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Donnerstag, 30. März 2023

⚜️ EIN JEDER SIEHT, WAS ER IM HERZEN TRÄGT ⚜️

Obige Aussage aus Goethes „Faust“ geht weit über Saint-Exupérys „Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar“ hinaus. Diese Bemerkung des Fuchs' will - so verstehe ich sie - darauf aufmerksam machen, dass nur unter maßgeblicher Beteiligung des Herzens die Wahrheit zu erkennen möglich ist. Etwas gut zu sehen bedeutet doch, möglichst die Wahrheit zu sehen. Und nur selten sehen wir sie - wie beispielsweise in der wahrhaftigen Schönheit einer blühenden Blume - auf der physischen Ebene; zumeist doch auf einer seelisch-geistigen, nur dem inneren Auge sichtbaren.

Warum ich nicht mehr in die Kirche gehe, ist, weil ich viel zu selten mal einen Gottesdienst gehört habe, wo ich das Gefühl hatte, da glaubt und sieht und spricht jemand von Herzen. Spricht von seiner Herzenswahrheit.

Zu oft - und das gilt nun wirklich nicht nur für die Kirche (nur erwartet da mancher noch anderes … mehr Herz … seit wann aber auch hat unsere Weise, religiös zu sein, mit dem Herzen zu tun …) - sind Münder reine Buchstaben-Verstreu-Vorrichtungen.

Jemand sieht mit dem Herzen und spricht aus dem Herzen.
Haben wir Mitmenschen in unserer Umgebung, die das immer wieder vermögen - niemand wird diese Fähigkeit ständig besitzen -, dann dürfen wir höchst dankbar sein.

Die Aussage der Lustigen Person aus dem „Vorspiel auf dem Theater“, dass ein jeder sieht, was er im Herzen trägt, würde, wenn die Menschen verstünden, was damit gemeint und was damit im Grunde über sie ausgesagt ist, die Mehrheit unter ihnen - also unter uns - schlagartig verstummen lassen und Facebook, Twitter, Whats App, Telegram und vergleichbare Wort-Müllhalden zu recht verwaisten Orten machen.
Denn wenn man zum Maßstab nimmt, was die Menschen sehen und aussprechen, dann gleichen die Herzen zu vieler Menschen niveaulosen, herzlosen Mülldeponien, deren Sumpf seinen Sauerstoff aus der Tatsache erhält, andere niederzumachen, Recht zu behalten oder einfach auch eine Meinung abzugeben, wo nichts zu sagen, das Niveau der Menschheit heben würde.

Die Menschen können nur sehen, sagen, fühlen, was in ihrem Herzen ist.
Das ist der Grund, warum so viele Dinge und Personen unterschiedlich beurteilt werden. Oder gleich, aber gleich hässlich.

Was immer Menschen sehen und schreiben, weil sie es zu sehen glauben, macht in erster Linie eine Aussage über ihr Herz und was sich darin befindet.
All unsere Äußerungen machen also eine Aussage über den Gehalt unseres Herzens.
Das könnte manchen erröten lassen ...
Deshalb sind viele Auseinandersetzungen so schrecklich, weil Herzmüll auf Herzmüll trifft und sich noch zu überbieten sucht.

Wir können an Dingen und Personen nur sehen, was wir im Herzen haben.

In vielen Leben - zusätzlich zu dem, was unser aktuelles Leben ausmacht - haben wir auch vieles Dunkle in uns angereichert. Deshalb können wir es auch sehen. Und das ist nicht schlimm. Es ist der Weg von uns Menschen, unser Inneres zu veredeln, so kitschig das für manchen klingen mag. Es ist es aber ganz und gar nicht!

Eigentlich müssten wir doch auch viel Liebevolles, Schönes, Friedvolles in uns haben - oder nicht?

Wenn man sieht, was die Menschen im Herzen haben und äußern, weil sie darüber verfügen, dann sollten wir dem, was unser Herz zu einer Schatzkammer von Wertvollem machen kann, endlich mehr Raum geben. Wir täten auch unseren Kindern und Nachkommen einen großen Gefallen.

Es gibt ein Herz der Menschheit.
Und wir sind dafür verantwortlich, was wir und unsere Kinder damit sehen können. Helfen wir uns und vor allem auch ihnen doch, viel wahrhaft Schönes sehen zu dürfen.

Dies bewusster zu ermöglichen, ist ab sofort möglich.

Freitag, 24. März 2023

Warum Höflichkeit so wertvoll sein kann. - Bemerkenswerte Gedanken von Albert Schweitzer und Max Frisch

HÖFLICHKEIT ALS DIKTAT DES HERZENS

Ich hatte das Glück, in meiner Jugend einigen Menschen zu begegnen, die sich, bei aller Achtung der geltenden gesellschaftlichen Formen, ihre Unmittelbarkeit gewahrt haben. Als ich sah, was sie den Menschen damit gaben, bekam ich den Mut, selber zu versuchen, so natürlich und herzlich zu sein, wie ich es empfand. Die Erfahrungen, die ich dabei gemacht habe, haben es nicht zugelassen, dass ich mich jemals wieder ganz unter das Gesetz der Zurückhaltung begab. So gut ich kann, suche ich nun, die Herzenshöflichkeit mit der geltenden Höflichkeit zu vereinen. Ob ich es immer richtig mache, weiß ich nicht. Regeln darüber vermag ich ebenso wenig aufzustellen als dafür, wann man sich in der Musik den überlieferten Gesetzen der Harmonie beugen soll und wann man dem Geiste der Musik, der über allen Gesetzen steht, folgen darf. Soviel aber habe ich erfahren dürfen, dass das Hinwegsetzen über die geltenden Regeln, das wirklich durch das Herz diktiert wird und aus Überlegung kommt, von den andern selten für gedankenlose Aufdringlichkeit genommen wird.

(Albert Schweitzer, "Aus meiner Kindheit und Jugendzeit")



HÖFLICHKEIT ALS EINE GABE DER WEISEN

Das Höfliche, oft als leere Fratze verachtet, offenbart sich als eine Gabe der Weisen. Ohne das Höfliche nämlich, das nicht im Gegensatz zum Wahrhaftigen steht, sondern eine liebevolle Form für das Wahrhaftige ist, können wir nicht wahrhaftig sein und zugleich in menschlicher Gesellschaft leben, die hinwiederum allein auf der Wahrhaftigkeit bestehen kann - also auf der Höflichkeit.
Höflichkeit natürlich nicht als eine Summe von Regeln, die man drillt, sondern als eine innere Haltung, eine Bereitschaft, die sich von Fall zu Fall bewähren muß -
Man hat sie nicht ein für allemal.
Wesentlich, scheint mir, geht es darum, daß wir uns vorstellen können, wie sich ein Wort oder eine Handlung, die unseren eigenen Umständen entspringt, für den anderen ausnimmt. Man macht, obschon es vielleicht unserer eigenen Laune entspräche, keinen Witz über Leichen, wenn der andere gerade seine Mutter verloren hat, und das setzt voraus, das man an den anderen denkt. Man bringt Blumen: als äußeren und sichtbaren Beweis, daß man an die anderen gedacht hat, und auch alle weiteren Gebärden zeigen genau, worum es geht. Man hilft dem andern, wenn er den Mantel anzieht. Natürlich sind es meistens bloße Faxen; immerhin erinnern sie uns, worin das Höfliche bestünde, das wirkliche, wenn es einmal nicht als Geste vorkommt, sondern als Tat, als lebendiges Gelingen -
Zum Beispiel:
Man begnügt sich nicht damit, daß man dem andern einfach seine Meinung sagt; man bemüht sich zugleich um ein Maß, damit sie den andern nicht umwirft, sondern ihm hilft; wohl hält man ihm die Wahrheit hin, aber so, daß er hineinschlüpfen kann.  
Warum so viel Erkenntnis, die meistens in der Welt ist, meistens unfruchtbar bleibt: vielleicht weil sie sich selber genügt und selten auch noch die Kraft hat, sich auf den andern zu beziehen -
Die Kraft: die Liebe.
Der Weise, der wirklich Höfliche, ist stets ein Liebender. Er liebt den Menschen, den er erkennen will, damit er ihn rette, und nicht seine Erkenntnis als solche. Man spürt es schon am Ton. Er wendet sich nicht an die Sterne, wenn er spricht, sondern an die Menschen. Man denke an die chinesischen Meister.
(Max Frisch, Tagebuch 1946 - 1949)

Sonntag, 19. März 2023

"Der Menschen Tätigkeit beginnt mit neuem Ziele" - eines der Turmgedichte Friedrich Hölderlins: "Der Frühling".

Die einen haben gemutmaßt, Hölderlin spiele nur den Geisteskranken (u.a. der französische Politiker und Germanist Pierre Bertaux), andere führten seine diagnostizierte Geisteskrankheit auf die Wirrnisse um seine große Liebe und schlussendlich den Tod seiner Diotima Susette Gontard zurück – Rudolf Steiner hatte auf seine Umnachtung eine ganz spezielle Sicht (https://bit.ly/3TvjHQz).

Hier aber zunächst das Gedicht:

Die Sonne glänzt, es blühen die Gefilde,
Die Tage kommen blütenreich und milde,
Der Abend blüht hinzu, und helle Tage gehen
Vom Himmel abwärts, wo die Tag´ entstehen.

Das Jahr erscheint mit seinen Zeiten
Wie eine Pracht, wo Feste sich verbreiten,
Der Menschen Tätigkeit beginnt mit neuem Ziele,
So sind die Zeichen in der Welt, der Wunder viele.

Unterschrieben ist es
„mit Untertänigkeit
Scardanelli“.

Man kennt diese Unterschrift von einigen seiner im später so genannten Hölderlinturm (s. Bild/Wikip.) verfassten Gedichte, die man kaum diesem großen Dichter zuordnen würde, wenn man sich u.a. seiner großen Hymnen wie „Patmos“ (https://bit.ly/3YTMoaV) oder der „Friedensfreier“ (https://bit.ly/3yMbUEu) erinnert, die oft in freien Rhythmen und gewagtem Satzbau gestaltet sind und den Leser immer wieder dazu zwingen, zu verweilen und zu sinnen.

Hier in seinem Turm, der ihm von dem Tischlerobermeister Ernst Zimmer, einem Verehrer seiner Werke, zur Verfügung gestellt worden war und in dem er etwas mehr als 40 Jahre, mal Spinett spielend, mal Tabak rauchend, mal dichtend verbrachte, schreibt der Mann Verse, in denen schon ein Zeilensprung – in „Der Frühling“ finden sich immerhin zwei – halsbrecherisch anmutet und die unterschiedliche Hebigkeit der jambischen Verse – einer ist vier- und mehrere fünf- und sechshebig – gewagt erscheint.

Aber was für ein Frieden strömt aus diesen Zeilen, in deren Rahmen alles lebt, alles personifiziert ist: 
Die Sonne glänzt, die Gefilde blühen, die Tage gehen abwärts, das Jahr erscheint … Und ist von den Tagen im Plural die Rede, so blüht „Der Abend“. Von dem Wesen des Abends ist da die Rede mit einer großen Selbstverständlichkeit. Das Jahr scheint nur Feste mit sich zu bringen. Und die Zeichen in der Welt scheinen vor allem Wunder zu sein.

Natürlich mag mancher denken, dass da ein debiler Geist am Werk gewesen sei, der es nicht wirklich mehr blickte.

Mir kommt es so vor, als blicke da jemand, der einst die Tiefen der Wirklichkeit so unnachahmlich erfasste, mit kindlichem Blick auf das menschliche Leben, und dieser Blick tut – mir geht es jedenfalls so – so gut angesichts der Tatsache, dass den Menschen in diesen Zeiten alles zum Problem wird.

Vergessen wir diesen Blick nicht!
Ja, üben wir ihn immer wieder.
Fassen wir neue Ziele!

Denn auch so ist das Leben: einfach schön, sich selbst mit Festen feiernd, blühend, glänzend, wundersam …

Es ist wie im Märchen vom „Mädchen ohne Hände“ (https://bit.ly/3FWU0mH):
Es gibt dieses Haus, in dem wir frei sind, frei, zu fühlen und zu denken wie und was wir wollen.
Und diese Freiheit ist keine Flucht vor dem realen Leben.
Denn die andere Seite des Lebens ist so, wie Hölderlin sie anspricht.

Warum sollten wir sie nicht auch leben ….
Gerade in diesen Zeiten …

Montag, 13. März 2023

„Hier wohnt jeder frei“. - Die wundersame Botschaft des Brüder-Grimm-Märchens „Das Mädchen ohne Hände“.

Dieses Märchen hat mir sehr deutlich bewusst werden lassen, auf welche Weise Freiheit in meinem Leben zu leben möglich ist. Dass aber gewisse Angstmacher freiheitsraubend aus den unterschiedlichsten Richtungen kommen (wobei ich gar nicht abstreiten will, dass sie es - zum Teil - gut meinen).
Dem Märchen bin ich gerade auf diesem Hintergrund für seine mir vermittelte Erkenntnis sehr dankbar.

Zunächst ein Blick auf die Handlung und Hinweise zum Verständnis:

Ein Müller hatte im Wald einem Unbekannten, was hinter seiner Mühle sich befände, versprochen; stattdessen sollte er reich werden. Doch befand sich nicht nur, wie er dachte, ein Apfelbaum, sondern auch seine Tochter hinter der Mühle. 

Der Unbekannte war der Teufel und nach drei Jahren würde ihm die Tochter gehören; doch war sie, als die Zeit gekommen, so rein, dass der Teufel keine Macht über sie haben konnte. Nur musste sie, damit ihr Vater nicht dem Teufel verfiele, ihre Hände opfern.

Der Vater versprach seiner Tochter, die ohne Hände vor ihm stand, sie zeitlebens aufs Köstlichste zu halten. Doch wusste das Mädchen, dass es in des Vaters Haus nicht bleiben könne. Es ließ sich die verstümmelten Arme auf den Rücken binden und verließ das Vaterhaus.

Aus den unterschiedlichsten Ursachen heraus geschieht es, doch wir wissen, dass alle Märchenhelden - wie der verlorene Sohn im biblischen Gleichnis - aus dem Vaterhaus aufbrechen. Wir wissen auch, dass wir Menschen - Opfer der aus der Bibel bekannten Schlangenintrige - auf dieser Seelenreise unterwegs sind. 
Ganz unterschiedlich nur geschieht dieses Unterwegs-Sein unter uns Menschen: Manche treiben es sehr bunt wie der verlorene Sohn der Bibel, der sich mit Prostituierten bzw. zahlreichen Liebschaften herumtrieb und dem Gott Mammon verfallen war, dem Geld und dem irdischen Trubel - heute wäre er vielleicht Aktionär, würde seine Zeit mit dem Studieren entsprechender Kurse verbringen, es mit Krypto-Währung versuchen und allen möglichen Gesundheitsmoden frönen aus klammheimlicher Angst vor dem Tod und in der Hoffnung, künstliche Intelligenz könne ihm noch rechtzeitig ein (fast) immerwährendes Leben bescheren. Zugleich aber gibt es auch Zeitgenossen, die sich um eine innere Reinigung bemühen und oben beschriebenen Sogwirkungen ein Bewusstsein für ein geistiges Ziel entgegensetzen mit all den Gefährdungen, die natürlich dennoch mit ihrem Leben verbunden sind.

Wenn in unserem Märchen das Mädchen des Nachts an einen wunderschönen Garten kommt, dann bedeutet das - und wir kennen solch eine Bedeutung aus der Bibel, wenn Nikodemus des Nachts zu Jesus kommt -: dies geschieht im Unbewussten, im Schlaf, wenn die Seele, das Ich und der Astralleib also, sich vom Körper, der mit dem ätherischen Leib zusammen im Bett liegen bleibt, lösen und in einer jenseitigen Welt unterwegs sind und, wenn es sein darf, wie Nikodemus dort Jesus, dem Christusträger, begegnen.

In diesem Garten gelingt ihm trotz seiner Behinderung, von einem Birnbaum eine Frucht zu essen. Der König, dem der Garten gehört, entdeckt den Verlust am nächsten Morgen und legt sich in der kommenden Nacht auf die Lauer. Tatsächlich kommt das Mädchen wieder, um eine Birne zu essen, und gesteht dem König, dass es ein armer Mensch sei, von allen verlassen, nur von Gott nicht.
Der König nun nimmt das junge Mädchen zur Gemahlin, weil es so schön und fromm war.

Schönheit im Märchen weist in der Regel auf die Schönheit der Seele hin - Märchen kennen eine falsche, weil nur äußerliche Schönheit; der König aber spürt eine Korrespondenz zu der jungen Frau ohne Hände in seiner Seele und dass er gefunden habe, was er sucht. Er mag auch gespürt haben, dass da eine Seele vom Baum des Lebens, dem Birnbaum, den er besaß, gegessen hatte. Zunächst im Unbewussten war dem Mädchen damit auf seiner Seelenreise die Gnade zuteil geworden, in seine Seele den Samen des Wissens aufgenommen haben zu dürfen, dass es in Wahrheit keinen Tod gibt.

Eine entscheidende Prüfung folgt

Es geschieht, dass der König zu Felde ziehen muss. Der Teufel nun bringt es, mit allen Wassern zu möglichen Intrigen gewaschen, zustande, dass das Mädchen, inzwischen Mutter eines Sohnes, das Königshaus in Abwesenheit ihres Mannes, des Königs, verlassen muss. Mit seinem Kind, gebunden auf seinen Rücken, verlässt es das Königshaus und gelangt in einen wilden Wald. Im Märchen - wir kennen ihn u.a. auch aus „Hänsel und Gretel“ - repräsentiert der Wald die Unbillen, Fallgruben und Wirrnisse unseres menschlichen Lebens. 

In ihrer Reinheit betet die junge Königin zu Gott und der Engel des Herrn führt sie zu einem kleinen Haus, daran war ein Schildchen befestigt, auf dem stand: 

„Hier wohnt jeder frei.“

Aus dem Haus tritt eine weiße Jungfrau, die sich als Engel Gottes ihr offenbart, von Gott gesandt, sie und ihr Kind zu verpflegen.

Noch hat der Vater des Kindes seine Frau und seinen Sohn nicht gefunden, die er bei seiner Rückkehr so vermisst; es wird noch sieben Jahre dauern und in der Realität unseres Lebens würde die Mutter vielleicht von Hartz IV bzw. dem Bürgergeld leben, vielleicht mit Hilfe einer Tafel sich ernähren oder alleinerziehend und im Spagat zwischen Kindererziehung und beruflicher Tätigkeit leben müssen. Doch wüsste sie sich beschützt von einem Engel.

Wie aber vermag ein Mensch in einer Gesellschaft wie der unseren in einem Haus leben, in dem  jeder, der darin wohnt, frei leben kann?

Als mir  tiefergehend als bisher bewusst wurde, warum und wie das sein kann, fühlte meine Seele sich richtig erleichtert: in ihrem Haus war uneingeschränkt Freiheit möglich; es hing allein von mir ab. 

Dieses Haus ist natürlich mein bzw. unser Seelenhaus. 
Vor vielen Jahren hatte ich einen Traum, in dem ich ein großes Haus betrat und über das Treppenhaus hochstieg, immer wieder in die Etagen hinein und zugleich einen Blick durch das ganze Treppenhaus hatte. Auf einem Stockwerk betrat ich ein Zimmer und war doch sehr erstaunt: in ihm befanden sich zwei Personen, die ich gar nicht kannte … Ich konnte schon in einige Teile dieses Hauses Einblick nehmen und immer wieder fast durch das ganze Treppenhaus sehen, aber es lebten im Haus doch offensichtlich auch noch Teile von mir - im Traum diese zwei Personen -, über deren Vorhandensein ich gar keine Kenntnis hatte.

Das Märchen aber sagte mir: Es gibt die Möglichkeit, in einem Haus zu wohnen, in dem ich frei bin.

Und das in einer Welt voller Krieg, Millionen von Vertriebenen, viraler Gefahren, einem immensen Arm-Reich-Gefälle, der Tatsache beispielsweise, dass sich die Menschheit freiwillig der Börse ausgeliefert hat, die ihr monetäres Schicksal immer wieder anarchisch unberechenbar bestimmt, einem Klima, dass sie zwar weitgehend durch ihr Seelenverhalten bestimmt, aber von diesem Umstand noch keine Ahnung hat, einem Sack voll alter Männer, die mit ihrer verkommenen Männlichkeit noch bestimmen, wo es auf unserer Erde lang zu gehen hat, noch zu vielen Frauen, die diese Männlichkeit gut finden, imitieren und und und …

Wie es der Zufall will, schickte mir eine Bekannte den Link eines im Ruhestand befindlichen Mediziners namens Sucharit Bhakdi zu, von dem ich im Zusammenhang mit Corona schon gehört, aber mich nicht mit ihm weiter beschäftigt hatte; ich wusste nur, dass er dem ganzen Corona-Wirbel, allerdings aus wissenschaftlicher Sicht (nicht alle akzeptieren wohl seine Wissenschaftlichkeit), vergleichbar skeptisch wie ich damals gegenüberstand (ich bin mir ziemlich sicher, dass sich in einigen Jahren, vielleicht auch Jahrzehnten, herausstellen wird, dass die meisten an Corona Erkrankten nicht wegen des Virus, sondern wegen einer seelisch-physischen Disposition ihres Körpers und ihrer Seele, für die sie selbst verantwortlich waren, erkrankt sind - das mag nicht in allen Fällen so gewesen sein, aber in vielen -, wobei sie deshalb in keiner Weise „schlechte“ Menschen sind ). Es ging in diesem Video des Herrn Bhakdi darum, dass Daten von Menschen „das neue Gold unserer regierenden Elite“ seien. „Wer unsere persönlichen Daten hat, erlangt Macht und Kontrolle über uns. Die jüngsten Entscheidungen zur Einführung des digitalen Impfpasses und die digitale Währung der Zentralbank sind genau aus diesem Grund gefallen“, so war Bhakdi zu vernehmen.

Auf dem Hintergrund des Märchens wurde mir schlagartig bewusst, dass das Anliegen dieses Herrn Bhakdi sicherlich gut gemeint war, aber im Sinne des Märchens die Menschen in eine falsche Richtung wies und einen wirkmächtigen Virus enthielt.

Über mich hat niemand Macht! 
Wer meine persönlichen Daten hat, mag Zugriff auf meine gesellschaftliche Existenz haben, aber das bin nicht ICH, das macht nicht mich aus! 
Macht über mich können Süchte haben, geistige bzw. astrale Wesenheiten, wenn ich sie nicht erkenne. Die Aussage Sucharit Bhakdis aber verrät - wie so oft auch bei aufgeschlossenen Menschen (ich habe Vergleichbares auch für Daniele Ganser aufgezeigt), dass sie auf das Materielle und Physische und die Oberfläche gesellschaftlicher Geschehnisse fixiert sind, aber die Kraft der Seele und des Geistes nicht einbeziehen.

Wir sollten darum wissen, um nicht auf einen Virus wie: „Wer unsere Daten hat, hat Macht über uns“ hereinzufallen und, weil sie uns nicht bewusst ist, ihrer klammheimlichen Wirkkraft ausgesetzt zu sein.

Das Mädchen im Märchen gibt die Richtung vor, wie wir uns am besten zu verhalten haben, indem wir uns immer wieder reinigen, weinen, wenn es uns nicht gutgeht und verlieben, wenn der Königssohn kommt (oder die Königstochter), aber nicht hereinfallen auf die Angstschürer dieser Zeit, heißen sie Lauterbach oder Bhakdi (wobei ich beide nur in diesem Punkt auf einer Ebene sehe).

Wieler, der (Ex-)RKI-Präsident, Lauterbach, der Krankheitsminister vieler Deutschen, und früher Merkel - heute heißt sie Scholz - haben ununterbrochen Angst geschürt, waren permanente Bedenkenträger und das war ihre Methode, Macht auszuüben. Damit unterstützen sie geistige Kräfte, denen daran gelegen ist, dass Menschen sich mit ihrem möglichen Frei-Sein nicht beschäftigen. Nur aber wer auf dem Weg zur Freiheit ist, kann die Möglichkeiten seines seelisch-geistigen Seins auszuschöpfen lernen.

Im Übrigen halte ich auch Ratschläge Herrn Bhakdis wie unter anderem jenen, doch einfache Mobiltelephone zu benutzen, Smartphones nicht, für keinesfalls hilfreich, weil sie eine Haltung fördern, die auf das Blockieren von Entwicklung aus ist. Diese Einstellung aber ist für die Zukunft auf unserer Erde nicht seelisch zielführend. Gewiss kann es nicht schaden, Smartphones weniger zu benutzen als das bei den meisten geschieht oder beim Umgang mit persönlichen Daten sehr vorsichtig zu sein. Aber seelisch fortschrittliche Kräfte dürfen nicht auf das Blockieren von Entwicklung verlegt sein, sondern sollten von der Zugspitze möglicher Entwicklungen aus bestrebt sein, den Zug auf die richtigen Gleise zu lenken und die Möglichkeit zu haben, Weichen zu stellen. Es bringt nichts, wenn wir an den Menschheitszug hinten ein paar Brems-Wagen anhängen. Es gilt, die Lokomotive zu entern und die Weichen von der Spitze aus richtig zu stellen. 
Viel zu oft blockieren spirituell orientierte Menschen gesellschaftliche Entwicklungen, anstatt sie mit viel weniger Aufwand von der Zugspitze aus in die richtige Richtung zu lenken. Mit ständigem Skeptizismus und zum Teil fast krankhafter Vorsicht eliminieren sie die Wirkkräfte ihrer Seele -im Übrigen auch auf Kosten ihrer eigenen Gesundheit.

Unser Seelenhaus - ein Haus der Freiheit

In diesem Haus der Freiheit, auf welches das Märchen Bezug nimmt,  hat niemand Macht über mich. Die entsprechende Aussage S. Bhakdis schwächt die Menschen! 

Mitten auf der Erde bin ich frei! Das bin ich mit Hilfe eines Engels, vielleicht auch vieler Engel, verstorbener Seelen, die um mich sind, göttlicher Wesen.

Das ist für mich eine klare und sehr wertvolle Erkenntnis, die mir das Märchen vermittelt: Auf dieser Erde gibt es einen Raum für mich, in dem regiert die Freiheit, wenn ich es seelisch-geistig will; es ist das Haus meiner Seele. 

Wer noch nicht dort ist, der reise dahin! -  Zu sich!

Das war und ist auch das Geheimnis der großen Seelen früherer und der heutigen Zeit: Inmitten der Gefährdung ihrer gesellschaftlichen Existenz lebten bzw. leben sie in ihrem Haus der Freiheit!

Ich möchte empfehlen, in diesem Sinne dieses wunderbare Märchen in Ruhe ganz und zuende zu lesen: https://bit.ly/3ZTGnME

Donnerstag, 9. März 2023

Für eine bewusste Weiblichkeit und Männlichkeit! - Über die Ursache des Genderns und nicht-binärer Geschlechtlichkeit.

Es ist wichtig, dem Kampf der Geschlechter, wie er sich nicht nur in den militärischen Kämpfen auf dem Erdtableau, sondern auch in den versteckten Grabenkämpfen innerhalb von Beziehungen zeigt, die Nahrung zu nehmen; denn vor allem das Männliche, wenn ihm das Weibliche nicht zur Seite steht, neigt dazu, sich zu verselbständigen - und das endet nicht selten in Mord und Totschlag. 
Der angesprochene Nahrungsentzug geschieht, wenn wir uns bewusster werden, was das Wesen des einzelnen Geschlechtes ausmacht und worin beider Sinn innerhalb der Entwicklung der Menschheit besteht. Dazu möge der Beitrag dienen.
Im gemeinsamen Zusammenwirken von Männlichem und Weiblichem besteht eine, wenn nicht DIE Option der Menschheit, Menschsein zu verwirklichen; dann geschieht, wofür sie stehen soll: für Verstehen und Miteinander.

Den folgenden Beitrag habe ich zuerst im Rahmen der fb-Gruppe Spirituelles Reifen mittels kosmischer Ebenen und heilsamer Weiblichkeit veröffentlicht. Ihn im Rahmen der EthikPost zu veröffentlichen, damit habe ich - wie dies bei Beiträgen dieser Art immer der Fall ist - gewisse Schwierigkeiten, weil er auf Wissen und notwendige Informationen zurückgreift, die vermutlich nicht sehr vielen Lesern zur Verfügung stehen.
Wenn ich ihn dennoch veröffentliche, dann deshalb, weil die Thematik meines Erachtens existentiell ist für ein friedlich-liebevolles Miteinander der Geschlechter. Der sogenannte Kampf der Geschlechter, den es in der Tat gibt, weil sich Männliches und Weibliches zu sehr verloren haben, spiegelt sich ja in den vielen weltweiten Kämpfen und auch in Kämpfen und Grabenkriegen von Beziehungen, die oft sehr versteckt ablaufen, wieder.
Ich veröffentliche den Beitrag hier, weil es denen, die an der Thematik interessiert ist, eine Möglichkeit der inhaltlichen Auseinandersetzung gibt und, wer möchte, sich mittels der weiteren unten verlinkten Informationen auf meinem Blog Wortbrunnen informieren kann. Für jene, die sich nicht angesprochen fühlen, kostet es ja nur einen Klick, weiterzugehen.

Hier nun der Beitrag:

Es gibt zwei Gründe, die mich zu diesem Beitrag veranlasst haben. Da ist zum einen ein persönlicher und ehrlicher Kommentar einer lieben Bekannten im Rahmen der fb-Gruppe "Spirituelles Reifen ..." , den ich noch einmal wiedergebe:
Gestern bei einem Geburtstag hier im Dorf hatte ich auch ganz den Eindruck, dass es eine Sache ist, die besonders Frauen sehr gut kennen.

