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Samstag, 14. Februar 2009

Zu Ehren von Valentin, zu Ehren des himmlischen Bräutigams, zu Ehren meiner Liebe: der Valentins-Tag.


D
er Name Valentin leitet sich von dem lateinischen Verb valere ab; es bedeutet u.a. wert sein, gültig sein, in Kraft bleiben. Ja, dieser Bischof von Terni, von dem die Legende erzählt, dass er Verliebte christlich getraut habe und dafür auf Befehl des Kaisers Claudius II enthauptet worden sei, bleibt in uns gültig in dem, was er tat. Es ist, als ob seine Liebe noch heute, wie er es damals tat, den Liebenden aus seinem Garten, dem Garten der Liebe, Blumen schenkt. Leider musste er erleben, was Eduard Mörike in einem seiner Peregrina-Gedichte so beschreibt:

Die Liebe, sagt man, steht am Pfahl gebunden,
Geht endlich arm, zerrüttet, unbeschuht;
Dies edle Haupt hat nicht mehr, wo es ruht,
Mit Tränen netzet sie der Füße Wunden.



Manche verbinden auch mit diesem Tag und verehren durch ihn die Ankunft des Himmlischen Bräutigams. Zu weit hergeholt? Keineswegs. Wo diese überkonfessionelle Christus-Liebe einzieht, wird jeder Tag zum Valentins-Tag und da mag geschehen, was Christian Friedrich Hebbel in einem der schönsten Liebesgedichte, die ich kenne, überschrieben DAS HEILIGSTE, so zu Papier gebracht hat:

Wenn zwei sich ineinander still versenken,
Nicht durch ein schnödes Feuer aufgewiegelt,
Nein, keusch in Liebe, die die Unschuld spiegelt,
Und schamhaft zitternd, während sie sich tränken;

Dann müssen beide Welten sich verschränken,

Dann wird die Tiefe der Natur entriegelt,
Und aus dem Schöpfungsborn, im Ich entsiegelt,
Springt eine Welle, die die Sterne lenken.

Was in dem Geist des Mannes, ungestaltet,
Und in der Brust des Weibes, kaum empfunden,
Als Schönstes dämmerte, das muß sich mischen;

Gott aber tut, die eben sich entfaltet,
Die lichten Bilder seiner jüngsten Stunden
Hinzu, die unverkörperten und frischen.


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