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Samstag, 23. Dezember 2023

"still war das Land, / als die Liebe den Weg in das Leben fand" - Weihnachten 2023


IN BETHLEHEM

von Silvia Szödy

In Bethlehem, in dieser Nacht,
wurde die Liebe ins Leben gebracht.
Noch wusste es niemand, still schlief das Land,
es war nur Maria und Josef bekannt.

Ein Stern strahlte hell und leuchtete klar,
als Maria im Stalle den Christus gebar.
Die dunkle Nacht verlor ihren Schrecken,
das Licht dieses Sterns konnte Menschen erwecken.

Das Kind in der Krippe wusste Bescheid,
sein Herz voller Liebe, und der Weg war noch weit.
Sein Lächeln war froh und die Augen voll Licht,
als es blickte in seiner Mutter Gesicht.

Auch Ochse und Esel konnten es spüren,
dies Kind in der Krippe wird Herzen berühren.
Noch wusste es niemand, still war das Land,
als die Liebe den Weg in das Leben fand.


Im Zusammenhang mit Weihnachten ist in diesem Jahr mir etwas sehr bedeutsam geworden, wie sehr nämlich tatsächlich oft Liebe eine Illusion sein mag und wie bedeutend auf diesem Hintergrund der Zusammenhang von Weihnachten mit der Aussage aus dem Johannes-Evangelium ist: „Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab“.

An Weihnachten wird bekanntlich Jesus, der zukünftige Träger dieses eingeborenen, das heißt, einzigen und einzigartigen Sohnes, den wir Christus nennen, geboren. Er wird ihn tragen ab der Taufe durch Johannes im Jordan, wenn Gott sagen wird: „Dies ist mein lieber Sohn!“ Zunehmend werden ab diesem Zeitpunkt Jesus und Christus miteinander verschmelzen und der Höhepunkt dieser Verschmelzung wird Golgatha sein.

Was aber hat das mit der Aussage aus dem Johannes-Evangelium zu tun?

Bei Rudolf Steiner, dem Chef der Anthroposophen - ob er noch heute deren Chef sein wollte, da bin ich mir nicht unbedingt so sicher – habe ich etwas in Bezug auf die Liebe gelesen, was mich durchaus betroffen gemacht hat:

Er sagte dass Liebe meistens eine Illusion sei.

Die Menschen würden nicht das Gegenüber, um das es ihnen doch angeblich geht, lieben, sondern vielmehr das Gefühl, das sie in sich empfinden, wenn sie glauben, einen andern zu lieben. Sie lieben also in Wirklichkeit nicht den anderen, sondern ihr tolles Liebesgefühl. In Wirklichkeit sind sie also verliebt in ihr eigenes Gefühl. Da dieses Gefühl in ihnen ist, lieben sie im Grunde also sich selbst, nicht den andern.

Wenn man sich mit dieser Aussage auseinandersetzt, beginnt man fast automatisch seine (bisherigen) Liebesverhältnisse zu überprüfen: habe ich mich jeweils selbst geliebt, mein Gefühl von und für Liebe, oder habe ich wirklich den oder die andere geliebt?
Wahre Liebe hängt davon ab, ob ich etwas, ob ich jemanden außerhalb von mir liebe. Nur wenn ich über die Selbstliebe hinaus, und einen klitzekleinen Teil der Welt, einen anderen liebe, dann liebe ich wirklich so, wie ich es doch glaube.

Natürlich ist Selbstliebe wichtig. Es heißt in der Bibel zurecht. „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“, aber diese Selbstliebe sollte eine bewusste Selbstliebe sein, keine Selbstliebe, die letztendlich auf einem Irrtum basiert, auf dem nämlich dass, man doch einen anderen liebe.

Wahre und ehrliche Selbstliebe ist sehr wichtig. Das ist sozusagen der Yang-Teil der Liebe. Der Yin-Teil geht nach außen und je mehr ich in der Lage bin, die Welt zu lieben, desto mehr kann ich diesen Yin-Teil lieben. 

Deshalb ist die Aussage so wichtig, dass Gott die Welt liebt. Ich habe keinen Zweifel, dass Gott auch sich selbst liebt, sehr ehrlich und aufrichtig sich selbst liebt, seinen Yang-Teil, wie ich ihn genannt habe. Aber er liebt eben auch die Welt, die er geschaffen hat und weil er zu einem bestimmten Zeitpunkt erkannte, wie gefährdet diese Schöpfung ist - Luzifer und Satan lassen grüßen -, hat er sich entschlossen, sie zu retten, um sein Schöpfungswerk fortzusetzen. Deshalb hat er ziemlich genau zur Halbzeit der sieben Schöpfungstage seinen Sohn – man kann es nicht anders sagen – geopfert, um dieses Werk zu einem glücklichen Ende zu bringen. So sehr steht er zu seinem Werk - es war ihm ein Sohnesopfer wert. 

Das mag uns zu denken geben, dass wir in dem, was wir tun, uns selbst lieben, und zugleich, wenn es denn erforderlich ist, zu höchstem Opfer bereit sind - möglich ist das allein durch die Kraft der Liebe.

PS: Wer möchte, kann im Rahmen des You-Tube-Links die Worte des Gedichtes aufnehmen, untermalt von einer Komposition Zsolt Szödys und Zeit finden, sich eigenen Gedanken zu widmen - an Weihnachten mag man sich die Zeit nehmen …

https://www.youtube.com/watch?v=XkebsGvaoTk

Samstag, 9. Dezember 2023

Zur Herzensbildung (Teil 4): ÜBER DEN LÖWEN IN UNS

(der Beginn, Teil I findet sich hier: https://lmy.de/cyrr )

Wer den Löwen in sich hat, braucht ihn außerhalb nicht mehr fürchten. Es mag etwas - ich sage sogar: viel - Wahres an dieser Ansicht sein und Goethes „Novelle“ gibt uns ein aus dem Leben gegriffenes Beispiel über den Zusammenhang von Löwe, Feuer, Herz und Mut. In Teil V dazu mehr.

Zunächst möchte ich auf eine Geschichte verweisen, die meine Kindheit prägte und ich wünschte, Eltern würden sie ihren Kindern als Gute-Nacht-Geschichte immer mal wieder vorlesen oder erzählen; es ist jene von Daniel in der Löwengrube [https://lmy.de/aXOA].
Die Löwenenergie, die Daniel besitzt, ist dem Feuer verwandt, und so verwundert es nicht, dass sich im alttestamentarischen Buch Daniel eine vergleichbare Geschichte findet, jene von den Drei Männern im Feuerofen [https://lmy.de/ZMDd]; auch sie ist - im angesprochenen Sinne - eine wertvolle Gute-Nacht-Geschichte.

Warum solche Erzählungen wie Balsam für die Seelen sind, erklärt sich daraus, dass wir in einer Welt zunehmend ohne Prinzipien, ohne Werte, ohne Ideale leben, ohne herzenstiefe Religiosität. Gewiss gilt das nicht für alle lebenden Zeitgenossen, aber jene, die wie Daniel sowie Schadrach, Meschach und Abed-Nego zu ihrer Überzeugung stehen und mutige Bekenner eines Sinnes, der in ihnen ist und zu dem sie stehen, wenn es auch das Leben kostet, sind, finden sich doch selten.
Man spürt, wie sehr die Seele aufatmet, wenn sie solche Erzählungen hören darf, weil sie doch den Mut nicht verlieren will. Die Seele braucht in dieser Zeit mehr denn je diese Nahrung!
Gerade auch die von Kindern!

Gewiss ist der Mut eine Eigenschaft, die mehr dem Weiblichen zuteil ist, was mit der Herkunft der Frauen aus der Gruppenseele der Löwentiermenschen (vgl. Sphinxtiere) zusammenhängt, dennoch haben wir in oben erwähnten Erzählungen zugleich ein Beispiel für echte Männlichkeit und Standhaftigkeit.

Gerade vor dem Hintergrund, dass wir derzeit einen Bundeskanzler haben, der lügt und sich an krumme Absprachen nicht erinnern will (Cum-Ex) und der, bei ihm selten extrem, kaum eine männliche Seite bzw. Energie hat – man schaue nur einmal, wie er geht und dass er kaum in der Lage ist, die Hüfte zu bewegen und zum Teil fast Tippelschritte macht wie ein Kind – , wird offenbar, wie sehr sich unser Volk bzw. Kulturkreis sehnt nach einer Männlichkeit, die lebendig ist und gelebt sein will - sie darf sich auch im Äußeren zeigen. Ich glaube, dass es kein Zufall ist, dass so viele Menschen diesen Mann in seiner männlichen Unmännlichkeit immer wieder ansehen müssen; die Seele leidet, wenn sie solch menschliche Reduktion sieht, vor allem, wenn sie behebbar wäre. Sie benötigt aber dieses Lehrprogramm.
Die Seelen der Menschen leiden ganz besonders in dieser Zeit des Übergangs von der kaputten patriarchalischen Männlichkeit hin zu einer neuen kosmischen, weil viele spüren, dass das Alte geht, sie aber das Neue noch nicht wirklich sehen.
Gewiss ist, kosmisch gesehen, eine neue Männlichkeit zur Erde unterwegs und lebt hier auch schon in Ansätzen und entwickelt sich, noch aber haben zu wenige Männer bewusst das unerlöste, nicht zu erlösende, weil dem Untergang geweihte kollektive Feld einer kaputten degeneriert-patriarchalischen Männlichkeit verlassen, bewusst verlassen. Das Patriarchat hatte für eine gewisse Zeit eine Funktion im Rahmen der menschlichen Entwicklung; die Zeit aber ist nun endgültig vorbei und Frauen und Männer sollten die Erdogans, Putins, Orbans, Bidens, wie überhaupt diese ganzen alten Männer, die sich zum Teil auch in jungen Männern, gerade auch Politikern verstecken, entmächtigen. Im übrigen sollten auch Frauen aus ihrer Opferrolle, die als solche nicht stimmig ist, herauskommen, soweit sie sich darin befinden – und es tun das nicht wenige –, und sehen, dass auch eine neue Weiblichkeit gelebt sein will, eine Weiblichkeit, wie sie auf eine bisher nicht gekannte Weise das Männliche schätzt, anstatt, wie das viele zum Teil unbewusst tun, das Männliche zum Maßstab zu nehmen, an dem man erfolgreiche Weiblichkeit misst, um so sich endlich überlegen zu fühlen.- Eine totale seelische Sackgasse.

UNTERWEGS ZUR ZEHNTEN HIERARCHIE

Auf eine untrennbare Weise ist der Löwe in uns mit unserer Herzenskraft verbunden und mit dem Mut, einem Mut, der Voraussetzung dafür ist, dass wir demütig sein können vor der Größe menschlichen Seins als der zehnten Hierarchie, wie sie sich entwickelt, weil sie eine geniale Idee vorausgehender Hierarchien ist, die eine unvorstellbare Größe besitzen und im Menschentum ein Neues schaffen, etwas kosmisch ganz Neues, von dem die Bibel in Bezug auf die nächste große Phase als dem Neuen Jerusalem spricht, auf das noch der sechste und siebente Schöpfungstag folgt. Unsere Entwicklung ist noch lange nicht abgeschlossen.
Die wunderbare Ricarda Huch, Autorin u.a. von Luthers Glaube, selbst im Übergang vom Krebs zum Löwen geboren, lässt ein sehr ehrliches, sehr schonungsloses Gedicht beginnen mit - kein Zufall dieser Zusammenhang - „Mein Herz mein Löwe“ und die ersten beiden Zeilen lauten:
Mein Herz, mein Löwe, hält seine Beute fest,
Sein Geliebtes fest in den Fängen …
Es ist übrigens bezeichnend, dass sie in ihrem eben genannten Buch mit jenen ins Gericht geht, von denen es zur Zeit viel zu viele gibt:
Die meisten Berufenen scheitern daran, dass sie nicht kämpfen und leiden wollen. Sie möchten wohl Auserwählte sein, aber, wie Papageno [in Mozarts „Zauberflöte“; Anm. J.K.], nicht durch Feuer und Wasser gehen, und gleichen Frauen, die sich nach Kindern sehnen, aber die Qual, sie zu tragen und hervorzubringen, nicht auf sich nehmen mögen. Es gibt Menschen, die dem Leiden ausweichen, und es gibt Menschen, die das Leiden suchen und denen das Leiden ausweicht; wen Gott auserwählt hat, dem zwingt er das Leiden auf. Und zwar zwingt er es ihm auf durch das Mittel, durch welches er überhaupt im Menschen wirkt, nämlich durch das Herz; insofern nun jedem sein Herz selbst angehört, macht jeder sich sein Schicksal selbst.
Unsere Erde braucht Frauen und Männer mit innerem Feuer und Löwenkraft.

HILFEN DURCH UNSERE TIERKREISZEICHEN

Den Zusammenhang von Löwe, Feuer und Herz stellt insbesondere White Eagle - in seinem letzten Leben ein großer Irokesen-Häuptling, wohl Hiawatha [https://de.wikipedia.org/wiki/Hiawatha], der legendäre Gründer des Bundes der sechs Irokesenstämme und nun wohl Mitglied der Weißen Bruderschaft - in seinem „Großen Heilungsbuch“ heraus. In dessen letztem Kapitel „Astrologie und geistiges Heilen“ betont er, wie wichtig es für das geistige Heilen sei, um die Bedeutung des Sonnenzeichens, unter dem die Menschen geboren sind, zu wissen, ihr Tierkreiszeichen. Er weiß darum, dass Löwe-Menschen - ihr Zeichen ist dem Element des Feuers zugeordnet - dazu neigen, ihr Vertrauen zu spontan und leichtgläubig zu verschenken und sich dadurch häufig heftige Enttäuschungen einzuhandeln, weiß auch, dass sie gegebenenfalls im Verhältnis zu geliebten Partnern und Kindern viel Herzenskummer und Enttäuschungen erleben, doch wirken sich diese Erfahrungen oft sehr segensreich für sie aus, öffnen sie doch das Herz des Löwe-Menschen zu echtem Verständnis, zumal im Herzen aller Feuerzeichen ein ausgeprägter Sinn für Ehrenhaftigkeit und Integrität brennt und alle Seelen unter diesem Zeichen nicht anders könnten, als im Lichte zu leben. So White Eagle.

Für alle Heiler in diesem Zeichen sei es unerlässlich, sich selbst der großen machtvollen Sonne zu öffnen, zumal es ihnen als Löwe-Geborenen leichtfalle, sich zum ewigen Licht der Sonne zu erheben und von ihrem Herzen aus alle ihre Werke zu vollbringen, von ihrem Löwe-Herzen, das wie kein anderes Organ dazu erschaffen worden sei, das solare, also das Sonnen-Feuer in sich zu entwickeln und weithin zu allen Wesen auszustrahlen.

Anmerken möchte ich hier, dass alle Tierkreiszeichen auf ihre Weise wunderbare spezifische Heilungsmöglichkeiten beinhalten, doch spielt im Tierkreiszeichen des Löwen das Herz eine ganz besondere Rolle.

Wenn Paracelsus darauf verweist, dass wir den Himmel in uns reinigen mögen, so bedeutet das in einem umfassenden Verständnis der Bedeutung des Tierkreises, dass wir alle Tierkreiszeichen in uns integrieren, damit wir zu einem umfassenden Verständnis des Kosmos gelangen.

In einem abschließenden Teil möchte ich auf die zukünftige Bedeutung des Herzens verweisen, wie es sich also weiterentwickelt in zukünftigen Entwicklungsstufen unseres Menschseins und ich möchte Goethes Novelle empfehlen, die auf wunderbare Weise zeigt, wie in unserem Menschenleben äußeres und inneres Feuer, äußerer und innerer Löwe, Mut und Herzfähigkeit zusammenhängen.

Montag, 4. Dezember 2023

GEBET FÜR DIE NEUE ZEIT

 GEBET FÜR DIE NEUE ZEIT

von Silvia Szödy

Mein Gott, der Du alles bist, Großer Geist der Schöpfung,
Lass mich gewahr sein Deiner Liebe, in jedem Augenblick und wo immer ich bin,
segne mich in Trauer und Angst und verwandle sie in Licht und Liebe,
lass mich meine Verbundenheit fühlen mit der Mutter Erde bei jedem Atemzug,
halte mein Herz offen für das Leben und die Wunder der Welt,
segne mich mit göttlichem Vertrauen in dem Prozess der Veränderung,
erfülle mich mit Liebe und Geduld, wenn ich das menschliche Drama schaue,
lass mich unbeirrbar Liebe fühlen für alles, was ist und was geschieht,
segne meine Visionen von einer geheilten Erde und Menschheit mit göttlicher Kraft
und lass mich zu jeder Zeit Deiner göttlichen Führung gewahr sein.