Es sind diese Zeiten in denen man im Außen gefordert ist und man spürt richtig, wie man immer mehr ausfusselt, diese diffundierende Energie trägt einen dann immer mehr aus der eigenen Mitte.
Wenn man es rechtzeitig bemerkt reicht oft ein Innehalten und Zentrieren, an manchen Tagen gelingt das mühelos, doch es gibt auch Tage, da läuft alles aus dem Ruder, da ist es dann einiges schwieriger.
Oft beobachte ich, dass mein Sein auch das Außen mitgestaltet.
Immer wieder erstaunt es mich, dass Männer da viel weniger Probleme haben, ein profanes Beispiel ist zum Beispiel das Rasenmähen, auf jedenfall lohnenswert zu beobachten...

Mann wirft das Ding an und dann mäht er, Bahn für Bahn... bis alles gemäht ist.

Frau wenn sie das Teil überhaupt anbekommt.. stoppt immer wieder..., weil da ein Kind weint, die Nachbarin vorbeikommt oder sie irgendeine wunderschöne Blume auf der Wiese entdeckt, manchmal reicht auch schon ein Schmetterling.

Warum ist das so, was macht Frau da so anders?

Ist es ihr Geist oder Verstand, der anders tickt, ist es ihr Astralleib, ihr Ätherleib oder ihre Seele, die sich laufend verbindet
Ihr Kommentar hatte weitere ehrliche und persönliche Kommentare zur Folge, u.a. diesen:
Mir geht es oft so, dass wenn ich es schaffe, mit einem inneren Loslassen, ganz aufnehmend zu werden, nichts mehr zu "müssen", ich es als eine große Erleichterung empfinde, eine Art Ankommen in meiner inneren Wesens-Substanz. Das Aktive, nach Außen zielgerichtete Tätige genieße ich, wenn ich es im Männlichen wahrnehme. Es passt für mich gefühlt dort besser hin. Wenn ich es in Frauen wahrnehme, dann nehme ich diese Frauen als nicht anwesend in ihrer weiblichen Essenz wahr. Das Leben fordert jedoch von uns, dass wir beide "Pole" leben, aber das innere Gefüge sehnt sich nach dem Aufnehmen.
Diese beiden - und noch weitere Kommentare - zu finden hier > https://bit.ly/41Rv8FY - haben mich veranlasst, genauer nachzuschauen, was ich auf der spirituellen Ebene über das Weibliche und Männliche finde. Da nun gibt es u.a. „Liebe und Sexualität“ von Omraam Mikhaël Aïvanhov, wobei er inhaltlich nicht annähernd dem, was ich bei Rudolf Steiner lesen konnte, das Wasser zu reichen vermochte und ich zudem, was er über die Dualseele schreibt, für falsch halte - dazu ein andermal mehr.
Bevor ich das, was ich bei Steiner gefunden habe, zusammengefasst wiedergebe, möchte ich noch einen zweiten Grund ansprechen:

In meinem Beitrag vom 28. Februar über Daniele Gansers fatales Verstandesseelenbewusstsein hatte ich geschrieben:
ein Beispiel für ein notwendig zu bearbeitendes Thema wäre das des Genderns, da dieses wie kaum ein anderes den Weg zum Göttlichen verstellt, weil Menschen sich in dieser Zeit nur weiterentwickeln können, wenn ihnen die spirituelle Bedeutung von Männlichem und Weiblichem klar ist - das genau aber wird verhindert durch alles, was mit Gendern zusammenhängt und in der Absicht jener Kräfte steht, die dieses Thema initiiert haben und am Laufen halten.
In der Tat halte ich es für gut, wenn man sich über die Bedeutung von Männlichem und Weiblichem genauer informiert, nicht nur wegen des Genderns, sondern auch wegen der Verunsicherung, die es gibt hinsichtlich eines dritten bzw. vieler Geschlechter, zumindest aber einer nicht-binären Befindlichkeit, und ich muss sagen, dass ich nicht erwartet hätte, Aspekte kennenlernen zu dürfen, die mich nach wie vor noch beeindrucken.
Die Originalzitate und genauere Informationen zu dem, was ich in der Folge von bei Rudolf Steiner Gefundenem zusammengefasst habe, finden sich auf meinem Blog Wortbrunnen (https://bit.ly/3Yz7dIt); aufgrund der dortigen Quellenangabe kann auch, wer möchte, sich das Umfeld einer Textpassage genauer ansehen, indem er in der jeweiligen GA nachliest.

der Frau stehen mehr Begriffe zur Verfügung

Hier also nun meine Zusammenfassung des mir Wichtigsten, wobei im ersten Kommentar schon ein bemerkenswerter Punkt sich angesprochen fand, als von einer diffundierenden Energie gesprochen wurde. Nach Steiner ist es so, dass der Frauenleib weniger verstandesmäßig, weniger also auf den Verstand hin konstruiert ist als der Männerleib; daher sei die Frau im allgemeinen, trotz der leichteren Beweglichkeit oder gerade wegen dieser leichteren Beweglichkeit des Verstandes, mit weiteren und zugleich mit einer größeren Zahl von Begriffen ausgestattet als der Mann, der die Dinge eher so vorbringe, dass man das Gefühl der Festigkeit habe. 
Letzteres ist durchaus beschönigend ausgedrückt; Steiner hätte wahrscheinlich auch schreiben können, dass der Mann soviel an Möglichkeiten gedanklicher Richtungen nicht zur Verfügung hat, die Dinge enger sieht und gedanklich nicht so beweglich ist (dass es unter den Männern da Unterschiede gibt, versteht sich von selbst).
Im Grunde steht dies - siehe Wortbrunnen - auch mit der Plastizität des Astralleibes von Männern und Frauen in Zusammenhang; Steiner merkt an:
Der astralische Leib hat durch das ganze Leben hindurch beim weiblichen Geschlecht eine größere Bedeutung als beim männlichen Geschlecht. Die ganze weibliche Organisation ist ja durch den astralischen Leib mehr nach dem Kosmos hin organisiert. Der astralische Leib der weiblichen Natur ist in sich differenzierter, wesentlich reicher gegliedert als der astralische Leib des Mannes, der in einer gewissen Weise ungegliederter, undifferenzierter, gröber ist.
Ausgangspunkt Lemurien

Gehen wir aber zunächst zurück, wie alles begann - bitte beachten: das allermeiste, was ich wiedergebe, ist auf Steiners „Mist“ gewachsen:

Der eingeschlechtliche Körper entstand in der Zeit Lemuriens - zeitlich dürfte diese Epoche vor 2500 Millionen von Jahren ca. begonnen und bis in etwa 70 Millionen Jahre v. Chr. gedauert haben - zugleich mit dem Austritt des Mondes aus der Erde, als die Erde und der menschliche Körper sich verhärteten und eine Doppelgeschlechtlichkeit - also von zwei Geschlechtern in einem Wesen - zunehmend unmöglich wurde; das Stoffliche siegte über das Seelische.
Die Seele ist männlich und weiblich zugleich und war bestrebt, diesen Zustand auch im Stofflichen zu verwirklichen -, was jedoch immer weniger möglich war, so dass der menschliche Leib in zwei Formen auftrat: in der männlichen verwirklichte sich das Element des Willens, in der weiblichen das Element der Vorstellung.
Die Zweigeschlechtlichkeit gab es, wie gesagt, ab der Zeit, als der Mond von außen wirkte.
Die Kraft, die die Seele in der Folge nicht mehr in den Leib aufgrund dessen Dichtigkeit ausgießen konnte, richtete sich nun nach innen und ermöglichte innere Organe, unter anderem das denkende Gehirn (wenn ich es richtig sehe, denken wir nicht in unserem Gehirn, aber dieses Organ spiegelt uns das Denken, so dass wir es wahrnehmen können).
Die Befruchtung findet, wie wir wissen, nicht mehr im Innen statt, sondern muss von außen kommen; es ist der Beginn der uns bekannten Sexualität.
Innen aber befruchtet uns nun der Geist.
Der Frauenleib drang weit weniger als der männliche in die Materie ein, blieb also auf einer geistigeren Stufe stehen; der Mann dagegen prägte eine Gestalt aus, die materieller ist als jene, die dem normalen Mittel, das sich aus beider physischer Verwirklichung ergibt, entspricht. Steiner spricht sogar von einer „unwahren Gestalt“ bzw. bezeichnet den Frauenleib als eine ins Geistige, den männlichen Leib als eine ins Materielle verzeichnete Gestalt; keine von beiden Gestalten gibt also den ursprünglich vom Geistigen vorgesehenen wahren Menschen wieder.

im Weib: Bewusstsein der drei vergangenen Erdinkarnationen

Festgehalten aber werden kann, daß das Geschlecht, das unserem unmittelbar vorangegangen ist, äußerlich-physisch nicht dem männlichen, sondern dem weiblichen Geschlecht ähnelte. Das Weib hatte, wenn man so will, ursprünglich den Mann in sich. Das ist auch der Grund, warum wir den griechischen Gott Zeus auch mit Frauenbrüsten dargestellt finden. Jedenfalls war aus Steiners Sicht das ursprüngliche Geschlecht eindeutig das weibliche.
Vor der äußeren Trennung finden wir also beide Geschlechter in einem äußerlich weiblichen Individuum.
In der Tempellegende, die Steiner der biblischen Schöpfungsgeschichte gegenüberstellt - erstere bezeichnet er als männliche Weisheit, zweitere als weibliche Opposition - schuf ein Elohim bemerkenswerter Weise zuerst Eva, mit der er sich verband; aus dieser Verbindung ging Kain hervor. Darauf schuf der Elohim Jahve/Jehova den Adam. Adam verband sich ebenfalls mit Eva und aus dieser Ehe ging Abel hervor.
Mit der geistigeren Gestalt des Weibes mag zusammenhängen, dass jenes in seinen inneren Organen die Wirkungen der früheren Erdinkarnationen spiegelt, ja enthält [für Steiner gibt es insgesamt 7 Inkarnationen der Erde, wir befinden uns in der vierten], die Inkarnationen also, wie er sie nennt, des alten Saturn, der alten Sonne und des alten Mondes - im Grunde eine gigantische kosmische Fülle. Möglich ist das durch die geringere Materialität. Auf der körperlichen Ebene mag die physische Plastizität der Frau in der Schwangerschaft damit zusammenhängen (im Schnitt vergrößert sich der Bauchumfang um fast 50 Zentimeter - mich mutet der Bauch einer Schwangeren immer kosmisch an, eine "kleine" Weltkugel).
Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang, dass die Worte Jahve und Eva miteinander verwandt sind und Eva als die große Erdenmutter in Jahve enthalten ist als die Summe all dessen, was durch die alte Saturn-, Sonnen- und Mondenentwicklung herübergekommen ist und die Grundlage abgibt für den heutigen physischen Leib, den Ätherleib und Astralleib des Menschen.
Ins Innere des Weibes also ist herübergetragen das Makrokosmische, so formuliert es Steiner, und wird in deren Mikrokosmos, den Mikrokosmos, als der der Mensch bezeichnet wird, aufgenommen; der Mann aber nimmt das makrokosmisch Irdische in seinen Mikrokosmos auf, das also, was die derzeitige Inkarnation der Erde ausmacht. Seine Gestalt wird uns im Übrigen über die Erdenzeit hinaus in die nächste Inkarnation der Erde, die Steiner „Jupiter“ nennt - die Offenbarung des Johannes nennt sie „Neues Jerusalem“ - führen. Steiner:
Wenn der Mensch die Kraft erlangt haben wird, daß sein Kehlkopf so weit sein wird, daß sein Wort schaffend sein wird, so daß er durch das Wort seinesgleichen hervorbringen wird, dann wird die ganze produktive Kraft übergehen auf das männliche Geschlecht. Das Mutieren (der Stimme beim jungen Mann) ist nichts anderes als der Ausdruck der alten Zusammengehörigkeit von Sprachorgan und Geschlechtsorgan. Der männliche Kehlkopf ist es aber, der sich zum Zukunftsorgan bildet.
Vorsichtshalber füge ich an, dass dies wohl in Milliarden von von Jahren der Fall sein wird.
Für uns heute gilt, dass das Männliche das Abbild des Lebens ist; was das Leben in eine gewisse Form bringt, drückt sich aus im Weiblichen; so sind Leben und Form untrennbar miteinander verbunden. 
Das Weibliche neigt im Leben dazu, sich immer mehr einzugliedern in außerirdische Prozesse; auf das Weib wirkt der Himmel. 

Abel: aktive weibliche Intuition - Kain: irdische Erkenntnis

Das männliche Wesen neigt dazu, mehr von der Erde in Anspruch genommen zu werden; das manifestiert sich auch in Kain und Abel, nicht von ungefähr bleibt der Rauch Kains auf der Erde, der Abels steigt zum Himmel. Damit zusammenhängt, dass weiblich ist, was von der Gottheit inspiriert ist; was Kain, was der Mann gibt, ist dagegen menschliche Arbeit auf dem irdischen Plan. Dazu zählen auch Künste und Wissenschaften, die dazu beigetragen haben, den Menschen frei zu machen, ihn aber auch von der Gottheit entfernt haben (sieht man einmal davon ab, dass wir auch immer wieder Kunst finden, die Wege zum Himmel weist, denken wir nur an Goethes Faust oder Raffaels Sixtinische Madonna).
Abel repräsentiert die weibliche aktive Intuition; daher ist er nicht imstande, etwas von außen aufzunehmen; er ist vom Göttlichen durchflossen, der Rauch seines Opfers steigt nach oben. Indem Kain Abel tötet, tötet männliche Erkenntnis, was durch die Götter hervorgebracht ist, was von den Göttern kommt. Hervorgebracht durch die Götter war aber auch die Fortpflanzung aus sich selbst. So musste fortan die Möglichkeit der Fortpflanzung von außen kommen.
Von dem allem erzählt die Geschichte um Kain und Abel.
Natürlich ist es wichtig, die Unterschiede zwischen Männlichem und Weiblichem zu finden, sie zu sehen, um auch auf der irdischen Ebene die Realität bewusster verstehen zu können. Zugleich sollte man sich immer bewusst sein, dass auf beides Himmel und Erde wirkt und beides auf einer tieferen Ebene untrennbar miteinander verbunden ist und ohne Wertung existiert. 
Ich bemerke zwar selten, aber doch bei der ein oder anderen Frau, dass und wie wichtig es ihr ist, die Menschen wissen zu lassen, dass das Weibliche dem Männlichen überlegen ist. 
Das ist nicht spirituell gedacht. 
Zukünftig gewinnt, wie oben angesprochen, das Männliche an Bedeutung. Aber auch das sollte man nicht mit Wertung überziehen; wo Entwicklung geschieht, müssen immer auf bestimmten Ebenen Unterschiede und unterschiedliche Phasen sein.
Aus dem bereits Angesprochenen ergibt sich auch, dass der Frauenleib weniger auf Verstand hin konstruiert ist als der Männerleib, weshalb die Frau mit einer größeren Zahl von Begriffen ausgestattet ist als der Mann, was zur Folge hat, dass innhalb dieser Bewegung die Frau eher das Gefühl des Spirituellen vermittelt - und es auch leichter aufnimmt -, wohingegen man beim Mann im Rahmen dieser gedanklichen Bewegung eher das Gefühl der Festigkeit wahrnimmt. „Aber“, so merkt Steiner an, „wenn nun beide wirklich zusammenwirken, dann wird gerade im Gemeinschaftsleben etwas außerordentlich Harmonisches herauskommen können.“

männlich-weiblich nur ein Spezialfall für eine höhere Zweiheit

Das Äußere der Frau ist natürlicher und geistiger - im Mann lebt mehr der selbständige Geist.
Die Zweiheit gehört zur Natur allen Werdens. „Erst wenn wir die Zweiheit im eigenen Leben sehen, kommen wir zum Verstehen der Welt“, formuliert Steiner; das ist auch der Grund, warum es nicht unwichtig ist, auf das Männliche und Weibliche genauer zu sehen und wie durch beides Entwicklung möglich ist. Zweiheit bedeutet beispielsweise, nicht nur zu denken: "In mir ist Göttliches“, sondern eben auch: “ich lebe im göttlichen Ich“.
Man darf nie vergessen, dass die Zweiheit des Männlich-Weiblichen nur ein Spezialfall für eine viel höhere Zweiheit ist. Das deutet sich auch dadurch an, dass der Mensch im Schlafe seine männliche und weibliche Organisation zurücklässt und in einer geistigen Welt als ein Wesen verweilt, das nichts Männliches und Weibliches mehr an sich trägt, ein geschlechtlich undifferenziertes bzw. bipolares Wesen. Wir nehmen das Geschlechtliche nicht mit hinauf in die höheren Welten; nur dürfen wir wissen, dass wir den Ursprung des Geschlechtlichen in der astralischen Welt, zu der wir Zugang haben, finden.
Zu erkennen, warum die beiden Geschlechter vorhanden sind, ermöglicht uns, in vollem Umfang nutzen zu können, warum es diese Kreation der Götter gibt. 
Ein weitergehendes Bewusstsein kann wie ein Turbo für unsere spirituelle Entwicklung sein.
Natürlich ist die Frau, die ja die kosmische Vergangenheit in sich trägt, auch wenn sie keinen Mann, der doch das Bewusstsein der Erde in sich trägt, an ihrer Seite hat, mit dem Irdischen verbunden, aber klar ist auch, dass es eine glückliche Fügung ist, wenn sich Mann und Frau miteinander verbinden, erst recht, wenn in ihnen dieses entsprechende Bewusstsein vorhanden ist. Dann vermag sich eine Fülle zu zeigen, die die ganze vergangene Entwicklungszeit des Menschen umfasst und gar nicht anders kann, als Grenzen unseres Bewusstseins zu sprengen.

der physische Leib des Menschen und sein ätherischer Leib

Beide sind aufgeteilt in Männliches und Weibliches - der ätherische Leib ist bei der Frau überwiegend männlich, beim Mann überwiegend weiblich; das Astralische ist es nicht, doch finden wir dort, wie bereits gesagt, den Ursprung der beiden Geschlechter.
Weil der Ätherleib der Frau überwiegend männlich ist, zeigt die Frau bei Eigenschaften, die vom Ätherleib abhängig sind, männliche Tugenden; das betrifft u.a. Tapferkeit, Aufopferungsfähigkeit, Liebe. - Der Ehrgeiz des Mannes erklärt sich entsprechend.
Sein Einfluss, der des Mannes also, bewirkt auch, dass die Nachkommen ein individuelles Gepräge zeigen. Das Weibliche wirkt eher in Richtung Gruppenseelenhaftigkeit (https://bit.ly/3F6zqzt). Zugleich ist die Frau in der Lage, tiefer als der Mann Erfahrungen in ihr Inneres aufzunehmen. Da ein solches tieferes Hineinarbeiten in den eigenen Organismus in Zukunft einen männlichen Organismus hervorbringt, ist ein Wechsel des Geschlechtes wahrscheinlich. Der Intellektualismus des Mannes dagegen bewirkt ein verfestigteres Gehirn und lässt ihn nicht tief aufnehmen. Damit hängt zusammen, dass er in der nächsten Inkarnation sich einen Frauenleib wählt. Das muss nicht sein, ist aber in der Tendenz so.

was wir unter „Erbsünde“ verstehen

Übrigens trat erst in der atlantischen Zeit ein, was wir als leidenschaftliche Liebe bezeichnen. Während zuvor alles, was an dem Menschen gestaltend wirkte, eine Folge der göttlich-geistigen Umgebung war, wurde es jetzt mehr eine Folge der Leidenschaften und Triebe der beiden Geschlechter, die aufeinander wirkten. Es ist mit dem Zusammenwirken der beiden Geschlechter die sinnliche Begierde verknüpft worden, die angeregt wurde durch das äußere Auge, durch das äußere Sehen des andersgeschlechtlichen Wesens. Was jetzt geschieht, ist nicht mehr im vollen Einklang mit dem göttlich-geistigen Kosmos. Das ist es, was wir unter der Erbsünde zu verstehen haben:

Die Erbsünde wird dadurch herbeigeführt, daß der Mensch in die Lage kommt, seine individuellen Erlebnisse in der physischen Welt auf seine Nachkommen zu verpflanzen. Jedesmal, wenn die Geschlechter in Leidenschaften erglühen, mischen sich in den aus der astralischen Welt herabkommenden Menschen die Ingredienzien der beiden Geschlechter hinein. Wenn sich ein Mensch inkarniert, kommt er aus dem Devachan herunter und bildet sich seine astralische Sphäre nach der Eigenart seiner Individualität. Dieser eigenen astralischen Sphäre mischt sich etwas bei aus dem, was den astralischen Leibern, den Trieben, Leidenschaften und Begierden der Eltern eigen ist.

genug Zusammenfassung

Wenn ich Dir etwas empfehlen möchte, dann lies wenigstens sechs GA-Auszüge auf Wortbrunnen (https://bit.ly/3Yz7dIt), denn obige Zusammenfassung kann nicht annähernd die Tiefe und Ernsthaftigkeit vermitteln, die in den Worten Steiners zu finden ist. Möglich auch, dass Du nach ein oder zwei Auszügen erstmal genug hast, denn in uns, sicherlich aber vor allem in Frauen, wird angesprochen, was seit dem alten Saturn geschehen ist, als wir zunächst undifferenziert und nicht annähernd als singuläres Wesen in einer Wärme-Suppe existierten. Wenn man bedenkt, dass seit dem Ende Lemuriens um die 65 Millionen an Jahren vergangen sind, dann ahnt man, was für eine weite Reise wir alle hinter uns haben, eine Reise, die unseren ganzen Respekt verdient, weil sie uns alles abverlangt und in deren Rahmen die Götter sich immer mehr zurückgenommen haben, um uns Freiheit zu ermöglichen. Wobei, was diese betrifft, wir meines Erachtens noch ziemlich am Anfang stehen.

was anfangen mit all den Informationen

Nun, zum einen geht es darum, wie wichtig ein Bewusstsein dafür ist, welche große Bedeutung dem Geschlechtlichen zukommt, denn es beeinflusste und beeinflusst doch die menschliche Entwicklung wie kaum etwas anderes.
Daraus mag sich die Erkenntnis ergeben, sich bewusster dem eigenen Geschlecht zuzuwenden, dem im Außen sichtbaren und dem unsichtbaren. Der ein oder andere mag seine Geschlechtlichkeit mehr zu schätzen lernen, denn sie ist ein Geschenk der Götter, vielleicht mag er sie sogar zu lieben lernen.
Wer solch ein Bewusstsein in die Welt trägt, trägt dazu bei, dass andere auf unbewussten Ebenen angeregt werden und ggf. sich auch bewusst der Schatztruhe zuzuwenden, in der die Bedeutung beider Geschlechter verborgen ist. Das mag auch einen offensiveren Umgang mit der Sexualität nach sich ziehen, allerdings nicht in der Form, in der sie sich in der heutigen Gesellschaft mehr und mehr präsentiert. Sexualität, wenn sie nicht krankmachen soll, steht im Dienst der Heiligung der Seele. Die Sexualität, die wir heute weitgehend erleben, ruiniert die Seele.
Indem mehr Menschen den Umgang mit dem Geschlecht als eine Aufgabe der Götter erkennen, folgen wir der Spur, die uns auf einer neuen Stufe mit dem Kosmischen verbinden wird.

Wozu diente und dient die Eingeschlechtlichkeit? 

In den zitierten Passagen auf Wortbrunnen wird deutlich, dass unser Menschsein einen urgewaltigen Schub bekommen hat durch die Geschlechtertrennung. Durch sie konnten wir ein Individuum werden, durch sie konnten wir ein Ich entwickeln, durch sie konnten wir überhaupt erst denken - und vielen wird bewusst sein, dass wir im Bereich des Denkens, das zu einem reinen, geistigen Denken sich entwickeln will (https://bit.ly/3FcVRDf), nicht ausgelernt haben.
All das, wenn wir es, wie es in der Bibel heißt, im Herzen bewegen, vermag uns viele Türen auf unserem Weg zurück ins Vaterhaus geöffnet vorfinden lassen und es vermag auch in unserem Inneren klären, warum wir, den Vater geschlechtlich wahrzunehmen, zurücklassen sollten. Das Weibliche vergeht, dem Männlichen gehört die Zukunft, weil hinter allem ein riesiger geistiger Prozess steht und wir über den Sohn zum Vater zurückgelangen mit einem unfassbar erweiterten Bewusstsein. Der Märchenheld möchte sooft den Ausgangszustand wiederherstellen. Am Ende aber steht zumeist etwas völlig Neues.
Am Ende steht das Vaterbewusstsein. Dahin kommen wir nur, wenn wir der Gottesmutter vertrauen. Deshalb mein Beitrag zu Maria und der Kraft der Madonna (https://bit.ly/3yr7GCg), deshalb auch noch ausstehende Beiträge zur Helenagestalt im Faust und den weiblichen Gestalten in den Opern Richard Wagners. Wie kaum ein anderer hat er dem verführerisch Weiblichen, das er unter anderem im „Tannhäuser“ Venus nennt und das wir unter gleichem Namen und in gleicher Bedeutung auch im „Marmorbild“ Eichendorffs finden, in der Gestalt einer Elisabeth ("Tannhäuser") oder Senta ("Der fliegende Holländer") das Weibliche gegenübergestellt, dessen Aufgabe es ist, so war Wagners tiefe Überzeugung, die Seele des Mannes zu erlösen.
Der Zugang zur eigenen Geschlechtlichkeit im Innen und Außen kann uns diesen Weg erheblich leichter gehen lassen.
Wir können in unseren physischen Leib gehen und als Mann zu unserem Ätherleib sagen: "Hallo, meine Freundin“ - als Frau, „hallo mein Freund“.
Hilfreich kann die Meditation Steiners sein zum Erlernen des Sprechens aus dem Ätherleib, damit wir ihn besser wahrnehmen lernen. Man spürt Menschen an, ob sie aus dem Ätherleib sprechen oder schlimmstenfalls auf Samuranweise (https://bit.ly/3yp53Aw).
Wer diesen Weg geht, wird vielleicht zum ersten Mal so richtig bewusst im Leben sagen:
“Ich bin ein Mann!“ -
„Ich bin eine Frau!“ -
Das kann wie eine Erlösung sein!

Je tiefer wir auf den inneren Ebenen gelangen, desto mehr verlieren Polaritäten ihre Bedeutung, auch das Männliche und Weibliche. Doch um auf diese tieferen Ebenen zu kommen, ist es - ich möchte sagen - notwendig, sich mit ihnen auseinanderzusetzen. Sie bestimmen doch unsere derzeitige Realität und noch die einiger zukünftiger Inkarnationen.

Gendern und nicht-binäre Identität

Es gibt noch einen weiteren Grund, warum wir uns um dieses Thema kümmern sollten. Gleich zu Beginn habe ich meine Sicht auf das Gendern geäußert und finde es wichtig, sich von dieser Thematik nicht infizieren zu lassen; dabei ist nicht einmal ausschlaggebend, ob man in seiner Rede- bzw.- Schreibweise mitgendert oder nicht. Es geht um die gedankliche Einvernahme und dass wir nicht unheilsame Wirbel gedanklich verstärken.
Seien wir uns der Bedeutung des Männlichen und Weiblichen zunehmend bewusster.
Unsere Klarheit tut der Menschheit gut.
Vergleichbares gilt dem Aufkommen eines dritten oder vieler Geschlechter. Niemand wird über diese Entwicklung die Nase rümpfen, denn gerade unter Jugendlichen zeigt sich hier ja oft eine große seelische Not. Da mag bei dem ein oder anderen durchaus ein Bewusstsein mitschwingen, dass, je tiefer wir in uns gehen, desto unbedeutender das Geschlechtliche wird; es mag unbewusst eine Ahnung da sein, dass sich Männlich-Weibliches in der augenblicklichen Form auflösen wird und es mag womöglich auch ein eher unbewusster Protest sein gegen die Art und Weise des aktuellen Umgangs mit dem Männlich-Weiblichen auf der Erde, ein Umgang, der ja für die Gesundung der Seele eine Riesengefahr darstellt.
Dass mittlerweile in Pässen und Ausweisen Deutschland und Österreich ermöglichen, eine dritte Rubrik neben männlich und weiblich ankreuzen zu können, sollten wir verstehen im Rahmen einer großen Verunsicherung, die die Menschheit momentan überflutet. Auch nimmt die geistige Welt eine große Verzweiflung unter den Menschen wahr, weil derzeit frühere Sicherheiten wegbrechen: unbekannte Viren können plötzlich und unkontrolliert auftauchen, das kaputte Männliche bricht Kriege vom Zaun, Geld ist nicht mehr sicher und: wie umgehen mit solch neuen Entwicklungen wie der oben angesprochenen oder der künstlichen Intelligenz?
Sicher ist, dass die Urkräfte des Weiblichen, heißen sie Hator, Isis, Brigid, Sarasvati, Guan Yin, Lakshmi, Gaia - wie auch immer, es gibt eine fast unübersehbare Zahl dieser hohen Wesen - bereitstehen, uns zu helfen; sie tun das ohnehin, aber wir können diese großen Göttinnen auch konkret ansprechen, um Hilfe bitten, um Rat fragen.
Jedenfalls, so sehe ich das, eröffnet uns die Möglichkeit einer bewussten Sicht darauf, dass wir geschaffen sind nach dem Bilde Gottes, männlich-weiblich, den Zugang zu unserer ganzen Seele.
Leben wir also nicht nur vorwiegend eine Seite in uns, sondern lassen wir beide in uns zu Wort kommen, lassen wir sie miteinander sprechen und lauschen wir ihnen, den beiden Kundalini-Schlangen, die für männlich und weiblich in uns stehen!
Die beiden haben im Übrigen einen Humor, der uns vieles auf unserem Weg erleichtern kann.