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Samstag, 24. Februar 2024

Verschlafene anthroposophische Gesellschaft!

Für mich schon seltsam, auf welch dramatische Art und Weise die Anthroposophen samt Goetheanum-Riege die Möglichkeiten verschlafen, bewusstseinserweiternd in das öffentliche Leben einzugreifen.
Da wird Marihuana und Hasch von der Ampel teillegalisiert und Barrieren eingerissen, die auf gewisse Weise Jugendliche noch schützten. Oder glaubt jemand wirklich, dass wenn zukünftig der 19-jährige Bruder Mitglied in einem legalen Cannabis-Anbauverein, genannt „Social Club", ist, dass dann der 16-jährige Bruder sich noch an die zwei Jahre hält, bis er auch öffentlich kiffen darf? Und dass nicht auch die Kinder der Schwester beeinflusst werden, wenn der 19-Jährige aus 25 legalen Gramm Hasch monatlich ca. 70 Kippen dreht? (bei Bedarf wird er ohnehin leicht an mehr Stoff kommen - und das nun legal).

Es geht doch nicht nur darum, dass nachgewiesenermaßen Drogenkonsum innerhalb der ersten zwei Jahrzehnte das Gehirn negativ beeinflusst und zu psychischen Schäden führen kann. Es geht darum, dass Drogen jedweder Art in der Seele Tore öffnen, die ohne Drogen eine intakte Seele nicht öffnen würde, weil dann Wesen, Kräfte, Energien unkontrolliert Einzug halten können, die zum Teil unerkannt dort Schaden anrichten und die bewusste seelische Entwicklung, die aufgrund eines seelisch geistigen Wachstums geschehen sollte, torpediert - was möglicherweise dem Ich-Bewusstsein ein Leben lang verborgen bleibt. 

Mittels Drogen erlebt die Seele Dinge, die sie auf seelisch gesunde Weise erwerben sollte - ohne Hilfsmittel. Sind entsprechend Bahnen durch Drogengenuss bereits geöffnet, können sie auf gesunde Weise nicht mehr erarbeitet werden, was die geistige Entwicklung blockieren kann (und wird). Zudem, wie gesagt, lassen sich in der Seele Kräfte nieder die u.a. normalerweise durch den sogenannten Hüter der Schwelle nicht Eingang finden können.
Es gibt ohnehin kaum mehr eine Schule in Deutschland, in der in der Großen Pause nicht in irgendeine Ecke des Pausenhofs gekifft wird.

Ich frage mich, warum die anthroposophische Gesellschaft - von den Kirchen spricht schon gar niemand mehr - nicht beispielsweise eine Pressemitteilung herausgegeben hat, in der sie die teilweise Legalisierung ablehnt und durchaus geisteswissenschaftliche Begriffe verwendet, die darauf verweisen, dass es ein Wissen gibt - ich spreche von Bewusstseinsseele, ich spreche von dem Hüter der Schwelle, ich spreche von dem Christusweg -, das zu dem Ergebnis kommen muss, dass eine teilweise Legalisierung Seelentore öffnet, aber in eine falsche Richtung.
Natürlich würden diverse Medien sich über die Anthroposophen mokieren; dennoch aber wäre eine Öffentlichkeit hergestellt, die vielleicht den ein oder anderen darauf aufmerksam machen würde, dass es Kriterien gibt, von denen jene, die diese Teil-Legalisierung durchführen, nicht die Spur einer Ahnung haben. Diese Ahnungslosigkeit ist ja in Bezug auf andere politische Entscheidungen ebenfalls fatal. Es gibt immerhin noch Menschen, denen geistiges Wachstum wichtiger ist als wirtschaftliches.

Prof. Dr. Peter Selg beispielsweise, Mitglied im Leitungskollegium der Allgemeinen Anthroposophischen Sektion der Freien Hochschule für Geisteswissenschaft (Goetheanum) und medizinische Anthropologie und Ethik an der Alanus-Hochschule für Kunst und Gesellschaft lehrend, hat, wo immer es geht, zig Artikel veröffentlicht und ist auf You Tube mit mindestens 40 Vorträgen vertreten. Aber selbst da, wo er über die Zukunft der Anthroposophie spricht, zitiert er ständig Steiner und ergeht sich in Lobeshymnen, permanent dokumentierend, dass er die über 350 Steiner-Bücher bestens kennt; wirklich eigenständige, innovative Gedanken zur Zukunft der Anthroposophie aber sind Fehlanzeige. Dabei hat Steiner eindringlich davor gewarnt, dass bei einer fehlenden geistigen Entwicklung vor Ende des 2. Jahrtausends im 3. Jahrtausend die Fehlentwicklung gerade im Bereich der Sexualität gravierend sein könnten.
Der Mann ist nicht der einzige unter den Anthroposophen, der die wirklich entscheidenden Themen dieser Zeit nicht anspricht, und wenn, dann so allgemein, dass jeder sich aussuchen kann, was er denken will, - Hauptsache, Steiner ist zitiert und man hat um Himmels Willen nicht übersehen, dass er etwas dazu gesagt haben könnte oder ihm gar aus Versehen widersprochen.

Ich vermute, Steiner will von dieser hörigen Anthroposophie, die - sieht man von guten landwirtschaftlichen Entwicklungen ab - in alten Zeiten steckengeblieben ist, gedanklich in meinen Augen sich im Steiner-Kreis dreht und völlig veraltet ist, nichts mehr wissen!

Man sollte mal drei Tage - vielleicht über Ostern - wirklich frischen Wind durch das Goetheanum fahren lassen.

Anmerken möchte ich, dass ich für mein Seelenleben Anregungen durch Steiner bekommen habe, die ich nicht missen möchte. Ich halte auch Peter Selg für einen liebenswerten Mann - und andere führende Anthroposophen sind sicherlich auch nette Leute - aber frei und innovativ und mutig denken zu können zählt meines Erachtens nicht zu ihren herausragenden Eigenschaften. 
Ich bin kein anthroposophischer Insider; vielleicht schreibt mir jemand, dass ich völlig daneben liege - ich würde das erfreut zur Kenntnis nehmen.

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