Seiten

Sonntag, 27. Juli 2025

Die 7. Reue Sophias und das Dilemma spiritueller Frauen mit ihrer männlichen Seite

Immer noch, so muss Jesus seinen Jüngerinnen und Jüngern vermitteln, ist - im Übrigen auf Befehl des Ersten Mysteriums - auch nach sechs Reuegesängen Sophia noch nicht im Hinblick auf Vergebung ihrer Sünde und ihr Herauskommen aus dem Chaos erhört worden.
Es ist schon ein bemerkenswert langer Weg, der Reue, der viel Durchhaltevermögen erfordert. Ohne eine tiefgehende Ernsthaftigkeit in Bezug auf seinen Sinneswandel kommt niemand zum Ziel. Dies gilt auch für uns in Bezug auf die Ziele, die wir zur Heilung unserer Seele anstreben. Eines dieser Ziele ist die balancierte Vereinigung unserer männlichen und weiblichen Seite. Nicht, dass beide immer absolut pari sein müssen. Eine ständige Ausgewogenheit gibt es nicht, weil das Leben an beide Seiten ja auch unterschiedliche Anforderungen stellt. Jede neue Situation erfordert eine neue Balancierung. Die allerdings ist nur möglich, wenn das Potential beider Seiten auch zur Verfügung steht, zumindest aber mit Bewusstsein angestrebt wird.

Meine Beobachtung und Erfahrung ist die, dass für mich überraschend viele spirituell engagierte Frauen Schwierigkeiten und Defizite in Bezug auf ihre männliche Seite haben. Natürlich keineswegs alle, und es ist ja auch nicht so, dass Männer nicht Schwierigkeiten mit ihrer weiblichen Seite hätten - dass das so ist, darüber ist ja nun oft genug geschrieben worden - und Männer haben im Übrigen überraschend oft Schwierigkeiten auch mit ihrer männlichen Seite; ich bin an anderer Stelle schon darauf eingegangen.
Hier und jetzt soll es um die Probleme spiritueller Frauen im Hinblick auf ihre männliche Seite gehen und warum das so ist, dafür gibt es einige nachvollziehbare Gründe - auf einen wichtigen möchte ich nachher eingehen. Doch möchte ich zunächst ein Beispiel ansprechen, das mich doch ziemlich betroffen gemacht hat:

Im letzten Beitrag habe ich dargelegt, warum der Eigner des Lichtweltverlages, Jahn J Kassl, für mich ein spiritueller Scharlatan ist. Seine Jesus-Biografie, 1. Teil - den zweiten habe ich mir erspart -, ist eine Ansammlung inhaltlicher Absurditäten. Das beginnt mit der Aussage, dass Jesus nicht am Kreuz gestorben sei, dass es folgerichtig auch keine Auferstehung im biblischen Sinne gegeben habe, dass im Übrigen auch der Verrat des Judas nicht stattgefunden habe, die Hochzeit von Kana in Wirklichkeit die Hochzeit von Jesus selbst gewesen sei und auch die Schlüsselübergabe an Petrus („Und ich will dir die Schlüssel des Reiches der Himmel geben“ - Matthaus16,19) nie stattgefunden habe.
Ich glaube im übrigen, dass Kassl heute sein Absurditäten-Buch über Jesus bedauert, den ganzen Unsinn wird er heute niemand mehr auftischen wollen. 

Worum es geht: Danielle Gernandt (https://danielle-gernandt.de), die sich selbst als spirituelle Beraterin, systemischer Coach und Wegbereiterin für die neue Erde bezeichnet, stellt regelmäßig auf YouTube Videos ins Netz, in denen sie zumeist Informationen aus der Geistigen Welt, die sie erhält, weitergibt und erläutert. Früher enthielt fast jedes zweite von ihr veröffentlichte Video ausschließlich Texte, zumeist Channelings, von Jahn J Kassl, die sie - sicherlich mit seiner Genehmigung - selbst aufsprach, Channelings, angeblich - wie Kassl schreibt und dann eben auch Danielle G. so weitergibt - von Gott, Jesus Christus, Maria Magdalena, Sai Baba, Saint Germain, Babaji und einigen anderen - das letzte Video von vor 5 Tagen enthält eine Botschaft des Erzengel Michael (der mittlerweile laut Aussagen Rudolf Steiners, die nun mehr als 100 Jahre zurückliegen, zur Natur eines Archai, eines Zeitgeistes aufsteigt). Unter einem dieser Kassl-Channeling-Videos - kaum eines ist allerdings unter den Videos ihres You-Tube-Kanals gelistet - machte ich vor wenigen Monaten Danielle Gernandt, die übrigens immer wieder in ihren eigenen Videos Bezug nimmt auf Christus, per Kommentar darauf aufmerksam, dass Kassl den Kreuzestod von Christus leugnet, der ja entscheidend für die Erfüllung von dessen Erdenmission ist; ich zitierte damals sogar in meinem Kommentar die diesbezüglich entscheidende Stelle aus Kassls Jesus-Biografie. Ich dachte, dass sie darum offensichtlich nicht weiß, ansonsten sie nicht Kassls Channelings selbst einsprechen würde, wo sie doch immer wieder in ihren eigenen Videos Christus einbezieht und damit suggeriert, dass er scheinbar eine zentrale Stelle in ihrer geistigen Welt einnimmt.
Sie reagierte mit dem Hinweis, dass sie von Kassls Leugnung nichts wisse und dass das vorliegende Channeling Kassls (das sie also aktuell eingesprochen hatte) stimmig auf sie wirke. Damit war die Sache für sie gegessen.
Dass Kassl das Wirken von Christus hintertreibt, war kein Problem für sie, sie hatte ja davon keine Kenntnis und ganz offensichtlich konnten mein Zitat und meine Aussage sie nicht dazu veranlassen nachzuforschen, denn sie verbreitet ja seine Channelings in ihren Videos weiterhin, Channelings, die nur verlogen sein können, denn dass ein Michael, eine Maria Magdalena oder andere einem Christusverächter Botschaften durchgeben, ist ausgeschlossen.

Wie kann jemand, so dachte ich und denke noch heute so, die Energie eines Mannes mittels eigener Videos weiterverbreiten, der die für unsere Zukunft alles entscheidende Tat auf Golgatha in Abrede stellt. Und falls Danielle Gernandt mir nicht glaubt: die Jesus-Biografie zu erschwingen und selbst nachzuschauen, wo sie für 20 Minuten telefonischer Beratung 99 Euro kassiert und für einen dreimonatigen Kurs 850 Euro verlangt, hätte ihr meines Erachtens die Klärung wert sein sollen.

Christus vor so einem Mann zu schützen war ihr es offensichtlich nicht wert.

Anders formuliert: die männliche Seite in ihr war nicht bereit, das Schwert zu führen bzw. wie Jesus den Tempel auszumisten.

In einer spirituell so entscheidenden Sache nicht aktiv zu werden und ggf. Konsequenzen zu ziehen, offenbart für mich mehr als nur einen Mangelzustand ihrer männlichen Seite.

Das ist natürlich ein krasses Beispiel für den Zustand der männlichen Seite bei einer Frau, grundsätzlich aber stellt sich für mich die Frage, wie es zu meinen Beobachtungen hinsichtlich der männlichen Seite bei spirituellen Frauen kommt.
Die Antwort liegt meines Erachtens in den Auswirkungen des kollektiv männlichen Zustandes auf unserer Erde. Dieser bedauernswerte Zustand schlägt so stark auf die Seelen von Frauen und ihre männliche Seite durch, dass das göttlich Männliche bis in unsere Zeit hinein nicht mehr zur Entfaltung kommen kann. Für mich ist das deshalb auch absolut nachvollziehbar, weil es meines Erachtens kaum Männer gibt, die in ihrem Leben eine männliche Seite zu verwirklichen suchen, die göttlich Männliches zeigt, wie wir es bei einem Mose, einem Josef (sowohl dem des Alten als auch des Neuen Testamentes), einem Jesus, einem Petrus (trotz oder gerade wegen all seiner Schwächen), einem Dietrich von Bern, einem Parzival, einem Lohengrin oder einem Faust in dessen zweitem Teil finden können. 
Mir fällt spontan allerdings auch eine Maria Magdalena ein, wie sie mutterseelenallein und doch entschlossen am Ostersonntagmorgen zum Grab von Jesus geht, während die Jünger in Jerusalem sich fast in die Hosen machend zusammenhocken, in Angst vor den Römern und sich verlassen vorkommend.

Wir - ob Männer oder Frauen - sind aufgefordert, ein Christophorus, ein Christusträger zu sein und das erfordert, dass wir in unserem Handeln und in konsequentem Denken und Sprechen - so gut wir es eben tun zu können uns entwickelt haben - Klarheit und Konsequenz zeigen.

Dass das Verhalten einer Danielle Gernandt Auswirkungen auf die Qualität ihrer spirituellen Arbeit hat, steht für mich außer Frage, auch wenn das nicht unmittelbar erkennbar ist (und wer in der Geistigen Welt für sie tätig ist, sehen wir ja nicht); auch Jahn J Kassl sitzt ja regelmäßig einer recht großen Fangemeinde gegenüber bzw. viele lesen seine Bücher, die doch so wunderbar klingen, deren energetisches Fundament aber für jede Seele höchst schädlich ist (zweifellos gibt Luzifer ganz ausgezeichnete Channelings durch und Buchinhalte …).
Im übrigen geht es nicht darum, mit dem Finger auf andere zu zeigen, sondern aus den Fehlern anderer zu lernen und zu hoffen, dass diese ihre Fehler erkennen und noch in diesem Leben beginnen können zu bereuen.

Verfolgen wir weiter den Weg der Reue der Sophia, lernen wir von ihr und hören wir, was sie - vermittelt durch Jesus - in ihrer siebten Reue äußert.
Sie sieht alle Archonten der 12 Äonen über sie lachen, sie verspotten und ist tief verletzt:

1  Oh Licht, ich habe meine Kraft dir dargebracht, mein Licht.
2  An dich habe ich geglaubt; lass mich nicht verachtet werden, erlaube nicht den Archonten der zwölf Äonen, die mich verabscheuen, über mich zu spotten.
3  Keiner derjenigen, die an dich glauben, wird beschämt werden. Und diejenigen, die meine Kraft ergriffen haben, mögen sie in der Finsternis verbleiben; mögen sie keine Nutzen davon haben, sondern lass sie ihnen ebenso genommen werden.
4  Oh Licht, lass mich deine Wege wissen, und sie werden mich retten; und lass mich deine Pfade wissen, denn sie werden mich aus dem Chaos befreien.
5  Und führe mich in dein Licht, damit ich sicher bin, oh Licht, dass du mein Retter bist. Auf dich will ich meine ganze Zeit vertrauen.
6  Erinnere dich an mich und rette mich, oh Licht, denn deine liebende Güte währet für immer.
7  Wegen meines Vergehens, das ich von Anfang an in meiner Unwissenheit begangen habe, schreibe es nicht gegen mich, oh Licht, sondern rette mich vielmehr in deiner Güte durch dein großes Mysterium der Vergebung der Sünden, oh Licht.
8  Denn das Licht ist gut und wahr. Deshalb wird es meinen Weg öffnen und mich aus meinem Vergehen retten.
9  Und meine Kräfte, geschwächt wie sie sind durch die Angst vor den materiellen Emanationen von Selbst-Willen, werden durch seinen Befehl geweckt werden; und meinen Kräften, die von den Grausamen vermindert worden sind, wird Wissen gelehrt werden.
10  Denn alle Gnosen [Arten von Wissen] des Lichts bringen Befreiung und sind Mysterien für einen jeden, der zu den Regionen seines Erbes und seiner Mysterien strebt.
11  Um des Mysteriums deines Namens willen, oh Licht, vergib mein Vergehen, welches groß ist.
12  Jedem, der auf das Licht vertraut, wird es das Mysterium geben, das ihm angemessen ist.
13  Und seine/ihre Seele wird in den Regionen des Lichts [in den höheren Himmeln] wohnen und seine/ihre Kraft wird die Schatzkammer des Lichtes [die Gedankenformen größerer Schöpfung] erben.
14  Das Licht versorgt diejenigen mit Kraft, die ihren Glauben auf es setzen; und der Name seines Mysteriums gehört denjenigen, die ihre Hoffnung in es legen. Und es wird sie in die Region des Erblandes [des kommenden Königreiches] setzen, welche in der Schatzkammer des Lichtes ist.
15  Ich aber habe immer an das Licht geglaubt, und es wird meine Füße aus den Ketten der Finsternis befreien.
16  Erinnere dich meiner, oh Licht, und rette mich, denn mein Name ist mir im Chaos genommen worden.
17  Wegen all der Emanationen sind meine Nöte und meine Qualen zahllos geworden; erlöse mich aus meinem Vergehen und aus dieser Finsternis [der niederen Welten].
18 Bemerke doch den Schmerz meiner Qualen und vergib mein Vergehen.
19  Denke an die Archonten der zwölf Äonen, die mich eifersüchtig verachten.
20  Halte Wacht über meine Kraft und befreie mich, und lass mich nicht in dieser Finsternis, denn ich habe an dich geglaubt.
21  Und sie haben mich zur Zielscheibe des Spotts gemacht, weil ich an dich geglaubt habe, oh Licht.
22  Und nun, oh Licht, rette meine Kräfte vor den Emanationen von Selbst-Willen, der mich plagt. 
Deshalb nun, der, welcher nüchtern in seinen Gedanken ist, soll nüchtern sein.

Als Jesus diese Reue seinen Jüngerinnen und Jüngern wiedergegeben hatte, trat Thomas nach vorn und sprach, „Mein Herr, ich bin nüchtern, ich bin sehr nüchtern, und mein Geist in mir ist bereit, und ich freue mich sehr, dass du uns diese Aussagen offenbart hast. Aus Rücksicht auf meine Brüder habe ich bis jetzt geschwiegen, damit ich sie nicht verärgere, und ich habe gewartet, bis ein jeder vor dich komme und die Lösung der Reue von Pistis Sophia erkläre.
Darum, mein Herr, über die Lösung der siebenten Reue von Pistis Sophia hat deine Lichtkraft früher schon durch den Propheten David im 25. Psalm prophezeit, indem sie, die Kraft des Lichtes also [deren Gehalt im Übrigen spirituell wesentlich wertvoller sein dürfte als die meisten Channelings], sprach:

1  Zu dir, YHWH, erhebe ich meine Seele.
2 Mein Gott, in dich lege ich mein Vertrauen; lass mich nicht beschämt werden, und lass meine Feinde nicht über mich triumphieren.
3  Lass niemanden beschämt sein, der fest in dir steht; lasse beschämt sein, die ohne Grund verraten.
4  Deine Wege, YHWH, zeige sie mir; und deine Pfade, lehre sie mich.
5  Führe mich in deiner Wahrheit und lehre mich, denn du bist der Gott meiner Rettung; ich stehe fest in dir den ganzen Tag.
6  Gedenke deiner Barmherzigkeit, YHWH, und deiner liebenden Güte, die von Anbeginn der Welt existiert haben.
7  Rufe dir nicht die Sünden meiner Jugend und meine Vergehen in den Sinn, sondern in deiner liebenden Güte erinnere dich an mich nach deiner Gültigkeit, YHWH.
8  Gut und aufrecht ist YHWH, und so belehrt er Sünder auf dem Weg.
9  Er führt den Elenden mit Gerechtigkeit und lehrt den Elenden seinen Weg.
10  Alle Pfade YHWHs sind liebende Güte und Wahrheit für ihn, der seinen Bund und seine Vorschriften einhält.
11  Um deines Namens willen, YHWH, vergib meine Sünde, welche groß ist.
12  Wer ist nun der Mensch, der vor YHWH zittert? Sie werden von ihm in den Wegen, die er wählt, unterwiesen werden.
13  Ihre Seele wird in Wohlstand leben und ihr Same wird die Erde erben.
14  Bekanntschaft mit YHWH ist für diejenigen, die vor ihm zittern, und seinen Bund wird er ihnen offenbaren.
15  Meine Augen schauen beständig auf YHWH, denn er wird meine Füße aus der Schlinge ziehen.
16  Wende dich zu mir und schenke mir deine Gunst, denn ich bin allein und elend.
17  Die Sorgen meines Herzens haben sich vermehrt; bringe mich aus meinem Kummer heraus.
18  Siehe mein Elend und meinen Schmerz, und erlasse meine Sünden.
19  Siehe meine Feinde, die an Zahl zugenommen haben, und den ungerechten Hass, mit dem sie mich hassen.
20  Wache über meine Seele und rette mich; lass mich nicht beschämt werden, denn ich habe in dir Zuflucht genommen.
21  Integrität und Aufrichtigkeit werden mich schützen, denn ich habe auf dich gewartet.
22  Oh Gott, befreie Israel von all seinen Bedrängnissen.
„In dieser unvollkommenen, geschlagenen Welt der Isolation“, so merkt J. J. Hurtak an, „sind wir lebenswichtig für die Absichten Gottes. Unser Zeugnis ist jetzt noch mehr als je vonnöten, da wir uns mit unserer höheren Identität identifizieren und Gott uns führt, sie zu entdecken. Wenn wir der Eitelkeiten müde werden und die höheren Wahrheiten erlernen, werden unsere Krankheiten geheilt und unsere sterblichen Teile erneuert und neu gebildet werden, und wir werden beständig sein und ewig vor Gott, YWHW, leben, der lebt und immerdar beständig ist.“
Sophia verlor ihren Namen im Chaos, so haben wir oben gelesen, verlor ihre spirituelle Identität, die es ihr erlaubt hatte, durch die Shekinah Verbindung zu göttlichen Präsenz herzustellen. Wenn Sophia, wenn wir diese höhere Identität verlieren, sind wir uns unseren wahren Ursprungs nicht mehr bewusst und vergessen ihn. Es gilt, die göttliche Sophia, die Weisheit, in uns zu aktualisieren, damit wir zurück zum Bewusstsein unser wahren Ursprungs gelangen und unser Geburtsrecht beanspruchen können. Dann können wir, darauf verweist Hurtak, die Verbindung mit anderen Bruderschaften/Schwesternschaften auf diesem Planeten und mit solchen, die nicht von dieser planetaren Welt sind, wiederherstellen und erkennen, dass wir Teil eines größeren Planes sind innerhalb des Ordens Melchizedek, des Ordens Enoch, des Ordens Michael und dass wir hierher zurückgekehrt sind, um das Werk Christi zu tun, um Liebe, Mitgefühl und Vergebung der ganzen Menschheit zu bringen, bis der wahre, große Christus für alle zurückkehren wird.

Keine Kommentare: