Seiten

Sonntag, 1. April 2012

Wenn jemand Dich als Esel bezeichnet, dann fühle Dich geehrt - Gedanken zum Palmsonntag.


"Es gab einmal einen Zen-Meister, der sagte, seine erste Satori-Erfahrung habe darin bestanden, daß er in allen Leuten sich selbst erkannte. Jeder, dem er begegnete, hatte sein Gesicht."
aus Janwillem von de Wetering, Der leere Spiegel, Hamburg 1981, S. 105

Mancher wird die Geschichte von Joe Vitale kennen, jenem Metaphysiker und Marketingspezialisten, der erzählt:  

Ich hörte von einem Therapeuten in Hawaii, der eine komplette Krankenstation krimineller geisteskranker Patienten geheilt hatte – ohne auch nur einen von ihnen jemals gesehen zu haben. Es hieß, der Psychologe würde die Akte eines Insassen studieren und dann in sich selbst schauen, um zu sehen, wie er die Krankheit dieser Person erschuf. Während er sich selbst verbesserte, besserte sich der Zustand des Patienten. Ich hörte, der Therapeut habe einen hawaiianischen Heilungsprozess mit dem Namen Ho'oponopono genutzt ...

Was hat das mit Palmsonntag zu tun?
Sei froh und dankbar, wenn Du einem Esel ins Gesicht schauen darfst, ja wenn Dich jemand einen Esel nennt!

Womöglich gilt für die Gesichter von Tieren, die Du anschaust, dasselbe wie für Menschen!
Stellen wir aber den Esel nochmal kurz in den Stall zugunsten der ...


... Palmen wurden schon in vorchristlicher Zeit als Baum des Lebens und des Sieges verehrt. Ich mag die Bezeichnung heidnisch für vorchristlich nicht, wie sie Luther und C.G. Jung verwenden; für mich hat sie etwas Diskriminierendes. Gott sei Dank gab es die "Heiden", sonst gäbe es nicht uns und unser Bewusstsein. Nicht nur das in Bezug auf Palmzweige, mit denen Jesus in Jerusalem begrüßt wurde, sondern auch das über Esel, denn Jesus ritt bekanntlich in Jerusalem auf einem Eselfüllen ein. Zufall?
Wohl kaum.


In der gesamten antiken Welt wurde der Eselsgott Pales verehrt, eine Gottheit, die sowohl männlich als auch weiblich war. Samson erschlug die Philister mit dem Kieferknochen eines Esels, von dem manche afrikanischen Stämme bis heute noch glauben, dass er der Sitz der Seele sei
Und der ägyptische Gott Seth trug als Zeichen seiner Herrschaft ein paar Eselohren an der Spitze seines Rohrzepters. Ja, von dem jüdischen Gott wird berichtet, dass er manchmal als eselsköpfiger Mann dargestellt wurde, der an einem Baum gekreuzigt wurde. 


Ein Vorverweis auf Ostern?
Ich glaube, ja.
Jedenfalls:

Wenn Dich jemand als Esel bezeichnet, dann fühle Dich geehrt!
Denk also nicht, dass der Andere in Wahrheit ein Esel sei.

Um ein Esel zu sein, muss jener noch einige Leben leben :-))

Keine Kommentare: