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Montag, 28. Februar 2022

Heute werden Kinder in ihrem Vaterland gekreuzigt!

Bertolt Brecht hat seine Ballade „Kinderkreuzug“ in Polen beginnen und 1939 stattfinden lassen. Erschütternd ist, dass heute, geographisch so nahe, Vergleichbares stattfindet, nur, dass Kinder nicht freiwillig in den Krieg ziehen, sondern in ihrem Vaterland gekreuzigt werden - wie viele andere hätte ich das nicht für möglich gehalten.


Brechts Gedicht beginnt:



In Polen, im Jahr Neununddreißig
War eine blutige Schlacht
Die hatte viele Städte und Dörfer
Zu einer Wildnis gemacht.

Die Schwester verlor den Bruder
Die Frau den Mann im Heer;
Zwischen Feuer und Trümmerstätte
Fand das Kind die Eltern nicht mehr.

Aus Polen ist nichts mehr gekommen
Nicht Brief noch Zeitungsbericht.
Doch in den östlichen Ländern
Läuft eine seltsame Geschicht.

Schnee fiel, als man sich's erzählte
In einer östlichen Stadt
Von einem Kinderkreuzzug
Der in Polen begonnen hat.



Die Quellenlage zu den historischen Kinderkreuzzügen um 1212 ist etwas spärlich- Sie begannen, so Stadtchronisten, im Juli 1212. Damals sollen ca. 7000 bis 25.000 Kinder, aber auch Jugendliche und Erwachsene, von Köln und vom französischen Lothringen aus ins Heilige Land aufgebrochen sein - mehrheitlich unbewaffnet, das Heilige Land sollte friedlich zurückgewonnen werden. Die Kölner Gruppe soll von einem charismatischen Kölner Jungen mit Namen Nikolaus und die französische Gruppe von einem Jungen namens Stephan, auch Stefan von Cloyes, angeführt worden sein.
Heute allerdings ziehen Kinder nicht in das Heilige Land, sondern sie werden vor Ort gekreuzigt. Wenn man in das Gesicht eines Putin blickt, ahnt man, dass ihnen noch Scblimmeres bevorsteht - es sei denn es nimmt ein gütiges Schicksal diesem Mann die Möglichkeit, seine Todesenergien auf Menschen zu richten, aus der Hand.

Brechts Ballade endet:


Wenn ich die Augen schließe
Seh ich sie wandern
Von einem zerschossenen Bauerngehöft
Zu einem zerschossenen andern.

Über ihnen, in den Wolken oben
Seh ich andre Züge, neue, große!
Mühsam wandernd gegen kalte Winde
Heimatlose, Richtungslose

Suchend nach dem Land mit Frieden
Ohne Donner, ohne Feuer
Nicht wie das, aus dem sie kamen
Und der Zug wird ungeheuer.

Und er scheint mir durch den Dämmer
Bald schon gar nicht mehr derselbe:
Andere Gesichtlein seh ich
Spanische, französische, gelbe!

In Polen, in jenem Januar
Wurde ein Hund gefangen
Der hatte um seinen mageren Hals
Eine Tafel aus Pappe hangen.

Darauf stand: Bitte um Hilfe!
Wir wissen den Weg nicht mehr.
Wir sind fünfundfünfzig
Der Hund führt euch her.

Wenn ihr nicht kommen könnt
Jagt ihn weg
Schießt nicht auf ihn
Nur er weiß den Fleck.

Die Schrift war eine Kinderhand.
Bauern haben sie gelesen.
Seitdem sind eineinhalb Jahre um.
Der Hund ist verhungert gewesen.

Donnerstag, 24. Februar 2022

Tatsächlich, wurde Putin unterschätzt?

Man hört momentan immer, man habe PUTIN unterschätzt.

Das Gegenteil ist richtig: 
Politiker, Medien und ein Teil der Öffentlichkeit haben ihn überschätzt. 
Das Gerüst seiner inneren Sittlichkeit, die Qualität seiner inneren Moralität wurden überschätzt.

Er ist der Archetypus einer überholten degenerierten Männlichkeit, die auf Macht, Kontrolle und Zerstören menschlicher Vielfalt aus ist, weil diese Vielfalt in ihm nicht existiert; vor ihr hat seine Seele Angst.

Mir scheint der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskij die gegenteilige Männlichkeit zu verkörpern: in seinem Gesicht sehe ich viel Offenheit, wenn er auch gewiss nicht frei von Fehlern ist.

Ich vermute, Putin gräbt sich gerade mit seinem Angriff auf die Ukraine, wie er gerade beginnt, sein eigenes Grab, und ich denke, dass dieser Weg gegangen sein muss, damit das russische Volk zu seiner wahren Stärke finden und in Freiheit leben kann.

Ich bete für jeden gefallenen ukrainischen und russischen Soldaten und für die Opfer in der Zivilbevölkerung.

So sehr ich gegen Waffen bin, bedaure ich die Scheinheiligkeit der deutschen Regierung. Die Ukraine, wie sie auch damals politisch organisiert war, hat im Zweiten Weltkrieg mit am meisten unter Hitlerdeutschland gelitten. Nun bräuchte sie die Hilfe der bei uns hergestellten panzerbrechenden Waffen, damit sie nicht wieder ein ähnliches Schicksal erleidet. Dass sie diese nicht erhält, wird begründet mit dem Verhalten Deutschlands damals. Was aber hat das mit der derzeitigen Situation der Ukraine zu tun? 
Mit der Begründung von Scholz, Baerbock und Co. nun wird die Ukraine erneut bestraft.

