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Donnerstag, 9. März 2023

Für eine bewusste Weiblichkeit und Männlichkeit! - Über die Ursache des Genderns und nicht-binärer Geschlechtlichkeit.

Es ist wichtig, dem Kampf der Geschlechter, wie er sich nicht nur in den militärischen Kämpfen auf dem Erdtableau, sondern auch in den versteckten Grabenkämpfen innerhalb von Beziehungen zeigt, die Nahrung zu nehmen; denn vor allem das Männliche, wenn ihm das Weibliche nicht zur Seite steht, neigt dazu, sich zu verselbständigen - und das endet nicht selten in Mord und Totschlag. 
Der angesprochene Nahrungsentzug geschieht, wenn wir uns bewusster werden, was das Wesen des einzelnen Geschlechtes ausmacht und worin beider Sinn innerhalb der Entwicklung der Menschheit besteht. Dazu möge der Beitrag dienen.
Im gemeinsamen Zusammenwirken von Männlichem und Weiblichem besteht eine, wenn nicht DIE Option der Menschheit, Menschsein zu verwirklichen; dann geschieht, wofür sie stehen soll: für Verstehen und Miteinander.

Den folgenden Beitrag habe ich zuerst im Rahmen der fb-Gruppe Spirituelles Reifen mittels kosmischer Ebenen und heilsamer Weiblichkeit veröffentlicht. Ihn im Rahmen der EthikPost zu veröffentlichen, damit habe ich - wie dies bei Beiträgen dieser Art immer der Fall ist - gewisse Schwierigkeiten, weil er auf Wissen und notwendige Informationen zurückgreift, die vermutlich nicht sehr vielen Lesern zur Verfügung stehen.
Wenn ich ihn dennoch veröffentliche, dann deshalb, weil die Thematik meines Erachtens existentiell ist für ein friedlich-liebevolles Miteinander der Geschlechter. Der sogenannte Kampf der Geschlechter, den es in der Tat gibt, weil sich Männliches und Weibliches zu sehr verloren haben, spiegelt sich ja in den vielen weltweiten Kämpfen und auch in Kämpfen und Grabenkriegen von Beziehungen, die oft sehr versteckt ablaufen, wieder.
Ich veröffentliche den Beitrag hier, weil es denen, die an der Thematik interessiert ist, eine Möglichkeit der inhaltlichen Auseinandersetzung gibt und, wer möchte, sich mittels der weiteren unten verlinkten Informationen auf meinem Blog Wortbrunnen informieren kann. Für jene, die sich nicht angesprochen fühlen, kostet es ja nur einen Klick, weiterzugehen.

Hier nun der Beitrag:

Es gibt zwei Gründe, die mich zu diesem Beitrag veranlasst haben. Da ist zum einen ein persönlicher und ehrlicher Kommentar einer lieben Bekannten im Rahmen der fb-Gruppe "Spirituelles Reifen ..." , den ich noch einmal wiedergebe:
Gestern bei einem Geburtstag hier im Dorf hatte ich auch ganz den Eindruck, dass es eine Sache ist, die besonders Frauen sehr gut kennen.

Es sind diese Zeiten in denen man im Außen gefordert ist und man spürt richtig, wie man immer mehr ausfusselt, diese diffundierende Energie trägt einen dann immer mehr aus der eigenen Mitte.
Wenn man es rechtzeitig bemerkt reicht oft ein Innehalten und Zentrieren, an manchen Tagen gelingt das mühelos, doch es gibt auch Tage, da läuft alles aus dem Ruder, da ist es dann einiges schwieriger.
Oft beobachte ich, dass mein Sein auch das Außen mitgestaltet.
Immer wieder erstaunt es mich, dass Männer da viel weniger Probleme haben, ein profanes Beispiel ist zum Beispiel das Rasenmähen, auf jedenfall lohnenswert zu beobachten...

Mann wirft das Ding an und dann mäht er, Bahn für Bahn... bis alles gemäht ist.

Frau wenn sie das Teil überhaupt anbekommt.. stoppt immer wieder..., weil da ein Kind weint, die Nachbarin vorbeikommt oder sie irgendeine wunderschöne Blume auf der Wiese entdeckt, manchmal reicht auch schon ein Schmetterling.

Warum ist das so, was macht Frau da so anders?

Ist es ihr Geist oder Verstand, der anders tickt, ist es ihr Astralleib, ihr Ätherleib oder ihre Seele, die sich laufend verbindet
Ihr Kommentar hatte weitere ehrliche und persönliche Kommentare zur Folge, u.a. diesen:
Mir geht es oft so, dass wenn ich es schaffe, mit einem inneren Loslassen, ganz aufnehmend zu werden, nichts mehr zu "müssen", ich es als eine große Erleichterung empfinde, eine Art Ankommen in meiner inneren Wesens-Substanz. Das Aktive, nach Außen zielgerichtete Tätige genieße ich, wenn ich es im Männlichen wahrnehme. Es passt für mich gefühlt dort besser hin. Wenn ich es in Frauen wahrnehme, dann nehme ich diese Frauen als nicht anwesend in ihrer weiblichen Essenz wahr. Das Leben fordert jedoch von uns, dass wir beide "Pole" leben, aber das innere Gefüge sehnt sich nach dem Aufnehmen.
Diese beiden - und noch weitere Kommentare - zu finden hier > https://bit.ly/41Rv8FY - haben mich veranlasst, genauer nachzuschauen, was ich auf der spirituellen Ebene über das Weibliche und Männliche finde. Da nun gibt es u.a. „Liebe und Sexualität“ von Omraam Mikhaël Aïvanhov, wobei er inhaltlich nicht annähernd dem, was ich bei Rudolf Steiner lesen konnte, das Wasser zu reichen vermochte und ich zudem, was er über die Dualseele schreibt, für falsch halte - dazu ein andermal mehr.
Bevor ich das, was ich bei Steiner gefunden habe, zusammengefasst wiedergebe, möchte ich noch einen zweiten Grund ansprechen:

In meinem Beitrag vom 28. Februar über Daniele Gansers fatales Verstandesseelenbewusstsein hatte ich geschrieben:
ein Beispiel für ein notwendig zu bearbeitendes Thema wäre das des Genderns, da dieses wie kaum ein anderes den Weg zum Göttlichen verstellt, weil Menschen sich in dieser Zeit nur weiterentwickeln können, wenn ihnen die spirituelle Bedeutung von Männlichem und Weiblichem klar ist - das genau aber wird verhindert durch alles, was mit Gendern zusammenhängt und in der Absicht jener Kräfte steht, die dieses Thema initiiert haben und am Laufen halten.
In der Tat halte ich es für gut, wenn man sich über die Bedeutung von Männlichem und Weiblichem genauer informiert, nicht nur wegen des Genderns, sondern auch wegen der Verunsicherung, die es gibt hinsichtlich eines dritten bzw. vieler Geschlechter, zumindest aber einer nicht-binären Befindlichkeit, und ich muss sagen, dass ich nicht erwartet hätte, Aspekte kennenlernen zu dürfen, die mich nach wie vor noch beeindrucken.
Die Originalzitate und genauere Informationen zu dem, was ich in der Folge von bei Rudolf Steiner Gefundenem zusammengefasst habe, finden sich auf meinem Blog Wortbrunnen (https://bit.ly/3Yz7dIt); aufgrund der dortigen Quellenangabe kann auch, wer möchte, sich das Umfeld einer Textpassage genauer ansehen, indem er in der jeweiligen GA nachliest.

der Frau stehen mehr Begriffe zur Verfügung

Hier also nun meine Zusammenfassung des mir Wichtigsten, wobei im ersten Kommentar schon ein bemerkenswerter Punkt sich angesprochen fand, als von einer diffundierenden Energie gesprochen wurde. Nach Steiner ist es so, dass der Frauenleib weniger verstandesmäßig, weniger also auf den Verstand hin konstruiert ist als der Männerleib; daher sei die Frau im allgemeinen, trotz der leichteren Beweglichkeit oder gerade wegen dieser leichteren Beweglichkeit des Verstandes, mit weiteren und zugleich mit einer größeren Zahl von Begriffen ausgestattet als der Mann, der die Dinge eher so vorbringe, dass man das Gefühl der Festigkeit habe. 
Letzteres ist durchaus beschönigend ausgedrückt; Steiner hätte wahrscheinlich auch schreiben können, dass der Mann soviel an Möglichkeiten gedanklicher Richtungen nicht zur Verfügung hat, die Dinge enger sieht und gedanklich nicht so beweglich ist (dass es unter den Männern da Unterschiede gibt, versteht sich von selbst).
Im Grunde steht dies - siehe Wortbrunnen - auch mit der Plastizität des Astralleibes von Männern und Frauen in Zusammenhang; Steiner merkt an:
Der astralische Leib hat durch das ganze Leben hindurch beim weiblichen Geschlecht eine größere Bedeutung als beim männlichen Geschlecht. Die ganze weibliche Organisation ist ja durch den astralischen Leib mehr nach dem Kosmos hin organisiert. Der astralische Leib der weiblichen Natur ist in sich differenzierter, wesentlich reicher gegliedert als der astralische Leib des Mannes, der in einer gewissen Weise ungegliederter, undifferenzierter, gröber ist.
Ausgangspunkt Lemurien

Gehen wir aber zunächst zurück, wie alles begann - bitte beachten: das allermeiste, was ich wiedergebe, ist auf Steiners „Mist“ gewachsen:

Der eingeschlechtliche Körper entstand in der Zeit Lemuriens - zeitlich dürfte diese Epoche vor 2500 Millionen von Jahren ca. begonnen und bis in etwa 70 Millionen Jahre v. Chr. gedauert haben - zugleich mit dem Austritt des Mondes aus der Erde, als die Erde und der menschliche Körper sich verhärteten und eine Doppelgeschlechtlichkeit - also von zwei Geschlechtern in einem Wesen - zunehmend unmöglich wurde; das Stoffliche siegte über das Seelische.
Die Seele ist männlich und weiblich zugleich und war bestrebt, diesen Zustand auch im Stofflichen zu verwirklichen -, was jedoch immer weniger möglich war, so dass der menschliche Leib in zwei Formen auftrat: in der männlichen verwirklichte sich das Element des Willens, in der weiblichen das Element der Vorstellung.
Die Zweigeschlechtlichkeit gab es, wie gesagt, ab der Zeit, als der Mond von außen wirkte.
Die Kraft, die die Seele in der Folge nicht mehr in den Leib aufgrund dessen Dichtigkeit ausgießen konnte, richtete sich nun nach innen und ermöglichte innere Organe, unter anderem das denkende Gehirn (wenn ich es richtig sehe, denken wir nicht in unserem Gehirn, aber dieses Organ spiegelt uns das Denken, so dass wir es wahrnehmen können).
Die Befruchtung findet, wie wir wissen, nicht mehr im Innen statt, sondern muss von außen kommen; es ist der Beginn der uns bekannten Sexualität.
Innen aber befruchtet uns nun der Geist.
Der Frauenleib drang weit weniger als der männliche in die Materie ein, blieb also auf einer geistigeren Stufe stehen; der Mann dagegen prägte eine Gestalt aus, die materieller ist als jene, die dem normalen Mittel, das sich aus beider physischer Verwirklichung ergibt, entspricht. Steiner spricht sogar von einer „unwahren Gestalt“ bzw. bezeichnet den Frauenleib als eine ins Geistige, den männlichen Leib als eine ins Materielle verzeichnete Gestalt; keine von beiden Gestalten gibt also den ursprünglich vom Geistigen vorgesehenen wahren Menschen wieder.

im Weib: Bewusstsein der drei vergangenen Erdinkarnationen

Festgehalten aber werden kann, daß das Geschlecht, das unserem unmittelbar vorangegangen ist, äußerlich-physisch nicht dem männlichen, sondern dem weiblichen Geschlecht ähnelte. Das Weib hatte, wenn man so will, ursprünglich den Mann in sich. Das ist auch der Grund, warum wir den griechischen Gott Zeus auch mit Frauenbrüsten dargestellt finden. Jedenfalls war aus Steiners Sicht das ursprüngliche Geschlecht eindeutig das weibliche.
Vor der äußeren Trennung finden wir also beide Geschlechter in einem äußerlich weiblichen Individuum.
In der Tempellegende, die Steiner der biblischen Schöpfungsgeschichte gegenüberstellt - erstere bezeichnet er als männliche Weisheit, zweitere als weibliche Opposition - schuf ein Elohim bemerkenswerter Weise zuerst Eva, mit der er sich verband; aus dieser Verbindung ging Kain hervor. Darauf schuf der Elohim Jahve/Jehova den Adam. Adam verband sich ebenfalls mit Eva und aus dieser Ehe ging Abel hervor.
Mit der geistigeren Gestalt des Weibes mag zusammenhängen, dass jenes in seinen inneren Organen die Wirkungen der früheren Erdinkarnationen spiegelt, ja enthält [für Steiner gibt es insgesamt 7 Inkarnationen der Erde, wir befinden uns in der vierten], die Inkarnationen also, wie er sie nennt, des alten Saturn, der alten Sonne und des alten Mondes - im Grunde eine gigantische kosmische Fülle. Möglich ist das durch die geringere Materialität. Auf der körperlichen Ebene mag die physische Plastizität der Frau in der Schwangerschaft damit zusammenhängen (im Schnitt vergrößert sich der Bauchumfang um fast 50 Zentimeter - mich mutet der Bauch einer Schwangeren immer kosmisch an, eine "kleine" Weltkugel).
Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang, dass die Worte Jahve und Eva miteinander verwandt sind und Eva als die große Erdenmutter in Jahve enthalten ist als die Summe all dessen, was durch die alte Saturn-, Sonnen- und Mondenentwicklung herübergekommen ist und die Grundlage abgibt für den heutigen physischen Leib, den Ätherleib und Astralleib des Menschen.
Ins Innere des Weibes also ist herübergetragen das Makrokosmische, so formuliert es Steiner, und wird in deren Mikrokosmos, den Mikrokosmos, als der der Mensch bezeichnet wird, aufgenommen; der Mann aber nimmt das makrokosmisch Irdische in seinen Mikrokosmos auf, das also, was die derzeitige Inkarnation der Erde ausmacht. Seine Gestalt wird uns im Übrigen über die Erdenzeit hinaus in die nächste Inkarnation der Erde, die Steiner „Jupiter“ nennt - die Offenbarung des Johannes nennt sie „Neues Jerusalem“ - führen. Steiner:
Wenn der Mensch die Kraft erlangt haben wird, daß sein Kehlkopf so weit sein wird, daß sein Wort schaffend sein wird, so daß er durch das Wort seinesgleichen hervorbringen wird, dann wird die ganze produktive Kraft übergehen auf das männliche Geschlecht. Das Mutieren (der Stimme beim jungen Mann) ist nichts anderes als der Ausdruck der alten Zusammengehörigkeit von Sprachorgan und Geschlechtsorgan. Der männliche Kehlkopf ist es aber, der sich zum Zukunftsorgan bildet.
Vorsichtshalber füge ich an, dass dies wohl in Milliarden von von Jahren der Fall sein wird.
Für uns heute gilt, dass das Männliche das Abbild des Lebens ist; was das Leben in eine gewisse Form bringt, drückt sich aus im Weiblichen; so sind Leben und Form untrennbar miteinander verbunden. 
Das Weibliche neigt im Leben dazu, sich immer mehr einzugliedern in außerirdische Prozesse; auf das Weib wirkt der Himmel. 

Abel: aktive weibliche Intuition - Kain: irdische Erkenntnis

Das männliche Wesen neigt dazu, mehr von der Erde in Anspruch genommen zu werden; das manifestiert sich auch in Kain und Abel, nicht von ungefähr bleibt der Rauch Kains auf der Erde, der Abels steigt zum Himmel. Damit zusammenhängt, dass weiblich ist, was von der Gottheit inspiriert ist; was Kain, was der Mann gibt, ist dagegen menschliche Arbeit auf dem irdischen Plan. Dazu zählen auch Künste und Wissenschaften, die dazu beigetragen haben, den Menschen frei zu machen, ihn aber auch von der Gottheit entfernt haben (sieht man einmal davon ab, dass wir auch immer wieder Kunst finden, die Wege zum Himmel weist, denken wir nur an Goethes Faust oder Raffaels Sixtinische Madonna).
Abel repräsentiert die weibliche aktive Intuition; daher ist er nicht imstande, etwas von außen aufzunehmen; er ist vom Göttlichen durchflossen, der Rauch seines Opfers steigt nach oben. Indem Kain Abel tötet, tötet männliche Erkenntnis, was durch die Götter hervorgebracht ist, was von den Göttern kommt. Hervorgebracht durch die Götter war aber auch die Fortpflanzung aus sich selbst. So musste fortan die Möglichkeit der Fortpflanzung von außen kommen.
Von dem allem erzählt die Geschichte um Kain und Abel.
Natürlich ist es wichtig, die Unterschiede zwischen Männlichem und Weiblichem zu finden, sie zu sehen, um auch auf der irdischen Ebene die Realität bewusster verstehen zu können. Zugleich sollte man sich immer bewusst sein, dass auf beides Himmel und Erde wirkt und beides auf einer tieferen Ebene untrennbar miteinander verbunden ist und ohne Wertung existiert. 
Ich bemerke zwar selten, aber doch bei der ein oder anderen Frau, dass und wie wichtig es ihr ist, die Menschen wissen zu lassen, dass das Weibliche dem Männlichen überlegen ist. 
Das ist nicht spirituell gedacht. 
Zukünftig gewinnt, wie oben angesprochen, das Männliche an Bedeutung. Aber auch das sollte man nicht mit Wertung überziehen; wo Entwicklung geschieht, müssen immer auf bestimmten Ebenen Unterschiede und unterschiedliche Phasen sein.
Aus dem bereits Angesprochenen ergibt sich auch, dass der Frauenleib weniger auf Verstand hin konstruiert ist als der Männerleib, weshalb die Frau mit einer größeren Zahl von Begriffen ausgestattet ist als der Mann, was zur Folge hat, dass innhalb dieser Bewegung die Frau eher das Gefühl des Spirituellen vermittelt - und es auch leichter aufnimmt -, wohingegen man beim Mann im Rahmen dieser gedanklichen Bewegung eher das Gefühl der Festigkeit wahrnimmt. „Aber“, so merkt Steiner an, „wenn nun beide wirklich zusammenwirken, dann wird gerade im Gemeinschaftsleben etwas außerordentlich Harmonisches herauskommen können.“

männlich-weiblich nur ein Spezialfall für eine höhere Zweiheit

Das Äußere der Frau ist natürlicher und geistiger - im Mann lebt mehr der selbständige Geist.
Die Zweiheit gehört zur Natur allen Werdens. „Erst wenn wir die Zweiheit im eigenen Leben sehen, kommen wir zum Verstehen der Welt“, formuliert Steiner; das ist auch der Grund, warum es nicht unwichtig ist, auf das Männliche und Weibliche genauer zu sehen und wie durch beides Entwicklung möglich ist. Zweiheit bedeutet beispielsweise, nicht nur zu denken: "In mir ist Göttliches“, sondern eben auch: “ich lebe im göttlichen Ich“.
Man darf nie vergessen, dass die Zweiheit des Männlich-Weiblichen nur ein Spezialfall für eine viel höhere Zweiheit ist. Das deutet sich auch dadurch an, dass der Mensch im Schlafe seine männliche und weibliche Organisation zurücklässt und in einer geistigen Welt als ein Wesen verweilt, das nichts Männliches und Weibliches mehr an sich trägt, ein geschlechtlich undifferenziertes bzw. bipolares Wesen. Wir nehmen das Geschlechtliche nicht mit hinauf in die höheren Welten; nur dürfen wir wissen, dass wir den Ursprung des Geschlechtlichen in der astralischen Welt, zu der wir Zugang haben, finden.
Zu erkennen, warum die beiden Geschlechter vorhanden sind, ermöglicht uns, in vollem Umfang nutzen zu können, warum es diese Kreation der Götter gibt. 
Ein weitergehendes Bewusstsein kann wie ein Turbo für unsere spirituelle Entwicklung sein.
Natürlich ist die Frau, die ja die kosmische Vergangenheit in sich trägt, auch wenn sie keinen Mann, der doch das Bewusstsein der Erde in sich trägt, an ihrer Seite hat, mit dem Irdischen verbunden, aber klar ist auch, dass es eine glückliche Fügung ist, wenn sich Mann und Frau miteinander verbinden, erst recht, wenn in ihnen dieses entsprechende Bewusstsein vorhanden ist. Dann vermag sich eine Fülle zu zeigen, die die ganze vergangene Entwicklungszeit des Menschen umfasst und gar nicht anders kann, als Grenzen unseres Bewusstseins zu sprengen.

