Bevor ich dazu komme, möchte ich J.J. Hurtak zitieren, weil er auf Gedankenform-Schwingungen zu sprechen kommt und sie Beleg und Beispiel dafür sind, dass es eben nicht nur um Emotionales gehen kann, wie das weitestgehend bei der Bestseller-Autorin und Medium Birgit Fischer der Fall ist (siehe Beitrag vom 7. August); wenn Arbeit mit wertvollen Gedanken fehlt, ist das ein Verlust, den keine noch so intensive Emotionalität ersetzen kann, vor allem, wenn, wie bei Birgit Fischer, zwischen Gefühlen und Emotionen nicht differenziert wird. Hier nun das Hurtak-Zitat:
Es soll die Angst, die uns vom Göttlichen getrennt hat, schmelzen in der Wärme und der Gegenwart des Lichts. Und wir wollen Lieder singen und Gebete darbringen, da wir mit den geeigneten Gedankenform-Schwingungen ausgesandt werden, die Tore für unsere Arbeit mit den Höhen zu öffnen und uns das größere Licht entgegenkommt.Solche Gedankenform-Schwingungen können das meditative Rezitieren des 23. Psalm – für mich das geistige Zentrum aller Psalmen – sein; es kann das wunderbare Bonhoeffer-Gebet „Von guten Mächten wunderbar geborgen“ sein, wir können die neun Früchte des Geistes beten , indem wir ihnen jeweils die Christus-Formel „ICH BIN“ voranstellen und sie uns dadurch selbst zu eigen machen (Ich Bin Liebe, Ich Bin Freude, Ich Bin Frieden …) Diese gedankliche Arbeit kann unsere Seele in hohe Höhen heben (ich wünschte, eine Birgit Fischer würde das ihren 140 000 YouTube-Followern vermitteln wollen …)
Nun zu dem, was mir fundamental wichtig ist und - es ist mir erst in den letzten Tagen so recht bewusst geworden - was ich in den Reue-Gesängen vermisse: Es ist der Geist der Bergpredigt, ihre zentrale Botschaft, wie sie sich in Lukas 6,27 f findet, die lautet:
Liebet eure Feinde, tut wohl denen, die euch hassen. Bittet Gott um seinen Segen für die Menschen, die euch Böses tun, und betet für alle, die euch beleidigen.
Wenn wir uns vorstellen, dass eine ukrainische Mutter, deren Sohn im Krieg gefallen ist, für die Errettung von Putins Seele betet, oder ein palästinensischer Vater in Gaza, dessen Kind Hungers gestorben ist, für Netanyahu, dann wird deutlich, wie herausfordernd der Geist der Bergpredigt sein kann. - Liebet eure Feinde!
Sophia dagegen sagt (s. unten in [23]):
“Geschwind, oh Licht, blicke auf mich und räche mich“.
Oder in Bezug auf die Intrigen ihrer Feinde bittet sie das Licht:„vergib sie ihnen nicht“!
Es ist Jesus, der in der Pistis Sophia die Reue-Gesänge der Sophia seinen Jüngerinnen und Jüngern zur Kenntnis bringt und diese dann von Einzelnen unter ihnen durch Psalmworte bestätigen lässt, so auch im Folgenden durch Psalm 35, in dessen Rahmen wir eine Aussage finden, wie:
Sophia dagegen sagt (s. unten in [23]):
“Geschwind, oh Licht, blicke auf mich und räche mich“.
Oder in Bezug auf die Intrigen ihrer Feinde bittet sie das Licht:„vergib sie ihnen nicht“!
Es ist Jesus, der in der Pistis Sophia die Reue-Gesänge der Sophia seinen Jüngerinnen und Jüngern zur Kenntnis bringt und diese dann von Einzelnen unter ihnen durch Psalmworte bestätigen lässt, so auch im Folgenden durch Psalm 35, in dessen Rahmen wir eine Aussage finden, wie:
"Lass sie beschämt und gedemütigt werden, sie, die sich über mein Unglück freuen“ (in den Psalmen finden sich vielfach neben Worten der Zuneigung solche Gedanken).Der Verfasser der Quelle, die der Pistis Sophia zugrundeliegt, des Codex Askewianus also, lässt Jesus, der denselben Jüngerinnen und Jüngern die Worte der Bergpredigt mit auf ihren Lebensweg gab, nun in dem Reuegesang der Sophia und dem folgenden Psalm Worte der Rache und Demütigung der Feinde übermitteln. - Das kann nicht sein!
Das ist nicht der Christus in Jesus, um dessentwillen wir uns zum wahren Christentum als einer überkonfessionellen Grundhaltung menschlichen Seins bekennen.
J.J. Hurtak geht mit keinem Wort auf diese Widersprüchlichkeit ein und ich muss sagen, es kann eine Widersprüchlichkeit kaum größer sein. Noch im vorletzten, dem 12. Reuegesang wünscht Sophia Selbst-Willen in Ewigkeit in Finsternis gehüllt zu sein und David wünscht im 109. Psalm, der die Gedanken der 12. Reue erläutern soll, dem Bösen, dass es niemand gebe, der ihm beistehe und dass seine Kinder ausgelöscht werden. Der Fluch, den er liebte, solle über ihn kommen.
Acht Zeilen später schreibt Hurtak:
Die Belehrung bekräftigt die Wichtigkeit des täglichen Schaffens eines Lichtgewandes um unseren Körper, in dem wir einen „geweihten Raum“ für die tägliche Erneuerung und Reinigung gestalten, um nicht so bequem in dem natürlichen Gewand zu werden, in dem wir existieren, nicht negative Handlungen und Flügel zu bevorzugen, die in unsere „Innereien“ einziehen …
Wie passt das zu den Gedanken Sophias und Davids an Rache und Vergeltung?
Der Verfasser jener Quelle, die der Pistis Sophia zugrundeliegt, lässt Jesus Reuegesänge der Sophia auf dem Weg zurück ins wahre Licht wiedergeben, die der Botschaft Christi nicht annähernd entsprechen.
Das ist das eine.
Das andere ist, dass J.J. Hurtak diese aus Christus-Sicht fragwürdigen Reuegesänge nimmt, sich herausnimmt und Bezug nimmt auf das, was ihm passt und das dann kommentiert. Was nicht stimmig ist, übergeht er einfach. - Das ist ein absolut indiskutables Vorgehen.
Solch ein Vorgehen richtet in den Seelen der Menschen ziemlich viel Verwirrung an. Da gibt es in der Seele der Menschen den realen Jesus Christus, den sie aus der Bibel kennen, der ihnen den Geist der Liebe, Nächstenliebe, des Verstehens und Mitfühlens, der Sanftmut und Geduld übermittelt, dann gibt es aber auch den der Rache und Verurteilung, den wir in der Pistis Sophia scheinbar legitimiert sehen, und dann gibt es noch einen Hurtak, der durch sein gedankliches Verhalten alles verquirlt.
Das ist für mich höchst verantwortungslos von seiner Seite, bei dem mir im Übrigen anlässlich obiger Beobachtungen auffällt, dass ich auch bei ihm in dem, was ich von ihm gelesen habe, Gedanken und den Geist der Bergpredigt vermisse und wenn bei Birgit Fischer anzumahnen ist, dass in ihrem Schaffen die Ebene der Gedanken fehlt, so fehlt bei Hurtak ganz und gar die Ebene der Gefühle. Ich habe über diese Ebene bei ihm noch nichts gelesen. Da lobe ich mir einen Rudolf Steiner, der die Gefühls-, Gedanken- und Willensebene gleichermaßen berücksichtigt.
