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Dienstag, 18. Februar 2014

Ungarn brennt 500 Hektar Felder mit Genmais ab, um die Nahrungsmittelversorgung frei von Gentechnik zu halten!


dort mehr dazu

Umweltschützer könnten zunächst einwenden, das Abbrennen sei umweltschädlich, weil viel verbranntes organisches Material freigesetzt werde, doch tatsächlich stellt die genetische Verschmutzung eine viel größere Bedrohung für unsere Welt dar. Das Verbrennen von Genmais ist eine sichere Methode, um den giftigen genetischen Code im Pflanzengewebe unschädlich zu machen. Ich hoffe inständig, den Tag zu erleben, an dem amerikanische Gerichte die Zerstörung aller Genmaisfelder in Amerika anordnen. Und falls sich die Gerichte als der Lage nicht gewachsen erweisen, gehe ich davon aus, dass die Menschen früher oder später einen Weg finden, es selbst in die Hand zu nehmen. Denken Sie an die »Armee der Twelve Monkeys«, aber dieses Mal mit GVO. Ungarns stellvertretender Minister für ländliche Entwicklung Lajos Bognar meldete diese Woche, auf Anordnung der Regierung seien rund 500 Hektar mit Genmais abgebrannt worden.
Ungarn hat den Anbau von gentechnisch veränderten Feldfrüchten aller Art verboten und hat in den letzten Jahren wiederholt Tausende von Hektar Felder abbrennen lassen, auf denen unerlaubt Genpflanzen angebaut worden waren. Die Nachricht wurde zunächst bei Rede Brasil Atual in portugiesischer Sprache verbreitet. Eine englische Übersetzung wurde bei GMwatch.org gepostet.

Donnerstag, 13. Februar 2014

Heute beginn der Rest meines Lebens ...


Resteverwertung
Restmüll
Überrest

Das Wort Rest leitet sich von lat. restare = übrig bleiben, dem spätmittelhochdeutschen rest(e) und in der Folge von italienisch resto= übrig bleibender Geldbetrag ab.

Ich finde es schrecklich, wenn dieses Wort im Zusammenhang mit Menschen oder ihrer Lebenszeit verwendet wird:

Der Sopran geht bitte dorthin, der Rest da rüber ...

Wer diesen Weg gehen möchte, kommt hierher, der Rest verteilt sich auf die anderen Gruppen ...


oder anlässlich eines Geburtstages:

Sie haben nun Ihren siebzigsten Geburtstag erreicht. Für den Rest ihres Lebens wünschen wir Ihnen alles Gute ...

Jemand, der 70 Jahre alt geworden ist, lebt in aller Regel sehr bewusst.

Da ist kein Resteverwertungsgefühl da, sondern oft viel Dankbarkeit, jeden Tag so bewusst leben zu können, wie man das nur kann, wenn man diese Reife gewonnen hat, die ältere Menschen doch immer wieder haben.

Ich finde es geschmacklos, wenn man so von Menschen und ihrer Zeit spricht. - Das gilt für Menschen jeden Alters.

Die meisten tun das ja nicht in böser Absicht. 


Doch: Ein Mensch und seine Zeit sind in keiner Form ein Rest!

Wer mag, möge wertschätzend von Menschen und ihrer Zeit sprechen!


Gerade auch von der eigenen!

Freitag, 7. Februar 2014

Die Tribute von Panem - Das Herz des Bäckers.


Eine kleine Episode ist es, die mich am Anfang des Buches von Suzanne Collins, den Tributen von Panem, besonders berührt:

Als Primrose Everdeen aus einer der beiden Glaskugeln als weibliches Tribut des Distrikt 12 für den jährlich stattfindenden Kampf der 24 Teilnehmer, allesamt Tribute ihrer Distrikte, gezogen wird, ist es ihre Schwester Katniss Everdeen, die sich opfert, um an ihrer Stelle an dem Kampf auf Leben und Tod, den die 24 Jungen und Mädchen austragen müssen, teilzunehmen. Sie werden in einer riesigen Freilichtarena eingesperrt und über mehrere Wochen hinweg müssen sich die Teilnehmer bis auf den Tod bekämpfen; nur einer darf überleben.

Dieses schreckliche Ereignis findet statt, damit die Distrikte alljährlich daran erinnert werden, welche Konsequenzen ein Aufstand gegen das Kapitol hat.
Damals hatten 13 Distrikte einen Aufstand gewagt und 12 waren besiegt, der 13. war ausgelöscht worden.
Ab diesem Zeitpunkt müssen nun jedes Jahr jeder Distrikt einen Jungen und ein Mädchen für die Teilnahme dieses schrecklichen Ereignisses stellen; es sind die sogenannten Tribute.

