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Samstag, 11. Oktober 2008

Auf Erden ist der Himmel himmlischer als im Himmel! Über die Hochzeit von Himmel und Erde.




Halt an, wo laufst Du hin, der Himmel ist in dir,

suchst Du ihn anderswo, Du fehlst ihn für und für.

So hat schon Angelus Silesius in seinem Cherubinischen Wandersmann gedichtet, und er hatte Recht. Schließlich heißt es in der Bibel sinnentsprechend:

Das Königreich der Himmel ist in euch.

Im Grunde bedeutet das doch, dass immer da, wo ein Mensch geht und steht, auch der Himmel auf Erden ist.

Was wir wissen:
Da ist er nur als Möglichkeit. Wie schön, wenn es in der Realität bald 7 Milliarden Himmel auf der Erde gäbe.

So ist es also nicht. Aber die Option ist da. Eigentlich hat die Schöpfung es so vorgesehen.

Vater unser, der Du bist in den Himmeln ...
Deshalb spricht das Vater unser von den Himmeln, nicht, wie Luther sinnentstellend übersetzte: ... der Du bist im Himmel.
Korrekt übersetzt ist von tois ouranoís, von d e n Himmeln die Rede.

Kein Wunder, denn Gott ist in jedem Menschen, also in jedem seiner Himmel, die in den Menschen sind.

Man ahnt, wie weit es mit der Erde gekommen ist, wie sie leiden muss, denn von diesen Himmeln spüren wir wenig, spürt sie wenig. Statt Himmeln trägt sie alle Schattierungen der Höllen.

Hölle: Das ist ja ein Bewusstseinszustand. Genauso, wie das Paradies oder der Himmel.
Viele wollen diese lokalisieren.
Doch: Sie sind da, wo wir sind.
Manche denken: Oh, das Paradies, wie langweilig, ein Mann, eine Frau, ein Apfelbaum ...

Ist, selbst wenn wir das Paradies, den Himmel einen Moment lang leben können: Ist das langweilig?

Bei Gott nicht!

In Gott schon gar nicht!

In Bezug auf ihre selbstgemachten Höllen sind die Menschen ohne Ende phantasievoll und schaffen sie jeden Moment neu und jedesmal so einfallsreich anders.

Nur in Bezug auf den Himmel haben sie so eindimensionale Vorstellungen. Das ist bezeichnend und wirft die Frage auf:
Warum führen gerade die Himmel in den Menschen solch ein Aschenputteldasein?
Mit diesem Bewusstsein haben wir mit Sicherheit unsere kosmische Reise nicht angetreten. Nunmehr geht es um die Rückkehr der Könige und vieles, vieles mehr.

Leider ist Luther an all dem nicht ganz unbeteiligt, denn des Öfteren, wo in der Bibel von den Himmeln die Rede ist, hat er diese im Singular, in der Einzahl übersetzt.
Gehen wir daran, einfallsreich in Bezug auf das Kreieren von Himmelsvorstellungen zu werden, damit sie in uns zu Wirklichkeiten werden können, um einen Bogen, den Regenbogen zwischen Himmel und Erde zu spannen.














Die Aussicht besteht, dass wir den Himmel tatsächlich leben, und das geschieht vielleicht öfters, als man denkt, immer dann, wenn ein Mensch wahrhaft liebt, sei es, dass er sich selbst liebt, sei es, dass er einen Nächsten liebt.
Immer dann ist der Himmel auf Erden.
Dann geschieht, was in der Mythologie die Hochzeit von Himmel und Erde genannt wird.


Die Hochzeit von Himmel und Erde geschieht im Menschen.
Wo sonst?

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