterkeit und die Komik steckte erst einige Erwachsene in der vorderen Reihe an und griff dann auf viele andere über, bis schließlich die ganze Kirche von einem heiteren Lachen erschallte, auch wenn der Dirigent nicht so ganz einverstanden schien.

Ich glaube, die Engel im Himmel jedenfalls haben sich sehr gefreut und sich dicht um das Kind gedrängt. 



Zum Blog geht es hier
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Sonntag, 21. Juli 2019

"An eine Rose". Hölderlins Bekenntnis zur Wiederkehr der Seele.

Ewig trägt im Mutterschoße
Süße Königin der Flur!
Dich und mich die stille, große,
Allbelebende Natur;
Röschen! unser Schmuck veraltet,
Stürm' entblättern dich und mich,
Doch der ewge Keim entfaltet
Bald zu neuer Blüte sich. 

Obwohl Hölderlin an der einer traditionellen Theologie verpflichteten Universtität Tübingens ´Gotteskunde´ studierte, schloss er sich doch der Sichtweise eines Lessing, Herder, Sokrates, Empedokles und Pythagoras an, die - wie im Übrigen auch Goethe und Schiller - von der Wiederkehr der Seele überzeugt waren, was keineswegs bedeutet, dass sie ewig wiederkehrt, wie das manche simplifizierend wissen wollen.


Dienstag, 16. Juli 2019

Neues Denken baut Kräfte auf, altes baut Kräfte ab. - Wege zum Menschen als Schöpfer.

Von einer lieben Bekannten habe ich einen Hinweis auf ein Video bekommen, in dessen Mittelpunkt eine neue Art zu denken steht, die basiert auf dem Schöpferischen im Menschen. Die alte Art zu denken, die gewöhnliche, uns vor allem seit den Griechen bekannte, baut Kräfte ab, macht müde; diese neue Art weckt Lebenskräfte.

Sie ist mir durchaus bekannt, steht sie doch in engem Zusammenhang mit dem Vorgehen Goethes. Dem großen Alten aus Weimar kam es ja schon in relativ jungen Jahren darauf an, die Idee hinter all dem, was jeweils existiert, zu finden; deshalb seine Suche nach der Urpflanze. Ähnlich geht dieses neue Denken vor: Es ist bestrebt, mit dem Wesen der Dinge in Verbindung zu treten. 
Manche mag abschrecken, dass Hans Bonneval ein Anthroposoph ist; das ist allerdings für mich kein Kriterium; der entscheidende Punkt ist für mich, ob mich die Sache an sich überzeugt:

Mittwoch, 3. Juli 2019

Wo bist Du, Gefährtin? - Über unsere männlichen und weiblichen Seiten mittels Gedichten von Ingeborg Bachmann, Hans Magnus Enzensberger, Heinz Kahlau und Annette von Droste-Hülshoff.




Männliche Seiten in uns erstarren, wenn ihnen das Weibliche fehlt. Weibliche Seiten verflachen und verlieren ihre Konturen, wenn ihnen Männliches fehlt. - Im Zentrum dieses Videos, in dem es noch einmal um die „Schwebe des Lebendigen” (Max Frisch) geht, stehen Gedichte der Bachmann, von Enzensberger und Kahlau sowie der Droste. Sie zeigen auf, dass ohne Liebe kein wirkliches Leben möglich ist, bestenfalls Besitz, Macht, Rollenspiele, Flachheit …
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