Seiten

Samstag, 24. Februar 2024

Verschlafene anthroposophische Gesellschaft!

Für mich schon seltsam, auf welch dramatische Art und Weise die Anthroposophen samt Goetheanum-Riege die Möglichkeiten verschlafen, bewusstseinserweiternd in das öffentliche Leben einzugreifen.
Da wird Marihuana und Hasch von der Ampel teillegalisiert und Barrieren eingerissen, die auf gewisse Weise Jugendliche noch schützten. Oder glaubt jemand wirklich, dass wenn zukünftig der 19-jährige Bruder Mitglied in einem legalen Cannabis-Anbauverein, genannt „Social Club", ist, dass dann der 16-jährige Bruder sich noch an die zwei Jahre hält, bis er auch öffentlich kiffen darf? Und dass nicht auch die Kinder der Schwester beeinflusst werden, wenn der 19-Jährige aus 25 legalen Gramm Hasch monatlich ca. 70 Kippen dreht? (bei Bedarf wird er ohnehin leicht an mehr Stoff kommen - und das nun legal).

Es geht doch nicht nur darum, dass nachgewiesenermaßen Drogenkonsum innerhalb der ersten zwei Jahrzehnte das Gehirn negativ beeinflusst und zu psychischen Schäden führen kann. Es geht darum, dass Drogen jedweder Art in der Seele Tore öffnen, die ohne Drogen eine intakte Seele nicht öffnen würde, weil dann Wesen, Kräfte, Energien unkontrolliert Einzug halten können, die zum Teil unerkannt dort Schaden anrichten und die bewusste seelische Entwicklung, die aufgrund eines seelisch geistigen Wachstums geschehen sollte, torpediert - was möglicherweise dem Ich-Bewusstsein ein Leben lang verborgen bleibt. 

Mittels Drogen erlebt die Seele Dinge, die sie auf seelisch gesunde Weise erwerben sollte - ohne Hilfsmittel. Sind entsprechend Bahnen durch Drogengenuss bereits geöffnet, können sie auf gesunde Weise nicht mehr erarbeitet werden, was die geistige Entwicklung blockieren kann (und wird). Zudem, wie gesagt, lassen sich in der Seele Kräfte nieder die u.a. normalerweise durch den sogenannten Hüter der Schwelle nicht Eingang finden können.
Es gibt ohnehin kaum mehr eine Schule in Deutschland, in der in der Großen Pause nicht in irgendeine Ecke des Pausenhofs gekifft wird.

Ich frage mich, warum die anthroposophische Gesellschaft - von den Kirchen spricht schon gar niemand mehr - nicht beispielsweise eine Pressemitteilung herausgegeben hat, in der sie die teilweise Legalisierung ablehnt und durchaus geisteswissenschaftliche Begriffe verwendet, die darauf verweisen, dass es ein Wissen gibt - ich spreche von Bewusstseinsseele, ich spreche von dem Hüter der Schwelle, ich spreche von dem Christusweg -, das zu dem Ergebnis kommen muss, dass eine teilweise Legalisierung Seelentore öffnet, aber in eine falsche Richtung.
Natürlich würden diverse Medien sich über die Anthroposophen mokieren; dennoch aber wäre eine Öffentlichkeit hergestellt, die vielleicht den ein oder anderen darauf aufmerksam machen würde, dass es Kriterien gibt, von denen jene, die diese Teil-Legalisierung durchführen, nicht die Spur einer Ahnung haben. Diese Ahnungslosigkeit ist ja in Bezug auf andere politische Entscheidungen ebenfalls fatal. Es gibt immerhin noch Menschen, denen geistiges Wachstum wichtiger ist als wirtschaftliches.

Prof. Dr. Peter Selg beispielsweise, Mitglied im Leitungskollegium der Allgemeinen Anthroposophischen Sektion der Freien Hochschule für Geisteswissenschaft (Goetheanum) und medizinische Anthropologie und Ethik an der Alanus-Hochschule für Kunst und Gesellschaft lehrend, hat, wo immer es geht, zig Artikel veröffentlicht und ist auf You Tube mit mindestens 40 Vorträgen vertreten. Aber selbst da, wo er über die Zukunft der Anthroposophie spricht, zitiert er ständig Steiner und ergeht sich in Lobeshymnen, permanent dokumentierend, dass er die über 350 Steiner-Bücher bestens kennt; wirklich eigenständige, innovative Gedanken zur Zukunft der Anthroposophie aber sind Fehlanzeige. Dabei hat Steiner eindringlich davor gewarnt, dass bei einer fehlenden geistigen Entwicklung vor Ende des 2. Jahrtausends im 3. Jahrtausend die Fehlentwicklung gerade im Bereich der Sexualität gravierend sein könnten.
Der Mann ist nicht der einzige unter den Anthroposophen, der die wirklich entscheidenden Themen dieser Zeit nicht anspricht, und wenn, dann so allgemein, dass jeder sich aussuchen kann, was er denken will, - Hauptsache, Steiner ist zitiert und man hat um Himmels Willen nicht übersehen, dass er etwas dazu gesagt haben könnte oder ihm gar aus Versehen widersprochen.

Ich vermute, Steiner will von dieser hörigen Anthroposophie, die - sieht man von guten landwirtschaftlichen Entwicklungen ab - in alten Zeiten steckengeblieben ist, gedanklich in meinen Augen sich im Steiner-Kreis dreht und völlig veraltet ist, nichts mehr wissen!

Man sollte mal drei Tage - vielleicht über Ostern - wirklich frischen Wind durch das Goetheanum fahren lassen.

Anmerken möchte ich, dass ich für mein Seelenleben Anregungen durch Steiner bekommen habe, die ich nicht missen möchte. Ich halte auch Peter Selg für einen liebenswerten Mann - und andere führende Anthroposophen sind sicherlich auch nette Leute - aber frei und innovativ und mutig denken zu können zählt meines Erachtens nicht zu ihren herausragenden Eigenschaften. 
Ich bin kein anthroposophischer Insider; vielleicht schreibt mir jemand, dass ich völlig daneben liege - ich würde das erfreut zur Kenntnis nehmen.

Dienstag, 23. Januar 2024

Die Zeit der Rotkäppchen-Mutterenergie ist vorbei!

Wir wissen, dass jede Zeit bestimmte Energien hervorbringt, denken wir nur an die Zeit des Vormärz, die Zeit - in der ein Heinrich Heine lebte und ein Turnvater Jahn, die Zeit also vor der 1848er Märzrevolution in Deutschland - und welche Energie der Wandlung damals vorhanden war, die jene der französischen Revolution nach einer Zeit der Restauration wieder aufnehmen wollte und es auf vielen Feldern auch tat (Wartburgfest, Zollunion, Paulskirche … ) .

Auch heute haben wir wieder eine Energie der Wandlung, aber sie hat sich, was ihre spirituelle Bedeutsamkeit betrifft, mehr ins Innere der Menschen verlagert. Wir erleben einen Wandel im Verhältnis der Männer zu ihrer Männlichkeit und der Frauen zu ihrer Weiblichkeit. Und da die Geschlechter ja im Innern das andere Geschlecht noch zum Teil fast verschämt verborgen tragen, ist das Weibliche auch in mir als Mann vorhanden. Wenn es durch ein Seelentier gespiegelt wird, dann ist es - bei mir ist es jedenfalls so - ein Reh. Jäger und Menschen schauen meistens bekanntlich fast automatisch auf den röhrenden Hirsch, der sich doch im Grunde in seiner ganzen Verwundbarkeit zeigt, wenn er stolz aus dem Wald tritt.
Das Reh tritt ganz unauffällig aus dem Wald und weiß intuitiv, was auf den Feldern sich abspielt und kann die andern warnen oder kann ein Zeichen geben, das alles in Ordnung ist; und das ganz unauffällig, doch wie achtsam! Wo Männer gern eine Show inszenieren, im Zweifel einen Krieg, handelt die weibliche Energie gern im Stillen; es entspricht ihrem Wesen, wenn dies auch heute schwerer erkennbar ist, da das untere Ende der Weiblichkeit zunehmend vulgärer wird und verroht.

Wie mit dem Wolf umgehen?

Wir wissen, wenn eine Energie über ihre Zeit hinaus am Leben gehalten wird, dann besteht die Gefahr, dass sie toxisch wirkt; vielleicht sichert sie im Außen noch Wohl-Stand ab, aber es ist eben ein Stand, der steht, sich nicht mehr bewegt, seelisch nicht, und das - wir wissen es - führt zu Krankheit und Demenz. Es ist ein gewaltiger Unterschied zwischen Wohl-Stand und Wohl-(Er)Gehen.

Deshalb ist es so wichtig, zu erkennen, was es mit der Mutterenergie im Rotkäppchen-Märchen auf sich hat.

Die Mutter gibt Rotkäppchen mit auf den Weg: Mach dich auf, bevor es heiß wird, und wenn du hinauskommst, so geh hübsch sittsam und lauf nicht vom Wege ab, sonst fällst du und zerbrichst das Glas, und die Großmutter hat nichts.

Vor dem Wolf scheint die Mutter ihre Tochter nicht gewarnt zu haben; dennoch weiß Rotkäppchen, dass das Tier, dem es begegnet, ein Wolf ist, spricht es ihn doch mit „Wolf“ an, als er auftaucht. 
Letzterer frisst Rotkäppchen nicht gleich.
Das Raubtier braucht Zeit, um seinen Fress-Plan umzusetzen und sich im Haus der Großmutter einzuquartieren. Auffallend ist, dass ihm kindgemäßes Denken und Fühlen vertraut ist, fast mehr, will es scheinen, als der Mutter:

"Rotkäppchen, sieh einmal die schönen Blumen, die ringsumher stehen. Warum guckst du dich nicht um? Ich glaube, du hörst gar nicht, wie die Vöglein so lieblich singen? Du gehst ja für dich hin, als wenn du zur Schule gingst, und ist so lustig haussen in dem Wald.“

Es ist nicht der Punkt, dass Rotkäppchen auf den Wolf hereinfällt; der Punkt ist, dass die Mutter nicht berücksichtigt, wie ihr Kind tickt, was also im Grunde fast jedes Kindes Fühlen und Empfinden und Auf-die-Welt-Zugehen ausmacht - und eines jeden Menschen, der noch etwas Kind in sich bewahrt hat.

Natürlich verbirgt sich, wenn man auf eine übergeordnete Verständnisebene geht, hinter den Blumen, den Wiesen und dem Wald ein Hinweis auf die Möglichkeiten, die unser Leben als Menschen beinhaltet.

Im Wikipedia-Artikel zu Rotkäppchen finden wir in Kürze vier Interpretationsansätze, die ich hier wiedergebe, die allerdings meiner Ansicht nach am Sinn des Märchens vollkommen vorbeigehen; es sind typisch männlich-intellektuelle Kopfgeburten. Es heißt dort: 
Das Märchen vom Rotkäppchen und dem bösen Wolf kann so interpretiert werden, dass es junge Mädchen vor Übergriffen gewalttätiger Männer warnen soll. Die Moral am Ende des Märchens in der Fassung von Perrault lautet:

„Kinder, insbesondere attraktive, wohlerzogene junge Damen, sollten niemals mit Fremden reden, da sie in diesem Fall sehr wohl die Mahlzeit für einen Wolf abgeben könnten. Ich sage „Wolf“, aber es gibt da verschiedene Arten von Wölfen. Da gibt es solche, die auf charmante, ruhige, höfliche, bescheidene, gefällige und herzliche Art jungen Frauen zu Hause und auf der Straße hinterherlaufen. Und unglückseligerweise sind es gerade diese Wölfe, welche die gefährlichsten von allen sind.“  (…)

Nach dem Psychoanalytiker Bruno Bettelheim geht es in diesem Märchen um den Widerspruch zwischen Lust- und Realitätsprinzip. Rotkäppchen sei einem Kind gleich, das sich bereits mit Pubertätsproblemen herumschlägt, aber die ödipalen Konflikte nicht bewältigt hat. Es benutzt seine Sinne. Damit entsteht das Risiko, verführt zu werden. Anders als bei Hänsel und Gretel, wo ebenfalls Haus und Waldhaus identisch sind, sind Mutter und Großmutter hier zur Bedeutungslosigkeit zusammengeschrumpft, dafür das männliche Prinzip in Wolf und Jäger gespalten.

Für den Psychiater Wolfdietrich Siegmund ermutigt das Märchen zum Durchhalten, wo man sich nicht selbst befreien kann, obwohl man nicht schuld ist. Das sei für depressive Menschen wichtig. Fragwürdig sei, wenn Rotkäppchen in einer modernen Fassung ein Messer dabei hat und von innen den Bauch aufschneidet. 

Die vielen Ebenen der Astralwelt 

Aus seelisch-geistiger Sicht bezieht sich der Weg, den Rotkäppchen geht, auf unseren Lebensweg, und was rechts und links vom Weg sich findet, ist das, was sich uns an Schönheit, Sinnfälligkeit und Lebensgenuss anbietet. Man muss, ja darf es per se nicht negativ sehen, die Schönheiten und Annehmlichkeiten des Lebens sind auch für seelisch und geistig aufgeschlossene Menschen nicht dazu da, als Gegner betrachtet zu werden. Wir wandern in den Bergen, wir gehen gemütlich mit Freunden essen, wir fahren auf dem Jahrmarkt Karussell, schlendern über den Weihnachtsmarkt, machen eine Dampferfahrt auf dem Rhein, grüßen die Loreley. Was wir mit den Sinnen beispielsweise in der Natur erleben, was uns an Materiellem und Physischem gefällt und in uns Freude und Lust auslöst, wird erst dann fragwürdig, wenn Menschen von einem Event zum anderen hecheln, wenn wir nie innehalten, wenn wir nicht lernen wollen, dass wir nicht unbedingt sind, was wir denken, dass wir nicht unbedingt sind, was wir fühlen, sondern dass tief in uns ein Etwas eine Sprache spricht, die wir hören, wenn wir die Türe einer Kirche oder Kapelle öffnen, von innen schließen und bemerken, dass die Geräusche des Tages, des Alltages nur wie von Ferne oder gar nicht mehr an unser Ohr dringen. Vor allem, wenn wir das immer wieder tun, also in unsere eigene innere Kapelle gehen, melden sich Regionen der Seele in uns, die den meisten Menschen womöglich ein Leben lang verborgen bleiben. In unserer inneren Kapelle lernen wir auf Farben, Licht, Töne, Laute und ungewohnte Äußerungen zu achten. Wir sind in der Nähe einer Welt oder bereits in ihr, die man auch als astrale Welt bezeichnet, in christlich-mystischen Begrifflichkeiten sprechen wir von der Ebene des Heiligen Geistes.

Die Astralwelt ist zweigeteilt, wobei die Übergänge fließend sind und sie sich damit als ausgesprochen vielschichtig erweist.

Die niedere Ebene kennen wir in der Literatur aus Fausts Wanderschaft über den Brocken in der Walpurgisnacht, als er Hexen und diversen anderen Wesen begegnet, schlussendlich auch der vorweggenommenen Realität eines toten Gretchen. Wir finden diese Ebene ebenso in Richard Wagners „Tannhäuser“, als jener sich im Venusberg befindet und nur durch marianisches Bewusstsein - Tannhäuser zur Venus, die ihn klammern will:„Mein Heil liegt in Maria“ - herausgelangt, oder finden sie in Joseph von Eichendorffs Novelle „Marmorbild“ in der nächtlichen Begegnung Florios mit der Venus - auch dort heißt sie so. 
Wenn in der Schöpfungsgeschichte der Bibel die oberen Wasser sich von den unteren trennen, dann wird hingewiesen auf diese beiden Ebenen - Faust spricht von den zwei Seelen in der Brust -, und in der spirituellen Entwicklung eines Menschen ist es notwendig, dass ihm bewusst wird, wie sehr die niedere Ebene Menschen einbinden, ja fesseln kann, wie sehr aber auch die höhere Ebene den Menschen befreien kann von Süchten, Abhängigkeiten, Trieben und Verflechtungen, die seine Seele einseitig und damit in negativer Weise an Materielles und Physisches binden, an sein Denken und seine Gefühle und damit an die meist unreflektierte Annahme, das alles sei wirklich sein wahres Wesen.

Die eigentliche Astralwelt erleben wir im Schlaf, wenn Astralleib und Ich des Menschen den Körper verlassen; manche Menschen können dies aus dem Tagesbewusstsein heraus tun, manche tun es mit Hilfe von Mitteln, seien es früher die berühmten Hexensalben oder heute Drogen - wobei die eigentliche Gefahr von letzteren nicht unbedingt in einer körperlichen Abhängigkeit besteht, sondern in dem Einfluss astraler Wesenheiten, für die sich die Seele durch Drogen unkontrolliert öffnet.

Tagsüber sind wir dieser Welt ausgesetzt, in der Regel ohne es zu merken. Es kann unser Ziel sein, ihren Einfluss im Laufe unserer Entwicklung immer mehr wahrzunehmen, etwa in der Tatsache, dass wir merken, dass etwas in uns denkt, in uns fühlt, etwas unseren Willen beeinflusst, was nicht unbedingt uns entspricht, vor allem, wenn uns niedere astrale Wesenheiten in Beschlag genommen haben, was, wenn man sich in der Gesellschaft und auf der Welt umschaut, leider häufig der Fall ist - Leid und Schmerz, ja Tod sind der Preis für diese Abhängigkeiten.

Im Märchen ist in der Regel der Aufenthalt im Wald Symbol für den Aufenthalt im Raum dieser niederen Astralwelt. Wer wie im Märchen die Bedeutung des Hexenhauses erkennt und den Einfluss der Hexe, der lernt, mit diesen Kräften umzugehen. Es ist ein gewaltiger Fortschritt, der Gretchen gelingt, als es die Hexe ins Feuer stößt - und diese im Übrigen damit einer notwendigen Läuterung zu"führt".

Das darf Ziel einer Erziehung sein, dass Kinder sich nicht vor dem Wald fürchten, sondern dass sie ohne Angst lernen, mit seinen Gefahren umzugehen, mit Wölfen und Räubern, denn dann stehen ihnen zugleich sehr bewusst deren Energien und die Stille und der Frieden des Waldes als Kraftquelle zur Verfügung.

Wenn es am Schluss im Märchen heißt:

Rotkäppchen aber dachte: Du willst dein Lebtag nicht wieder allein vom Wege ab in den Wald laufen, wenn dir's die Mutter verboten hat.

dann bedarf es entweder ein Leben lang einer Mutterenergie, die hinter ihm steht und Anweisungen gibt und Abhängigkeit von dieser und Unfreiheit impliziert, oder es geht womöglich ein Leben lang auf keine Wiese, in keinen Wald - in früheren Zeiten dann gern auch ins Kloster (wo diese Energien genauso wirken, gegebenenfalls viel qualvoller). 

Die Kenntnis und Differenzierung in Bezug auf Luzifer und Satan/Ahriman sind wertvoll

Als Erwachsene führen wir Kinder an diese Realität heran, wobei Kinder ohnehin recht schnell lernen, dass am Wegesrand nicht nur Blumen und Gras wachsen, sondern auch Dreck und Vergiftetes herumliegen kann. Und ja, es gibt Energien, die den Menschen nach unten ziehen, es gibt einen Wolf und es gibt etwas, was das menschliche Leben in seiner Grundsubstanz angreift: aus seelisch-geistiger Sicht nennen wir diese Energien Luzifer und Satan. Es sind die Kräfte, die uns am Ende des Lebens für eine lange Zeit im Jenseits und während des Lebens schon sukzessive auffressen wollen. Goethe hat diese Kräfte in seinem „Faust“ in der Gestalt des Mephistopheles erfasst. Die meisten Christen sprechen pauschal vom Teufel oder vom Satan oder dem Versucher, der Schlange. Aber es gibt eine Sichtweise, die differenziert zwischen der Schlange, also Luzifer, und dem Satan. Die bestausformulierteste und durchdachteste Differenzierung findet sich meines Erachtens im Werk Rudolf Steiners; ich erinnere mich, dass ich vor zwei, drei Jahrzehnten die weitere Lektüre seiner Schriften storniert habe, weil mir auf den Keks ging, dass dauernd vor allem von Ahriman die Rede war (jedenfalls kam es mir so vor), also dem christlichen Satan. Mittlerweile bin ich dankbar für all die entsprechenden Informationen, denn obwohl ich in superchristlichem Umfeld erzogen worden bin, ist doch dort vieles im Unklaren und weder gibt es eine Klarheit in Bezug auf den Zusammenhang von Jesus und Christus noch eine Differenzierung in Bezug auf Luzifer und Satan/Ahriman.

Wenn es gutgeht, erkennt der Mensch, warum es auf Golgatha drei Kreuze gibt: Ahriman - Christus - Luzifer

Der Psalmist, König David, begegnet zwei dieser drei Kreuze im 23. Psalm im finsteren Tal. Odysseus begegnet ihnen zwischen Skylla und Charybde und es ist kein Zufall, dass in der herausragenden Mythe des Christentums der Name des Helden übersetzt lautet: Durchdringe das Tal! Die Rede ist von Parzival.

Wir können durch Täler gehen und links und rechts erheben sich sanfte Hügel und Berge. Es kann aber genauso auch sein, dass sich die Felsen links und rechts auftürmen und sich fast über dem Talweg aufzuwölben scheinen, ihn überwölben; kaum ein Licht dringt mehr herein. Ein Hiob, ein Parzival, Fausts Margarete, vielleicht Du und ich haben diese Situationen durchlebt, wie sie auch Jesus erlebte. In unseren Leben kommen wir an Gethsemane nicht vorbei, auch unsere Kinder, die wir erziehen, nicht. Oft sind es gerade Menschen, die auf diesem Weg weit fortgeschritten sind, die von links und rechts, von Luzifer oder Satan/Ahriman, gegebenenfalls von beiden gleichzeitig, attackiert werden. 
In der Erziehung unserer Kinder gilt es, sie auf den richtigen Umgang mit Luzifer beziehungsweise Satan/Ahriman vorzubereiten, nicht durch Verbote beziehungsweise durch Hinweise, die sie auf dem Weg gehen lassen wollen wie einen Seiltänzer auf dem Seil, der stur und stramm nach vorne gehen soll, weil er nicht gelernt hat, Wind und Ungleichgewichte auszupendeln - sein Absturz ist sicher. 
Nur wer gegebenenfalls auf Einflüsse reagiert (und nicht tut, als ob es sie nicht gäbe), kann immer wieder auch schwankend dennoch sicher gehen, kann diesen Weg siegreich bewältigen.

Es ist die Aufgabe von uns Eltern, unsere Kinder auf die Angriffe von links und rechts vorzubereiten, aber nicht durch Verbote, sondern durch wertvolle Hinweise, die sich aus den alltäglichen Situationen des Lebens meist wie von selbst ergeben. Eltern, die diesen Weg selbst gehen, sind meist gut gerüstet.

Steiner sagt dazu:
So ist eigentlich in unserem Kosmos, in den wir hineinverwoben sind als Menschen, ein Kampf vorhanden zwischen den fortwährend nach Freiheit, nach universeller Freiheit strebenden luziferischen Wesenheiten, und den nach einer immerwährenden Macht und Kraft strebenden ahrimanischen Wesenheiten. Dieser Kampf, in dem wir drinnen stehen, durchdringt alles. Das bitte ich Sie als die zweite für unsere weitere Betrachtung wichtige Idee festzuhalten. Die Welt, in der wir drinnenstehen, ist durchdrungen von luziferischen und ahrimanischen Wesenheiten, und es besteht dieser gewaltige Gegensatz zwischen der befreienden Tendenz der luziferischen Wesenheiten und der nach Macht strebenden Tendenz der ahrimanischen Wesenheiten.
Die luziferische Tendenz zur Freiheit ist allerdings eine Freiheit ohne Christus, ist oft eine selbstverliebte Freiheit, oft und - wenn es nach Luzifer geht - gern hochgeistig; aber der Prüfstein ist das Bewusstsein unserer Zeit, das Christusbewusstsein, und wer nicht weiß, wodurch es sich auszeichnet, der versuche, den Beginn des Johannes-Evangeliums zu verstehen, die Bergpredigt und auch die Worte des Paulus über die Liebe, der versuche zu verstehen, warum der verlorene Sohn umkehrt, warum Menschen, wie im Neuen Testament berichtet, auf Bäume klettern, um Jesus zu sehen.

Ich kenne zu wenig die anthroposophisch-pädagogische Literatur, um zu wissen, ob es Bücher gibt, die hilfreiche Hinweise vermitteln, wie beispielsweise ahrimanische Kräfte wirken, die darauf aus sind, gerade Kinder und Jugendliche auf Materielles fixiert sein zu lassen, sei es Geld, Ausstattungen jedweder Art, Smartphonesucht, vor allem auf den Körper fixierte Sexualität, oder luziferische, die den Intellekt überbetonen und Wissen und/oder ein Leben zu führen, dass in Esoterik steckenbleibt oder auf falsche Weise Gutsein zum hohen Ziel macht - wie gesagt, in Bezug auf die entsprechende Literatur kenne ich mich nicht aus. 

Vorsicht vor der Sorge!  

Für mich bedeutet es eine neue Ebene der Erziehung, wenn es Eltern gelingt, ihre Kinder auf aufgeschlossen liebevolle Weise mit Luzifer und Ahriman vertraut zu machen. 
Wertvoller als alle Worte ist dabei der eigene bewusste Umgang; Kinder und Jugendliche werden von ihm mehr beeinflusst als durch Worte.

Immer wieder nehme ich gerade unter esoterisch aufgeschlossen sein wollenden Menschen wahr, wie sie Entwicklungen gegenüberstehen:
Natürlich kann beispielsweise künstliche Intelligenz in hohem Maße die Seelen der Menschen gefährden, indem sie ihr gleichsam den Status eines Seelenpartners zugestehen und sie nicht als Produkt ahrimanischer Verführungskunst durchschauen. 
Doch ist ein sorgenvoller Umgang der falsche Weg und es ist kein Zufall, dass es am Ende des "Faust" ausgerechnet der Sorge gelingt, das Haus von Faust zu betreten. 
Sorge ist ein Energieräuber und raubt der Seele Wasser.
Ein angemessener Umgang kann beispielsweise sein, sich augenzwinkernd bei Ahriman zu bedanken für die Entwicklung dieser Intelligenz, die fallweise unseren Alltag erleichtern wird. Wir bewegen uns ja ständig in luziferischen Bereichen und auf ahrimanischen Feldern, nichts wird aber beispielsweise Ahriman mehr nerven, als wenn seelisch geistig aufgeschlossene Menschen seine Produktivität nutzen, um sich den Lebensweg zu erleichtern, ohne an seiner geistigen Klebe hängen zu bleiben.

Steiner hat im Übrigen wiederholt darauf aufmerksam gemacht, wie wichtig Humor in der Erziehung, für das Lernen und überhaupt ihm Zusammenleben der Menschen ist. Er spricht nicht von Erziehungswissenschaft, sondern von Erziehungskunst und hat in der GA 301 (https://lmy.de/JmSs) sich ausführlich beispielsweise auseinandergesetzt mit der Bedeutung des Rhythmus und des kindlichen Spiels im Rahmen dieser Kunst. Wer sie ernst nimmt und zugleich spielerisch mit ihr umgeht, ist als Vater bzw. Mutter Künstler! Nie ist man ein fertiger Künstler. Wir sind immer auf dem Weg, berufen, uns gegenseitig zu unterstützen. 

Herzeloyd muss nicht sein

Im Parzival-Versroman von Wolfram von Eschenbach finden wir die Mutter-Problematik, die hier angesprochen ist, in einer ganz besonderen Variante vor:

Herzeloyde, Herzeleide - im „Parzival“ Wolfram von Eschenbachs haben Namen sehr oft eine hinweisende Bedeutung – hat ihren Mann, der fern der Heimat kämpfte, verloren und will dieses Schicksal ihrem Sohn ersparen, mithin natürlich auch sich selbst (diesen Aspekt eines verkappten mütterlichen Egoismus lassen wir hier beiseite). Sie lebt zurückgezogen mit ihrem Sohn im Wald, kann aber nicht verhindern, dass dieser eines Tages Rittern hoch zu Ross begegnet und glaubt, sie seien Gott. Als er hört, sie kämen von Artus, will er unbedingt zu jenem und zieht los, die Mutter kann ihn nicht aufhalten; mit gibt sie ihm Verhaltenshinweise im Stil der Rotkäppchenmutter, die Parzival und mit ihm beteiligte Personen in ziemlich großes Unglück stürzen werden.

Keine Mutter kann ihrem Kind die Gefahren, die rechts und links vom Weg lauern, ersparen beziehungsweise verhindern, dass jene Wolfskräfte entfalten. Der Weg, den wir gehen, kann im besten Fall der Weg eines Bewusstseins sein, das der derzeitigen Entwicklungsstufe unserer Menschheit angemessen ist: es ist das Christusbewusstsein. Deshalb sagt Christus: „Ich bin der Weg“. 

Aber so wie das Kreuz nicht alleine auf Golgatha steht, sondern rechts und links von ihm die Kreuze, die die ahrimanische und luziferische Energie repräsentieren, so finden sich rechts und links vom Weg Wald und Wiesen, und wohl dem, der gelernt hat, die Wölfe zu entdecken, die sich dort, oft sehr gut getarnt, verborgen halten; manchmal haben sie Kleider der Großmutter an, manchmal sehen sie aus wie Totto-Lotto-Scheine, manchmal sind es sexuelle Energien, frei von Liebe und mithin belastet mit einem hohen seelischen Vernichtungspotenzial. 

"Du musst ..." - "du sollst": oft repräsentieren diese Modalverben ungute Elternenergien

Wir sehen auf eine Zeit zurück, in der es eine Erziehung gab à la Rotkäppchen: Du sollst nicht … du sollst nicht … du sollst nicht …

Die Energie eines neuen Bewusstseins, das für mich das Christus-bewusstsein darstellt, spricht nicht von Verboten, sondern fordert uns auf: Lasst uns gemeinsam …

Lasst uns gemeinsam mit unseren Kindern …
Lasst uns gemeinsam mit den Gefährten unseres Lebens …
Lasst uns gemeinsam mit wachen, bewusstseinsfreudigen Sinnen und zunehmend reinem Herzen den Weg gehen, ohne Angst vor Wiesen und Wäldern und Wölfen und Drachen und sogenannten Hexen.

Lasst uns gemeinsam mit unseren Kindern Liebe lernen, Leben lernen und Liebe leben. Dazu ist der Weg da, auf dem wir auch als Rotkäppchen gehen und gespannt sein dürfen, in welcher Gestalt der Wolf das nächste Mal auftaucht …

Sonntag, 14. Januar 2024

Mann im Märchen: der Jäger im „Rotkäppchen“. - Über real existierende männliche und weibliche Seiten

🙆
Gewiss transportiert das Rotkäppchen-Märchen (Link https://bit.ly/3RUELjf) eine Mutter-Energie, die in unserer Zeit überholt ist - von der Weisheit der Märchen, wie sehr ich sie auch schätze, kann hier nicht (mehr) die Rede sein - und enttarnt werden sollte.
Dazu ein andermal mehr.
Warum das Märchen dennoch für mich so wichtig ist:
Es vermittelt eine männliche Energie, die Männer und Frauen heute in ihrem Inneren bestens brauchen können, gerade in einer Zeit, in der das Männliche kaum mehr seiner wahren Bedeutung gerecht werden kann. Zunehmend wird den Menschen bewusst, wie korrumpiert und kaputt die männliche Energie ist. Sie ist verbunden mit Dominanz und Macht und Konkurrenzdenken und einer zum Teil fast lächerlich anmutenden Aufgeblasenheit - Paradebeispiele dafür sind für mich Erdoğan, Orban und Co. (von „Männern“ wie unserem Bundeskanzler Olaf Sch., dem jede männliche Energie fehlt, nicht zu reden).
Im medialen Bereich ist sie genauso aktiv, sie versteckt sich nur wesentlich besser (Kerner, Lanz und Co.)
Aber es gibt ja auch in Frauen diese männliche Energie, die sich bestens tarnt und leider umso wirkungsvoller aktiv ist gerade im medialen und politischen Bereich. Dass eine Merkel eine höchst effektive männliche Energie hatte, die alles nach Einfluss strebende Männliche in ihrer Umgebung ausradiert hat, mag doch einigen aufgefallen ein (übrig blieben "Männer" wie Peter Altmaier).
Und männlicher in Sprache und Gestus als eine Carolin Kebekus kann auf der Bühne sich kaum ein Mann aufführen.
Natürlich ist Fixierung auf Materielles ebenfalls ein Spezialgebiet des Männlichen, wobei Frauen wie von der Leyen mit ihrem ewig-penetrantem Lächeln oder auch eine Christine Lagarde hier munter mitmischen. Wie weit sind beide davon entfernt, auch einen Aspekt wie diesen einzubringen, dass es nicht nur um ein ständiges Wachstum im wirtschaftlichen Bereich geht, sondern um ein Wachstum im Seelisch-Geistigen - eigentlich ein urweibliches Thema. Man hat den Eindruck, dass die meisten Frauen nicht (mehr) darum wissen, obwohl sie bei jeder Geburt (von der Leyen hat sieben Kinder) damit konfrontiert werden.
Kein Zufall ist beispielsweise, dass eine kranke Seele wie die des Gesundheitsministers Lauterbach die homöopathische Medizin nun endgültig unterminieren möchte mit einem Argument, das in der Geschichte sich wieder und wieder als falsch erwiesen hat: fehlende oder vorhandene naturwissenschaftliche Ergebnisse sind kein Beleg für richtig oder falsch, wahr oder unwahr, weil immer wieder sich zeigte, dass in der Zukunft sich naturwissenschaftliche Positionen als überholt erwiesen haben.
Die Krise um das Männliche hängt damit zusammen dass Frauen - vor Jahrzehnten beginnend - durchaus berechtigte Kritik an männlicher Dominanz übten und gerade in Männern, die aufgeschlossen waren für Veränderung, eine tiefe Verunsicherung ausgelöst haben. Wie sehr darf noch ein Mann Mann sein, auf welche Weise darf er seinen Wunsch, sich sexuell auszuleben, äußern?
Nicht wenige Frauen erwarten von ihm weibliche Eigenschaften, doch wenn er sie zeigt, wird ihm vermittelt, dass er im Grunde genommen unattraktiv ist. Ausgesprochen wird das nicht, aber das Gefühl kennen recht viele Männer, die sich in einer wandelnden Welt zurechtfinden wollen und müssen.
Hinzu kommt, dass nicht wenige Männer erstaunt wahrnehmen, dass es auf der einen Seite ein ernst zu nehmendes weibliches Bewusstsein gibt, auf der anderen Seite aber ein Weibliches, das in den letzten 20 bis 30 Jahren zunehmend vulgärer geworden ist, in einem Ausmaß, das schon erstaunt und dem Männlichen hier weit überlegen ist. Von nicht wenigen Frauen wird Sexualität eingesetzt, um zu suggerieren, das Weibliche bestehe vor allem aus sexuellen Reizen. Dabei ist überraschend, dass es kaum Frauen gibt, die sich dieser Entwicklung entgegenstemmen.
In der Öffentlichkeit ist wahrzunehmen, dass über Männer, die eine doofe sexistische Bemerkung machen, hergefallen wird, dass aber Frauen, die das wertvolle Weibliche auf dem freien Markt verhökern, das ungestört tun können.
Keine Frage ist, dass eine MeToo-Bewegung leider noch extrem wichtig ist, weil das Ausmaß männlicher seelischer Deformation erst in den letzten zehn Jahren so richtig zutage trat. Dazu gehört ja auch, dass im katholischen Bereich es zu wohl 100 % Männer waren, die sich auf hässliche Weise ausgelebt haben, genauso wie es im Bereich des Kindesmissbrauchs und der Kinderpornographie - wenn ich das recht überblicke - vorwiegend Männer sind, die hier ihr schreckliches Unwesen treiben in einem Ausmaß, dass, wenn man die Zahlen der an kinderpornographischen Ringen Beteiligten liest, annehmen muss, dass fast jeder in seiner Nachbarschaft einen Mann kennen könnte, der auf seinem Computer entsprechendes Material archiviert.
Unsere Gesellschaft ist verseuchter, als viele das wahrhaben wollen.
Der Jäger im Rotkäppchen-Märchen macht nicht viel Worte, er setzt um, was er wahrnimmt: Das Schnarchen ist ihm verdächtig, er geht nicht weiter und denkt sich seinen Teil, sondern schaut nach; aber anstatt den Wolf einfach zu erledigen, lässt er dem Gedanken intuitiv Raum, dass anderes Handeln sinnvoller sein könnte und rettet das Leben der Großmutter und von Rotkäppchen. Sein Handeln wird nicht weiter herausgestellt, er tut seine Pflicht und verschwindet von der Bildfläche, aber gesagt sei, dass solch eine männliche Energie für unser aller Zukunft wünschenswert ist, eine männliche Energie, wie sie in jedem Mann, jeder Frau vorhanden sein möge. Sie setzt Intuition, Einfühlungsvermögen und die Fähigkeit zu überlegtem Handeln voraus. Das will gelernt sein, aber offensichtlich hat es der Jäger gelernt.
So ist der Jäger mutiger Wächter, Hüter der Heimat, Beschützer des Lebens und kommt damit dem entgegen, was wir von Männern erwarten.
Es wäre zu wünschen, dass unsere Gesellschaft mehr über ein Männliches spricht, das wir benötigen, um eine lebbare Zukunft zu gestalten.
Vielleicht würden dann Fragen, wie, warum Männer auf der Erde Exzesse wie in der Ukraine oder Gaza initiieren und Frauen und Mütter doch recht klaglos für das Abschlachten von Leben ihre Männer und Söhne zur Verfügung stellen, endlich unüberhörbar werden ...

Link zum Märchen: https://bit.ly/3RUELjf

Das Rotkäppchen-Märchen der Gebrüder Grimm – über seine männlichen und weiblichen Seiten.

Sonntag, 7. Januar 2024

Goethes "Faust": Über das Dilemma asymmetrischer Beziehungen und das Verhältnis von Liebe und Begehren


Als sie einander acht Jahre kannten
(und man darf sagen: sie kannten sich gut)
kam ihre Liebe plötzlich abhanden.
Wie andern Leuten ein Stock oder Hut.
Sie waren traurig, betrugen sich heiter,
versuchten Küsse, als ob nichts sei,
und sahen sich an und wussten nicht weiter.
Da weinte sie schließlich. Und er stand dabei.
Vom Fenster aus konnte man Schiffen winken.
Er sagte, es wäre schon Viertel nach vier
und Zeit, irgendwo Kaffee zu trinken.
Nebenan übte ein Mensch Klavier.
Sie gingen ins kleinste Café am Ort
und rührten in ihren Tassen.
Am Abend saßen sie immer noch dort.
Sie saßen allein, und sie sprachen kein Wort
und konnten es einfach nicht fassen.
Dieses „Sachliche Romanze“ überschriebene Gedicht Erich Kästners wirft die Frage auf, ob Liebschaften, die so romantisch beginnen und so sachlich enden, tatsächlich von Liebe geprägt waren oder vielmehr durch ein Begehren, das mit den Jahren mehr und mehr nachließ und plötzlich zwei Menschen sich die Augen öffnen, dass sie sich gar nichts zu sagen haben, vielleicht in Wirklichkeit nie etwas zu sagen hatten.
Auch in Goethes „Faust“ stellt sich die Frage nach dem Verhältnis von Liebe und Begehren, es stellt sich aber auch die Frage nach der Bedeutung einer gewissen Symmetrie zwischen zwei Liebenden; damit angesprochen ist die Bedeutung von Fähigkeiten und Eigenschaften, die jeder Liebende einbringt in eine Beziehung und denen der oder die Andere eine hohe Wertschätzung entgegenbringt - oder eben nicht. Asymmetrisch muss beispielsweise sich ein Altersunterschied nicht auswirken, aber wenn einer der beiden in entscheidenden Situationen des Alter als Waffe beziehungsweise Argument einsetzt oder den eigenen Intellekt gegen das Gefühl des Anderen ausspielt, dann wird deutlich, wie wichtig es ist, dass Liebe und Denken, dass Männliches und Weibliches in einer guten Balance sich befinden. Goethes „Faust“ zeigt hier die Grenzen zweier Liebender auf, denen es in der aktuellen Situation vor allem um sinnliche, körperliche Liebe geht, was per se nicht negativ ist, kann doch auch in einer Beziehung die seelisch-geistige Liebe wachsen. Es ist keineswegs normal, wie es doch recht viele Menschen annehmen, dass Liebe mit der Zeit abnimmt – normal könnte es in einer zukünftigen Menschheit sein, dass Liebe wächst!
PS.
In Goethes „Faust“ spielt eine entscheidende Rolle jene geistige Energie, die sich "Mephistopheles" nennt, in der Goethe zwei geistige Wesenheiten vereint, Luzifer, jene Energie, die vor allem sich selbst liebt und den Menschen von Christus fernhalten und eben bei sich halten möchte, und Satan, der die Menschen an die Erde bindet und sie den Materialismus lieben lehrt (soweit er überhaupt lieben kann); es ist allerdings offensichtlich, dass er dies auf unserer Erde mit großem Erfolg tut.







Montag, 1. Januar 2024

Eine wertvolle Übung für das neue Jahr:

Man sollte sich zum Grundsatz machen: niemals einem fremden Vorschlag etwas entgegenzusetzen, wenn man nicht vorher vollkommene Einsicht in die Motive des anderen Vorschlages gesucht hat. Man sollte sich immer vor Augen halten, daß man doch egoistisch ist, wenn man eine Meinung deshalb liebt, weil man sie selbst hat.
Diejenigen, welche eine höhere geistige Entwickelung erlangt haben, sie haben sie durch ein Opfer in dieser Richtung erkauft. Sie haben sich auferlegt, ganz in den Meinungen ihrer Mitmenschen aufzugehen, bis in die innersten Fasern ihrer Seele sich selbst auszulöschen, um in den anderen unterzugehen. Ein wahrer Mystiker kann nur werden, wer gelernt hat, bis in die geheimsten Gedanken hinein selbstlos zu werden. Durch weniges entwickelt man sich auf den ersten Stufen der geistigen Leiter mehr, als dadurch, daß man sich eine Zeitlang Schweigen in seinem tiefsten Innern auferlegt. Viel gewinne ich dadurch, daß ich Monate, vielleicht Jahre hindurch mir einmal gesagt sein lasse: Jetzt will ich, ganz bescheiden, gar nichts selbst meinen, sondern selbstlos einmal fremde Meinungen in meinem Innern leben lassen. Ich will ganz untertauchen in fremden Empfindungen, Gefühlen, Gedanken. Dadurch erweitere ich selbstlos mein Selbst, während ich es selbstsüchtig verengere, wenn ich fort und fort nur meine eigenen Meinungen aus dem Wesen meines Selbst als Wellen an die Oberfläche meines Lebens spielen lasse. (Rudolf Steiner, GA 34, S. 454)

Unbewusst oder halbbewusst mag der ein oder andere die Sorge in sich tragen, sich selbst zu verlieren, wenn er sich bemüht, in den Anderen aufzugehen.
Diese Sorge ist überflüssig, weil der Weg dazu, wirklich vollständig in einem Anderen aufzugehen, eh sehr, sehr lang ist und wir über eine lange Übungszeit mit mehr als einem Zipfel in uns bleiben. Aber selbst wenn wir lernen, mehr oder weniger vollständig im Anderen aufzugehen, haben wir jederzeit die Möglichkeit, zu unserem Ich zurückzukehren und uns auf diese Weise selbst zu sein. Darin besteht ja die Kunst des Lebens: den eigenen Selbstwert zu schätzen und deshalb das Selbst immer weiterzuentwickeln und gleichzeitig die Fähigkeit zu fördern, das selbst des Anderen wahrzunehmen.
Beides bedingt ja einander.

Ich kann mein eigenes Selbst nur erweitern mit Hilfe der anderen Selbst auf der Welt.
Noch gibt es zu viele Menschen, die, ohne es zu merken, immer nur das eigene Selbst im Anderen entdecken, weil sie ihr eigenes Verstehen in dem Anderen sehen und nicht den Nächsten in seiner Eigenheit.
Steiners Aussage kann uns auch vermitteln, wie sehr soziale Medien eine riesengroße spirituelle Falle sind, denn man kann es bei fast jedem Beitrag beobachten, wie wenig Menschen auf den Anderen eingehen, wie sehr sie ihre Meinung in den Vordergrund stellen.
Sie mögen es tun, weil sie den Anderen von ihrem besseren Standpunkt überzeugen wollen; aber selbst wenn er das spirituell objektiv wäre, so tun sie weder dem Anderen noch sich einen Gefallen.
Was wirkt, ist das seelische Verstehen, das Vermitteln des Gefühls für den Anderen, angenommen zu sein.

Gott schüttelt nicht pausenlos den Kopf über uns. Er redet nicht auf uns ein und gibt Hinweise und Rat-Schläge. Er sieht, so glaube ich, mit Geduld auf uns und wartet, bis wir auf dem Hintergrund aller unserer Erfahrungen die richtigen Türen öffnen. Die Schlüssel für diese Türen sind unsere Erfahrungen.

Die Erfahrung des Angenommenseins durch einen Anderen ist sicherlich eine der wertvollsten, die wir erleben dürfen. Dann kann Liebe strömen.

Immer wieder mag es geschehen, dass wir intuitiv aus großer Tiefe heraus einen Anderen verstehen und ihm mit Worten helfen können. Es ist ja nicht so, dass alles, was wir tun bzw. reden oder schreiben, falsch wäre. - Es gibt in unserem Leben diese Momente der Selbstlosigkeit.

Es geht darum, für wahre Selbstlosigkeit achtsam zu werden und sie immer bewusster in unserem Leben verwirklichen zu können.

Samstag, 23. Dezember 2023

"still war das Land, / als die Liebe den Weg in das Leben fand" - Weihnachten 2023


IN BETHLEHEM

von Silvia Szödy

In Bethlehem, in dieser Nacht,
wurde die Liebe ins Leben gebracht.
Noch wusste es niemand, still schlief das Land,
es war nur Maria und Josef bekannt.

Ein Stern strahlte hell und leuchtete klar,
als Maria im Stalle den Christus gebar.
Die dunkle Nacht verlor ihren Schrecken,
das Licht dieses Sterns konnte Menschen erwecken.

Das Kind in der Krippe wusste Bescheid,
sein Herz voller Liebe, und der Weg war noch weit.
Sein Lächeln war froh und die Augen voll Licht,
als es blickte in seiner Mutter Gesicht.

Auch Ochse und Esel konnten es spüren,
dies Kind in der Krippe wird Herzen berühren.
Noch wusste es niemand, still war das Land,
als die Liebe den Weg in das Leben fand.


Im Zusammenhang mit Weihnachten ist in diesem Jahr mir etwas sehr bedeutsam geworden, wie sehr nämlich tatsächlich oft Liebe eine Illusion sein mag und wie bedeutend auf diesem Hintergrund der Zusammenhang von Weihnachten mit der Aussage aus dem Johannes-Evangelium ist: „Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab“.

An Weihnachten wird bekanntlich Jesus, der zukünftige Träger dieses eingeborenen, das heißt, einzigen und einzigartigen Sohnes, den wir Christus nennen, geboren. Er wird ihn tragen ab der Taufe durch Johannes im Jordan, wenn Gott sagen wird: „Dies ist mein lieber Sohn!“ Zunehmend werden ab diesem Zeitpunkt Jesus und Christus miteinander verschmelzen und der Höhepunkt dieser Verschmelzung wird Golgatha sein.

Was aber hat das mit der Aussage aus dem Johannes-Evangelium zu tun?

Bei Rudolf Steiner, dem Chef der Anthroposophen - ob er noch heute deren Chef sein wollte, da bin ich mir nicht unbedingt so sicher – habe ich etwas in Bezug auf die Liebe gelesen, was mich durchaus betroffen gemacht hat:

Er sagte dass Liebe meistens eine Illusion sei.

Die Menschen würden nicht das Gegenüber, um das es ihnen doch angeblich geht, lieben, sondern vielmehr das Gefühl, das sie in sich empfinden, wenn sie glauben, einen andern zu lieben. Sie lieben also in Wirklichkeit nicht den anderen, sondern ihr tolles Liebesgefühl. In Wirklichkeit sind sie also verliebt in ihr eigenes Gefühl. Da dieses Gefühl in ihnen ist, lieben sie im Grunde also sich selbst, nicht den andern.

Wenn man sich mit dieser Aussage auseinandersetzt, beginnt man fast automatisch seine (bisherigen) Liebesverhältnisse zu überprüfen: habe ich mich jeweils selbst geliebt, mein Gefühl von und für Liebe, oder habe ich wirklich den oder die andere geliebt?
Wahre Liebe hängt davon ab, ob ich etwas, ob ich jemanden außerhalb von mir liebe. Nur wenn ich über die Selbstliebe hinaus, und einen klitzekleinen Teil der Welt, einen anderen liebe, dann liebe ich wirklich so, wie ich es doch glaube.

Natürlich ist Selbstliebe wichtig. Es heißt in der Bibel zurecht. „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“, aber diese Selbstliebe sollte eine bewusste Selbstliebe sein, keine Selbstliebe, die letztendlich auf einem Irrtum basiert, auf dem nämlich dass, man doch einen anderen liebe.

Wahre und ehrliche Selbstliebe ist sehr wichtig. Das ist sozusagen der Yang-Teil der Liebe. Der Yin-Teil geht nach außen und je mehr ich in der Lage bin, die Welt zu lieben, desto mehr kann ich diesen Yin-Teil lieben. 

Deshalb ist die Aussage so wichtig, dass Gott die Welt liebt. Ich habe keinen Zweifel, dass Gott auch sich selbst liebt, sehr ehrlich und aufrichtig sich selbst liebt, seinen Yang-Teil, wie ich ihn genannt habe. Aber er liebt eben auch die Welt, die er geschaffen hat und weil er zu einem bestimmten Zeitpunkt erkannte, wie gefährdet diese Schöpfung ist - Luzifer und Satan lassen grüßen -, hat er sich entschlossen, sie zu retten, um sein Schöpfungswerk fortzusetzen. Deshalb hat er ziemlich genau zur Halbzeit der sieben Schöpfungstage seinen Sohn – man kann es nicht anders sagen – geopfert, um dieses Werk zu einem glücklichen Ende zu bringen. So sehr steht er zu seinem Werk - es war ihm ein Sohnesopfer wert. 

Das mag uns zu denken geben, dass wir in dem, was wir tun, uns selbst lieben, und zugleich, wenn es denn erforderlich ist, zu höchstem Opfer bereit sind - möglich ist das allein durch die Kraft der Liebe.

PS: Wer möchte, kann im Rahmen des You-Tube-Links die Worte des Gedichtes aufnehmen, untermalt von einer Komposition Zsolt Szödys und Zeit finden, sich eigenen Gedanken zu widmen - an Weihnachten mag man sich die Zeit nehmen …

https://www.youtube.com/watch?v=XkebsGvaoTk

Samstag, 9. Dezember 2023

Zur Herzensbildung (Teil 4): ÜBER DEN LÖWEN IN UNS

(der Beginn, Teil I findet sich hier: https://lmy.de/cyrr )

Wer den Löwen in sich hat, braucht ihn außerhalb nicht mehr fürchten. Es mag etwas - ich sage sogar: viel - Wahres an dieser Ansicht sein und Goethes „Novelle“ gibt uns ein aus dem Leben gegriffenes Beispiel über den Zusammenhang von Löwe, Feuer, Herz und Mut. In Teil V dazu mehr.

Zunächst möchte ich auf eine Geschichte verweisen, die meine Kindheit prägte und ich wünschte, Eltern würden sie ihren Kindern als Gute-Nacht-Geschichte immer mal wieder vorlesen oder erzählen; es ist jene von Daniel in der Löwengrube [https://lmy.de/aXOA].
Die Löwenenergie, die Daniel besitzt, ist dem Feuer verwandt, und so verwundert es nicht, dass sich im alttestamentarischen Buch Daniel eine vergleichbare Geschichte findet, jene von den Drei Männern im Feuerofen [https://lmy.de/ZMDd]; auch sie ist - im angesprochenen Sinne - eine wertvolle Gute-Nacht-Geschichte.

Warum solche Erzählungen wie Balsam für die Seelen sind, erklärt sich daraus, dass wir in einer Welt zunehmend ohne Prinzipien, ohne Werte, ohne Ideale leben, ohne herzenstiefe Religiosität. Gewiss gilt das nicht für alle lebenden Zeitgenossen, aber jene, die wie Daniel sowie Schadrach, Meschach und Abed-Nego zu ihrer Überzeugung stehen und mutige Bekenner eines Sinnes, der in ihnen ist und zu dem sie stehen, wenn es auch das Leben kostet, sind, finden sich doch selten.
Man spürt, wie sehr die Seele aufatmet, wenn sie solche Erzählungen hören darf, weil sie doch den Mut nicht verlieren will. Die Seele braucht in dieser Zeit mehr denn je diese Nahrung!
Gerade auch die von Kindern!

Gewiss ist der Mut eine Eigenschaft, die mehr dem Weiblichen zuteil ist, was mit der Herkunft der Frauen aus der Gruppenseele der Löwentiermenschen (vgl. Sphinxtiere) zusammenhängt, dennoch haben wir in oben erwähnten Erzählungen zugleich ein Beispiel für echte Männlichkeit und Standhaftigkeit.

Gerade vor dem Hintergrund, dass wir derzeit einen Bundeskanzler haben, der lügt und sich an krumme Absprachen nicht erinnern will (Cum-Ex) und der, bei ihm selten extrem, kaum eine männliche Seite bzw. Energie hat – man schaue nur einmal, wie er geht und dass er kaum in der Lage ist, die Hüfte zu bewegen und zum Teil fast Tippelschritte macht wie ein Kind – , wird offenbar, wie sehr sich unser Volk bzw. Kulturkreis sehnt nach einer Männlichkeit, die lebendig ist und gelebt sein will - sie darf sich auch im Äußeren zeigen. Ich glaube, dass es kein Zufall ist, dass so viele Menschen diesen Mann in seiner männlichen Unmännlichkeit immer wieder ansehen müssen; die Seele leidet, wenn sie solch menschliche Reduktion sieht, vor allem, wenn sie behebbar wäre. Sie benötigt aber dieses Lehrprogramm.
Die Seelen der Menschen leiden ganz besonders in dieser Zeit des Übergangs von der kaputten patriarchalischen Männlichkeit hin zu einer neuen kosmischen, weil viele spüren, dass das Alte geht, sie aber das Neue noch nicht wirklich sehen.
Gewiss ist, kosmisch gesehen, eine neue Männlichkeit zur Erde unterwegs und lebt hier auch schon in Ansätzen und entwickelt sich, noch aber haben zu wenige Männer bewusst das unerlöste, nicht zu erlösende, weil dem Untergang geweihte kollektive Feld einer kaputten degeneriert-patriarchalischen Männlichkeit verlassen, bewusst verlassen. Das Patriarchat hatte für eine gewisse Zeit eine Funktion im Rahmen der menschlichen Entwicklung; die Zeit aber ist nun endgültig vorbei und Frauen und Männer sollten die Erdogans, Putins, Orbans, Bidens, wie überhaupt diese ganzen alten Männer, die sich zum Teil auch in jungen Männern, gerade auch Politikern verstecken, entmächtigen. Im übrigen sollten auch Frauen aus ihrer Opferrolle, die als solche nicht stimmig ist, herauskommen, soweit sie sich darin befinden – und es tun das nicht wenige –, und sehen, dass auch eine neue Weiblichkeit gelebt sein will, eine Weiblichkeit, wie sie auf eine bisher nicht gekannte Weise das Männliche schätzt, anstatt, wie das viele zum Teil unbewusst tun, das Männliche zum Maßstab zu nehmen, an dem man erfolgreiche Weiblichkeit misst, um so sich endlich überlegen zu fühlen.- Eine totale seelische Sackgasse.

UNTERWEGS ZUR ZEHNTEN HIERARCHIE

Auf eine untrennbare Weise ist der Löwe in uns mit unserer Herzenskraft verbunden und mit dem Mut, einem Mut, der Voraussetzung dafür ist, dass wir demütig sein können vor der Größe menschlichen Seins als der zehnten Hierarchie, wie sie sich entwickelt, weil sie eine geniale Idee vorausgehender Hierarchien ist, die eine unvorstellbare Größe besitzen und im Menschentum ein Neues schaffen, etwas kosmisch ganz Neues, von dem die Bibel in Bezug auf die nächste große Phase als dem Neuen Jerusalem spricht, auf das noch der sechste und siebente Schöpfungstag folgt. Unsere Entwicklung ist noch lange nicht abgeschlossen.
Die wunderbare Ricarda Huch, Autorin u.a. von Luthers Glaube, selbst im Übergang vom Krebs zum Löwen geboren, lässt ein sehr ehrliches, sehr schonungsloses Gedicht beginnen mit - kein Zufall dieser Zusammenhang - „Mein Herz mein Löwe“ und die ersten beiden Zeilen lauten:
Mein Herz, mein Löwe, hält seine Beute fest,
Sein Geliebtes fest in den Fängen …
Es ist übrigens bezeichnend, dass sie in ihrem eben genannten Buch mit jenen ins Gericht geht, von denen es zur Zeit viel zu viele gibt:
Die meisten Berufenen scheitern daran, dass sie nicht kämpfen und leiden wollen. Sie möchten wohl Auserwählte sein, aber, wie Papageno [in Mozarts „Zauberflöte“; Anm. J.K.], nicht durch Feuer und Wasser gehen, und gleichen Frauen, die sich nach Kindern sehnen, aber die Qual, sie zu tragen und hervorzubringen, nicht auf sich nehmen mögen. Es gibt Menschen, die dem Leiden ausweichen, und es gibt Menschen, die das Leiden suchen und denen das Leiden ausweicht; wen Gott auserwählt hat, dem zwingt er das Leiden auf. Und zwar zwingt er es ihm auf durch das Mittel, durch welches er überhaupt im Menschen wirkt, nämlich durch das Herz; insofern nun jedem sein Herz selbst angehört, macht jeder sich sein Schicksal selbst.
Unsere Erde braucht Frauen und Männer mit innerem Feuer und Löwenkraft.

HILFEN DURCH UNSERE TIERKREISZEICHEN

Den Zusammenhang von Löwe, Feuer und Herz stellt insbesondere White Eagle - in seinem letzten Leben ein großer Irokesen-Häuptling, wohl Hiawatha [https://de.wikipedia.org/wiki/Hiawatha], der legendäre Gründer des Bundes der sechs Irokesenstämme und nun wohl Mitglied der Weißen Bruderschaft - in seinem „Großen Heilungsbuch“ heraus. In dessen letztem Kapitel „Astrologie und geistiges Heilen“ betont er, wie wichtig es für das geistige Heilen sei, um die Bedeutung des Sonnenzeichens, unter dem die Menschen geboren sind, zu wissen, ihr Tierkreiszeichen. Er weiß darum, dass Löwe-Menschen - ihr Zeichen ist dem Element des Feuers zugeordnet - dazu neigen, ihr Vertrauen zu spontan und leichtgläubig zu verschenken und sich dadurch häufig heftige Enttäuschungen einzuhandeln, weiß auch, dass sie gegebenenfalls im Verhältnis zu geliebten Partnern und Kindern viel Herzenskummer und Enttäuschungen erleben, doch wirken sich diese Erfahrungen oft sehr segensreich für sie aus, öffnen sie doch das Herz des Löwe-Menschen zu echtem Verständnis, zumal im Herzen aller Feuerzeichen ein ausgeprägter Sinn für Ehrenhaftigkeit und Integrität brennt und alle Seelen unter diesem Zeichen nicht anders könnten, als im Lichte zu leben. So White Eagle.

Für alle Heiler in diesem Zeichen sei es unerlässlich, sich selbst der großen machtvollen Sonne zu öffnen, zumal es ihnen als Löwe-Geborenen leichtfalle, sich zum ewigen Licht der Sonne zu erheben und von ihrem Herzen aus alle ihre Werke zu vollbringen, von ihrem Löwe-Herzen, das wie kein anderes Organ dazu erschaffen worden sei, das solare, also das Sonnen-Feuer in sich zu entwickeln und weithin zu allen Wesen auszustrahlen.

Anmerken möchte ich hier, dass alle Tierkreiszeichen auf ihre Weise wunderbare spezifische Heilungsmöglichkeiten beinhalten, doch spielt im Tierkreiszeichen des Löwen das Herz eine ganz besondere Rolle.

Wenn Paracelsus darauf verweist, dass wir den Himmel in uns reinigen mögen, so bedeutet das in einem umfassenden Verständnis der Bedeutung des Tierkreises, dass wir alle Tierkreiszeichen in uns integrieren, damit wir zu einem umfassenden Verständnis des Kosmos gelangen.

In einem abschließenden Teil möchte ich auf die zukünftige Bedeutung des Herzens verweisen, wie es sich also weiterentwickelt in zukünftigen Entwicklungsstufen unseres Menschseins und ich möchte Goethes Novelle empfehlen, die auf wunderbare Weise zeigt, wie in unserem Menschenleben äußeres und inneres Feuer, äußerer und innerer Löwe, Mut und Herzfähigkeit zusammenhängen.