Konkret handelt es sich um ein Mädchen, das ich im zweiten Jahr unterrichte, davon ein Jahr als Klassenlehrer. Dieses Jahr wird sie sitzenbleiben wie schon vor zwei Jahren; deshalb muss sie die Schule verlassen.
Um was es jedoch geht: Um die Leere in ihrem Rücken.
So wie sie gibt es Tausende. Zehntausende.
Vielleicht hat sie sehr aufgeschlossene, sehr moderne Eltern. Es wäre nicht das erste Mal, dass manche Erwachsene sehr bewusst und aufgeschlossen wirken und um Fundamentales nicht wissen, wissen, worin sich ihr Verantwortungsbewusstsein zeigt:
Für ihr Kind nimmt sich der Vater frei, die Mutter nimmt sich frei und beide zusammen gehen zu dem Klassenlehrer. Und das nicht nur zu Beginn der Schullaufbahn. Aber da natürlich ganz besonders!
Und das spürt auch der Lehrer. Für jedes Kind hat das positive Auswirkungen.
Zu den Alleinerziehenden, seien es Mütter oder Väter, und ihrer Situation ein andermal mehr; schließlich gibt es auch die große Gruppe der alleinerziehenden Mütter in einer "intakten" Familie.
Jedenfalls: Am Schuljahresende tut mir das Herz weh, um die ach so behüteten, in Wahrheit verlassenen Kinder und Jugendlichen. Hier wiederholt sich, was die Märchen thematisieren: Es gibt keinen König und keine Königin oder nur einen Teil, und der ist krank. Nun muss das Kind allein auf die Reise, die Lebensreise.
Nicht, dass ich Eltern einen Vorwurf mache. Sie wiederholen nur die eigenen Erfahrungen ihrer Kindheit.
Trotz Bitte und Aufforderung zum Gespräch:
Die Mutter habe ich noch nie gesehen.
Den Vater habe ich noch nie gesehen.
Dieses Mädchen tut mir unendlich Leid.
Es hat keine Eltern.
Die junge Dame meint - sie ist ja schon älter, dass es nicht notwendig sei, dass ihre Eltern in die Schule kämen; sie seien über alles informiert.
Um was es jedoch geht: Um die Leere in ihrem Rücken.
Wenn man genau hinschaut: in ihren Augen.
Sie ist ohne Rück-Halt.
Dieses Mädchen hat niemand, der sie hält. In dieser so schweren Situation und schon vorher hätte sich die Familie um sie kümmern, sie unterstützen müssen. Wenn sie es auch nicht wahrhaben will: Sie steht allein.
Und ihre Seele weiß das, wenn sie auch ganz anders spricht und wenn ihre Eltern noch so neunmal klug daherreden und begründen würden, warum sie nie in der Schule waren.
So wie sie gibt es Tausende. Zehntausende.
Vielleicht hat sie sehr aufgeschlossene, sehr moderne Eltern. Es wäre nicht das erste Mal, dass manche Erwachsene sehr bewusst und aufgeschlossen wirken und um Fundamentales nicht wissen, wissen, worin sich ihr Verantwortungsbewusstsein zeigt:
Für ihr Kind nimmt sich der Vater frei, die Mutter nimmt sich frei und beide zusammen gehen zu dem Klassenlehrer. Und das nicht nur zu Beginn der Schullaufbahn. Aber da natürlich ganz besonders!
Es ist wichtig, dass bei diesem Treffen mit dem Klassenlehrer die mütterliche Energie präsent ist, es ist wichtig, dass die väterliche Energie präsent ist. Das wirkt auf den Lehrer.
Er hat dann ein ganz anderes Bewusstsein von Verantwortung gegenüber dem Kind.
Vielleicht sieht er aufgrund des Gespräches, warum das Kind Schwierigkeiten hat. Er sieht ja, wie Vater und Mutter miteinander umgehen und wie jeder jeweils über das Kind spricht, welchen Part wer übernimmt ...
Dazu vielleicht ein andermal ein Beispiel.
Vor allem aber weiß das Kind: Meine Eltern kümmern sich um mich. Wo es wichtig ist, sind sie beide zur Stelle; ich bin auch in der Schule nicht allein.
Es mag zu Hause ganz anders sprechen und womöglich "toben", dass beide Eltern in die Schule gehen, die Eltern von xy und wz machen das schließlich auch nicht. Aber:
In Wahrheit freut sich die Seele des Kindes, sie weiß:
Ich bin meinen Eltern das wert. Ich bin nicht verlassen, ich kann mich auf sie verlassen; sie nehmen mich ernst.
Und das spürt auch der Lehrer. Für jedes Kind hat das positive Auswirkungen.
Zu den Alleinerziehenden, seien es Mütter oder Väter, und ihrer Situation ein andermal mehr; schließlich gibt es auch die große Gruppe der alleinerziehenden Mütter in einer "intakten" Familie.
Jedenfalls: Am Schuljahresende tut mir das Herz weh, um die ach so behüteten, in Wahrheit verlassenen Kinder und Jugendlichen. Hier wiederholt sich, was die Märchen thematisieren: Es gibt keinen König und keine Königin oder nur einen Teil, und der ist krank. Nun muss das Kind allein auf die Reise, die Lebensreise.
Nicht, dass ich Eltern einen Vorwurf mache. Sie wiederholen nur die eigenen Erfahrungen ihrer Kindheit.
Notwendig aber ist es trotzdem nicht.
Es gibt zu viele auf diese Weise verlassene Kinder auf dieser Welt.
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