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Samstag, 13. Mai 2023

Satan, Luzifer, Teufel, Mephisto: (Ur-)Kräfte, die in Goethes "Faust" wirksam sind

Als Kind wuchs ich in einer superchristlichen Familie auf. Und so, wie mir unklar blieb, warum mal von Christus, mal von Jesus, mal von Jesus Christus gesprochen wurde, so blieb mir auch unklar, was es mit dem Teufel und dem Satan auf sich hat, wobei es da auch noch einen Luzifer gab und eine Schlange.
Auf dieses Thema komme ich zwar erst genauer im zweiten meiner geplanten Faust-Videos zu sprechen, aber dass zu Beginn der goetheschen Tragödie "Der Herr" Mephistopheles auf den Faust aufmerksam macht und ihn damit sozusagen jenem ans Messer liefert, könnte doch befremdlich sein, wobei genau dies auch mit Hiob, nachzulesen im "Buch Hiob" des Alten Testamentes, geschieht.
Im Rahmen des geistigen Kosmos finden wir bekanntlich 9 Hierarchien, von den Engeln angefangen über die Elohim und Throne bis zu den Seraphim; der Mensch nun ist die 10. Hierarchie; mit ihm, kommt etwas völlig Neues in den Kosmos: eine Form der Freiheit,  die es bisher so nicht gab  und die es zu erwerben gilt. Dass das Erreichen dieser Freiheit ungeheuer schwer ist und dem Menschen nicht viel mehr als in Ansätzen zur Verfügung steht, steht für mich außer Frage. Um zu ihr zu gelangen muss des Menschen Seele durch eine völlige Gottesferne hindurch, wie wir sie heute noch im Materialismus erleben, um sich in freier Entscheidung dem Göttlichen zuzuwenden, das für den Menschen noch sehr abstrakt ist, weshalb er sich mit diesem Schritt auch sehr schwer tut. In unserer Zeit ringen manche Menschen verstärkt um ein Bewusstsein, was es mit diesem Göttlichen auf sich hat.
Der geistige gesamtkosmische Entwicklungsweg des Menschen entspricht dem Lebensweg des Menschen von der Zeugung bis zum Tod. Der sogenannte Sündenfall steht dabei für die Pubertät der Menschheit.
Goethe nun hat in der Gestalt des Dr. Heinrich Faust einen Menschen dargestellt, der zwar wissen möchte, was die Welt im Innersten zusammenhält und zum Ewig-Weiblichen gelangen möchte - deutlich wird das vor allem im zweiten Teil des Faust - der sich aber dabei verdammt schwertut und im ersten Teil ein sehr unbedarftes Mädchen in Tod und Verderben treibt. Doch die wertvollen Entwicklungsschritte, die Faust im zweiten Teil gelingen, sind nur möglich, weil er sich im ersten auf Mephistopheles einließ, ein  junges Mädchen mit dessen Hilfe meinte, schwängern zu müssen, mit jungen Hexen auf dem Brocken tanzte und anderem mehr.


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