Seiten

Freitag, 7. Januar 2011

Unvorstellbar grausam: Christenverfolgung im Mittleren Osten (nicht nach dem Essen lesen!)

Ich empfehle, den Bericht von Chaim Noll, veröffentlicht in achgut, nur in stabilem seelischem Zustand zu lesen.
Ich zitiere im Folgenden drei Ausschnitte und möchte dringend empfehlen, ihn an Theologen, Religionslehrer sowie an unsere C-Politiker weiterzugeben, desgleichen auch an Pfarrer, verbunden mit dem Hinweis, ihn statt einer Predigt von der Kanzel zu verlesen.
Wenn es Menschen in Eritrea oder dem Kongo schlecht geht, kümmern wir uns darum; die EU appelliert, die UNO und wer auch immer; es wird gesammelt und alles Mögliche getan.
Und gewiss gibt es irgendwann eine Spendengala.
Bloß weil die Betroffenen Christen sind, tut scheinbar niemand etwas für sie.
Warum meldet sich der Vatikan nicht dezidiert zu Wort? Warum benennt der Papst nicht die Grausamkeiten?
Es geht nicht nur um unverbindliche Appelle angesichts eines Geschehens wie in Ägypten, es geht um nachdrückliche Hilfe!
Warum schweigen die C-Parteien?
Warum schweigt die Evangelische Kirche Deutschlands?


Hier drei Ausschnitte aus Menetekel für Europa:
(1)
Weithin bekannt wurde der Fall des im Nordirak entführten Erzbischofs der chaldäisch-katholischen Kirche, Paulos Faradsh Raho. Mitte März 2008 war zu erfahren, er sei Ende Februar tot aufgefunden worden, seine Entführer hätten ihn in der Nähe der Stadt Mosul begraben, im Norden des Landes. Überhaupt verlagere sich nun die Gewalt auch in den irakischen Norden, der lange Zeit als relativ sicher galt.
Nach Berichten christlicher Kreise wurden weitere dreizehn Priester um diese Zeit getötet, auf grausame Weise, etwa, indem man die Geistlichen bei lebendigem Leib in Teile zersägte. Eine derzeit in Jordanien tätige syrisch-orthodoxe Ordensschwester, Hatune Dogan, erfuhr dies von irakischen Flüchtlingen. Einer der Zeugen schilderte, wie er anschließend die Leichenteile gesammelt und bestattetet hätte, was jedoch in vielen Fällen unterbleiben müsse, weil die Überreste der Getöteten von den Mördern mit Sprengsätzen versehen wurden (1).
Andere Berichte gelten dem verbreiteten Phänomen der Vergewaltigung christlicher Mädchen, nicht selten minderjähriger. Es handle sich um eine Art Ritual der Erniedrigung, eine Demonstration islamischer Männer-Vorrechte über die „Unterworfenen“.

(2)
Verbreitet ist die Taktik, christliche Mädchen zu entführen und von der Familie ein Lösegeld fordern. Auch hier berichten Quellen von einer Europäern schwer vorstellbaren Grausamkeit gegenüber Frauen und Mädchen. Schwester Hatune übermittelt den Fall einer 7jährigen, die über Jahre immer wieder vergewaltigt worden war. Später habe man das Mädchen „im Genitalbereich aufgeschlitzt“. Das Kind sei schwer traumatisiert und reagiere noch heute, nach Jahren, „völlig phlegmatisch“. Die Bilder des Mädchens, das mit ausdruckslosem Gesicht auf ihrem Schoß saß, dumpfe Laute von sich gab und nicht in der Lage war, sich richtig zu artikulieren, würden ihr nicht mehr aus dem Kopf gehen, sagt die junge Ordensfrau, die in Deutschland Theologie studiert hat. Sie sei von diesen Berichten „selbst traumatisiert“
(3)
In der Türkei sprach Schwester Hatune mit einem 13-jährigen Mädchen, dessen Vater im Irak getötet worden war. Die Familie teilt sich einen Raum in einem Keller ohne Kanalisation, in dem Ratten hin- und her huschen. Nach ein paar Monaten hatte die Familie nichts mehr zu essen. Die Mutter bat die 15jährige Schwester, sich zu prostituieren, um Geld für die Familie zu beschaffen. Die 15jährige hatte Brandwunden am ganzen Körper von den Zigaretten, die ihr die Freier auf der nackten Haut ausdrücken. Da es Muslimen verboten ist, fremde muslimische Frauen anzurühren, halten sie sich an christliche Prostituierte, „an denen sie ihren Glaubenshass auslassen können“. Schwester Hatune gelang es mit Hilfe von Spendengeldern, dieses und andere Mädchen aus der Prostitution zu befreien. In Syrien wurden in den letzten drei Jahren dreißig neue Bordelle eröffnet, 99% der Prostituierten sind christliche Flüchtlinge aus dem Irak, die auf diese Weise den Lebensunterhalt für ihre Familien aufbringen. 5% der Prostituierten sind männlich, „weil die Familien keine Mädchen haben, die sie auf den Strich schicken können“. 


Es geht hier nicht, um das deutlich zu sagen, um die Diskriminierung einer Region oder einer anderen Religionsgemeinschaft. Nur frage ich mich, warum auch muslimische Religiosität nicht dazu führen kann, dass man sich für Menschen einsetzt, die aufgrund ihres religiösen Bekenntnisses Erschreckendes erleiden. Niemand verlangt, dass Christen eine Kirche inmitten von muslimischen Wohnbezirken bauen dürfen; nein, es geht nur darum, deren nacktes Leben ungeschändet und halbwegs geschützt zu erhalten.


PS: Chaim Noll, 1954 in Berlin geboren, ist ein deutsch-israelischer Schriftsteller; er schreibt Essays, Gedichte, Erzählungen und Romane. Aufgewachsen in der DDR studierte er Kunst und Kunstgeschichte in Ost-Berlin, verweigerte dort den Wehrdienst und übersiedelte 1984 nach West-Berlin, wo er als Journalist arbeitete. Nach vierjährigem Aufenthalt in Rom lebt er heute mit seiner Frau in Midreshet Sde Boder in der Wüste Negev. Neben seiner schritstellerischen Tätigkeit unterrichtet er an der Universität von Be' er Schweva und reist regelmäßig zu Vorträgen und Lesungen nach Deutschland.
(zusammengefasst nach Wikipedia)

Keine Kommentare: