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Samstag, 14. Juni 2008

Auch als materielles, physisches Wesen war der Mensch im Ursprung Ganzheit, Einheit, yin und yang

Mir ist völlig bewusst, dass Theologen das Folgende anders sehen als ich, allerdings sind ihre Vermutungen auch nur Hypothesen, mehr nicht; sie werden nur an den Universitäten und in der Schule gelehrt, als wären sie Wirklichkeit. So datieren sie z.B. die zweite Schöpfungsgeschichte, in welcher der Mensch aus Erde vom Acker - als Erdenkloß, so Luther - geschaffen wurde in ihrer Entstehung zeitlich vor die in der Bibel zuerst vorkommende, in der das rein geistige männlich-weibliche Wesen nach dem Bilde Gottes geschaffen wird.
Nach meinem Verständnis ist die Reihenfolge der Bibel genau richtig. Zuerst wird der Mensch als geistig-göttlich-ganzheitliches Wesen geschaffen, nach dem Bilde Gottes, dann erfolgt der nächste Schritt:
Da machte Gott der HERR den Menschen aus Erde vom Acker …
Der Mensch ist nun in der Materie angekommen. Er ist aus den Stoffen der Erde geschaffen. In der Tat ist ja unser Körper aus den Stoffen der Erde geschaffen.
Auch hier ist der Mensch ein ganzheitliches Wesen, wie übrigens der Name Adam nicht Mann, sondern Mensch heißt. Adam als Wesen aus den Stoffen der Erde ist nach wie vor ganzheitlich, yin und yang, beide Geschlechter sind in ihm vereint. Noch ist eine Eva in der äußeren Realität nicht existent.
Um unser Wesen zu verstehen, ist es wichtig zu wissen, wie sehr der Mensch als ganzheitliches Wesen angelegt ist. Noch in seiner ursprünglichen materiellen Existenz ist er nicht Mann und Frau – deshalb ist die im letzten Post angesprochene Übersetzung Luthers so irreführend -, sondern er ist Mann-Frau, männlich-weiblich.
Nach der hebräisch-christlichen Schöpfungsmythologie ist auch hier der physische Mensch von Gott geschaffen, wohl auch nach dem Bilde Gottes, denn Gott hat seinen Körper geformt; deshalb existiert in den allermeisten Schöpfungsmythen der Völker das Urbild des Großen Menschen, des Gottes Anthropos, des Gottes Mensch, wie ihn die Griechen nennen.
Bei den Germanen entsprach das Wesen Mensch der Weltenesche yggdrasil, die in drei Brunnen wurzelt und sich in ihrer Gesamtheit weit über alle Himmel hinaus erstreckt.
Gerade im griechischen Denken, der Wiege unseres abendländischen Denkens, ist verwurzelt, dass der Kosmos ein Mensch ist und der Mensch ein Kosmos. U.a. für Heraklit, den griechischen Philosophen, entsprach der große Mensch Kosmos, genannt Makrokosmos, dem Mikrokosmos Mensch, uns selbst.
So konnte Goethe über sich und über uns formulieren: Im Innern ist ein Universum auch.
Das muss uns bewusst werden und sein: In unserem Inneren ist all das, was wir außen finden!
Immer noch aber ist Eva nicht in die Realität getreten, immer noch ist der Mensch ein ganzheitliches Wesen!
Wenn wir unser wahres Wesen finden wollen, ist es notwendig, dass wir uns er-inn-ern, nach innen wenden, um zu erfahren wer wir sind. Aus diesem Grund lautet der Name eine der 7 griechischen Musen Mnemosyne: Erinnerung.
Ohne Erinnerung, ohne Wendung nach innen finden wir uns nicht.
Wir sind ganzheitlich, unser Wesen ist eine Einheit, ganz, heil. Das ist unsere wahre Existenz.
Deshalb gab es vor 2000 Jahren diesen Heiland, damit den Menschen ihr wahres Wesen wieder bewusst würde. Dieses Bewusstsein ist nur zugänglich über die Liebe.
Allein die Liebe heilt uns bis in die Tiefe unseres Wesens.
Allein die Liebe ist der Schlüssel zu unserem wahren Wesen.