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Donnerstag, 18. September 2014

Die Generation Event startet wieder durch!

Das neue Schuljahr hat allüberall begonnen und der Trend wird sich weiter verstärken, dass das Normale, Alltägliche nicht mehr zählt, es sei denn, es wird zum Event.

Aufmerksam wurde ich auf diesen Aspekt, als mir vor den Großen Ferien eine Sportkollegin und dreifache Mutter genau das berichtete, dass nämlich jeder Kindergeburtstag, jedes mögliche Ereignis, das sich dafür eignet, zum Event stilisiert werden muss; sonst – so möchte ich den Gedanken fortführen – zählt es nicht, sonst ist es für ein Kind womöglich eine defizitäre Veranstaltung nach dem Motto: Wenn Du mich liebst, mach ein Event!

Sind intrinsisch Motivierte zunehmend von gestern?

Kinder, die nur vom Drei-Meter-Brett sprangen, wenn der Lehrer oder Klassenkameraden zusahen, gab es schon immer. In der Motivationspsychologie nennt man sie extrinsisch motiviert. Es gab oder gibt aber auch schon immer die anderen, denen es schnurzpiepegal ist, ob jemand zuguckt oder nicht: Sie springen, und ihr Sprung ist FÜR SIE ein Erlebnis, es ist ein ERLEBNIS AN SICH.

Dass ein Kind von Natur aus in die ein oder andere Richtung tendiert, mag sicherlich sein; natürlich aber gibt es eine Erziehung, die Kinder von Lob und Tadel abhängig macht und extrinsische Motivation schon früh konstelliert.

Und es gibt eine gesellschaftliche Entwicklung, die das ebenfalls fördert, denn was wir seit einiger Zeit wahrnehmen können, ist, dass in einem vorher nicht gekannten Ausmaß Menschen Dinge tun, nur, weil sie für andere ein Ereignis sind. Und diese Tatsache stilisiert sie in ihren eigenen Augen als Person offensichtlich zur beachtenswerten Persönlichkeit. Der Schein, das Event wird zum Zweck der Existenz. Damit einher geht, dass es nicht mehr primär darum geht, etwas selbst zu erleben, sondern damit prunken zu können, etwas erlebt zu haben.

Erfahrung im Sinne einer Persönlichkeitsbildung spielt immer weniger eine Rolle; Er-Leben degeneriert zum Event, zum Like-Auslöser auf diversen Plattformen.

Nur was geil ist, zählt.

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