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Mittwoch, 1. April 2009

Mit den Sinnen Gott erfahren! - So nah ist uns Gott täglich!

Schaurig, welche seelischen Viren selbst weit über Deutschlands Grenzen hinaus anerkannte Philosophen, wie Karl Jaspers einer war, verbreiten können. Dieser Mann, der sich in seiner Philosophie so klar zu Gott und dem Glauben bekannte, schreibt:


Gott ist kein Gegenstand des Wissens, er ist nicht zwingend erschließbar.
Gott ist auch kein Gegenstand sinnlicher Erfahrung.
Er ist unsichtbar, kann nicht geschaut, sondern nur geglaubt werden.


Gott kein Gegenstand sinnlicher Erfahrung? 
Um´s Himmels willen, möchte man verzweifeln - wo und wie denn sonst, wenn nicht gerade mit den Sinnen, erfahre ich Gott?!

Was soll denn göttlicher sein, wenn nicht der Duft einer Rose oder ihr Anblick? 
Wenn ich im Sommer durch Frankreich fahre, sehe ich felderweit gelbe Meere von Sonnenblumen - eine herrliche Pracht! Die Augen möchten trinken und trinken ...

Wenn ein Mann eine Frau mit Liebe bekocht und das Essen schmeckt göttlich - was soll denn göttlich sein, wenn nicht dieses Essen?


Was glauben denn Philosophen oder sinnenleere Christen, was im Himmel auf einmal göttlich ist?


Was bitte soll im Himmel herrlicher sein als der Duft einer Rose?


Eine Rose - das ist der Himmel auf Erden.
Wer das hier nicht erkennt, wie will der im Himmel den Himmel erkennen?

Mit was erschließt sich wohl der tiefste Sinn des Göttlichen, wenn nicht auch und gerade über die Sinne?

Was ist göttlich, wenn nicht der Liebesakt zweier sich mit allen Sinnen liebenden Menschen?

Friedrich Hebbel hat in Das Heiligste wunderbar darüber geschrieben.
Da ist Gott nahe! In seinem Element, der Liebe, lieben sie! Auch das ist der Himmel auf Erden!
Ist nicht gerade auch der Körper des Menschen, einst von Gott in Liebe geschaffen, eine göttliche Schöpfung? Wird nicht gerade auch der physischen Schöpfung des Menschen in der Bibel ganz besonderes Augenmerk geschenkt?

Dass in den Kirchen dieses göttliche Geschenk des Liebesaktes ignoriert wird, ist ein trauriges Kapitel der Weltferne unserer Religiosität, die dazu geführt hat, dass das gesamte Feld der Sexualität nun Menschen überlassen worden ist, die Liebe auf übelste Weise entweihen.

Die kirchlichen Würdenträger - zumindest der katholischen Kirche - können dazu ja nichts wirklich Erhellendes sagen, sie haben ja freiwillig aufgegeben, Ahnung davon haben zu dürfen ...
Als ob Gott - nachzulesen im 1. Buch Mose - den Körper als Kleiderständer geschaffen hätte ...
Er darf durchaus mehr tun, als eine Soutane zu tragen und ich vermute, viele klösterliche Gedanken gehen in diese Richtung.

Es liegt nicht an Gott, sondern an den Sinnen der Menschen, dass sie das Göttliche nicht erkennen. Wer will die Anwesenheit Gottes erkennen, wenn seine Sinne taub sind?
Wer sinnen-los durch die Natur geht, wird den Himmel nicht sinn-voll erleben!
Da kann er das Vater Unser tausendmal beten ...

Mit den Ohren nehmen wir ohne den Filter des Verstandes Göttliches auf, wenn wir wunderbare Musik hören.
Mit dem Gaumen nehmen wir Gott wahr, wenn wir ein herrliches Mahl zu uns nehmen.
Wenn wir den Körper eines Menschen, den wir lieben, tasten und ertasten - was ist schöner?

Mit den Augen nehmen wir den tiefsten Sinn wahr, wenn wir ein Schneeglöckchen sehen oder den Sternenhimmel.

Himmlische Düfte gibt es in Hülle und Fülle ...
Was ist uns Menschen da - die Aussage von Karl Jaspers macht es deutlich - verloren gegangen ... Gott selbst ... das Göttliche ...
Dabei ist es uns so nahe!

In der sinnlichen Erfahrung ist Gott da! Gewiss nicht in jeder, aber vielleicht öfter, als wir denken.

Darf Sinn durch Sinne nicht sein, weil das so natürlich ist?
So einfach, so einfältig?
Ein Ton klingt in uns.
Ein Duft zieht tief in uns hinein.

Das Königreich der Himmel ist in euch, heißt es in der Bibel.

Wohl wahr.
Auf vielerlei Weise ist es in uns. Nehmen wir es doch endlich wahr!


Mit den Sinnen ist es innen.


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