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Mittwoch, 14. Mai 2008

Spiegelneuronen: ein Schlüssel zum Verständnis innerer Prozesse


Warum verstehen wir manche anderen Menschen intuitiv?
Warum sind wir genau in diese Liebe verliebt, die ein anderer uns gibt?
Warum ist für manche Liebe tief wie das Meer und andere nennen schon eine Gefühlsaufwallung Liebe?
Warum hingegen lehnen Menschen andere Menschen ab, die wirklich große Liebe geben?

Warum kann sich der ein oder andere nicht vor dem Zorn eines anderen schützen?
Warum erkennt Schneewittchen den Hass der bösen Königin nicht?

Warum hört ein Jugendlicher nicht auf, einen am Boden Liegenden zu treten?

Warum steckt Gähnen an?
Warum verziehen manche keine Miene, während bei anderen sich alles im Gesicht spiegelt?
Warum sind manche emotionslos und andere hochsensibel?
Ein Kind, mit dem man nicht mit Worten spricht, wird nicht sprechen, es wird nur lallen.
Ein Kind, mit dem Erwachsene auf der Gefühlsebene nicht "sprechen", wird gefühlsmäßig womöglich sein Leben lang nur lallen können.
Seit die Wissenschaft die Spiegelneuronen entdeckt hat, wissen wir, warum das so ist. Dieselben Neuronen, die veranlassen, dass ich etwas tue, reagieren, wenn ein anderer Vergleichbares tut. Den Spiegelneuronen ist es gleichgültig, ob ich selbst etwas tue oder ein anderer - sie reagieren gleichermaßen.
Nur entsprechend meinem neuronalen Reservoir kann ich auf jemand anderes reagieren, sonst "verstehe" ich sein Gefühl oder Verhalten nicht. Entscheidend ist also, wie ich in meiner Kindheit von meinen Eltern neuronal geprägt wurde.
Wir haben auf dieser Ebene eine Erklärung dafür, warum die Menschen vor 2000 Jahren mit der Liebe Jesu nicht umgehen konnten und ihn töteten.
Wir wissen, warum ein Jugendlicher nicht aufhört zuzutreten, auch wenn sein Opfer auf dem Boden schon halb bewusstlos ist. Die Erklärung ist:
Er empfindet nicht, was sein Opfer empfindet. Normalerweise müssten Spiegelneuronen in ihm auf das Leid seines Opfers reagieren, doch es gibt sie nicht. Der Täter ist gefühllos. Für dieses Geschehen hat er keine Neuronen, genauer: keine Spiegelneuronen, die sich anschalten und sagen: Der da unten empfindet Schmerz, hör auf, er geht zugrunde. Ebenfalls schlimm aber ist im Grunde auch die Tatsache: Auch für sich selbst empfindet dieser Mensch ja nichts. Nur was er bei sich selbst empfindet, kann er ja auch bei anderen empfinden. Neuronen reagieren auf das eigene Leid und sie spiegeln auch das Leid anderer; nicht alle Nervenzellen tun das, aber doch einige zig-tausend, die man bisher entdeckt hat.
Je realistischer in den Videofilmen und im Fernsehen z.B. brutales Geschehen ist, desto eher springen Spiegelneuronen an und verstärken diejenigen Neuronen, die mit Hass und Morden zu tun haben bzw.: Bei Kindern werden sie erst geprägt.
Für Kinder wird dann Gewalt unter "interessant" und – da die Filme ja von Papa und Mama sind bzw. diese sie abends mit ansehen – auch unter "erlaubt" abgespeichert.
Alles Gerede davon, dass ein Zusammenhang zwischen Medienkonsum und aktiver Gewalt nicht beweisbar sei, wird hier ad absurdum geführt. Es sind dieselben Zellen, die den Befehl zum Schlagen geben, die vorher ebenfalls reagiert haben, wenn im Film jemand geschlagen wurde.

Antworten auf die Fragen oben demnächst
sowie Zeitungsartikel und Buchauszug zu den Spiegelneuronen schon jetzt

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