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Sonntag, 10. Mai 2020

Sterben muss nicht mehr sein: Georg Trakls "An den Knaben Elis".


Mit seinem Gedicht „An den Knaben Elis“ lässt Georg Trakl uns einen Blick werfen auf den Menschen der Luzifer-Zeit, der der Erlösung bedarf, der Auferstehung eines geistigen Bewusstseins, das als Möglichkeit vorhanden ist, aber von der Menschheit bisher weitgehend nicht genutzt wird. Als Söhne und Töchter Luzifers werden die Menschen seelisch-geistig untergehen. Auferstehen zu dem neuen Adam, wie ihn Paulus nennt, können sie, wenn sie erkennen, dass es ein Bewusstsein gibt, dass in Wahrheit keiner Religion, keiner Kirche angehört. Es beinhaltet, dass Menschen sich bereitmachen für einen inneren Prozess, der das Stirb unserer alten Menschen und das Werde des neuen Menschen zulässt. Gewiss ist Trakl nicht zu einer letzten Konsequenz vorgedrungen, aber sein so großes Verdienst ist, dass er uns darauf aufmerksam macht, dass es diesen Elis in uns gibt, der einst Adam Kadmon, Purusha und wie auch immer genannt wurde, den Weg durch die Luzifer-Zeit gehen musste, um seiner kosmischen Aufgabe gerecht werden zu können, frei zu werden, und sich aus dieser gewonnenen Freiheit für jenes Bewusstsein entscheidet, das Paulus den unverweslichen Leib nennt und die Überwindung des Todes mit sich bringt, nach all der langen Zeit, in der der Mensch immer und immer wieder sterben musste. - Diese Zeit kann vorbei sein.
Unser sogenannter Tod ist, so schwer nachvollziehbar es für viele klingen mag, für den Menschen dieses Bewusstseins ein unüberbietbar großes Fest. 


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