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Montag, 9. Dezember 2019

... laß sanfter in mich deine Schönheit gleiten ... - SONNET VII der Louïze Labë. Übersetzt von Rainer Maria Rilke


Man sieht vergehen die belebten Dinge,
sowie die Seele nicht mehr bleiben mag.
Du bist das Feine, ich bin das Geringe,
ich bin der Leib: wo bist du, Seele sag?

Laß mich so lang nicht in der Ohnmacht Trage
Sorge für mich und rette nicht zu spät.
Was bringst du deinen Leib in diese Lage
und machst, daß ihm sein Köstlichstes enträt?

Doch wirke so, daß dieses Sich-Begegnen
in Fühlbarkeit und neuem Augenschein
gefahrlos sei: vollziehs nicht in verwegnen

und herrischen Erschütterungen: nein,
laß sanfter in mich deine Schönheit gleiten,
die gnädig ist, um länger nicht zu streiten.


PS: Die folgende Information (aus der Encyclopaedia Britannica) verdanke ich einer lieben in der Türkei lebenden Kollegin (danke Margareta):


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