der physische Leib des Menschen und sein ätherischer Leib

Beide sind aufgeteilt in Männliches und Weibliches - der ätherische Leib ist bei der Frau überwiegend männlich, beim Mann überwiegend weiblich; das Astralische ist es nicht, doch finden wir dort, wie bereits gesagt, den Ursprung der beiden Geschlechter.
Weil der Ätherleib der Frau überwiegend männlich ist, zeigt die Frau bei Eigenschaften, die vom Ätherleib abhängig sind, männliche Tugenden; das betrifft u.a. Tapferkeit, Aufopferungsfähigkeit, Liebe. - Der Ehrgeiz des Mannes erklärt sich entsprechend.
Sein Einfluss, der des Mannes also, bewirkt auch, dass die Nachkommen ein individuelles Gepräge zeigen. Das Weibliche wirkt eher in Richtung Gruppenseelenhaftigkeit (https://bit.ly/3F6zqzt). Zugleich ist die Frau in der Lage, tiefer als der Mann Erfahrungen in ihr Inneres aufzunehmen. Da ein solches tieferes Hineinarbeiten in den eigenen Organismus in Zukunft einen männlichen Organismus hervorbringt, ist ein Wechsel des Geschlechtes wahrscheinlich. Der Intellektualismus des Mannes dagegen bewirkt ein verfestigteres Gehirn und lässt ihn nicht tief aufnehmen. Damit hängt zusammen, dass er in der nächsten Inkarnation sich einen Frauenleib wählt. Das muss nicht sein, ist aber in der Tendenz so.

was wir unter „Erbsünde“ verstehen

Übrigens trat erst in der atlantischen Zeit ein, was wir als leidenschaftliche Liebe bezeichnen. Während zuvor alles, was an dem Menschen gestaltend wirkte, eine Folge der göttlich-geistigen Umgebung war, wurde es jetzt mehr eine Folge der Leidenschaften und Triebe der beiden Geschlechter, die aufeinander wirkten. Es ist mit dem Zusammenwirken der beiden Geschlechter die sinnliche Begierde verknüpft worden, die angeregt wurde durch das äußere Auge, durch das äußere Sehen des andersgeschlechtlichen Wesens. Was jetzt geschieht, ist nicht mehr im vollen Einklang mit dem göttlich-geistigen Kosmos. Das ist es, was wir unter der Erbsünde zu verstehen haben:

Die Erbsünde wird dadurch herbeigeführt, daß der Mensch in die Lage kommt, seine individuellen Erlebnisse in der physischen Welt auf seine Nachkommen zu verpflanzen. Jedesmal, wenn die Geschlechter in Leidenschaften erglühen, mischen sich in den aus der astralischen Welt herabkommenden Menschen die Ingredienzien der beiden Geschlechter hinein. Wenn sich ein Mensch inkarniert, kommt er aus dem Devachan herunter und bildet sich seine astralische Sphäre nach der Eigenart seiner Individualität. Dieser eigenen astralischen Sphäre mischt sich etwas bei aus dem, was den astralischen Leibern, den Trieben, Leidenschaften und Begierden der Eltern eigen ist.

genug Zusammenfassung

Wenn ich Dir etwas empfehlen möchte, dann lies wenigstens sechs GA-Auszüge auf Wortbrunnen (https://bit.ly/3Yz7dIt), denn obige Zusammenfassung kann nicht annähernd die Tiefe und Ernsthaftigkeit vermitteln, die in den Worten Steiners zu finden ist. Möglich auch, dass Du nach ein oder zwei Auszügen erstmal genug hast, denn in uns, sicherlich aber vor allem in Frauen, wird angesprochen, was seit dem alten Saturn geschehen ist, als wir zunächst undifferenziert und nicht annähernd als singuläres Wesen in einer Wärme-Suppe existierten. Wenn man bedenkt, dass seit dem Ende Lemuriens um die 65 Millionen an Jahren vergangen sind, dann ahnt man, was für eine weite Reise wir alle hinter uns haben, eine Reise, die unseren ganzen Respekt verdient, weil sie uns alles abverlangt und in deren Rahmen die Götter sich immer mehr zurückgenommen haben, um uns Freiheit zu ermöglichen. Wobei, was diese betrifft, wir meines Erachtens noch ziemlich am Anfang stehen.

