Seiten

Donnerstag, 6. Februar 2020

Der Sechser im geistigen Lotto ist es, der >Wanderer< zu sein. – Von einem, der auszieht, seinen inneren Raum zu erreichen., ja zu gestalten.

In Trakls „Ein Winterabend“ sind zu Beginn "viele" angesprochen, dann "manche"; zum Schluss nur der „Wanderer“. – Wanderer zu sein, ist eine Auszeichnung. Ihrer teilhaftig zu werden gibt es Voraussetzungen: eine ist, bereit zu sein, dunkle Pfade zu gehen, wie Georg Trakl vermittelt, die andere, einen inneren Raum zu finden und zu gestalten, wie Rudolf Steiner weiß.
Trakls Spiritualität mag der ein oder andere in dessen Werk fast übersehen. Wer aufmerksam seine Gedichte liest, findet doch immer wieder Gott benannt (der allerdings nie antwortet), Engel, Brot und Wein und beispielsweise auch den Vogelzug, der für Menschen noch vor zweitausend Jahren wertvolle Hinweise zu ihrem Leben gab und der uns Heutige aus gutem Grund innerlich berührt. Darüber mehr im Video und auch, dass Georg Trakl - leider, muss man im Hinblick auf sein Leben, seine Drogenkarriere und sein Ende sagen - der Prototyp des zerrissenen Menschen der Neuzeit ist. Es lässt sich aber nicht übersehen, dass er verzweifelt um sich kämpfte. – Auch deshalb gibt es dieses wunderbare Gedicht.

Keine Kommentare: