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Montag, 3. Mai 2010

Es ist nahezu unmöglich,


einen Mann nicht zu mögen, der Farben nicht nur bemerkt, sondern sie auch anspricht.

Liesel Meminger über Papa Hubermann in Markus Zusaks Die Bücherdiebin

Es gibt in diesem Buch einfach köstliche, treffende, bemerkenswerte, aufrüttelnde Formulierungen - hier einige Kostproben:

Seht ihr?
Selbst der Tod hat ein Herz.
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(...) in dem Moment, in dem du würfelst, weißt du, dass du eine Sieben wirfst - der einzige Wurf, der dich treffen kann (...) tief im Innern weißt du, dass dieses kleine Wechselspiel des Gücks mit dem Finger auf die Ereignisse zeigt, die noch kommen werden. Du versteckst einen Juden. Du wirst dafür bezahlen. Auf die ein oder andere Art.
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Was den Menschen aber erst zum Menschen macht, ist seine Fähigkeit zur Steigerung.
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Sie schaute auf und sah den Himmel niederkauern.
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Ein Mann auf einem Podium verlangte nach Ruhe. Seine Uniform war glänzend braun. Man hatte fast das Gefühl, dass das Bügeleisen immer noch darüber hinwegglitt.
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... ein Schrei, in ein Flüstern gehüllt ...
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Rauch kletterte über Papas Schulter.
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(Der Tod:) Übrigens mag ich die Vorstellung, die sich die Menschen vom Tod als Sensenmann machen. Mir gefällt die Sense. Ich finde sie amüsant.
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Hans Hubermann hatte ein Gesicht aufgelegt, in dem alle Vorhänge zugezogen waren.
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Jeden Abend ging Liesel nach draußen, wischte die Tür sauber und schaute in den Himmel. Normalerweise sah er aus wie verschüttet - kalt und schwer, glitschig und grau. Aber manchmal fassten sich ein paar Sterne ein Herz, erhoben sich und schwebten, wenn auch nur für wenige Minuten. In diesen Nächten blieb sie ein wenig länger draußen und wartete.
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... die Musik blickte Liesel ins Gesicht. Ich weiß, das hört sich seltsam an, aber so empfand sie es.
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(Der Tod über Papa Hubermann:) Er war mir bereits in einem Weltkrieg aus dem Weg gegangen, sollte aber später in einen zweiten geschickt werden (als eine perverse Art von Belohnung), wo er es irgendwie schaffte, sich mir ein weiteres Mal zu entziehen.
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Mit der ihr eigenen Art warf Rosa Hubermann Liesel eines Tages eine Faustvoll Worte entgegen: "Jetzt hör mal zu, Liesel, von heute an nennst du mich Mama."

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