was anfangen mit all den Informationen

Nun, zum einen geht es darum, wie wichtig ein Bewusstsein dafür ist, welche große Bedeutung dem Geschlechtlichen zukommt, denn es beeinflusste und beeinflusst doch die menschliche Entwicklung wie kaum etwas anderes.
Daraus mag sich die Erkenntnis ergeben, sich bewusster dem eigenen Geschlecht zuzuwenden, dem im Außen sichtbaren und dem unsichtbaren. Der ein oder andere mag seine Geschlechtlichkeit mehr zu schätzen lernen, denn sie ist ein Geschenk der Götter, vielleicht mag er sie sogar zu lieben lernen.
Wer solch ein Bewusstsein in die Welt trägt, trägt dazu bei, dass andere auf unbewussten Ebenen angeregt werden und ggf. sich auch bewusst der Schatztruhe zuzuwenden, in der die Bedeutung beider Geschlechter verborgen ist. Das mag auch einen offensiveren Umgang mit der Sexualität nach sich ziehen, allerdings nicht in der Form, in der sie sich in der heutigen Gesellschaft mehr und mehr präsentiert. Sexualität, wenn sie nicht krankmachen soll, steht im Dienst der Heiligung der Seele. Die Sexualität, die wir heute weitgehend erleben, ruiniert die Seele.
Indem mehr Menschen den Umgang mit dem Geschlecht als eine Aufgabe der Götter erkennen, folgen wir der Spur, die uns auf einer neuen Stufe mit dem Kosmischen verbinden wird.

Wozu diente und dient die Eingeschlechtlichkeit? 

In den zitierten Passagen auf Wortbrunnen wird deutlich, dass unser Menschsein einen urgewaltigen Schub bekommen hat durch die Geschlechtertrennung. Durch sie konnten wir ein Individuum werden, durch sie konnten wir ein Ich entwickeln, durch sie konnten wir überhaupt erst denken - und vielen wird bewusst sein, dass wir im Bereich des Denkens, das zu einem reinen, geistigen Denken sich entwickeln will (https://bit.ly/3FcVRDf), nicht ausgelernt haben.
All das, wenn wir es, wie es in der Bibel heißt, im Herzen bewegen, vermag uns viele Türen auf unserem Weg zurück ins Vaterhaus geöffnet vorfinden lassen und es vermag auch in unserem Inneren klären, warum wir, den Vater geschlechtlich wahrzunehmen, zurücklassen sollten. Das Weibliche vergeht, dem Männlichen gehört die Zukunft, weil hinter allem ein riesiger geistiger Prozess steht und wir über den Sohn zum Vater zurückgelangen mit einem unfassbar erweiterten Bewusstsein. Der Märchenheld möchte sooft den Ausgangszustand wiederherstellen. Am Ende aber steht zumeist etwas völlig Neues.
Am Ende steht das Vaterbewusstsein. Dahin kommen wir nur, wenn wir der Gottesmutter vertrauen. Deshalb mein Beitrag zu Maria und der Kraft der Madonna (https://bit.ly/3yr7GCg), deshalb auch noch ausstehende Beiträge zur Helenagestalt im Faust und den weiblichen Gestalten in den Opern Richard Wagners. Wie kaum ein anderer hat er dem verführerisch Weiblichen, das er unter anderem im „Tannhäuser“ Venus nennt und das wir unter gleichem Namen und in gleicher Bedeutung auch im „Marmorbild“ Eichendorffs finden, in der Gestalt einer Elisabeth ("Tannhäuser") oder Senta ("Der fliegende Holländer") das Weibliche gegenübergestellt, dessen Aufgabe es ist, so war Wagners tiefe Überzeugung, die Seele des Mannes zu erlösen.
Der Zugang zur eigenen Geschlechtlichkeit im Innen und Außen kann uns diesen Weg erheblich leichter gehen lassen.
Wir können in unseren physischen Leib gehen und als Mann zu unserem Ätherleib sagen: "Hallo, meine Freundin“ - als Frau, „hallo mein Freund“.
Hilfreich kann die Meditation Steiners sein zum Erlernen des Sprechens aus dem Ätherleib, damit wir ihn besser wahrnehmen lernen. Man spürt Menschen an, ob sie aus dem Ätherleib sprechen oder schlimmstenfalls auf Samuranweise (https://bit.ly/3yp53Aw).
Wer diesen Weg geht, wird vielleicht zum ersten Mal so richtig bewusst im Leben sagen:
“Ich bin ein Mann!“ -
„Ich bin eine Frau!“ -
Das kann wie eine Erlösung sein!

Je tiefer wir auf den inneren Ebenen gelangen, desto mehr verlieren Polaritäten ihre Bedeutung, auch das Männliche und Weibliche. Doch um auf diese tieferen Ebenen zu kommen, ist es - ich möchte sagen - notwendig, sich mit ihnen auseinanderzusetzen. Sie bestimmen doch unsere derzeitige Realität und noch die einiger zukünftiger Inkarnationen.

Gendern und nicht-binäre Identität

Es gibt noch einen weiteren Grund, warum wir uns um dieses Thema kümmern sollten. Gleich zu Beginn habe ich meine Sicht auf das Gendern geäußert und finde es wichtig, sich von dieser Thematik nicht infizieren zu lassen; dabei ist nicht einmal ausschlaggebend, ob man in seiner Rede- bzw.- Schreibweise mitgendert oder nicht. Es geht um die gedankliche Einvernahme und dass wir nicht unheilsame Wirbel gedanklich verstärken.
Seien wir uns der Bedeutung des Männlichen und Weiblichen zunehmend bewusster.
Unsere Klarheit tut der Menschheit gut.
Vergleichbares gilt dem Aufkommen eines dritten oder vieler Geschlechter. Niemand wird über diese Entwicklung die Nase rümpfen, denn gerade unter Jugendlichen zeigt sich hier ja oft eine große seelische Not. Da mag bei dem ein oder anderen durchaus ein Bewusstsein mitschwingen, dass, je tiefer wir in uns gehen, desto unbedeutender das Geschlechtliche wird; es mag unbewusst eine Ahnung da sein, dass sich Männlich-Weibliches in der augenblicklichen Form auflösen wird und es mag womöglich auch ein eher unbewusster Protest sein gegen die Art und Weise des aktuellen Umgangs mit dem Männlich-Weiblichen auf der Erde, ein Umgang, der ja für die Gesundung der Seele eine Riesengefahr darstellt.
Dass mittlerweile in Pässen und Ausweisen Deutschland und Österreich ermöglichen, eine dritte Rubrik neben männlich und weiblich ankreuzen zu können, sollten wir verstehen im Rahmen einer großen Verunsicherung, die die Menschheit momentan überflutet. Auch nimmt die geistige Welt eine große Verzweiflung unter den Menschen wahr, weil derzeit frühere Sicherheiten wegbrechen: unbekannte Viren können plötzlich und unkontrolliert auftauchen, das kaputte Männliche bricht Kriege vom Zaun, Geld ist nicht mehr sicher und: wie umgehen mit solch neuen Entwicklungen wie der oben angesprochenen oder der künstlichen Intelligenz?
Sicher ist, dass die Urkräfte des Weiblichen, heißen sie Hator, Isis, Brigid, Sarasvati, Guan Yin, Lakshmi, Gaia - wie auch immer, es gibt eine fast unübersehbare Zahl dieser hohen Wesen - bereitstehen, uns zu helfen; sie tun das ohnehin, aber wir können diese großen Göttinnen auch konkret ansprechen, um Hilfe bitten, um Rat fragen.
Jedenfalls, so sehe ich das, eröffnet uns die Möglichkeit einer bewussten Sicht darauf, dass wir geschaffen sind nach dem Bilde Gottes, männlich-weiblich, den Zugang zu unserer ganzen Seele.
Leben wir also nicht nur vorwiegend eine Seite in uns, sondern lassen wir beide in uns zu Wort kommen, lassen wir sie miteinander sprechen und lauschen wir ihnen, den beiden Kundalini-Schlangen, die für männlich und weiblich in uns stehen!
Die beiden haben im Übrigen einen Humor, der uns vieles auf unserem Weg erleichtern kann.

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