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Freitag, 17. November 2023

Das arme Sneewittchen dachte an nichts ... (noch sind wir im Reich der 7 Zwerge ...)

Ja, die Zeiten sind vorbei, wo wir Schneewittchen - ursprünglich hieß es Sneewittchen - spielen können und meinen, wir müssten nichts denken. Im Märchen heißt es:

„Das arme Sneewittchen dachte an nichts und ließ die Alte gewähren, aber kaum hatte sie den Kamm in die Haare gesteckt, als das Gift darin wirkte …“

Gerade in diesen Zeiten ist es notwendig, dass wir erkennen, welche Gefahren auf uns lauern, damit wir nicht auf Schnürriemen, Kamm oder Apfel hereinfallen. Wir sind in der Lage, uns auf die unterschiedlichste Weise die Luft zum Atmen zu nehmen und uns zu vergiften.
Wir kommen nicht umhin, uns der digitalen Welt auszusetzen, nur ist die Frage, ob sie uns in Beschlag nimmt oder ob wir sie angemessen verwenden. Wir können uns mit den Nachrichten des Tages vergiften und das, was weltweit geschieht, unsere Seele in Besitz nehmen lassen; oder wir können erkennen, dass es geistige Kräfte sind, die Kriege anzetteln und Menschen herausfordern, sich zu entzweien. Es ist unsere Aufgabe, diesen geistigen Kräften jene entgegenzusetzen, die durch Golgatha auferstehen konnten.

Das Schneewittchen-Märchen ist ja unterteilt in drei Regionen, drei Gebiete, und die erste finden wir als Reich der bösen Königin, aus der Schneewittchen entweichen muss und nur überlebt, weil ein Jäger mit Herz nicht fertigbringt, das Mädchen zu töten. Es flieht und gelangt über die Berge in das Reich der 7 Zwerge. 

Menschen, die in diesem ersten Reich bleiben und sich dort einnisten, sind für geistige Inhalte verloren. In ihrem Leben nach diesem Leben haben sie wieder Gelegenheit, Kraft und Erkenntnis zu sammeln, für einen neuen Versuch, in einem neuen Leben auf der Erde in das Reich der 7 Zwerge zu gelangen.

Wer das hier liest, ist in das Reich der 7 Zwerge gelangt; aber dieses Reich ist nicht ungefährlich, man kann es unterschätzen, denn nur nachts ist Schneewittchen, ist unsere Seele sicher, wenn die Zwerge anwesend sind und in gewisser Weise über uns wachen; tagsüber wenn diese auf der Arbeit sind, ist Schneewittchen, sind wir allein, das heißt, müssen uns um unseren Schutz kümmern. Unsere Seele ist nachts bewacht, vor allem dann, wenn wir uns tagsüber auch mit geistigen Dingen beschäftigt haben. Das muss nicht über lange Zeit geschehen, es mag ein bewusstes Vater Unser sein oder ein Sich-Zurückziehen über 10 Minuten, in denen wir uns auf Wesentliches besinnen. Hier legen wir die Voraussetzung dafür, dass nachts Erzengel mit diesen geistigen Inhalten arbeiten können und damit mit uns und unserem Herzen. Haben wir tagsüber nichts Geistiges getan, dann haben sie keinen Ansatzpunkt zur Hilfe. Man kann aus diesem Reich der Zwerge zurückfallen in das Reich der bösen Königin. Man kann genauso – und dazu ist unser Wille notwendig – in das dritte Reich gelangen.

Zwar haben die Zwerge Schneewittchen gewarnt vor den Gefahren, die auf es zukommen könnten, aber offensichtlich ist das Mädchen, das für die Seele der Menschen, für unsere Seele steht, zu naiv; dreimal fällt sie auf die Versuchung der bösen Königin herein, die man früher auch Frau Welt genannt hat, und beim dritten Mal muss sie zumindest aus der Sicht der Zwerge tatsächlich sterben.
Irgendwann muss diese Welt tatsächlich in uns sterben, damit unsere Seele aufgebahrt wird und sich wiederfindet in einem gläsernen Sarg auf einem Berg. Nur so kann der Königssohn uns finden, Christus. Diese Zeit in der wir leben, ist die Zeit der Annäherung des Christus auf der ätherischen Ebene. Dort will er uns erscheinen, will uns finden. Damit dies geschehen kann, müssen auch wir uns auf ihn zu bewegen; wir tun es auf unterschiedliche Weisen, wenn wir es bewusst tun; deshalb wird diese Zeit die Zeit der Bewusstseinsseele genannt; bewusst lernen wir, unseren Nächsten zu lieben, bewusst erkennen wir uns und lernen, alles in uns anzunehmen, zu lieben - oder eben nicht, es ist unsere Entscheidung.
Es ist aber das Entscheidende dieser unserer Zeit: tatsächlich haben wir die Möglichkeit uns zu entscheiden; in der Geschichte der Menschheit war dies nicht immer so.
Nun ist es so: Auf diesem Parzivalweg sterben wir an uns, stirbt Frau Welt in uns. Goethe hat dies erkannt und in seinem Gedicht „Selige Sehnsucht“ formuliert:
Keine Ferne macht dich schwierig,
Kommst geflogen und gebannt,
Und zuletzt, des Lichts begierig,
Bist du Schmetterling verbrannt.

Und so lang du das nicht hast,
Dieses: Stirb und werde!
Bist du nur ein trüber Gast
Auf der dunklen Erde.
Die zweite Region ist also das Gebiet des Reich der Zwerge; die dritte finden wir in dem Hinweis des Königssohnes, der kommt, um Schneewittchen zu sich zu holen: er verweist auf das Reich seines Vaters, in das er Schneewittchen, unsere Seele bringen möchte. Es ist das Reich des Vater Unser.
Niemand sollte glauben, dass es das Reich der Mutter nicht gäbe; wenn er dies annimmt, dann mag er noch nicht erkannt haben, dass das Mutterreich das Reich der menschlichen Seele ist, das Reich ewiger Weiblichkeit.
Noch haben die Menschen nicht verstanden, warum einfallsreiche Götter, die geistigen Hierarchien, die Polarität von Männlichem und Weiblichem, von Mann und Frau kreiert haben; viele glauben noch, dass der Sinn in der menschlichen Sexualität liege. Gewiss mag sie, wenn sie mit Liebe geschieht, ein köstliches Geschenk sein. Doch ihr eigentlicher Sinn liegt im Geistigen, im ewigen Vater und im Weiblichen, das sich als ewig erkennen will.
Hier der Link zum Grimm-Märchen

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