Ich schließe meine Betrachtungen der Reue-Gesänge, die ich ursprünglich für sehr wertvoll gehalten habe, mit dem neunten ab, verzichte hier auf die Wiedergabe der noch ausstehenden 10 bis 13, entschuldige mich bei meinen Lesern dafür, dass ich die vorausgehenden Reuegesänge offensichtlich in falschem Licht gesehen habe, glaube aber, dass es tatsächlich einen Sturz der Weisheit ins Chaos gab, die in uns nun zurückfinden muss in das Licht der großen wahren Weisheit und bin gespannt auf meine weitere Lektüre der Pistis Sophia, wie sie Hurtak offeriert, hinter dem ich erstmal ein großes Fragezeichen mache, da ich nicht nachvollziehen kann, was er sich im Rahmen der Reuegesänge, die mit seinen Kommentaren in „seiner“ Pistis-Sophia-Ausgabe immerhin über 100 Seiten sich erstrecken (von 950 Buchseiten insgesamt), erlaubt hat. Ich hoffe nicht, dass sich für mich sein ganzes Werk und Arbeiten infragestellt. Sehr wahrscheinlich werde ich mich dazu noch äußern.
Im folgenden gebe ich, gleichsam als Dokument des Abgesangs, den 9. Reuegesang und 109. Psalm, die beide durch den Jesus des Codex Askewianus in einen inneren Zusammenhang gebracht werden, wieder:
Die 9. Reue:
Der Verfasser jener Quelle, die der Pistis Sophia zugrundeliegt, lässt Jesus Reuegesänge der Sophia auf dem Weg zurück ins wahre Licht wiedergeben, die der Botschaft Christi nicht annähernd entsprechen.
Das ist das eine.
Das andere ist, dass J.J. Hurtak diese aus Christus-Sicht fragwürdigen Reuegesänge nimmt, sich herausnimmt und Bezug nimmt auf das, was ihm passt und das dann kommentiert. Was nicht stimmig ist, übergeht er einfach. - Das ist ein absolut indiskutables Vorgehen.
Solch ein Vorgehen richtet in den Seelen der Menschen ziemlich viel Verwirrung an. Da gibt es in der Seele der Menschen den realen Jesus Christus, den sie aus der Bibel kennen, der ihnen den Geist der Liebe, Nächstenliebe, des Verstehens und Mitfühlens, der Sanftmut und Geduld übermittelt, dann gibt es aber auch den der Rache und Verurteilung, den wir in der Pistis Sophia scheinbar legitimiert sehen, und dann gibt es noch einen Hurtak, der durch sein gedankliches Verhalten alles verquirlt.
Das ist für mich höchst verantwortungslos von seiner Seite, bei dem mir im Übrigen anlässlich obiger Beobachtungen auffällt, dass ich auch bei ihm in dem, was ich von ihm gelesen habe, Gedanken und den Geist der Bergpredigt vermisse und wenn bei Birgit Fischer anzumahnen ist, dass in ihrem Schaffen die Ebene der Gedanken fehlt, so fehlt bei Hurtak ganz und gar die Ebene der Gefühle. Ich habe über diese Ebene bei ihm noch nichts gelesen. Da lobe ich mir einen Rudolf Steiner, der die Gefühls-, Gedanken- und Willensebene gleichermaßen berücksichtigt.
Ich schließe meine Betrachtungen der Reue-Gesänge, die ich ursprünglich für sehr wertvoll gehalten habe, mit dem neunten ab, verzichte hier auf die Wiedergabe der noch ausstehenden 10 bis 13, entschuldige mich bei meinen Lesern dafür, dass ich die vorausgehenden Reuegesänge offensichtlich in falschem Licht gesehen habe, glaube aber, dass es tatsächlich einen Sturz der Weisheit ins Chaos gab, die in uns nun zurückfinden muss in das Licht der großen wahren Weisheit und bin gespannt auf meine weitere Lektüre der Pistis Sophia, wie sie Hurtak offeriert, hinter dem ich erstmal ein großes Fragezeichen mache, da ich nicht nachvollziehen kann, was er sich im Rahmen der Reuegesänge, die mit seinen Kommentaren in „seiner“ Pistis-Sophia-Ausgabe immerhin über 100 Seiten sich erstrecken (von 950 Buchseiten insgesamt), erlaubt hat. Ich hoffe nicht, dass sich für mich sein ganzes Werk und Arbeiten infragestellt. Sehr wahrscheinlich werde ich mich dazu noch äußern.
Im folgenden gebe ich, gleichsam als Dokument des Abgesangs, den 9. Reuegesang und 109. Psalm, die beide durch den Jesus des Codex Askewianus in einen inneren Zusammenhang gebracht werden, wieder:
Die 9. Reue:
1 Oh Licht, erschlage die, die mir meine Kraft genommen haben, und ergreife die Kraft derer, die meine ergriffen haben.Der Dreizehnte Äon ist jener Ort, an dem der Baum von Gut und Böse steht. In diesem Äon haben weder die positiven noch die negativen Hierarchien die ausschließliche Herrschaft; deshalb durchdringt ihr Zank das lokale Universum in allen Räumen, wo Unvollkommenheit mit Vollkommenheit ringt.
2 Denn ich bin deine Kraft und dein Licht; komm´ und rette mich.
3 Möge Finsternis meine Feinde überwältigen. Sage zu meiner Kraft: Ich bin es, der dich befreien wird.
4 Die, welche danach streben, mir mein Licht ganz zu entreißen, mögen alle den Verlust ihrer Kraft erleiden. Lass diejenigen, die mir mein Licht ganz nehmen wollten, Bestandteil des Chaos und kraftlos werden.
5 Lass ihre Kraft wie Staub werden, und lass deinen Engel Jeu (siehe Anm.1) sie niederschlagen.
6 Und sollten Sie nach der Höhe streben, lass Finsternis sie einholen, lass sie straucheln und Bestandteil des Chaos werden. Und lass deinen Engel Jeu sie verfolgen und sie hinunter in die Finsternis werfen.
7 Obwohl ich ihnen nichts getan habe, haben sie mir eine löwengesichtige Kraft als Falle gestellt, und ihr Licht wird von ihr genommen werden; und sie haben nach der Kraft in mir gedrängt, aber sie werden sie nicht entnehmen.
8 Nun denn, oh Licht, nimm das Gereinigte aus der löwengesichtigen Kraft heraus, ohne dass sie es weiß, und – der Gedanke von Selbst-Willen, mein Licht zu ergreifen – nimm ihm sein eigenes, und das Licht der löwengesichtigen Kraft, das sie mir als Falle gestellt haben, soll ebenso entnommen werden.
9 Meine Kraft wird sich im Lichte freuen und wird froh sein, dass er sie retten wird,
10 und alle Abteilungen meiner Kraft werden verkünden, dass es keinen anderen Erlöser als dich gibt, denn du wirst mich aus der Hand der löwengesichtigen Kraft befreien, die mir meine Kraft entrissen hat, und wirst mich aus den Händen derjenigen retten, die mir meine Kraft und mein Licht genommen haben.
11 Denn sie haben sich gegen mich erhoben, lügen über mich und sagen, dass ich das Mysterium des Lichtes kenne, welches in der Höhe ist und an das ich beständig geglaubt habe. Und sie haben mich gefoltert, „Sage uns das Mysterium des Lichtes in der Höhe,“ das ich doch nicht kenne.
12 Und sie haben diese ganze Bosheit über mich niederprasseln lassen, weil ich an das Licht der Höhe geglaubt habe; und sie haben meine Kraft ihres Lichtes beraubt.
13 Und als sie mich folterten, saß ich in der Finsternis, meine Seele in Kummer niedergebeugt.
14 Und, oh Licht, an das ich Loblieder singe, bitte rette mich. Ich weiß, dass du mich befreien wirst, denn ich habe deinen Willen erfüllt, seit ich von jeher in meinem Äon war. Ich habe deinen Willen erfüllt wie die Unsichtbaren in meiner Region, und wie mein Gepaarter. Und ich trauerte, während ich standhaft blickte und das Licht suchte.
