Seiten

Dienstag, 25. September 2012

Zu Matthias Claudius "Hollunder-Freundschaften": Eigentlich ist Holunder so wertvoll ...


Noch einmal zum letzten Post:
Irgendwie ist mir unbehaglich bei dem Vergleich des guten Matthias Claudius, den ich ja allein wegen seines Abendliedes sehr schätze.

Ich finde nämlich, er diffamiert, indem er minderwertige Freundschaften mit dem Holunder, wenn auch nur mit dessen Innerem vergleicht, diese tolle Staude, die schon bei den Hippokratikern im 4. und 5. Jhdt. v. Chr. in hohem Ansehen stand; dies gilt bis in die Volksmedizin des Mittelalters; heute ist der Holunder homöopathisch längst wiederentdeckt und alle Teile dieses Strauches wurden und werden verwendet. Allerdings muss man vorsichtig sein, manche Teile sind giftig und unreife Beeren können zu ernsthaftem Kreislaufkollabieren führen (Blausäurevergiftung!). Hitzeanwendung bei der Gewinnung von Extrakten aus dem Holunder scheint zumeist sinnvoll - übrigens wird er heute mit einem L geschrieben :-))


Aus seinen Blüten lässt sich, entsprechend angesetzt und hier ohne Hitze, ein schmackhafter Sirup gewinnen, und die reifen Beeren ergeben einen kostbaren Saft, der allerdings eigenartig und nicht jedem schmeckt. Wenn man Holunderbeeren mit Äpfeln zusammen entsaftet, dann, finde ich, schmeckt der so gewonnene Saft toll. Und so richtig gesund :-))

Die Blüten, Blätter, Beeren und die Rinde des Holunder wirken blutreinigend, gewebereinigend, schweiß- und wassertreibend und regen die Tätigkeit der Hormondrüsen an; das schreiben Experten wie E. Schneider und Martin Furlenmeier.
Und Ersterer schrieb in seinem tollen Buch Nutze die heilkräftigen Pflanzen:

Ein Holunderstrauch im Garten ist also bald so wertvoll wie eine Hausapotheke.


Matthias Claudius möge verzeihen, aber Holunder-Freundschaften sollten sich auf absolut wertvolle Freundschaften beziehen :-))

Keine Kommentare: