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Donnerstag, 9. August 2018

Die Institution Kirche ist längst satanisch unterwandert. - Ihre Existenz beruht ohnehin auf einem Missverständnis.

Vorausschicken möche ich, dass ich die Begründung der Katholischen Kirche für ihre Existenz als falsch erachte. Sie leitet diese Existenz ja von dem Jesu-Wort ab: Du bist Petrus, und auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde bauen.
Dass Jesus hier von einer zukünftigen Institution gesprochen haben soll, halte ich für mehr als fragwürdig. Für mich ist jede Institutionalisierung dem Wesen von Christus fremd.

Gemeint hat Jesus vielmehr, dass die Erkenntnis des Petrus, die obiger Aussage von ihm nämlich vorausging - Du bist Christus, der Sohn des lebendigen Gottes - Fundament und unzerstörbare Grundlage, ein Fels also denen ist die ihm geistig nachfolgen, gerade auch in jener Zeit, in der er nicht mehr physisch unter den Menschen sein wird. Denn Petrus erkannte, was noch heute vielen nicht wirklich bewusst ist, dass der Mensch Jesus den Sohn Gottes seit dessen Taufe durch Johannes den Täufer im Jordan in sich trägt.
Um dieses Wissen ging es Jesus, nicht um eine zukünftige Institution. Noch heute ist vielen Christen nicht klar, was es mit Jesus und was es mit Christus auf sich hat - die Kirche hat, soweit ich das sehen kann, nie dazu beitragen, dass Christen diese entscheidende Tatsache verstehen; auf ihr beruht schließlich die Möglichkeit eines jeden Menschen, Christ, Christus zu sein bzw. am siebten Schöpfungstag sein zu können.

Dessen ungeachtet sehe ich, dass die Missionierung Europas, ja der ganzen Welt, nicht nur viele Kriege, sondern auch sehr, sehr viel Gutes mit sich gebracht hat; eine Institution kann gegebenenfalls also durchaus sinnvoll sein (nur sollte man nicht so tun, dass sie als Idee von Christus stammt). Das heutige Europa wäre ohne die Existenz der Katholischen Kirche und das Wirken hunderttausender von Mönchen beider Konfessionen nicht möglich gewesen. Wir verdanken ihnen unendlich viel, auch wenn ihr real existierendes Sein leider auch unendlich viel Leid für Kinder - und nicht nur für Kinder - mit sich gebracht hat, man denke an die Inquisition und beipielsweise den innereuropäischen Kreuzzug gegen die Katharer. Man sollte letztere Übeltaten nicht in einen Topf mit denen werfen, die hingebungsvoll und selbstlos gewirkt haben und das im Übrigen auch noch heute tun - im Gegensatz zu manchen ihrer eitlen Führungschargen.

Was ich aber den Kirchen wirklich ankreiden möchte, ist, dass sie entgegen möglichen Erkennens dieser Fehlentwicklung nach wie vor auch auf einer weiteren beharren: 

Im Verlauf der nachchristlichen Jahrhunderte hat die Kirche zunehmend sehr absichtsvoll die Verantwortung für ihr Seelenheil den Menschen aus der Hand genommen -  und sie tat dabei so, als ob das möglich wäre, als ob sie das Seelenheil von auch nur einem Menschen managen könne, was nicht der Fall ist (!) - und sich um das Heil der Seelen ihrer Schäfchen gekümmert, unter anderem durch das Ablassunwesen, das es perverserweise heute noch in der Katholischen Kirche gibt -, anstatt sich um das Wohl der Menschen zu kümmern. Dass dabei seelisches und leibliches Wohl Hand in Hand hätten gehen können, steht für mich außer Frage. Nur tun die Kirchen Letzteres in Wirklichkeit schon lange kaum mehr (man sehe sich nur an, was das Spitzenpersonal von Brot für die Welt und Caritas verdienen). 

Kirchliche Krankenhäuser und Kindergärten sind steuerzahlerfinanziert, selbst ihre Bischöfe lassen die Kirchen vom Steuerzahler finanzieren (sie haben zum Teil ein Grundgehalt von 12000 Euro) inclusive der Pfarrer, die Religionsunterricht geben, deren Leistung sie, finanziell gesehen, einsacken (wobei ich es als einen Skandal empfinde, wie sehr Pfarrer hier ausgenommen werden: ihr schulischer Unterrichtsumfang beträgt ja zum Teil eine halbe Lehrerstelle und sie haben noch ihre ganze Gemeindearbeit zu leisten; das ist einfach unglaublich, wie verantwortungslos die Kirche hier mit der Gesundheit ihres Personal umgeht, es bis zum Geht-nicht-mehr ausbeutet).

Aber nicht nur, dass die Kirchen sich hier mit falschen Federn schmücken, weil viele Bürger wirklich denken, dass Krankenhäuser und Kindergärten durch die Kirchen finanziert sind: Sie - die Evangelische und die Katholische Kirche - horten ein riesiges Vermögen von geschätzt 435 Milliarden Euro - allein in Deutschland; und ihr Vermögen nimmt trotz der Kirchenaustritte zu.

Es gibt kaum etwas Unchristlicheres, Unsozialeres und damit Unsittlicheres als die Kirchen - ich spreche auch von der Evangelischen, die kein Haar besser als die Katholische ist. In einer Zeit, in der weltweit annähernd 70 Millionen Menschen auf der Flucht sind, auch Christen, und das Ausmaß der Armut in Deutschland, gerade auch unter Rentnern, immer offenbarer wird - von der Kinderarmut ganz zu schweigen -, füllen sie ihren Säckel und füllen und füllen und füllen. Und manche Menschen, mancher Rentner, der kaum  Geld für den eigenen Lebensunterhalt hat, gibt noch sonntags seine Kollekte diesem prall gefüllten Dukaten-Esel, der vor allem sich selbst auszahlt.

So sehr ich Respekt habe vor einzelnen Leistungen und vielfältigem Engagement von Pfarrern und Pfarrerinnen: die Institution Kirche ist längst satanisch unterwandert, ja ausgehöhlt. Sie lässt mit ihrem Geiz und ihrer Gier Jesus immer wieder sterben:


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