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Dienstag, 20. Dezember 2022

EIN GESCHENK VON DIR FÜR DICH ZU WEIHNACHTEN: ⚜️ GEIST-REICH WERDEN ⚜️ Davon erzählen "Die Sterntaler"

"Es war einmal ein kleines Mädchen, dem war Vater und Mutter gestorben, und es war so arm, dass es kein Kämmerchen mehr hatte, darin zu wohnen, und kein Bettchen mehr hatte, darin zu schlafen, und endlich gar nichts mehr als die Kleider auf dem Leib und ein Stückchen Brot in der Hand, das ihm ein mitleidiges Herz geschenkt hatte. Es war aber gut und fromm. Und weil es so von aller Welt verlassen war, ging es im Vertrauen auf den lieben Gott hinaus ins Feld.
Da begegnete ihm ein armer Mann, der sprach: "Ach, gib mir etwas zu essen, ich bin so hungrig." Es reichte ihm das ganze Stückchen Brot und sagte: "Gott segne dir's," und ging weiter. Da kam ein Kind, das jammerte und sprach: "Es friert mich so an meinem Kopfe, schenk mir etwas, womit ich ihn bedecken kann." Da tat es seine Mütze ab und gab sie ihm. Und als es noch eine Weile gegangen war, kam wieder ein Kind und hatte kein Leibchen an und fror: da gab es ihm seins; und noch weiter, da bat eins um ein Röcklein, das gab es auch von sich hin. Endlich gelangte es in einen Wald, und es war schon dunkel geworden, da kam noch eins und bat um ein Hemdlein, und das fromme Mädchen dachte: "Es ist dunkle Nacht, da sieht dich niemand, du kannst wohl dein Hemd weggeben," und zog das Hemd ab und gab es auch noch hin.
Und wie es so stand und gar nichts mehr hatte, fielen auf einmal die Sterne vom Himmel, und waren lauter blanke Taler; und ob es gleich sein Hemdlein weggegeben, so hatte es ein neues an, und das war vom allerfeinsten Linnen. Da sammelte es sich die Taler hinein und war reich für sein Lebtag."


Wenn im Märchen Vater und Mutter sterben, dann ist es das Wissen um unsere Herkunft, die entschwunden ist. In Mythen stehen Mädchen und Frauen für die menschliche Seele. Irgendwann hat sie das Gefühl, gar nirgends mehr hinzugehören. Wie auch - ihre Heimat hat sie mit dem Tod von Vater und Mutter verloren. Mit dem sogenannten Sündenfall.
Unsere Reise durch all die Erdenwirklichkeiten beginnt.
Und sie führt dazu, dass wir zunehmend nur noch unser Herz haben, das uns dazu bringt, auch noch unser letztes Hemd herzugeben, weil wir sehen, wie wenig die Menschen doch haben, gerade die, wie wir wissen, die scheinbar reich sind - in Wahrheit haben sie doch meist nichts als ihr Geld.
Wie arm sie in Wahrheit sind.
In der dunklen Nacht der Seele geben wir alles auf und stehen nackt da. Wir haben nichts mehr.
Auf einmal meldet sich bei uns unsere wahre Heimat und sie überschüttet uns mit dem Reichtum, den nur sie hat.
Heut schleust er wieder auf die Tür, so heißt es in einem Weihnachtslied.
Die Taler unserer wahren Heimat sind geistige Gaben, und die machen uns reich, geist-reich.
Weihnachten will das geschehen.
Immer kann Weihnachten sein.
An Weihnachten ganz besonders.

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