Manchmal finde ich den Intellekt unserer Politiker einfach nur krank.

Samstag, 19. Februar 2022

Spirituelles Reifen mittels kosmischer Ebenen und heilsamer Weiblichkeit.

Es ist an der Zeit, dass sich Spiritualität stärker und erfolgversprechender als bisher dem Leben zuwendet, ja bewusst ins Leben eingreift, es gestaltet. Dazu ist es notwendig, die erheblichen derzeitigen Verkrustungen, bedingt durch degenerierte männliche Verhaltensmuster, zu lösen.
Ich habe auf Facebook eine Gruppe ins Leben gerufen, die Menschen anspricht, die an einem aktiven Einbringen von Mitteln und Wegen, Bewusstsein weiterzuentwickeln, interessiert sind und das nicht auf esoterisch abgehobene Weise.
Ein Schwerpunkt dabei wird sein, Wege zu entfalten, wie das maskuline Prinzip mit seinem engherzigen Zugriff auf das Leben überwunden werden kann; es ist genug, dass alternde Männer wie beispielsweise Russlands Putin, Chinas Xi Jinping und andere irrsinnige Summen in ihre Militärmaschinerie oder in die Ausgestaltung von olympischen Spielen stecken, um ihr Ego vor aller Welt aufzuplustern; nicht von ungefähr wissen wir: Armut ist weiblich. Das ist kein Zufall.
Es kommt hinzu, dass die Mehrheit der Menschen die Verbindung zum Kosmischen, wie sie einst Jakob im Traum gezeigt wurde, verloren haben. Doch hängt die Zukunft der Menschheit davon ab, dass wir, diesmal nicht im Traum, sondern bewusst uns dieser Kräfte bewusst werden, ein Wissen, das unter anderem einem Paracelsus noch zur Verfügung stand.

Wer also Interesse hat, mag der Gruppe beitreten, ggf. eigene Beträge verfassen, Kommentare schreiben oder einfach still mitlesen.
Hier ist die Facebook-Adresse 


Und hier noch beispielhaft der Beginn einleitender Gedanken dort von mir:


Einleitende Gedanken zu dieser Gruppe (Teil I)

„Herrschaft und Frau schafft“ - ein Auslaufmodell
die Frauen sind halbe Kreaturen?
notwendig ist eine neue Sicht auf das Dunkle
die kosmischen Dimensionen des Frauseins
die Themen der Zukunft


In den vergangenen Jahrzehnten, den vergangenen Jahren, ja insbesondere in den letzten Monaten hat sich das Macht- und Kontrollprinzip, das ich als kaputtes männliches Prinzip bezeichne und das für mich eine überalterte Form menschlich-gesellschaftlicher Existenzweise darstellt, vielen erkennbar als überholt erwiesen, wobei diese überholte Vorstellung von Männlichkeit sorgfältig unterschieden werden sollte von der schöpferischen Erkenntniskraft des Ur-Männlichen als eines großen Weltenprinzips. 

Das derzeitige männliche Prinzip gleicht einem toten Gewässer, dem mann erfolgreich die Sauerstoffzufuhr abgedreht hat und es nach wie vor tut. Erfreulich daran allein ist, dass die Chance auf Renaturierung besteht. Diese Aufgabe kommt dem weiblichen Weltenprinzip zu; dazu später bzw. mittels weiterer Beiträge mehr.

Eines der Symptome der angesprochenen weltweiten Erkrankung ist die Einfallslosigkeit, mit der die Vertreter des Kontroll- und Machtprinzipgs auf Probleme reagieren. Aktuell zeigt es sich an der Engstirnigkeit und Eindimensionalität, mit der die meisten Entscheidungsträger dieses Planeten dem Corona-Virus begegneten und begegnen, und das wiederum legt offen, dass sie diesem seelenverwandt sind: sie wollen mit ihren Vorstellungen die ganze Menschheit nicht durch beispielsweise sinnstiftende Lebensentwürfe überzeugen, sondern einfach nur mit den bisherigen Strategien (immer mehr Wachstum / im Zweifelsfall Krieg a la Vietnam, Korea, Syrien / Börsengewinne ohne Rücksicht auf zunehmende Flüchtlingsströme und weltweites Leid) die Bewohner dieses Planeten infizieren, damit alles den gewohnten Gang weitergehe. - Wer ansteckt, muss nicht überzeugen.

Wir erleben im Grunde in der politischen und wissenschaftlichen Landschaft eine säkulare Form päpstlichen Bullen(un)wesens (https://bit.ly/32PGUaq) - wenige oder gar nur einer verordnet, was allen guttun muss, wobei wir überwiegend vergessen haben, dass die ganzen einstmals erlassenen päpstlichen Bullen, falls nicht aufgehoben, noch heute wirken, denn sie können ja nur durch ihresgleichen wieder aufgehoben werden; damit kommt ihnen eine energetische Nachhaltigkeit zu, die wir leider außer Acht lassen, so wie manches andere, das auf ungute Weise wirkt und nachwirkt und aufgedeckt werden muss. Ob die päpstlichen Bullen, die Anweisungen zur Ketzerverfolgung gaben oder jene von 1302, in der Bonifatius VIII. sich zum Herrscher der Welt erkor und dadurch die Kontrolle über die ganze Erde beanspruchte, aufgehoben wurden: ich habe nichts dergleichen gelesen (und mich würde es auch wundern, wenn es der Fall gewesen wäre).
Der maskuline Zugriff, nicht nur auf alle Gläubigen, ist spürbar, so wie heute das Credo einiger weniger Superreicher und ihrer Konzerne gilt, dass allein Wachstum zählt, auch wenn dieses Modell vor allem ihnen zugute kommt - ein Großteil der Welt kann sehen, wo er bleibt. Zunehmend allerdings sprechen immer mehr Menschen dieses Bullenunwesen an und es mag mehr und mehr Menschen dämmern, dass es kein Zufall ist, warum mit den Börsen weltweit der Begriff des Bullen verbunden ist (https://bit.ly/35TFcWN).
Der Börsenbulle (s. Bild) steht, wenn man genau hinschaut, dafür, dass Menschen bereitwillig die Selbststeuerung des Lebens an etwas, was sie Markt nennen, abgegeben haben, ohne zu erkennen, dass es dunkle, geistige, dem Gott Mamon verpflichtete Kräfte sind, die sich hier austoben. Menschen sind nicht mehr Herr dessen, was sie Börse nennen, sondern diese macht mit ihnen, was sie möchte; sie ist unberechenbar und launisch und es ist erstaunlich, mit welcher Bereitwilligkeit Menschen sich etwas geschaffen haben, was ihnen die Zügel des Lebens längst aus der Hand genommen hat. Anhand des Börsenunwesens wird so deutlich wie selten zuvor in der Geschichte der Menschheit, wie gekonnt sich gewisse kosmische Kräfte ein Einfallstor geschaffen haben, mittels dessen sie in die Erdenwirklichkeit eingreifen.
In Sachen Bullen und Bullenunwesen ist es jedoch wie mit allem: es hat zwei Seiten; nicht von ungefähr ist der Stier Zeichen des Evangelisten Lukas und ein geistiger Lehrer der Weißen Bruderschaft, den ich sehr schätze, White Eagle, hat auch jenen, die als Heilende unter dem Sternzeichen des Stieres tätig sind, wertvolle Worte gewidmet, die auch auf das Thema dieser Gruppe verweisen, wie sehr wir nämlich mit dem Makrokosmischen verbunden sind (https://bit.ly/346QXbI).

Widerstehet nicht dem Dunklen

Die Lösung unserer gesellschaftlichen, aber auch privaten Probleme liegt in einem richtigen Verständnis der biblischen Weisheit: „Widerstehet nicht dem Bösen.“ Dem Bösen nicht zu widerstehen bedeutet, ihm zu begegnen und zunächst ins eigene Innere zu schauen, um das sogenannte Böse dort zu bereinigen, auch im Sinne eines Paracelsus, dem es ein Anliegen ist, den Himmel in uns zu reinigen (wobei für ihn Himmlisches und Göttliches nicht identisch sind). Dann ist kein Widerstand im Außen notwendig, sondern es kann geholfen werden durch konstruktive Barmherzigkeit und einfühlender Nächstenliebe. (mehr dazu https://bit.ly/35CQezh)
Böse ist nach gängiger Lesart das Dunkle.
Ohne dass uns heute zumeist bewusst ist, in welchem Ausmaß das historisch geschah, ist es den Kirchen gelungen, das Weibliche als böse, dunkel und bedrohlich hinzustellen und für alles Negative verantwortlich zu machen. Auch wenn es heute nicht mehr offen thematisiert wird: in den Seelen wirkt diese dunkle Seite unserer Kultur nach, vergleichbar der Tatsache, dass nicht wenige Menschen mit dem Glaubenssatz „Sexualität ist Sünde“ belastet sind, ohne es zu wissen.
Die Frauen als halbe Kreaturen? Den Kirchen ist das recht!

Ich würde es nicht nur unter diesem Aspekt sehen, aber Shuttle/Redgrove legen in „Die weise Wunde Menstruation“ schon den Finger auf einen wesentlichen Punkt, wenn sie in ihrem Buch das sechste Kapitel mit „Hexen. Neun Millionen Menstrualmorde“ überschrieben. Doch die Auswirkungen dieser Zeit sind keineswegs vorbei: Es muss endlich ein Ende haben, dass die Männer der Kirche etwas verteufeln, was sie nicht haben bzw. kennen und um dessen Verständnis sie sich auch nie bemüht haben, sonst wäre ihnen aufgegangen, dass gerade durch die Menstruation Frauen dem Geistigen näher sind. Heute erlaubt sich kein Zölibatärer mehr eine öffentliche Verteufelung; aber verstanden haben sie das Wesen der Frau immer noch nicht, und es treibt als Schatten sein Unwesen in ihnen.
Und das gilt ja nicht nur für die Männer der Kirche.
(...)

Donnerstag, 17. Februar 2022

Langsam bröckelt sich die Wahrheit um Corona den Weg frei ...

Hört, hört!
Eigentlich unfassbar, was da steht! 
Was für Horrorszenarien wurden Tag für Tag über viele Wochen hin an die Wand gemalt - von Lauterbach, Wieler, Merkel, Drosten und Co.
Und jetzt das ………
Bin mal gespannt, wann rauskommt, wie viel Prozent der Corona-Toten gar keine Corona-Tote waren …

BILD - Text:
Die Intensivstationen (ITS) waren während der Corona-Pandemie nie flächendeckend überlastet!
So steht es im Schreiben aus dem Haus von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (58, SPD) an Bundestagsvize Wolfgang Kubicki (69, FDP), das BILD vorliegt.
Konkret heißt es dort von Lauterbachs Staatssekretär Edgar Franke: „Eine deutschlandweite, regional gleichzeitige Überlastung aller verfügbaren ITS-Kapazitäten, die eine systemische Unterversorgung von intensivpflichtigen COVID-19-Fällen (…) bedeutet hätte, trat nicht ein.“
Dabei gab es immer wieder laute Warnungen vor einem Kollaps der Kliniken.

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Eigentlich müssten sich doch jetzt ne ganze Menge Leute dafür entschuldigen, dass sie die Seelen von Millionen von Menschen über Wochen unnötig so sehr belastet haben ...

Montag, 14. Februar 2022

Was Paracelsus (1493-1541) zur Globalisierung gesagt hätte:

Wenn wir über die Schöpfung der natürlichen Dinge – von allem und jedem, was Gott geschaffen hat – recht unterrichtet sind, dann nur, indem ein jedes Land das Eigene erkennt, das in ihm ist und wächst, indem ein jeder Mensch die eigene Erkenntnis seiner selbst hat, auch, indem Handwerke und Gewerbe Kenntnisse überliefern in ihren Gegenständen.

Auf diese Weise lassen sich alle Geschöpfe erkennen, die Gott geschaffen hat, und nichts ist verborgen, das der Mensch nicht wüßte oder wissen könnte.

Nicht, daß alles in Einem wäre, d. h. daß ein Mensch alles weiß, sondern ein jeder weiß das Seine: Wenn sie alle zusammen kommen, dann wird alles bekannt.

Ebenso gilt auch, daß nicht ein Land die Kenntnisse aller Länder hat, aber es hat seine eigene Kenntnis: Wenn alle Länder zusammen genommen werden, dann ist wieder alles bekannt. Und eine jede Stadt, ein jedes Dorf, Gehöft etc. hat sein eigenes Wissen von allen natürlichen Dingen.

Dazu kommen die Handwerke und Gewerbe, bei denen alles Geschaffene nutzbar gemacht wird – das dazu, das hierzu – und so wird alles nutzbar gemacht und bei allem in Erfahrung gebracht, wozu es geschaffen ist. Und das mündet zuletzt darin, daß alles dem Menschen dient und ihm untergeben ist.

[…] der Mensch ist mehr als die Natur. Er ist Natur. Er ist auch Geist. Er ist auch Engel: Er hat die Eigenschaften derer drei. Wandelt er in der Natur, so dient er der Natur, wandelt er im Geist, so dient er dem Geist, wandelt er wie die Engel, so dient er als ein Engel. Das erste gehört dem Leib an, die beiden andern sind der Seele eigen und sind ihr Kleinod. Darum also, weil der Mensch eine Seele hat und damit die zwei, darum schreitet er über die Natur hinaus und kann auch das erforschen, was nicht der Natur angehört, kann etwa die Hölle, den Teufel und dessen Reich erfahren und ergründen. Ebenso kann der Mensch auch den Himmel und dessen Wesen ergründen, nämlich Gott und sein Reich. Denn wer an einen Ort gehen muß, soll zuvor das Wesen des betreffenden Ortes kennen, dann kann er wandern, wohin es ihn verlangt.
[…] er ist darum geschaffen, um von den Wunderwerken Gottes zu reden und auf sie hinzuweisen.

Bei jedem Werk, das Gott geschaffen hat, vermag der Mensch, es nach Wesen und Eigenschaft zu ergründen: Denn nichts ist geschaffen, das der Mensch nicht ergründen könnte, und ist darum geschaffen, auf daß der Mensch nicht müßiggehe, sondern wandle in den Wegen Gottes, d. h. in seinen Werken. Nicht im Laster, nicht in Hurerei, nicht im Spielen, nicht im Saufen, nicht im Stehlen, nicht im Güter-Anhäufen oder Schätze-Sammeln für die Würmer, sondern er soll seinen Geist, sein Licht, seine Engels-Art auf die Betrachtung der Dinge richten, die von Gott sind. 

(´Prologus´ aus "Buch von den Nymphen, Sylphen, Pygmaeen, Salamandern und den übrigen Geistern")

Empfehlung als AUSHANG IN DEN STAATLICHEN LEHRERSEMINAREN und RUNDSCHREIBEN AN ALLE KULTUSMINISTER:

"Seit der Mitte des 15. Jahrhunderts bis in das 20. Jahrhundert hinein – genauer bis zum Ende des 19. Jahrhunderts – war die menschliche Entwicklung vorzugsweise eine solche, die den Verstand, die den Intellekt erstens in Anspruch genommen hat für den Fortschritt der Menschheit, zweitens aber zu einer bestimmten Höhe gebracht hat. Der Intellekt ist wunderbar ausgebildet worden in den verflossenen Jahrhunderten. Allein geradeso, wie jedem einzelnen Lebensalter, dem Kindesalter, dem Jünglings- und Jungfrauenalter, dem reifen Mannes- und Frauenalter, dem Greisenalter eine bestimmte Art der Seelen- und Leibesentwickung entspricht, die dann in den nächsten Lebensabschnitt nicht hineingeht, so ist es auch mit der Entwicklung der Menschheit im allgemeinen. 

