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Donnerstag, 4. Juli 2013

Das Herz hat seine Gründe, die der Verstand nicht kennt.


Der Satz von Blaise Pascal steht sicherlich in jedem vierten Poesiealbum, ist aber dennoch gut :-)

Gemeint damit ist, dass das Herz ein viel größeres Vermögen hat zu erfassen, was wir wirklich wollen, tiefgehender als wir ahnen ...

Wer ständig nur mit seinem Kopf agiert, setzt seine Herzkraft außer Kraft, die die eigentliche Qualität unseres Lebens ausmacht.

Mit der Zeit fällt uns gar nicht mehr auf, dass wir nur linkshirnig, das heißt, verstandesorientiert, detailverliebt agieren, ohne das Ganze zu sehen; schließlich hat solchen linkshirnigen Zugriff auf die Wirklichkeit unsere Schulzeit ja lang genug protegiert - wobei sich in den letzten Jahren Gott sei Dank einiges ändert. 


Auf Einseitigkeiten reagiert mit der Zeit auch unser Körper; das Herz oder der Magen oder sonst ein Organ fangen an zu rebellieren, aber da helfen ja schließlich Medikamente ...
Wer daran nicht so recht glauben mag, findet gedankliche Unterstützung in John Diamonds mittlerweile schon sehr betagtem Buch Der Körper lügt nicht oder Deepak Chopras Die heilende Kraft und anderen mehr.
Je mehr Medikamente wir einsetzen, desto mehr entfernen sich die körperlichen Signale von der Ursprungsäußerung, die oft direkten Aufschluss gibt, wo das Problem sitzt; das mag das Pfeifen im Ohr sein oder Gelenkschmerzen, die Auskunft geben mögen über unsere innere Beweglichkeit. Das Buch von Louise L. Hay Heile Deinen Körper gibt über den Zusammenhang von Körpersymptomatik und seelischem Geschehen erste, knappe, aber, wie ich finde, hervorragende Hinweise.

Mittlerweile erkennen manche Leute, dass es ein Lernen ohne Gefühle nicht gibt, dass jeder Lernprozess an ein Gefühl geknüpft ist ... ob das nun Didaktiker und Pädagogen wollen oder nicht. Der Verstand will das nicht recht einsehen, aber so langsam muss er sich damit abfinden, dass mehr und mehr Menschen sich nicht mehr gegen die Erkenntnis sträuben, dass nur, was man fühlt, wirklich einen Stellenwert in unserem Leben hat.
Und Goethe wusste das: Gefühl ist alles, lässt er uns im Faust wissen, ein Gedanke, den Andreas Weber in Alles fühlt als Biologe und Philosoph zur Darstellung bringt.
Kein Wunder, sieht es mit dem Schulwissen so schlecht aus, wenn so lange geglaubt wurde, dass man Wissen einfach so vermitteln kann, steril und vakuumverpackt ...

Es gibt Menschen, die durch tiefe Schicksalsschläge ihr Herz, das sie verloren hatten, gefunden haben; oft haben sie in der Folge diese Schicksalsschläge, denen sie ausgesetzt waren, als ein Segen für ihre persönliche Entwicklung bezeichnet. 
Manche verhärten auch ...

Leider ist es in unserer Gesellschaft so, dass es nicht auffällt, wenn jemand herzlos ist. Kopflos zu sein, das ist schlimm (den kann man bisher auch noch nicht transplantieren - kommt noch, keine Bange ...). 
Herzlosigkeit aber fällt wirklich kaum auf. 
Meistens wird sie zudem damit kaschiert, dass man wirtschaftliche Gründe ins Feld führt, mittels deren sich immer bestens begründen lässt, warum man sich so oder so verhalten muss (herzlos nennt man es bestimmt nicht).

So stand in den EU-Ländern bisher kein Geld für arbeitslose Jugendliche zur Verfügung, weil es den Banken doch so schlecht ging und Banken sind nunmal wichtiger als Jugendliche. 

Immerhin gibt es nun für die nahezu 6 Millionen arbeitslosen Jugendliche Europas 6 Milliarden Euro. Für die Banken gibt es 500 Milliarden, okay, das ist ein kleines bisschen mehr, aber das müssen die Jugendlichen nun wirklich einsehen, dass das seine notwendige Bewandtnis hat, und wenn sie es nicht einsehen, verstehen sie eben die Politik nicht. 

Deshalb werden ja auch die, die ES oder vielleicht ALLES besser wissen, Politiker.

Banken allerdings gehen nicht wählen und unsere Politiker sollten sich auf Dauer schon fragen, von wem sie ihre Stimme bekommen wollen, denn irgendwann werden Jugendliche es reichlich doof finden, dass ihnen Schulden, atomare Zwischen- und Endlager und selbst der Weltraum, immer mehr angefüllt mit Weltraumschrott, hinterlassen werden, ganz zu schweigen von den Weltmeeren, in denen bereits jetzt bekanntlich Unmengen von Plastik schwimmt oder auf den Grund versackt und sich per Amöben, Plankton etc. in die Nahrungskette einbaut ... auch gegenüber der Natur kann man herzlos sein - da fällt es nicht so auf, dass man es im Grunde gegenüber sich selbst ist . . .

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