Schockiert nimmt Katniss zur Kenntnis, dass ausgerechnet als ihr männliches Pendant ein Junge namens Peeta Mellark aus dem Distrikt 12 gezogen wird; sie kennt ihn gut, wenn sie auch noch nie mit ihm gesprochen hat.

Nach dem Tod ihres Vaters, der bei einem Minenunfall ums Leben gekommen war, war ihre Mutter in eine tiefe Depression verfallen und sie, Katniss, hatte sich um ihre kleine Schwester und die Mutter kümmern müssen. Es kam eine Zeit, da sie nichts mehr zu essen hatten und auch Katniss selbst in Mülltonnen nichts mehr fand, was die kleine Familie hätte am Leben erhalten können.

Eines Tages ist sie vollkommen am Ende und bricht vor einer Bäckerei zusammen.

Sie nimmt den Geruch von frisch gebackenem Brot wahr, als sie auch schon die Bäckersfrau anschreit, sie solle machen, dass sie wegkomme, sonst hole sie die Friedenswächter - so wurden die Schergen des Kapitols genannt.
Auf einmal nimmt Katniss einen blonden Jungen wahr, der hinter dem Rücken der Mutter hervorspäht.
Die Bäckersfrau kehrt in die Backstube zurück; man hört nur hin und wieder ihr hässliches Gekeife, als Katniss den Jungen sieht, der zwei verbrannte Laib Brot in den Armen hält. Seine Mutter kreischt, er solle sie den Schweinen geben, doch wirft er sie Katniss zu.
Für die kleine Familie sind die Brote, die Katniss sofort unter ihrer Kleidung verbirgt und nach Hause bringt, Rettung und eine unglaubliche Labsal.

Am nächsten Morgen kommt Katniss der Gedanke, ob der Junge absichtlich die Brote habe ins Feuer fallen lassen, damit er sie wegwerfen müsse, wofür er Prügel erhielt, in der Absicht, sie Katniss zuwerfen zu können. Wenig später sieht sie den Jungen in der Schule mit geschwollener Wange und blauem Auge.

Dieser Junge ist es nun, der als Tribut aus der Glaskugel, in der sich die Namen der männlichen Kinder des Distrikts 12 befinden, gezogen wird. Sie kann nur hoffen, dass sie ihn nicht töten muss, um zu überleben, sondern dass er vorher getötet wird von Kindern aus den anderen 11 Distrikten.

Bevor die 24 Tribute in die Arena geschickt werden, dürfen sie sich von ihren Angehörigen verabschieden und weiteren Personen.
Katniss hat sich gerade von ihrer Mutter und Primrose verabschiedet, als der Vater von Peeta auftaucht, Bäcker von Beruf, Mann dieser schrecklichen Bäckerfrau und es heißt nun im Text:



Der Bäcker setzt sich verlegen auf die Kante eines Plüschstuhls. Ein großer, breitschultriger Mann mit Brandnarben von den vielen Jahren am Backofen. Er muss sich eben erst von seinem Sohn verabschiedet haben.
Er zieht eine weiße Pappschachtel aus der Jackentasche und reicht sie mir. Ich öffne sie und finde Plätzchen darin. Ein Luxus, den wir uns niemals leisten können.
"Danke", sage ich. Der Bäcker ist auch unter angenehmeren Umständen kein gesprächiger Mensch, aber heute findet er gar keine Worte. "Ich habe heute Morgen ihr Brot gegessen. Mein Freund Gale hat ihnen ein Eichhörchen dafür gegeben." (Katniss jagte mit ihrem Freund Gale im Wald, um die Familie ernähren zu können und tauschte Wild gegen andere Lebensmitteln ein) Er nickt, als würde er sich an das Eichhörnchen erinnern (...)
Dann fällt mir nichts mehr ein und deshalb sitzen wir schweigend da, bis ein Friedenswächter ihn zum Gehen auffordert. Er steht auf und räuspert sich. "Ich werde auf das kleine Mädchen aufpassen. Du kannst dich darauf verlassen, dass sie zu essen hat."

Da verliert ein Vater seinen eigenen Sohn, doch er weiß, wie sehr sich Katniss Sorgen um ihre Mutter und vor allem die kleine Schwester macht, die ihr der liebste Mensch auf der Erde ist.
Und obwohl er sogar schlimmstenfalls damit rechnen muss, dass Katniss seinen Sohn umbringt, kommt er, um Katniss zu sagen, dass er sich um ihre kleine Schwester kümmert.

Was für ein Mensch.
Was für ein Herz muss er  haben!
Diese Stelle, so unscheinbar und kurz gefasst sie ist, geht mir sehr nahe.

Donnerstag, 6. Februar 2014