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Freitag, 28. April 2023

FÜR MICH SOLL´S ROTE ROSEN REGNEN ...

Es ist nun einige Wochen her, dass ich einen Traum hatte, den ich wieder- und weitergeben möchte, weil ich mir wünsche, dass möglichst viele Menschen dieses himmlische Geschenk der Maria Magdalena für sich annehmen können.

Mir träumte, ich war als heutiger Erwachsener und zugleich doch auch als Jugendlicher zu Hause in der elterlichen Wohnung. Meine Eltern waren zurück in den Geburtsort meiner Mutter ins Schwäbische gezogen. Wir hatten 16 Jahre in Frankfurt am Main gewohnt. Mein Vater hatte dort bei der ESSO-AG gearbeitet; als die dortige Geschäftsstelle aufgelöst wurde, hatte er, vor die Wahl gestellt, mit der Familie nach Hamburg umzuziehen, um dort bei der ESSO weiterzuarbeiten, die Möglichkeit der vorzeitigen Pensionierung gewählt. 
Ich wollte in Frankfurt bei meinen Freunden bleiben und mein Abitur - es wäre noch ein Jahr bis dahin gewesen - im Heinrich-von-Gagern-Gymnasium zu machen, in das ich gerne ging; in seinem Orchester spielte ich Waldhorn und war auch immer wieder mal mit der Handball-Schulmannschaft unterwegs. Und dann war da noch der CVJM, in dem ich mich pudelwohl fühlte und der Posaunenchor, in dem ich - je nach Bedarf - auf Flügel- Wald- oder Tenorhorn herumtrötete.

Meine Eltern ließen das nicht zu. 

Zurück im Schwäbischen bekam ich eine Nervenentzündung mit ständigen Kopfschmerzen, schluckte über Monate Optalidon, bekam schmerzhafte Spritzen in die Augenbrauen und mir wurden die Mandeln entfernt, weil sie im Verdacht standen, mit ursächlich für die Kopfschmerzen verantwortlich zu sein. Natürlich waren sie es nicht. Ich vermisste einfach mein Frankfurt, obwohl ich auch im neuen Zuhause schnell Anschluss fand.
Meine Eltern waren superchristlich und in der Brüdergemeinschaft der Altpietisten aktiv. Für den Jungen zu Hause war es christlich supereng und heute weiß ich, dass es ein Christentum gibt, in dessen Rahmen viel über die Liebe Gottes gesprochen wird, weil Menschen sich darüber hinwegtäuschen müssen, dass sie selbst keine Liebe haben, vor allem auch nicht zu sich.

In meinem Traum tauchte eine Frau auf, der ich mein Leid von damals erzählte, die Lieblosigkeit, unter der ich litt, und dass ich das Gefühl hätte, bis heute nicht zu wissen, was Liebe ist. Wir waren noch in der elterlichen Wohnung im Erdgeschoss, der Hohenstaufenstraße. Mit ihrer rechten Hand nahm sie meine, mit der anderen wies sie nach oben und durch die Decken und Mauern sah ich eine Gestalt in einer Wolkenöffnung und die Frau sagte zu mir: Schau, Maria Magdalena singt für dich. Und was sie sang, war: "Für mich soll’s rote Rosen regnen , Dir sollen tausend Wunder begegnen …"

Ich bin dann aufgewacht und war so tief berührt, dass ich dieses Gefühl bis heute noch fühle und gewiss nicht mehr vergesse.
Und ich erzähle davon, weil ich glaube, dass Maria Magdalena nicht nur für mich dieses Lied der Hildegard Knef sang und singt, sondern dies auch für Menschen tut, die dieser himmlischen Liebe und Zuwendung bedürfen - und ich glaube (und fürchte), es sind viele.

Natürlich war es kein Zufall, dass Maria Magdalena, die angeblich große Sündern aus der Bibel, der Jesus begegnete, sang. Zu ihr habe ich ein besonderes Verhältnis, weil ihre große Liebe zu Jesus und Jesu große Liebe zu ihr mein Herz tief berührt.
Ich weiß auch um ein kleines und doch für mich so wertvolles Lied, eine liebevolle, vom Himmel auf die Erde niederperlende Abfolge von Klängen, die Maria Magdalena den Menschen geschenkt hat. Doch davon vielleicht ein andermal mehr.
Jedenfalls ist der Himmel uns näher als wir ahnen ... und mit welcher Liebe ...

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