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Samstag, 23. Januar 2010

Machos suchen fast immer eine Mutter. - Wenn Sex so natürlich ist, warum gibt es dann so viele Ratgeber?

Ich glaube, manche Frauen haben keine Ahnung, wie Männer mit Männern umgehen können. Ich könnte ein Lied mit einigen Strophen davon singen. Von daher weiß ich nicht, ob der Geschlechterkampf, der sogenannte, der in dem Buch von Ursula Scheu ständig thematisiert wird, anders aussieht als der Kampf Mann gegen Mann bzw. Frau gegen Frau. Natürlich führt eine Ehe oder eine Paarbeziehung in der Regel Mann und Frau zusammen. Aber warten wir mal, bis die lesbischen und homosexuellen Beziehungen bzw. Ehen ihre Themen und Kämpfe thematisieren. Vielleicht ist es ja auch schon längst geschehen und Mann hat nichts mitbekommen. Es ist doch kein Geschlechterspezifikum, dass der Eine Macht über den Anderen will und die Probleme mit Mutter und Vater sich in einer Beziehung wiederholen. Es gibt (genug) Männer, die in Gegenwart eines anderen Mannes die eigene Frau vollkommen links liegen lassen. Frau wehrt sich vielleicht dann, wenn es ihr auffällt. Aber ob sie auf diese Weise das Vaterproblem des Gatten löst, ist fraglich. Jedenfalls, wenn sie den Kampf aller Frauenrechtlerinnen kämpft, wird sie gegen Windmühlenflügel kämpfen. Vor allem, wenn der Vater den Sohn aus dem Jenseits an der Strippe hält.
Vielleicht schaut sie sich dann nach einem Mann um, einen, um im Eisenhans-Jargon zu sprechen "wilden Mann". Wer wollte es ihr verübeln bzw.: Wer wollte ihr nicht sogar dazu raten?

So glaube ich entsprechend, dass bei jenem Zitat der australischen Schriftstellerin Germaine Greer -
Der Liebesakt ist für den Mann nicht mehr als Masturbation in der Vagina der Frau -
weniger der Mann das Problem ist, sondern Frau Frau ein Problem ist. In diesem Fall lässt nicht der Vater den Sohn, sondern die Mutter die Tochter grüßen. Was hat sie der Tochter mitgegeben, dass diese sich so entfremdet und missbraucht fühlt?
Dieses Gefühl beim Liebesakt ist ja nur das Ende einer langen Qual.

Klar ist die Frau in der Geschichte der Menschheit oft die Unterprivilegierte gewesen, aber vielleicht bringt es weit mehr, die Angelegenheit weniger als eine geschlechterspezifische zu sehen, denn als eine allgemein menschliche: Manche Menschen brauchen das Opfer, den Schwachen, und manche Menschen wollen das Opfer, der Schwache sein. Und so finden sie sich denn auch, oft als Mann und Frau.

Wobei der Mann die Frau unterdrückt?
Fragt sich, wer Interesse an diesem Märchen hat.
Der italienische Supermacho, der auf den Straßen der Stadt als Gigolo persönlich auftritt und das Gefühl hat, alle Frauen zu betören, zieht auf der Stelle, wenn er sein Haus betritt, fast noch auf der Schwelle, die Hosen aus; die trägt bei Machos in Wirklichkeit fast immer die Frau.

In Bezug auf Machos ist es doch so: Fast alle suchen in der Frau ihre Mutter. Wenn sie sie gefunden haben und der erste Bambino aus den Windeln kräht, wundern sich die Machos, warum sie auf einmal für die Mutter ihrer Kinder so uninteressant werden. Das liegt daran, weil die Mutter bekommen hat, was sie wollte. Was soll sie dann auch noch mit dem Kind Mann?
Ohnehin schläft auf Dauer der nicht gern mit der Mutter und die Mutter nicht gern mit dem Sohn.
Ich fände es gut, alle Männer, bevorzugt die Machos, würden, bevor sie heiraten, Robert Blys Eisenhans lesen oder Hans Jellouscheks Die Froschprinzessin. Wie ein Mann zur Liebe findet.
Und Frauen können das ruhig auch lesen, damit sie wissen, was auf sie zukommt :-) nein, besser :-((

Bei so viel Problematik muten - und damit setze ich die Zitate des letzten Post fort - die Sätze von Domenica, der Mutter aller Huren, der Hure, die sich als erste in Deutschland zu ihrem Beruf bekannte und für die Rechte ihrer Standesgenossinnen eintrat, fast angenehm gelassen an, wenn ich auch das Prostituiertenwesen an sich nicht gelassen sehen kann:
Ich habe doch alle schon im Bett gehabt: Zehnkämpfer, Bodybuilder und Gewichtheber. Bei solchen Typen hat man nur viel Arbeit und absolut keinen Spaß.
Wie recht doch die amerikanische Schaupielerin und Sängerin Bette Midler hat:
Wenn Sex die natürlichste Sache der Welt ist, warum gibt es dann so viele Ratgeber darüber?

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