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Dienstag, 8. April 2008

Auch wir haben unsere alternden Despoten in uns: das Mugabe-Syndrom

Für einen Außenstehenden ist nicht nachvollziehbar, warum ein 84-jähriger alter Mann sich dermaßen an die Macht klammert wie Expräsident Mugabe; doch er ist ja kein Einzelfall, wir erleben das immer wieder, dass alternde Despoten sich mit allen zur Verfügungen stehenden Klauen an die Macht krallen, und möge es auch noch so viele Tote kosten.

Vergleichbares spielt sich nun wieder in Simbabwe ab. Obwohl jedem wohl klar ist, dass er die Wahl wohl verloren hat, lässt Mugabe die Ergebnisse nicht bekanntgeben und fordert im Nachhinein eine Neuauszählung. Mitarbeiter der Wahlkommission werden festgenommen und mit einer Welle der Gewalt gegen weiße Farmer schüren Anhänger Mugabes durch Schlägertrupps Angst sowie Unsicherheit und besetzen Höfe von Farmern …


In unserem Innern spielt sich bisweilen Vergleichbares ab:


Da haben wir ein altes Programm, einen Mugabe durchschaut, eine innere Blockade beispielsweise, aufgrund deren wir Dinge nie bis zu Ende durchführen, sondern kurz vor Schluss noch einmal unterbrechen, um etwas anderes zu tun oder eine Pause einlzuegen, die oft verhindert, dass wir bis zur Ziellinie konsequent durchlaufen, die Früchte des Erfolges einfahren und dann Raum für Neues haben, uns Neuem zuwenden können.

Kurz vor dem Ziel abzustoppen ist ein ganz vertracktes Programm, ein anderes z.B. ist, unterwegs sich in Nebensächlichkeiten zu verzetteln ...

Das unbewusst zugrunde liegende, oft erziehungsbedingte Programm mag z.B. lauten: Ich kann nicht erfolgreich sein.

Oder wir erkennen, dass wir Dingen, die wir tun, keine Struktur geben können. Wir produzieren und produzieren Inhalte oder Worte, aber sie verlaufen sich wie eine Welle im Sand, weil wir den Zeitpunkt verpassen, den Dingen, die wir tun, eine Form zu geben. Wir sagen beispielsweise eine Wahrheit, die genau im Kern der Sache liegt, aber anstatt nun zu schweigen und sie wirken zu lassen, reden wir weiter und zerreden ihre Wirkung.

Solche Programme zu erkennen, ist eine Sache. Diese Erkenntnis aber umzusetzen eine andere.


Wir müssen wissen, dass es auch bei solchen Programmen ein Mugabe-Syndrom gibt:

Diese alten Programme wollen und wollen nicht gehen; mit größter Zähigkeit kämpfen sie um ihr Leben, um ihre Macht in uns; wir sollten ihnen dann buchstäblich einen Tritt in ihren Programmhintern geben und sagen: Geh! Deine Zeit ist vorbei! Du hast ausgedient.

Ein Mugabe geht nicht freiwillig. Er richtet, wenn er nicht daran gehindert wird, noch so viel Schaden wie möglich an. Genau wie unsere alten Programme. Ihr Ziel ist: Leben missachten, Lebensglück verhindern.


Was wir berücksichtigen sollten: Nicht selten waren diese alten Programme auch Überlebens-Programme (dazu ein andermal mehr). Oft sind wir mit ihrer Hilfe bis hierher gekommen.

Dass sie nicht gehen wollen, ist eine Sache - hier bedarf es einer klaren Ansage an sie!

Dass wir ihnen den Wert zollen, der ihnen gebührt, dass wir erkennen, warum sie vorhanden waren, die andere ... dann gehen sie auch im Übrigen leichter ...


Wie oben, so unten lässt uns Hermes Trismegistos in seiner Tabula smaragdina wissen; das lässt sich auch in Bezug auf innen und außen sagen:

wie innen, so außen.
Was sich in unserer Außenwelt abspielt, ist oft, wenn nicht zumeist, ein Spiegel unseres Inneren.

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