15 Und nun haben mich alle Emanationen von Selbst-Willen umzingelt und verhöhnen mich und bedrücken mich schwer, obwohl ich sie nicht kannte. Und sie sind geflohen und haben aufgehört, mich zu attackieren, aber sie haben kein Mitleid mit mir gehabt.
16 Sie haben sich wieder umgedreht und mich geprüft, und sie haben mich mit großen Krallen belagert und knirschen ihre Zähne gegen mich, da sie danach streben, mir mein Licht vollends zu nehmen.
17 Oh Licht, wie lange wirst du dulden, dass sie mich verfolgen? Rette meine Kraft vor ihren bösen Absichten und befreie mich aus der Hand der löwengesichtigen Kraft, denn ich bin die einzige der Unsichtbaren in dieser Region.
18 Ich werde dir Loblieder singen, oh Licht, inmitten jener, die sich gegen mich verbündet haben, und ich werde zu dir rufen inmitten jener, die mich quälen.
19 Und jetzt, oh Licht, erlaube nicht jenen, die mich hassen und danach streben, meine Kraft von mir zu nehmen, über mich zu triumphieren, jenen, die mich hassen und ihre Augen gegen mich drehen, obwohl ich ihnen nichts getan habe.
20 Denn wahrlich, sie haben mit Worten gelockt, befragten mich über die Mysterien des Lichts, welche ich nicht kenne, und haben betrügerisch gegen mich gemunkelt und getobt, weil ich Glauben an das Licht der Höhe hatte.
21 Sie haben ihre Klauen gegen mich geöffnet und sagen, „Wohl an, wir werden ihr Licht von ihr nehmen.“
22 Nun, oh Licht, du kennst ihre Intrigen; vergib sie ihnen nicht, und lass deine Hilfe nicht mehr fern von mir sein.
23 Geschwind, oh Licht, blicke auf mich und räche mich,
24 und in deiner Güte sprich das Urteil über mich. Nun, oh Licht der Lichter, lass sie mir nicht mein Licht entnehmen,
25 und lass sie nicht in ihren Herzen sagen, „Unsere Kraft ist mit ihrem Licht gesättigt worden.“ Lass sie nicht sagen, „Wir haben ihre Kraft aufgezehrt.“
26 Sondern lass stattdessen Finsternis über sie kommen, und lass sie, die danach streben, mir mein Licht wegzunehmen, kraftlos werden, und lass sie in Chaos und Finsternis gehüllt sein, die da sagen, „Wir werden ihr Licht und ihre Kraft haben.“
27 Und rette mich doch, dass ich froh werde, denn ich sehne mich nach dem Dreizehnten Äon, der Region der Rechtschaffenheit, und für immer will ich sagen: Möge das Licht deines Engels Jeu immer heller leuchten.
28 Und meine Zunge wird dich in deinem Wissen erheben, immerfort wenn ich im Dreizehnten Äon bin.
Jesus fragt nun wieder, wie schon früher, wer unter den Anwesenden die Lösung der Reue erkläre.
Jakobus tritt vor, küsst die Brust Jesu und spricht, „Mein Herr, dein Geist hat mich nüchtern gemacht, und ich bin bereit, die Lösung zu erklären. Deine Kraft hat früher darüber durch David im 35. Psalm prophezeit:
1 YHWH, richte jene, die mir Unrecht tun, und führe Krieg gegen sie, die mich bekriegen.
2 Ergreife Waffen und Schild und erhebe dich zu meiner Hilfe.
3 Ziehe dein Schwert vor meinen Unterdrückern; sprich zu meiner Seele: Ich bin deine Rettung.
4 Mögen die nach meiner Seele Lechzenden beschämt und zuschanden werden; mögen die Böses gegen mich Planenden zurückgewiesen und gedemütigt werden.
5 Mögen sie wie Spreu im Winde werden, und möge der Engel YHWHs sie hinfortstoßen.
6 Möge ihr Weg finster und schlüpfrig werden, und möge der Engel YHWHs sie verfolgen.
7 Denn ohne Ursache haben sie eine Falle gestellt, die zu ihrem eigenen Ruin werden wird, und vergebens haben sie meine Seele beleidigt.
8 Lass Unheil unerwartet über sie hereinbrechen, lass sie im Netz, das sie für mich ausgelegt haben, verfangen werden; lass sie ins Unheil stürzen.
9 Doch meine Seele wird in YHWH jubeln und sich in seiner Rettung freuen.
10 Alle meine Knochen werden sagen: YHWH, wer ist da wie du, der du den Niedergetretenen aus der Hand des Mächtigeren befreist, den Niedergeworfenen und Verlassenen aus den Händen derer erlöst, die ihn zerstören wollen.
11 Gehässige Zeugen haben sich gegen mich erhoben und verlangen ein Wissen von mir, das ich nicht besitze.
12 Sie bezahlen mir Böses für Gutes, Verlust für meine Seele.
13 Aber als sie in Stärke abgetragen waren, kleidete ich mich in Säcke und erniedrigte meine Seele mit Fasten, und auf meine eigene Brust lasse mein Gebet zurückkommen.
14 Ich ging umher, als wäre es ein Nachbar oder Bruder meiner selbst; ich erniedrigte mich wie ein Trauernder und ein Klagender.
15 Sie haben sich an mir ergötzt, und sie sind beschämt worden. Peitschen wurden gegen mich gebündelt ohne meine Kenntnis; sie zerrten unentwegt an mir.
16 Sie haben mich entweiht und verspottet wie Parasiten; ständig knirschen sie ihre Zähne gegen mich.
17 Mein Herr, wie lange wirst du unbewegt auf mich blicken? Hole meine Seele aus den Abscheulichkeiten und rette meinen Einziggezeugten aus den Händen der Löwen.
18 Ich werde dir in der großen Versammlung danken, in der großen Gemeinschaft werde ich dir Loblieder singen.
[Die große Versammlung ist dort, wo sich die Räte einfinden, welche dieselben Vibrationen gebrauchen, die das Universum aufrecht erhalten. Es ist die Yeshiva Or im Himmel der Himmel, wo die Seelen derer anwesend sind, die siegreich in Weisheit vereint sind.]
19 Lass sie sich nicht über mich freuen, sie, die grundlos meine Feinde sind; sie, die mich ohne Ursache hassen, lass sie nicht garstige Komplott gegen mich schmieden.
20 Es liegt kein Frieden in ihren Worten, sie atmen bloß betrügerische Ideen.
21 Sie reißen ihren Mund auf gegen mich und sagen, Oh ja, ja, wir haben Seinesgleichen schon gesehen.
22 Dies hast du gesehen, YHWH, schweige nicht dazu! Mein Herr, halte dich nicht fern von mir.
23 Stehe bitte auf und begib dich zu meiner Verteidigung, mein Gott und mein Herr, zu meiner Sache.
[(aus dem Hurtak-Kommentar / siehe auch Anm. 2) In den Lehren der frühen Kirche wird uns gesagt, dass Jesus als Erlöser und als Retter nicht aus dem Dreizehnten Äon kam; er kam aus einem viel größeren Universum. Er kam, um ein Amt zu erfüllen, für das er eingesetzt worden war. Er kam, um eine höhere Priesterschaft zu erfüllen. Wenn er in die Äonen hinabstieg, so geschah dies, weil er den Auftrag angenommen hatte für die Erlösung dieses lokalen Universums zu sorgen. Definitionsgemäß kann in einer Kosmologie der vielen Bereiche jedes Universum von jedwedem Gottessohn bedient werden, der mit der göttlichen Kraft gechristet (gezählt) ist, die Herrlichkeit des messianischen Amtes auszuteilen. Und deshalb ist für unser Zeitreich, dem koptischen Text zufolge, Jesus, der durch das Jungfrauen-Vehikel von Maria in dieser lokalen Lebenssituation Erschienene, der Christus, der Erlöser unserer Welt.]
24 Richte mich in deiner Rechtschaffenheit, YHWH mein Gott, und lass sie sich nicht über mich freuen.
25 Lass sie nicht in ihrem Herzen sprechen, Ha, die Lust unserer Seele! Lass sie nicht sagen, ´Den wir verzehrt haben.´
26 Lass sie beschämt und gedemütigt werden, sie, die sich über mein Unglück freuen. Lass sie in Schmach und Demütigung gekleidet sein, sie, die mit großem Gebaren gegen mich reden.
27 Lass jene, die meine Rechtschaffenheit wollen, sich freuen und jubeln; lass sie sprechen, Möge YHWH verherrlicht werden, sie, die den Frieden seines Dieners wünschen.
28 Und meine Zunge wird von deiner Gerechtigkeit singen, den ganzen Tag in Lobpreis über dich.
Anm. 1 (aus dem Glossar von Hurtaks „Pistis Sophia“):
Jeu (alternative Schreibweisen: Yeu, Yew ...)
(1) In der frühen koptischen Literatur der „Vater der Schatzkammer des Lichts“ und ihr „Verwalter“. Der „Vater, Vater aller Vaterschaft“ (ewiger Großvater-Prototyp) Jesu als Teil der Ausdehnung der Alten Gottheit zur Zukünftigen Gottheit durch Jesus [V:136].
(2) In der „Pistis Sophia“ der Ausdruck, der den ersten himmlischen Menschen anzeigt, der der Beauftragte des Lichts [IV:126] ist, das aus dem „reinen Licht des ersten Baums“ der Schöpfung kommt, das jede Form und Gestalt in der Lebens-Kopplung zwischen dem Vorhandenen und seinem Archetyp in den höheren Welten koordiniert.
(3) Die „ engelsgleiche Autorität“, die den Glaubenden die geheimen Lehren gibt, so wie er Enoch zur Erziehung, Zeit-Übersetzung und zum Aufstieg die Bücher Jeus in der frühen Geschichte gegeben hat. Sein Name erscheint auch in der PGM V.97, wo er als ein Schreibender bezeichnet wird.
Anm. 2
Für viele ist Jesus schon bei der Geburt Christus und so schreiben manche mal ´Jesus´, mal ´Christus´, mal ´Jesus Christus´. Auch in den Schriften Hurtaks liegt dieses Verwirrspiel zum Teil vor, diese große Unklarheit.
Ich spreche von Verwirrspiel, weil ich die Ansicht von Rudolf Steiner teile, dass der Gottessohn Christus erst anlässlich der Taufe Jesu durch Johannes den Täufer im Jordan in den Leib des Jesus einzog. Das ist auch der Grund, warum manche Übersetzer die wichtige Lukas-Stelle wiedergeben:«Dieser ist mein vielgeliebter Sohn; heute habe ich ihn gezeuget».
Auf diesem Hintergrund kann man also von Jesus Christus erst sprechen nach der Jordan Taufe, als Jesus 30 Jahre alt war. In seinem ´Fünften Evangelium´ führt Rudolf Steiner noch aus, dass Christus nicht von vornherein vollständig in den Leib Jesu einziehen konnte. Vollständig geschah dies erst kurz vor Golgatha. Diese Sichtweise bedeutet ja nicht, dass Jesus nicht schon vor der Taufe im Jordan eine höchst entwickelte spirituelle Persönlichkeit war; Steiner weist ja darauf hin, dass Jesus der inkarnierte Zarathustra war.
Mehr dazu hier: https://anthrowiki.at/Jordan-Taufe.
Im übrigen kann ich durchaus verstehen, dass viele diese Sichtweise für verrückt beziehungsweise höchst befremdlich halten. Ich persönlich teile sie, obwohl ich kein Anthroposoph bin.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen