Seiten

Montag, 1. Juni 2020

"I cant’t breathe". - PFINGSTEN in den USA


Tausendfach wurde in den vergangenen Tagen "I cant’t breathe" ("Ich kann nicht atmen"), Floyds Worte kurz vor seinem Tod, an Hauswände gesprüht, tausendfach auf Plakate gemalt . . .

Der Mord an George Floyd geschah, symbolbeladen, am Memorial Day, Amerikas Nationaltrauertag, und es war der eine Vorfall, der eine Tod zu viel. Im New Yorker Central Park war, kurz zuvor an eben jenem Montag, der Schwarze Christian Cooper beim Beobachten von Vögeln ("Birdwatching") auf Amy Cooper gestoßen, die ihren Hund nicht anleinte und auf seine Bitten mit dem Griff zum Telefon antwortete: Sie werde den Polizisten "sagen, dass ein afroamerikanischer Mann mein Leben bedroht".
Bereits am 25. Februar war in Brunswick, Georgia, der unbewaffnete schwarze Jogger Ahmaud Arbery von den beiden Weißen Gregory McMichael und Travis McMichael, Vater und Sohn, erschossen worden; die Ermittlungen waren eingestellt worden, da Gregory McMichael ehemaliger Polizist war. Und am 13. März 2020 war die gleichfalls unbewaffnete Breonna Taylor, Rettungssanitäterin, in ihrer eigenen Wohnung in Louisville, Kentucky, von drei Polizisten erschossen worden; die Cops hatten im Drogeneinsatz Adressen verwechselt.

Schwarze US-Bürger verdienen weniger und sind schlechter versichert als weiße Amerikaner. Ihre Lebenserwartung ist geringer. Sie gehen auf schlechtere Schulen, sowieso auf schlechtere Universitäten. Sie werden häufiger und länger inhaftiert, öfter hingerichtet. Und wenn dann ein Präsident wie Trump alle Reformen des ersten schwarzen Präsidenten Barack Obama rückgängig macht, sowieso alle Sozialreformen, wenn anschließend Covid-19 in brutaler Präzision die sozialen Schwachstellen der Gesellschaft findet, dann sterben natürlich auch in dieser Krise wieder überproportional viele Schwarze . . .
....................................................................................................................(aus ZEITONLINE)