Es ist einmal das abgelaufene Zeitalter das des Intellekts, des Verstandes. Und diese Verstandesentwicklung, sie soll nicht – das liegt in den Gesetzen der Menschheitsentwicklung – in den weiteren Fortschritt dieser Entwicklung hineingehen. Es ist so, daß wir jetzt stehen vor dem Beginn einer spirituellen Entwicklung der Menschheit. Dasjenige, was der Verstand leisten kann, hat er zunächst geleistet; er kann nur noch so, wie er ausgebildet worden ist in verflossenen Jahrhunderten, als ein Erbstück hineingetragen werden in die weitere Menschheitsentwicklung. 

Dagegen ist die Menschheitsentwicklung darauf angewiesen, die Welle spirituellen Lebens zu berücksichtigen, die aus den geistigen Höhen heute überall einströmt in die physisch-sinnliche Welt, in welcher der Mensch lebt, und eine spirituelle Art der Entwicklung an die Stelle der reinen Verstandesentwicklung zu setzen. 

Es kann ja so sein, daß diejenige Menschheit, die bisher die zivilisierte war, sich sagt: Wir halten fest an dem alten Verstande; wir halten fest an Experiment und Beobachtung und an dem, was der Verstand daraus machen kann; wir lehnen dasjenige ab, was einzelne behaupten: daß gerade in unserer Zeit eine mächtige Welle spirituellen Lebens aus geistigen Höhen in das irdische Leben hereindringt; wir wollen nichts davon wissen, wir wollen dem Verstand weiter dienen. – 
Sie können das nicht, denn der Verstand hat seinen Höhepunkt überschritten, er kann nur fortgepflanzt werden; aber diese Fortpflanzung bedeutet zugleich, daß er in einen Verfall geht. Der Verstand kommt tatsächlich in einen Verfall; wir sehen diesen Verfall heute schon beginnen, können ihn heute äußerlich schon nachweisen. 

Die Menschheit braucht die Aufnahme desjenigen, was an spirituellem Leben aus den geistigen Höhen in das physische Erdenleben hereinströmt. Das kann zurückgewiesen werden. Aber wenn es zurückgewiesen wird, hört eben für diejenigen Menschen, die es zurückweisen, die Möglichkeit des menschlichen Fortschritts, der menschlichen Kultur, der menschlichen Zivilisation auf, und die Weiterentwicklung der Menschheit muß sich andere Völker, andere Gegenden suchen. Denn wir leben nicht nur in einem Zeitalter des Umschwungs der irdischen Verhältnisse, sondern dieser Umschwung der irdischen Verhältnisse ist ja nur der Ausdruck für den Umschwung, der sich im seelisch-geistigen Reiche vollzieht, das zunächst sich ja in der Sinneswelt nur offenbart, das aber dieser Sinneswelt als ein geistiges Reich zugrunde liegt."
(aus: "Die Anthroposophie und ihre Gegner". GA 255b, S. 357f)

Freitag, 11. Februar 2022

Du musst, du musst, du musst ... - von einem Modalverb und seinen seelischen Folgen

 Gewiss, es gibt Situationen, da lässt sich auf seine Verwendung kaum verzichten und manchmal drückt es ja auch etwas ganz anderes aus als eine zwanghafte Aufforderung, wenn beispielsweise die Mutter zu ihrem Kind am Bahnsteig sagt: "Du musst jetzt aber einsteigen!", weil sie sieht, dass der Zug in einer Minute abfährt und ihr cooler Junge immer noch dasteht, als wolle er sich erst noch einen Döner holen.

Als ich mich vor vielen Jahren - gefühlt ist es schon einige Leben her - mit der Transaktionsanalyse beschäftigte und einem, wie ich finde, genialen Buch, Babcock/Keepers´ "Miteinander wachsen" (https://bit.ly/33jMhyU), wurde mir die Rolle eines zwanghaften "müssen" bewusst und ich habe es so schlagartig wie möglich in meinem Unterricht zu vermeiden versucht. Immer geht das natürlich nicht, doch nach einiger Zeit öfter als man denkt. Stattdessen  habe ich, gerade als Klassenlehrer zurückgegriffen auf Formulierungen wie "Lasst uns zusammen ..." oder "Lasst und gemeinsam ...". - Das sind wahre Zauberformeln und das Einzige, was man beachten sollte, ist, sie nicht manipulativ einzusetzen und Kinder nicht zugunsten eines Lehrer-Ego über den Tisch zu ziehen; auch das ist ja möglich.

Aber das Gefühl, etwas in gemeinsamem Einverständnis zu tun, ist eines der schönsten Gefühle, die man, finde ich, als Lehrer haben kann.

Nun trug es sich zu, dass ein recht junger Musiklehrer während des Unterrichts in "meine" 5. Klasse kam, in der ich also Klassenlehrer war, weil er etwas Nicht-Aufschiebbares anzusagen hatte, und ich sehe noch heute die Situation vor mir, wie er sagte: "Ihr müsst also eure Noten mitbringen" und "Ihr müsst pünktlich sein, gute Laune mitbringen" und "natürlich müsst ihr zur Aufführung gepflegt aussehen, also nicht im Unterhemd erscheinen". So ging das eine ganze Weile und ich merkte, wie meine Klasse innerlich so richtig zusammenschrumpelte, wie die Kinder seelisch in die Knie gingen. 

Äußerlich sah der Musiklehrer natürlich nichts, aber ich spürte, was mit ihnen los war, denn dieses "müssen" waren sie nicht mehr gewohnt; wie ein Alp legte es sich auf ihre Seelchen.

Und als der Musiklehrer mit seinen Ausführungen fast am Ende war und erfolgssicher die Klasse demnächst verlassen wollte, erhob sich ein Ärmchen und ein Junge fragte:

"Müssen wir eigentlich kommen?"

Mit dieser einzigen Frage, mit vier Worten brachte da ein Kind genau die Problematik auf den Punkt, die sich hier verbirgt. - Wer will bei so vielem "müssen" wirklich kommen ...

Hinter diesem Modalverb, das so genannt wird, weil es ja die Art und Weise eines Geschehens festlegt - die anderen lauten dürfen, können, mögen, sollen  und wollen - steckt versteckt oft ein Eltern-Ich, ein Ausdruck von Machtgefälle, eine Zwanghaftigkeit, die wir unreflektiert ein Leben lang Gefahr laufen zu transportieren und an unsere Kinder bzw. unsere Umgebung weiterzugeben.

Und "sollen" ist nicht viel besser, nur subtiler, vor allem, wenn es in konjunktivischer Form daherkommt: "Ihr solltet gute Laune mitbringen!"

Was wirklich zählt:

Wir dürfen uns bewusst sein, etwas in Freiheit tun zu können.

Mögen wir, möge die Menschheit diesen Weg vom müssen und sollen zum dürfen und können bewusst gehen!

Mittwoch, 9. Februar 2022

"MENSCH, WAS DU LIEBST, IN DAS WIRST DU VERWANDELT WERDEN"! - In was wollen wir denn verwandelt werden?

Was macht das mit einer Gesellschaft, wenn sich der Bilder- und Wortschatz so dramatisch verändern, wie das in den letzten zwei Jahren bei uns geschah?
Ging es Dir genauso, dass Du irgendwann dieses Virus-Piktogramm nicht mehr sehen konntest, diesen unsäglichen Ball mit seinen Ausstülpungen, meist noch in Farben, die sich niemand an seiner Tapete wünscht?
Wieviele Stiche in den Oberarm haben wir mittlerweile im Fernsehen gesehen, selbst Karl Lauterbach stach ja zu, todesmutig den Oberarm anvisierend ...
Wieviele mit hochmodernstem Maschinenpark vollgestopfte Krankenzimmer mit Intensivbetten, umgarnt von Schläuchen, sahen wir, mit einem menschlichen Arm, Bein oder Rumpf und einer Krankenschwester oder einem Arzt, von denen wir wussten, dass sie alle unter den Ungeimpften leiden, die die Intensivstationen zu überschwemmen schienen (dabei machten die Infizierten meistenteils nicht einmal 20 Prozent einer solchen Station aus), die ja auch schuld sind (das steht wohl schon fest), wenn weitere Mutationen auftauchen ...

Klar gibt es unter uns jene, die dessentwegen kaum mehr Fernsehen sehen, aber der Großteil der Bevölkerung tut das eben nicht, sondern ist ungefiltert dem allem ausgesetzt, weil er keine andere Entscheidung trifft ... die Welt als Krankenhaus ...
Und klar, die Sprache steht dem nicht nach: Inzidenz, Mutationen, evidenzbasiert, Lockerung, 2G, 3G, geboostert, #drostenluegt, Impfpflicht, Schnelltest, Quarantäne, Viruslast, R-Wert, Corona-Tote und und und ...

Gewiss stimmt es nicht, wenn der berühmte Philosoph Ludwig Wittgenstein schrieb, die Grenzen der Sprache seien die Grenzen unserer Welt, denn er hat schlicht die Macht der Bilder unterschlagen. Aber natürlich hat er den Fokus auf einen wichtigen Bereich gelenkt.

Worüber spricht die Gesellschaft, worüber sprechen wir nicht mehr?
Welche Bilder vermissen wir?

Und ist es nicht so, dass die Menschen dazu neigen, ins pure Gegenteil zu verfallen, wenn sie einer Sache überdrüssig sind?
Dass sie die Mitte verlieren, auch ihre eigene MItte?

Wäre es nicht gut, wenn wir einen Bundespräsidenten oder Bundeskanzler, einen Papst hätten oder am besten einen einfachen Bürger, einen, der in der Lage ist, den Blick öffentlich darauf zu lenken, um was es im Leben geht und dass es eine Bedeutung hat, dass die Menschheit so gebeutelt wird und dass auf einmal zig Milliarden für Masken, Tests und alles Mögliche locker gemacht werden, dass aber für die Armen und sozial Schwachen nie mehr Geld als unbedingt notwendig da war, obwohl die Tafeln schon vor Corona existentiell gerade auch für Familen waren, damit Eltern ihre Kinder satt bekommen.
Und in den Rachen Corona fliegt nach wie vor eine Milliarde nach der anderen, aber in den Innenstädten vieler Großstädte gab und gibt es kaum Spielplätze für Kinder und Schulen sehen zum Teil bei uns aus, dass es der Sau graust (in wievielen Schulen gehen Kinder nicht mehr auf die Toiletten, weil es hygienisch unzumutbar ist) ...
Wie viele Politiker haben wir, bei denen das Herz höher schlägt, wenn es um das Wohl der Banken geht, nicht aber, wenn es um das Wohl von Jugendlichen geht ...

"Mensch, was Du liebst, in das wirst Du verwandelt werden", schrieb Angelus Silesius. Das gilt für die Bilder, die wir sehen und sehen müssen, das gilt für das, was wir sprechen.
Und lieben Menschen überhaupt noch, angesichts dessen, wie viel Energie das Corona-Thema frisst??
Oder sollten wir uns gar erst einmal der Frage stellen, ob wir wissen, was Liebe ist?

Wenn wir aber zu wissen glauben, was Liebe ist, dann stellt sich umso mehr die Frage: Was lieben wir, gerade in diesen Zeiten?

Es wird keine Rückkehr zur Normalität geben - es wird eine andere Normalität geben!
Aber wie wird sie aussehen?
Und wäre es nicht wichtig, dass wir uns aktiv um sie kümmern?!
Damit sie sich nicht automatisch ergibt aus einer Mischung von Börse, Bruttosozialprodukt, Amazon, Tatort, Karl Lauterbach, Klimakatastrophe, Zalando, Smartphone und Elektroauto ...

Gregor Samsa ist in Kafkas "Verwandlung" in einen Käfer verwandelt worden. Das könnte prophetisch gewesen sein ... liegt die Mehrheit der Menschheit irgendwann auch auf dem Rücken und fuchtelt wild mit Armen und Beinen?

In was wollen wir verwandelt werden?

Montag, 7. Februar 2022

Ein Rudolf-Steiner-Auszug zum Zusammenhang von Mond- und weiblichem Zyklus, Gral, Kelch und Blut

Im Zusammenhang mit der Tatsache, dass die Frau und das Weibliche uns durch ihre Beziehung zum Mondgeschehen mit dem Kosmischen verbinden und dass es gilt, dieses Wissen wiederzubeleben, wie es in zahlreichen Büchern auch geschieht, sei es durch Shuttle/Redgroves „Die weise Wunde Menstruation“, Pope/Wurlitzers „wildpower. Dein Zyklus als Quelle weiblicher Kraft“ oder in Miranda Grays „Roter Mond“, rückt auch der Zusammenhang von Mond und Gral in den Mittelpunkt, bei Rudolf Steiner allerdings nicht in dem Hinweis auf die Verbundenheit von Gral und weiblichem Prinzip, wie sie sich vor allem durch die Kelchsymbolik und dem darin enthaltene Blut in den oben genannten Büchern angesprochen findet, sondern durch einen Blick in die Akasha-Chronik, jener Ätherchronik - die Bibel nennt sie "Buch des Lebens" -, in der alles Erdengeschehen aufgezeichnet ist. 
Natürlich ist das ein zutiefst spirituelles Thema, das die Entwicklung der Erde und des Menschen betrifft. Es wird nur wenige interessieren, aber es ist gerade vielleicht wichtig, veröffentlicht zu werden.

Ich gebe aus dem im Folgenden genannten Steiner-Werk Auszüge wieder.
Dies alles steht in Zusammenhang mit den ersten beiden Beiträgen einer von mir noch ins Leben zu rufenden Facebook-Gruppe unter dem Titel „Dem Weiblichen und kosmischen Ebenen bewusst begegnen – die spirituellen Herausforderungen unserer Gegenwart annehmen“. – Wenn sie online geht, gebe ich es hier bekannt.

aus Rudolf Steiner, Christus und die geistige Welt. Von der Suche nach dem heiligen Gral.
Ein Zyklus von sechs Vorträgen, gehalten in Leipzig vom 28. Dezember 1913 bis 2. Januar 1914  ( Anmerkungen von mir in [… ] )

(S. 83) „Bei der okkulten Forschung wird man auch, und zwar oft nur in Anlehnung an das, wozu einen das Karma führt, ganz stufenweise und sachte geführt; und man weiß nicht, wenn einem etwas entgegentritt, das auf irgendeine Sache Bezug zu haben scheint, was unter dem Einfluß der Kräfte, die aus der spirituellen Welt kommen, einmal in der eigenen Seele aus einer solchen Sache gemacht werden soll. Man weiß oft nicht einmal, daß sich irgend etwas, was man bekommt aus den Tiefen der okkulten Welt heraus, auf irgendein Problem bezieht, das man jahrelang verfolgt. So wußte ich nichts Rechtes damit anzufangen, als ich den norwegischen Volksgeist, den nordischen Volksgeist einmal befragte über den Parzival und er sagte: Lerne verstehen das Wort, das durch meine Kraft geflossen ist in die nordische Parzivalsage: «Ganganda greida» — die herum laufende Labung etwa — so ähnlich! Ich wußte nichts damit anzufangen.
Und wiederum wußte ich nichts damit anzufangen, als ich einmal aus der römischen Peterskirche kam unter dem Eindruck jenes Michelangeloschen Werkes, das man gleich zur rechten Seite findet, der Mutter mit dem Jesus, der so jung noch aussehenden Mutter mit dem bereits toten Jesus im Schoße. 

Michelangelos Pietà

Und unter der Nachwirkung — das ist eine solche Führung — des Anschauens dieses Kunstwerkes kam, nicht wie eine Vision, sondern wie eine wahre Imagination aus der geistigen Welt heraus, das Bild, das eingeschrieben ist in die Akasha-Chronik [eine Ätherchronik, in der alles, was auf der Erde geschieht, aufgezeichnet ist] und das uns zeigt, wie Parzival, nach dem er zum erstenmal weggeht von der Gralsburg, wo er nicht gefragt hatte nach den Geheimnissen, die dort walten, im Walde auf eine junge Frau trifft, die den Bräutigam im Schöße hält und ihn beweint. Aber ich wußte, meine lieben Freunde, daß das Bild, ob es nun die Mutter ist oder die Braut, der der Bräutigam weg gestorben ist — oftmals wird der Christus der Bräutigam genannt —, eine Bedeutung habe und daß der Zusammenhang, der sich wahrhaftig ohne mein Zutun hinstellte, eine Bedeutung habe. (…)

(91) Besonders eines, was Wolfram von Eschenbach von ihm sagt, machte einen tiefen Eindruck, und ich mußte es zusammenbringen mit dem «Ganganda greida». Es stellte sich selber zusammen.

[Im Folgenden wird ein Mann namens Kyot angesprochen: Er ist der Gewährsmann von Wolfram von Eschenbach, ein provencalischer Troubadour, den jener in seinem „Parzival“ als Quelle im Hinblick auf sein Wissen um den Gral nennt (historisch ist diese Gestalt nicht nachgewiesen, doch taucht sie in Umberto Ecos Roman „Baudolino“ als Guiot auch auf.
Von diesem Kyot nun weiß Wolfram von Eschenbach, dass jener in Toledo ein vergessenes arabisches Manuskript von Flegetanis, einem muslimischen Astronomen und Nachkommen Salomons fand, der die Geheimnisse des Heiligen Grals in der Sternenschrift gelesen habe. Nachdem er die arabische Sprache erlernt und die Handschrift entziffert hatte, sei er durch ganz Europa gereist, um mehr über den Gral zu erfahren. Dabei sei er in Anjou auf die Geschichte von Parzival gestoßen, so erfahren wir in Wolframs Versepos.]

Ich mußte es auch zusammenbringen mit dem Bilde des Weibes, das den Bräutigam, den toten, im Schoße hält. Es war einmal, als ich, wie gar nicht suchend, auf dieses Wort stieß, das von Kyot gesagt wird. Das Wort heißt: «er jach, ez hiez ein dinc der gral» — er sagte, ein Ding hieß der Gral. Und dann werden wir verwiesen durch die exoterische Forschung selber, wie er kam zu dem: er jach, ez hiez ein dinc der gral. Er bekam ein Buch in die Hand von Flegetanis in Spanien. Das ist ein astrologisches Buch. Kein Zweifel, man darf sich sagen: Kyot ist sogar der, der angeregt durch den Flegetanis — einen, den er Flegetanis nennt und in dem gewissermaßen etwas auflebt von der Kenntnis der Sternenschrift —, angeregt also durch diese wiederauflebende Astrologie, das Ding sieht, das der Gral heißt. Jetzt wußte ich, daß der Kyot nicht aufzugeben ist, daß er gerade eine wichtige Spur erschließt, wenn man geisteswissenschaftlich forscht: daß er also wenigstens den Gral gesehen hat. Wo also ist der Gral, der heute so gefunden werden muß, daß darauf steht der Name des Parzival, wo ist er zu finden? (…)
(92) Und dann ergab es sich mir eines Tages, den ich als einen für mich besonders bedeutsamen ansehen muß, wo die goldglänzende Schüssel in ihrer Realität zu finden ist; zunächst so, daß wir durch sie — da, wo sie sich durch ihr Sternenschriftsymbolum ausdrückt — geführt werden auf das Geheimnis des Gral.

Und da sah ich denn in der Sternenschrift dasjenige, was jeder sehen kann — nur findet er zunächst nicht das Geheimnis der Sache. Denn eines Tages erglänzte mir, als ich mit innerem Schauen verfolgte die goldglänzende Mondsichel, wenn sie am Himmel so erscheint, daß der dunkle Mond darin wie eine große Scheibe schwach sichtbar ist, so daß man schaut äußerlich-physisch den goldglänzenden Mond — Ganganda greida, die hinwandelnde Wegzehrung — und darin die große Hostie, die dunkle Scheibe, das, was man nicht sieht vom Monde, wenn man nur oberflächlich hinschaut, was man sieht, wenn man genauer hinschaut.

Denn dann sieht man die dunkle Scheibe, und in wunderbaren Lettern der okkulten Schrift auf der Mondessichel — den Namen Parzival! Das, meine lieben Freunde, war zunächst die Sternenschrift.

Denn in der Tat, im richtigen Licht gesehen, ergibt dieses Lesen der Sternenschrift für unser Herz und unseren Sinn etwas — wenn vielleicht auch noch nicht alles — von dem Parzival-Geheimnis, von dem Geheimnis des heiligen Gral. Was ich Ihnen darüber noch kurz anzudeuten habe, werde ich versuchen, Ihnen morgen zu sagen.“